Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section/H22
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2 Stunden westlich von Camenz, eine Stunde nördlich von Pulsnitz gelegen, dehnt sich mit Nieder-Lichtenau in dem Thale der Pulsnitz aus, so dass die Häuser und Bauergüter theils auf den, das Thal zu beiden Seiten bildenden Höhen, theils im Thale unten stehen.
Das Pulsnitzthal, gebildet von dem Flüsschen gleichen Namens, fängt oberhalb Friedersdorf, nicht weit unter der Stadt Pulsnitz an, ist in Ober-Lichtenau am engsten und tiefsten, verflacht sich aber immer mehr im Fortgange, bis es in Reichenbach und Reichenau seine Endschaft nimmt. Die Höhen auf beiden Seiten zeigen mitunter vorspringende Granit-Klippen, lassen aber mehrentheils blosse Geschiebe sehen, und im Oberdorfe läuft das Thal in beträchtlichen Krümmungen; es gewährt dasselbe auf verschiedenen Punkten einen schönen heitern Anblick, da es fleissig angebaut und theilweise mit Gärten, Wiesenstücken oder Aeckern und mit Birken und Tannenholz, auch mit niedrigem Gestrauch und artigen Gruppirungen besetzt ist.
Das Flüsschen Pulsnitz bildet hier die Grenze zwischen der Oberlausitz und dem Meissner Lande. Das Rittergut Ober-Lichtenau liegt eigentlich auf Meissnischem Grund und Boden, sowie auch die Kirche und Schule.
Doch besteht dieses erst seit 130 Jahren. In früheren Zeiten befand sich der herrschaftliche Hof in Nieder-Lichtenau auf dem Grundstücke der jetzigen dortigen Schänkwirthschaft. Es mögen ausser den Bauer- und Gärtnerwohnungen wenige einzelne Häuser hier gestanden haben und der ganze Bezirk, der das jetzige Dorf Ober- und Nieder-Lichtenau einnimmt, hat vermuthlich den Namen Lichtenau gehabt, was durch die Beschaffenheit der Gegend, die nach Pulsnitz aufwärts aus dem engen Thal sich erstreckt und das Auge des Beobachters freundlich und lieblich anspricht, sich zu erklären scheint.
In dem 30jährigen Kriege hat diese Gegend unsaglich gelitten, so dass die meisten Bauergüter wüste liegen geblieben sind. Da sich aus Mangel an Menschen Niemand fand, der diese Güter bewirthschaften mochte, so war dieser Nothstand die erste Veranlassung, das Rittergut durch die wüsten Bauergüter zu erweitern und selbst den Sitz desselben aus Nieder- nach Ober-Lichtenau zu verlegen.
Diese Verlegung bewerkstelligte im Jahre 1643 Jobst von Schönberg, bei welcher Familie Lichtenau sich schon früher befand. Derselbe liess den sogenannten alten herrschaftlichen Hof nebst den Wirthschaftsgebäuden anlegen. Ein späterer Besitzer war Johann Georg von Oppel Dr. jur., kaiserl. und chursächs. Rath, welcher Antheil an der Abfassung des Prager Friedenstractats hatte. Er starb im Jahre 1661.
Nach und nach mehrte sich die Bevölkerung von Ober-Lichtenau; allein erst im ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts kam dieses Gut zu einer gewissen Höhe und zwar durch den Oberconsistorial-Vice-Präsidenten zu Dresden v. Holzendorf, der den hiesigen neuen Hof mit dem, in damaligem französischen Geschmacke erbauten Palais und den grossen Lustgarten, angelegt hat, welchen letztern noch jetzt eine grosse Orangerie schmückt. Aus Holzendorfs Händen kam das Gut an den Premierminister Grafen von Brühl, weshalb dasselbe im 7jährigen Kriege von den Preussen sehr mitgenommen wurde. Nach Brühls Tode kam es an den General Graf Renard und dann an Graf Marcolini, der im Jahre 1814 mit Tode abgegangen ist. Nach dem Ableben des Grafen Marcolini war der Landesälteste J. Seb. von Wirsing Besitzer und nach dessen Ableben die Erben desselben, von welchen es Polycarb Rudolph Lechla kaufte, bei welcher Familie sich das Gut noch jetzt befindet.
Zu dem Rittergute gehört ein Theil des Keulenbergs, einer der bedeutendsten Berge der ganzen Gegend. Dieser Berg heisst seit dem 18. Sept. 1818 der Augustusberg.
Es war dies das Jubelfest der 50jährigen Regierung des Königs Friedrich August von Sachsen.[WS 1]
Die erste Veranlassung zur Feier dieses Festes auf diesem Berge gab der damalige königliche Förster Lüttich in Laussnitz, und durch ihn wurde ein Verein ins Leben gerufen, der weder Kosten noch Anstrengung scheute, um das Begonnene in Ausführung zu bringen.
Ein 50 Fuss hoher Granit-Obelisk wurde auf der höchsten Felskoppe des Berges errichtet, und zwar mit grosser Anstrengung und Lebensgefahr. Der Obelisk besteht aus 4 Stücken: Fuss, Würfel, Gesims und Kegel. Auf dem Würfel dieses Denkmals ist erhaben und vergoldet zu lesen:
dem fünfzigjährigen Vater seiner treuen Sachsen
von jubelnden Kindern, den XVIII. Sept. MDCCCXVIII.
Man hatte zu dieser Feier das schon damals sehr baufällige Berghäuschen in Stand setzen lassen, so dass es sehr brauchbar war.
Der aus 242 Personen verschiedenen Standes bestehende Verein deckte auch den zum Feste erforderlichen sehr bedeutenden Aufwand. Nahe der Säule, in hoch gewölbter laubiger Nische war das Bild des gefeierten Königs aufgestellt, und auf den roth bedeckten Stufen des Laubthrones ein ebenfalls roth bekleideter Opferaltar errichtet. Ebenfalls in der Nähe der Säule war aus Stämmen ein völlig gedielter, 63 Fuss langer und 30 Fuss breiter Saal erbaut worden, dessen Seitenwände mit Leinwand ausgeschlagen und mit grünen Zweigen decorirt worden waren.
Dieser Saal wurde durch 5 grosse Kron- und 24 Wandleuchter erhellt; ausserdem war er mit 5 hohen Spiegeln ausgestattet, das Orchester mit rothem Tuch behangen, und stand so zur Aufnahme der 242 Mitglieder [170] bereit. Auch war durch eine Menge Zelte und Laubhütten für Herberge und Beköstigung der Zureisenden gesorgt.
Uebrigens bildete der von Holz und Steinen gereinigte Hauptplatz eine mit Netzen umgebene, 160 Fuss lange und 100 Fuss breite Ebene.
Mehrere vorangegangene Regentage machten für den Fortgang des Festes besorgt. Aber am 18. Sept. strahlte die Morgensonne hell und freundlich, kein Wölkchen trübte den weiten Horizont.
Mit wehenden Fahnen und klingendem Spiele zogen die Schützen aus vier umliegenden Städten den Berg hinauf, sowie sich auch eine Abtheilung von 70 Mann reitender Artillerie mit ihren Geschützen eingefunden hatte. Viele Tausende aus Nah und Fern, sogar aus dem Herzogthum Sachsen, waren herbei geströmt, um dem Feste die höhere Weihe zu geben. Vormittags 11 Uhr verkündete siebenmaliger Kanonendonner das Beginnen der Feierlichkeiten. Fünfzig grün und weiss gekleidete Jungfrauen, mit Kränzen geschmückt, Töchter des Vereins, Blumenkörbchen an den Armen, sowie die schwarz gekleideten Stellvertreter des Vereins, nebst mehreren hohen Staatsbeamten und Militairs, standen versammelt in der Nähe des Berghäuschens, wozu auch fast alle Greise der nächsten umliegenden acht Dörfer, begleitet von ihren Gerichtspersonen, traten. Vom Häuschen herab stimmte unter vollster Musikbegleitung ein Gesangchor das Morgenlied an: Dank dir, das Dunkel ist vergangen etc. Hierauf zogen unter sanfter Musikbegleitung die sämmtlich hier Aufgestellten Paarweise zu dem, von den Fahnen der Schützen beweheten und von ihnen selbst im Halbkreise umschlossenen Laubthrone. Einen entgegengesetzten Halbkreis bildend, standen jetzt die Jungfrauen vor diesem Throne und ihre beiden Repräsentantinnen legten opfernd einen Kranz auf den Altar. Der damals noch geistig starke, nunmehr verblichene Hofrath Böttcher betrat die linke Seite der Bestufung als Redner und schloss mit den Worten: „Das ganze Land ist eine Opferflamme. Heil unserm König! Heil dem ganzen Stamme!“
Hierauf fiel das Musikchor kräftig ein, und die beiden jugendlichen Priesterinnen traten dem Bilde des Königs näher, und eine derselben, den vom Altare genommenen Kranz in der Hand, sprach ein herrliches Gedicht. Bei den Worten: „Streuet die Blumen aus, Schwestern,“ stellten die Jungfrauen durch das Ausschütten ihrer Blumenkörbchen einen dem Hochgefeierten zu Füssen gelegten, lebenden, reizvollen Blumenkranz dar, wobei die Rednerin mit Hülfe ihrer Gefährtin das Jubellied mit dem Opferkranze krönte, und bei Vollmusik ertönte aus Aller Munde der Festgesang: „Heil Dir im Jubelkranz, Vater des Vaterlands, Heil König Dir!“
Hierauf brachte Hofrath Böttcher dem Könige ein dreimaliges Lebehoch, wobei 101 Kanonenschuss salutirte. Nach dieser Festlichkeit wurden die Tafeln geordnet, wo das Ganze einem Lustlager glich und wo Tausende auf das Wohl ihres treuen, hochherzigen Landesvaters die Pocale schwangen. Herrliche Toaste hörte man von Böttcher und vielen Andern.
Nachmittags um 4 Uhr stellten sich die Greise nochmals vor das Bild des Königs und der Schullehrer Hapatzky aus Ober-Lichtenau hielt eine vortreffliche Rede, nach deren Beendigung das Lied ertönte: „Nun danket Alle Gott.“ Das Musikchor fiel mit ein und tief ergriffen die versammelte Menge. Es sind solche Augenblicke nicht zu beschreiben, sie müssen mit erlebt, mit gefühlt werden. Unwillkührlich wird das Herz höher und höher gehoben und in den Augen erblickt man das äussere Zeichen der inneren Regung.
Am Abend war Feuerwerk, bei dessen Beschluss über einem in blau brennenden Vivat des theuren Königs Name flammte. Hierauf folgte im Saale ein glänzender Ball, und auch im Waldhäuschen bewegten sich fröhliche Tänzer. Den ganzen Berg beleuchtete bis zur Dämmerung des nächsten Morgen ein brennender Holzstoss und nah und fern brannten zugleich auf Sachsens Höhen himmelansteigende Opferflammen.
Solch einen durch dieses seltene Fest, sowie durch seine Lage sich auszeichnenden Berg mussten wir in diesem Album eine Beschreibung widmen, die nirgends besser an ihrem Platze war, als gerade hier.
Sonst wurde alle Jahre auf dem Augustusberge am Mariä-Heimsuchungstage ein Scheibenschiessen gehalten, wobei die Besitzer von Ober-Lichtenau einen silbernen, mit ihrem Wappen gezierten Becher als Hauptgewinn schenkten, auch Geldmünzen, Gebacknes und dergleichen von dem aufwärts zum Häuschen führenden Gange unter das versammelte Volk warfen. Stunden, ja Meilen weit kamen Schützen und Zuschauer zu diesem beliebten Volksfeste, und die ganze Umgegend freute sich lange vorher auf dasselbe; denn an einem solchen Tage war der ganze Berg lebendig und man wähnte sich auf einen grossen Jahrmarkt versetzt.
Nun zurück zur Beschreibung von Ober-Lichtenau selbst. Durch die Versetzung des Ritterguts nach Ober-Lichtenau wurde auch der Bau einer eigenen Kirche und Schule daselbst veranlasst. In früheren Zeiten war hier keine Kirche, sondern eine Kapelle, die durch den Burgkaplan des Besitzers von Lichtenau bedient wurde. Diese Kapelle, die durch den hiesigen Einwohner Martin Richter erweitert wurde, hat alle Rechte einer Pfarrkirche ausgeübt bis zu der Zeit, wo Ober-Lichtenau eine grössere Kirche erhielt. Die Kapelle ist seitdem ganz eingegangen; sie stand in der Mitte des obern Dorfes. Früher waren Nieder-Lichtenau und der untere Theil von Ober-Lichtenau nach Reichenbach eingepfarrt, der übrige Theil des letztern aber nach Obergersdorf eingekircht.
Der obere Theil von Ober-Lichtenau trennte sich aber später von dieser Kirche, während Nieder-Lichtenau und 13 Häuser von dem niedern Theile Ober-Lichtenau’s noch jetzt nach Reichenbach eingepfarrt sind.
Durch den Grafen von Holzendorf als Collator über Kirche und Schule zu Ober-Lichtenau wurden die geistlichen Gebäude incl. der Kirche im Jahre 1742 in einen bessern Stand gesetzt.
Unter Marcolini begann die Erbauung der vielen neuen Häuser, die bis auf die neueste Zeit sich stets vermehrt haben und bis zur Zahl von 158 angewachsen sind, während Nieder-Lichtenau nur 41 besitzt.
Die Einwohnerzahl von Ober-Lichtenau beträgt 846, die von Nieder-Lichtenau 223, welche sich grösstentheils mit Lein-, Zwillicht- und Merliweberei beschäftigen. Sie arbeiten theils für sich und auf eigne Hand und beziehen mit ihren Waaren die Märkte.
Ober-Lichtenau und Nieder-Lichtenau gehören zum Gerichtsamte Pulsnitz.
in alten Urkunden Polssnitz, Polsenitz genannt, an dem Flusse gleichen Namens, 21/2 Meile von Dresden, eine Meile von Camenz, 11/2 Stunde von Elstra gelegen, ein durch die alten Sorbenwenden erbauter Ort, welcher anfänglich aus 4 Bauergütern bestand und zur Milzener Mark gehörte. Der Erbauer der Veste Pulsnitz ist nicht bekannt geworden und die Zeit ihrer Entstehung ebenfalls nicht genau zu bestimmen. Auf alle Fälle wurde dieselbe sofort nach Unterjochung der Sorbenwenden als eine Grenzveste angelegt, um die unterjochten Sorbenwenden besser überwachen zu können. Daher kommt es, dass die ersten Inhaber dieser Veste die Herren von Pulsnitz Advocati der Oberlausitz genannt wurden, welche vom Könige von Böhmen ursprünglich als Aufseher hiesiger Gegend eingesetzt waren. Im 13. Jahrhundert fiel Pulsnitz an die Markgrafen von Brandenburg. Unter ihrer Oberhoheit existirten hier immer noch die Advocati der Oberlausitz. Erst im 14. Jahrhundert, wo Pulsnitz bereits wieder den Königen von Böhmen zugefallen war, und zwar ums Jahr 1341, kam die Veste Pulsnitz an Otto, Burggraf von Wettin. Es ist dies derselbe, welcher im Jahre 1355 vom Kaiser Karl IV. das Privilegium der Marktfreiheit zu Pulsnitz erlangte. Nach ihm folgte in demselben Rechte Hans von Wettin. Von dem Hause Wettin kam die inzwischen zur Grafschaft erhobene Besitzung Pulsnitz im Jahre 1395 an Wizmann von Camenz, welcher im Jahre 1415 dem Orte einen Jahrmarkt gab. Nach ihm succedirten seine Söhne Heinrich, Siegismund, Friedeleben, Balthasar und Johann von Camenz.
Im Jahre 1419 fiel ein Theil der Besitzung an Hans von Polenz, den Besitzer von Senftenberg. Die Besitzung wurde jedoch bald wieder durch die Herren von Ponikau vereinigt, welche im Jahre 1421 damit beliehen wurden. Hans von Ponikau oder Ponko I. genannt, erhielt mit seinen Vettern Heinrich, Nickel, Hans II., Caspar und Matthes die ganze Besitzung. Hans I. war vorher Amtshauptmann zu Stolpen geworden, wogegen Nickel Hauptmann zu Bautzen war und 1424 gegen die Hussiten zog. Von Hans II. wurden 1445 die Privilegien der Stadt bestätigt. Ihm folgten seine vier Söhne Hans III., Nickel, Georg und Heinrich von Ponikau, von denen Georg 1458 die Privilegien der Schützengesellschaft confirmirte. Dann kam in den Besitz von Pulsnitz Jacob von Ponikau, Sohn Hansens III. Mit dem Jahre 1468 fiel die Grafschaft an die Familie von Miltitz. Im Jahre 1476 bestätigte Heinrich von Miltitz, Verweser des Fürstenthums Sagan, das Handwerk der Fleischhauer als Vormund von seines Bruders Hansens Kindern. Im Jahre 1497 errichtete Christian Ernst Hans von Miltitz einen Wollmarkt. Von den Miltitzen fiel im Jahre 1513 durch Erbschaft Pulsnitz an die Herren von Schleinitz, und zwar an Heinrich von Schleinitz, welcher auch Hohenstein, Tollenstein, Schluckenau und Haynbach besass. Derselbe war mit Herzog Albrecht von Sachsen nach Jerusalem gereist, dort zum Ritter des heiligen Grabes geschlagen worden, und wurde bei Herzog Heinrich Rath.
Herzog Georg machte ihn zum Obermarschall, brauchte ihn zu Gesandtschaften, schenkte ihm auch Hohenstein und Schandau, weil er die polnische Prinzessin Barbara für ihn geworben hatte. Seines Bruders Sohn, Johann von Schleinitz, war, wie bekannt, Bischof von Meissen. Heinrich von Schleinitz war ebenfalls ein der Kirche ergebener Mann, und er ging so weit, dass er seine Tochter nicht heirathen, sondern im Kloster zu Freiberg einkleiden liess, was im Jahre 1506 geschah. Er starb in Meissen bei seinem Sohne, dem Domprobst, den 14. Januar 1518, und wurde nach Altenzell begraben. Seine Söhne Ernst, Wolf, Christoph, Hans und Georg von Schleinitz besassen bis 1523 ihre Güter gemeinschaftlich. Da aber Ernst schon 1511 Domprobst zu Prag und 1514 zu Meissen, auch Administrator der Bisthümer zu Prag und Meissen geworden war, Wolf und Hans aber 1524 das Zeitliche gesegnet hatten, verkauften die Gebrüder Hohenstein an Herrn von Schönburg, Pulsnitz aber an die Herren von Schlieben. Balthasar, Hans I., Caspar und Eustachius der ältere von Schlieben kauften Pulsnitz. Balthasar, Eustachius und Hans theilten 1532 ihre Güter. Eustachius bekam die Hälfte der Stadt, das Burglehn, die böhmische Vollung, Thiemendorf, Weissbach, Obersteina, Häselich, Schmosdorf, Hennersdorf, die Lehnleute zu Radeberg und Lotzdorf, den Weinberg, die halbe Schäferei, Balthasar die andere Hälfte der Stadt, das Vorwerk, die Schäferei, halb Ohorn, Niedersteina, Breitenbach, Hauswalde. Hans erhielt andere Güter.
Kurze Zeit nach dieser Theilung, und zwar im Jahre 1535, kam das Meissnische Dorf Pulsnitz zur Herrschaft Pulsnitz.
Eustachius II. von Schlieben, Balthasars Sohn, war 1553 Besitzer der Herrschaft Pulsnitz, nach welchem Hans II., Georg und Eustachius III. die Herrschaft gemeinschaftlich bekamen. Sie bestätigten 1557 das Schmiedehandwerk, die Fleischer, Schuhmacher und Bäcker. Hans II. von Schlieben, Eustachius II. Sohn, kam von 1571 als alleiniger Besitzer von Pulsnitz vor.
Im Jahre 1580 verkauften Pulsnitz, nebst den andern dabei liegenden Gütern, Eustachius III., Hans III. zu Saas, Hans IV. zu Arnsdorf und Balthasar auf Brauna an Hans Wolf von Schönberg.
Dieser Herr von Schönberg war französischer Oberst und wurde 1586 kurfürstlich sächsischer Oberhofmarschall, 1591 Kreisoberster und Hauptmann der Aemter Stollberg und Radeberg, war auch Ritter der Orden der güldnen Gesellschaft und des Zeugnisses brüderlicher Treue und [172] Einigkeit, zuletzt noch Landeshauptmann der Oberlausitz. Seine Gemahlin war Ursula von Carlowitz. Seine Tochter war vermählt mit Heinrich Abr. von Einsiedel auf Venusberg. Von seinen drei Söhnen, Wolf Georg, Hans Wolf und Caspar, welcher kurfürstlich sächsischer Minister wurde, erhielt der erstere Pulsnitz, nebst 12 Dörfern. Wolf Georg von Schönbergs Gemahlin war Margaretha von Dieskau.
Im Jahre 1612 überliess deren Gatte die Herrschaft Pulsnitz seinem Bruder Hans Wolf; er selbst behielt blos Brauna, Häselich und Rohrbach.
Bei seinem im Jahre 1619 erfolgten Tode hinterliess er zwei Söhne, Christian und Johann Hans Wolf von Schönberg, welcher mit Ursula von Stammer verheirathet war, besass Pulsnitz von 1612 bis 1630.
Er hinterliess 6 unmündige Söhne und eine Tochter und die Herrschaft befand sich bis 1640 unter mütterlicher Vormundschaft. Nach erlangter Majorennität erhielt der älteste Sohn Wolf von Schönberg Pulsnitz, welches von Letzterem im Jahre 1642[WS 2] an seinen Schwager Wolf von Werthern verkauft wurde.
Wolf von Werthern war mit Sophie von Nostiz vermählt, welche bei ihrem ersten Erscheinen an der kurfürstlichen Tafel veranlasst wurde, das Vater Unser in wendischer Sprache herzusagen. Bei dieser Gelegenheit soll der Kurfürst geäussert haben: „Das ist ja eine recht fürstliche Sprache.“
Dieser Wolf von Werthern starb im Jahre 1666 zu Weissenfels und liegt in Pulsnitz begraben. Sein Sohn, Gottlob von Werthern, kurfürstlich sächsischer Appellationsrath, der auch Beichlingen, Frohndorf, Wiche, Brücken, Ohorn, Neuheiligen, Hettewitz und Thalwitz besass und Stiftshauptmann zu Quedlinburg 1681 wurde und mit Sabina Elisabeth von Maxen vermählt war, besass Pulsnitz nicht lange, indem derselbe 1682 schon mit Tode abging. Seine Wittwe heirathete anderweit den Landeshauptmann der Oberlausitz, Vitzthum von Eckstädt. Die Schwester des Gottlob von Werthern Justine Eleonore von Werthern vermählte sich mit Nicolaus von Maxen, welcher von 1682–1712 die Herrschaft Pulsnitz besessen hat. Die Kinder aus dieser Ehe waren Johann Georg, Wolf Heinrich, Friedrich Gottlob auf Bischheim, Carl Maximilian, Amtshauptmann und Herr von Ohorn und Jehsen, Johanne Eleonore, vermählt an Benno Siegmund von Gersdorf auf Bernsdorf, und Erdmuthe Elisabeth, vermählt an Adolph Gottlob von Pentzig.
Johann Georg von Maxen, des Nicolaus von Maxen ältester Sohn, besass Pulsnitz von 1712–1745; ihm gehörte ausserdem Hennersdorf und Gelenau. Seine Kinder von drei Gemahlinnen waren: Johann Friedrich, Johann Georg, Justine Elisabeth, vermählt an Karl Adolph von Carlowitz auf Röhrsdorf, und Johanne Sophia, vermählt an den Nicolaus von Gersdorf auf Bernsdorf.
In dem Besitze von Pulsnitz war von 1745–1749 Johann Friedrich von Maxen. Dieser starb unverehelicht und hinterliess die Herrschaft Pulsnitz durch Testament seiner jüngeren Schwester Johanne Sophie von Maxen und deren Gemahl, Johann Nicol von Gersdorf, Herr auf Herwigsdorf, Bernsdorf, Hennersdorf und Gelenau. Beide starben in wenig Jahren auf einander. Letzterer 1771 und Erstere einige Jahre vorher, 1765.
Sie hinterliessen drei Kinder, Heinrich August, Fried. Sophie Henriette Eleonore, geb. 1753, vermählt an Herrn Georg Adolph von Hartitzsch auf Staucke, und Fried. Erdmuthe Christine, geb. 1757, vermählt mit Herrn Hans Dietrich Alexander von Hartitzsch auf Chemnitz und Röhrsdorf.
Von 1771–1788 war Erb-, Lehn- und Gerichtsherr von Pulsnitz Heinrich August von Gersdorf. Die Herrschaft fiel ihm noch während seiner Unmündigkeit zu, weshalb ihm Johann Erdmann von Gersdorf auf Wurschen und Herr Rudolph Siegmund von Carlowitz auf Kleinbautzen zum Vormund gesetzt wurden.
Im Jahre 1779 vermählte sich Heinrich August von Gersdorf mit Joh. Fried. Sophie Eleonore von Nostitz aus dem Hause Rothnausslitz. Er hinterliess bei seinem im Jahre 1788 erfolgten Ableben eine einzige Tochter Friederike Johanne Henriette Eleonore. Während ihrer Minderjährigkeit führte Herr Kammerherr von Nostitz auf Wiesa und ihre Frau Mutter die Vormundschaft, und zwar Letztere mit ihrem Curator, dem Herrn Hauptmann von Criegern auf Thumitz, dann aber mit ihrem zweiten Gemahl, Herrn Ferdinand August von Uechtritz aus dem Hause Hartha, mit welchem sie vom 13. August 1790 bis zum 1. April 1797 vermählt war.
Nach dessen Tode verheirathete sich ihre Fräulein Tochter mit Herrn Ernst Wilhelm von Posern, kurfürstlich sächsischen Rittmeister bei der Garde du Corps. Sie starb den 20. Juni 1829, 47 Jahre alt; ihr Gemahl starb Weihnachten 1836, 73 Jahre alt. Eine Reihe von Jahren war er Klostervoigt des Klosters St. Marienstern und kurz vor seinem Tode wurde er Domherr des Domstifts Merseburg. Sie hinterliessen zwei Kinder, Frau Albertine, verehelichte Hauptmann von Wiedebach. Diese erhielt nach dem Tode ihres Herrn Vaters das Rittergut Wohla, nebst Zubehör; die Herrschaft Pulsnitz und das Rittergut Waltersdorf erhielt Herr Ernst Curt von Posern, welchen auch das Kloster St. Marienstern zum Klostervoigt erwählte.
Zu dem Schlosse, welches wir in der Abbildung finden, gehören noch 11 herrschaftliche Gebäude, die der Burglehn genannt werden. Daraus ergiebt sich der Umfang und die Grösse dieses Gutes. Ausserdem gehörten zur Herrschaft das Dorf Pulsnitz, Meissner Seite, die böhmische Vollung, Friedersdorf, Thiemendorf, Niedersteina und Weissbach. Das Rittergut hatte die Ober- und Niedergerichte, früher auch die geistliche Gerichtsbarkeit in erster Instanz, z. B. Ehescheidungen, jedoch nur, wenn es Personen aus der Stadt oder aus den zur Herrschaft gehörigen Dörfern betraf.
Pulsnitz als Rittergut ist ein Erbgut, und als schriftsässiges Gut hatte es früher das Vorrecht, dass die Ausfertigungen landesherrlicher Befehle und Anordnungen demselben nicht mittelst offenen Patents, sondern in einzelnen, an sie gerichteten verschlossenen Verordnungen zukamen.
Von 1622 an ist Rittergut und Stadt an die Krone Sachsens gekommen und Johann Georg II. bestätigte alle Stadtprivilegien im Jahre 1669, welche solche schon von Kaiser Carl IV. erhalten hatte. Namentlich hat jeder Bürger die Freiheit zu handeln, womit er will; der beträchtlichste Handel besteht in Leinwand und Band, theils im Orte, theils in den nahen Dörfern fabricirt; einige grosse Färbereien liefern alle Gattungen bunter Leinwand, welche auf Messen und Jahrmärkten so häufig gefunden wird.
Berühmt sind aber vorzüglich die Pulsnitzer Pfefferkuchen, welche vorzüglich auf der Leipziger Messe vom schönen Geschlechte stark gesucht sind. Sie heissen eigentlich die Thorener Pfefferkuchen. Der sonst zu Thoren arbeitende Bäcker Thomas hat sie zuerst gebacken.
Auch das hiesige Töpfergeschirr wird, weil es bleifreie Glasur hat, durch böhmische Fuhrleute nicht nur nach Böhmen, sondern bis Wien, Triest und selbst nach Ungarn gebracht. In jeder Woche erblickt man die böhmischen Fuhrleute, welche mit Töpferwaaren ihre grossen Frachtwagen belasten.
Ausserdem sind zünftige Handwerker für die Bäcker, Böttcher, Leinweber, Fleischhauer, Schuhmacher, Schneider, Schmiede, Schlosser, Wagner, Strumpfwirker, Kürschner, Tischler, Töpfer, Posamentirer, Sattler, Klempner, Gürtler und Horndrechsler. Die Sattler, Wagner und Schmiede bauen alle Arten von Wagen und stets ist grosse Auswahl auf dem Lager zu finden.
Durch das Pulsnitzer Stadtgebiet fliessen ausser der Pulsnitz auch noch die Nonne, der Siegbach und der Hartbach oder Hahnenfluss, die sämmtlich in die Pulsnitz fallen. Das Klima ist der nahen Berge wegen ziemlich rauh; denn nördlich erhebt sich der Keulenberg, südlich der [173] Eierberg und östlich der Lugerberg, von denen gesagt worden ist, dass sie, wenn man sie ansähe, die drei Hauptlehren Reue, Glauben und Gehorsam predigten.
Die Schicksale des Ortes anlangend, so hat Pulsnitz im Hussitenkriege und im 30jährigen Kriege furchtbar gelitten. Es zogen, nachdem es zum grössten Theil ein Raub der Flammen geworden war, viele Bürger weg, so dass nur noch 6 Häuser in der Stadt und 39 in den Vorstädten bewohnt blieben.
Auch der 7jährige Krieg hat Pulsnitz schwer getroffen; vorzüglich waren die Lieferungen an Preussen sehr stark.
Nach der Hochkirchner Schlacht[WS 3] lagerte Prinz Heinrich[WS 4] auf dem Siegesberge. In diesem Jahre, am 19. November 1758, wohnte Friedrich der Grosse[WS 5] zwei Tage auf hiesigem Schlosse und im Jahre 1760 wieder mehrere Tage.
Auch das Jahr 1813 hat seine Noth, seine Plage für die Pulsnitzer gebracht. Ein Theil der russischen Armee durchzog die Stadt. Am 10. Mai kam der Kaiser von Russland Alexander[WS 6] auf hiesigem Schlosse an und hatte am 10. Mai eine Unterredung mit dem Könige von Preussen.
Die Arbeitsamkeit, die Betriebsamkeit der Einwohner und die Milde und Güte der Gerichtsherrschaften von Pulsnitz hat jedoch bald solche Trauerjahre vergessen machen lernen, so dass man wohl mit Recht behaupten kann:
„Wo Fleiss und Eifer mit frommem Sinn sich paart,
Da ist des Hauses Glück und Friede stets gewahrt.“
Frommer Sinn hat auch schon frühzeitig dem Orte Pulsnitz eine Kirche geschenkt, über welche der Gerichtsherrschaft das Collaturrecht zusteht. Diese Kirche ist dem heiligen Nicolaus[WS 7] geweiht und hatte früher drei Altäre. Deshalb standen auch vor der Reformation an dieser Kirche ein Pleban und drei Altaristen, welche die Messe lasen und ein Schulmeister.
Im Jahre 1637 ward Kirche und Schule durch kaiserliche Soldaten mit ein Raub der Flammen, wobei die Bibliothek und der Kirchenornat verbrannten; das Mauerwerk blieb stehen. Im Jahre 1742 am 5. Juli brannte die Kirche und der Thurm durch Verwahrlosung zum zweiten Male aus, worauf sie erst 1745 wieder aufgebaut wurde.
Im Jahre 1792 wurde der Grund zu einem neuen Altar gegraben, wobei man eine Gruft entdeckte, in welcher zwei Ordenskutten gefunden wurden, die eine von dem durch Kurfürst Christian I.[WS 8] gestifteten Orden, das „goldene Kleinod“ genannt, die zweite von dem, durch dessen drei Prinzen[WS 9] gestifteten Orden „zum Zeugniss brüderlicher Treue und Einigkeit“; ferner wurde dabei gefunden ein goldnes Armband mit den Buchstaben H. W. v. S. 1589, ein goldenes Medaillon, 9 Stück goldne Knöpfe und drei Schleifchen, auch ein Schwert und ein Dolch.
Die Reformation scheint hier erst im Jahre 1540 Eingang gefunden zu haben; denn in der Güter-Theilung der Herren von Schlieben wird noch der geistlichen Lehre über gewisse Altäre und Seelenmessen erwähnt. Im Jahre 1533 war noch ein Pleban und 1540 noch ein Altarist hier.
Die Einwohner von Pulsnitz hatten keine Gelegenheit, lutherische Prediger zu hören; denn in der ganzen Nachbarschaft war bis 1539 noch Alles katholisch.
Nach Pulsnitz eingepfarrt sind Friedersdorf, Thiemendorf, Niedersteina, Obersteina, Ohorn, Pulsnitz (Meissner Seite), und böhmische Vollung.
In der Schule zu Pulsnitz, wohin die beiden letzteren Orte mit gehören, werden an 450 Kinder unterrichtet. An dieser Schule sind vier Lehrer angestellt.
Literarisch denkwürdig ist Pulsnitz als der Geburtsort des sächsischen Historiographen Johann Gottlob Horn[WS 10] und des ersten Missionärs für Ostindien, Barthol. Ziegenbalg, geb. 1683, welcher im Jahre 1705 in dänische Dienste nach Tranquabar ging, dort die erste christliche Mission stiftete, im Jahre 1707 die erste christliche Kirche baute, und im Jahre 1719 die Bibelübersetzung in tamulischer Sprache vollendete. Auch trieb er mit so viel Eifer die malabarische Sprache, dass er sie besser schreiben lernte, als die Braminen selbst. Die dort von ihm angelegte portugiesische und malabarische Druckerei hat eine Menge Uebersetzungen ascetischer Schriften geliefert und nicht wenig zur Ausbreitung des Christenthums beigetragen. Er starb zu Tranquabar als Probst der Missionen, am 10. Febr. 1719, nur 36 Jahre alt.
Pulsnitz hat jetzt 286 bewohnte Gebäude mit 2239 Einwohnern, die ihrem eigenen Gerichtsamte unterworfen sind, welches dem Bezirksgerichte Bautzen einverleibt ist.
In dem herrlichen Thale, welches der Haselbach, auch die kleine Pulsnitz genannt, durchläuft, liegt das eine Stunde von Camenz in gleicher Weise von Elstra und Pulsnitz entfernte Gersdorf, welches aus Obergersdorf dem Rittergute Rehnsdorf und Niedergersdorf besteht.
Unsre Beschreibung gilt für dieses Mal vorzugsweise dem Rittergute Niedergersdorf. Die Zeit der Gründung des Ortes, welcher seinen Namen von dem Markgrafen Gero[WS 11] erhalten haben soll, ist nicht ganz genau zu bestimmen. Unstreitig fällt sie nach dem Jahre 936.
In grauerer Vorzeit haben wir die Benennung des nahen heiligen Berges zu suchen, von welchem her verfallene unterirdische Gänge nach der hiesigen Pfarre führen sollen und mit welchem auch der, nur noch dem Namen nach bekannte, früher über die Gebirge gelaufene gepflasterte Fusssteig, die Mönchsmauer genannt, in Verbindung gestanden haben mag.
Dieser Fusspfad soll für den Bischof Benno,[WS 12] der in Bischheim, welches mit Gersdorf zusammenhängt, ein Lustschloss hatte, angelegt worden sein. Mehrere Sagen haben sich unter dem Volke von „dem heiligen Berge“[WS 13] und „der Mönchsmauer“[WS 14] erhalten, worunter folgende nicht unerwähnt zu lassen ist: Bischof Gero soll auf dem nahen heiligen Berge eine Kapelle gegründet gehabt haben zu Ehren der heiligen Walpurgis, einer Schwestertochter des bekannten grossen Heidenbekehrers Bonifacius,[WS 15] die, nachdem sie belehrend herumgezogen war, nach ihrem im Jahre 778 erfolgten Tode dadurch geehrt wurde, dass man auf vielen Bergen, wo sie gelehrt hatte, [174] Standbilder oder Bethäuser errichtete. Durch brennende Reisbündel gab man in der Walpurgisnacht vom heiligen Berge aus Feuer auf Gespenster und Hexen und daher stammt denn auch die bis auf die neueste Zeit gekommene Feier der Walpurgisnacht, wo man allenthalben auf Bergen und Höhen brennende Reisbündel und Fackeln bis hieher flattern sah. Die Wallfahrten zum heiligen Berge und zur dasigen Kapelle wurde von Jahr zu Jahr bedeutender, was denn den Bau einer neuen Kapelle am Fusse des Berges nothwendig machte.
Das in dieser Kapelle eingekommene Almosen sicherte ein mit dem Camenzer Rathe 1489 geschlossener Vergleich dem Pfarrer zu. Nur das Einkommen während der drei Pfingstfeiertage, so wie das zu Walpurgis und zu Margarethen Abends hatte der Pfarrer mit der Kapelle zu deren Instand- und Unterhaltung zu theilen. Wer an diesen Tagen von der ersten bis zweiten Messe hier andächtig beichtete und reichliches Almosen opferte, dem verhiess ein Ablassbrief des Cardinals Roverius für jeden dieser Tage einen 100tägigen Ablass. Der Bischof, welcher 1490 diesen Ablass bestätigte, confirmirte zugleich einen der Kapelle durch 10 Mark jährlich von der Camenzer Schneiderinnung procurirten Zins. Im Jahre 1508 wurde dieser Kapelle die Wiese am Gehege bei Gelenau geschenkt. Mit bischöflicher Erlaubniss brach der Camenzer Rath 1542 das baufällig gewordene Bethaus ab. Rücksichtlich auf den nach und nach verkauften heiligen Berg, welcher ehedem Eigenthum der Kirche zu Gersdorf gewesen sein soll, bezieht dieselbe gegenwärtig noch einen kleinen Erbzins.
Von den früheren Schlössern in Gersdorf ist keine Spur mehr vorhanden.
Die Rittergutsgebäude in Niedergersdorf, wie wir solche in der Abbildung erblicken, sind seit noch nicht so gar langer Zeit neu erbaut und gewähren einen herrlichen Anblick.
Das Rittergut selbst ist nicht so stark wie das von Ober-Gersdorf mit Rehnsdorf, doch sind die Erträgnisse der Oeconomie deshalb nicht gering.
Niedergersdorf, Obergersdorf mit dem Dominio Rehnsdorf gehörten bis zum Jahre 1741 zusammen und hatten bis zu dieser Zeit immer einen und denselben Besitzer. So weit die sicheren Nachrichten reichen, so besassen von 1540–1578 die Gebrüder Wolf und Hans von Ponikau die ganze Besitzung Gersdorf und waren gemeinschaftliche Herren auf Rehnsdorf, Ober- und Niedergersdorf, während die Güter vorher zu den Ländereien der Herren von Camenz gehört haben mögen. Von 1578–1591 standen Ober- und Niedergersdorf unter Vormundschaft zweier Beamteten in dem Markgrafenthum Oberlausitz. Im Jahre 1591 gelangte in den Besitz der combinirten Güter Hans Wolf von Ponickau, Sohn des obigen Hans von Ponikau, von welchem solche wieder in die Hände des Sohnes des Ersteren und des Enkels des Letzteren, des Hans Fabian von Ponikau übergingen.
Dann überkam die ganze Besitzung im Jahre 1632 Caspar von Ponikau, Hans Fabians von Ponikau zweiter Sohn zweiter Ehe, dem 1642 Elias von Ponikau folgte. Mit dem Jahre 1663 finden wir nicht mehr das bei der Beschreibung von Obergersdorf ausführlicher zu erwähnende Geschlecht derer von Ponikau, vielmehr wird in diesem Jahre Wolf Caspar Theler Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn auf Ober- und Niedergersdorf, welchem im Jahre 1684 Wolf Heinrich Theler succedirte. Von diesem kamen die beiden Güter im Jahre 1730 an den letzten Theler, an Heinrich Ferdinand Theler, welcher im Jahre 1741 mit Tode abging und in der Kirche zu Gersdorf neben der Kanzel begraben liegt. Mit ihm ist die berühmte und hochgeachtete Familie Theler ausgestorben und noch vor seinem Tode hat dieser Heinrich Ferdinand Theler das Rittergut Niedergersdorf an den General Schieblig verkauft und in schneller Reihenfolge folgten nun mehrere Besitzer. Denn der General Schieblig verkaufte es anderweit an den Kaufmann Kind in Pulsnitz, dieser an einen von Uechtritz, dieser an den Baron Falkenstein. Von dem Baron Falkenstein kaufte es Christian Gottlieb Kuring und von Letzterem Wilhelm Rietschel. Jetzt ist Carl Serre Besitzer von Niedergersdorf.
Die Hauptbeschäftigung der Ortsbewohner ist Ackerbau, Leinweberei und Bandmacherei. Die Fluren des Ortes grenzen mit denen der Nachbardörfer Hennersdorf, Weissbach, Niedersteina, Röhrsdorf und Bischheim, an welches letztere Gersdorf mit seinem unteren Ende so hart sich anschliesst, dass dem Unkundigen beide Orte als nur einer erscheinen müssen.
Niedergersdorf mit Obergersdorf hat nur eine Kirche und eine Schule. In die erstere ist noch Röhrsdorf und Weissbach eingepfarrt. Der Kirchsteig von Weissbach heisst eigentlich der Marktsteig, der einer alten Sage nach, auf diesem schmalen Fusswege, welchen die Besitzer zweier Bauergüter seit Jahrhunderten haben dulden müssen, das Volk in grossen Schaaren zu den früher in Gersdorf abgehaltenen Jahrmarkte geströmt sein soll. Später ist dieser Fusssteig als Kirchweg von Weissbach beibehalten worden.
Ueber Pfarre und Schule steht dem Besitzer des Rittergutes Obergersdorf das Collaturrecht zu. Die weitere Beschreibung über Kirche und Schule wird seiner Zeit bei Obergersdorf mit berücksichtigt werden.
Geschichtlich merkwürdig ist noch vom ganzen Orte Gersdorf, dass solcher im Hussitenkriege fast gänzlich zerstört worden ist und der Schauplatz der grössten Schandthaten war.
Im Norden des Dorfes, auf dem nahen Waldberge finden wir den Burgstall d. h. die Burgstelle, eine sorbische Schanze, die dem Namen nach in weiter Umgegend bekannt ist.
Der ganze Ort Gersdorf hat 171 bewohnte Gebäude mit 903 Einwohnern, worunter viele noch einen nährenden Erwerbszweig durch die Granitsteinbrüche finden.
Gersdorf, Niedergersdorf wie Obergersdorf gehören jetzt zum Gerichtsamte Camenz und zur Amtshauptmannschaft Bautzen.
eine starke Stunde gegen Nordwest von Camenz, am Liebenauer Bache, in der Nähe von Liebenau, nahe unterwärts Petershain, am Fusse des aus Hornschiefer und hornartigem Porphyr bestehenden hohen Waldbergs, auf welchem man eine der schönsten Aussichten hat, gelegen. Ueberhaupt gewähren alle die Höhen um Brauna herum Fernsichten, wie man sie in andern Gegenden nicht leicht wieder findet, insbesondere sieht man vom Petershainer Spitzberge die Landeskrone bei Görlitz.
Ringsum auf den Höhen lagen in der frühesten Zeit Burgen, die hier und da in späterer Zeit zerstört und eingegangen sind, wie z. B. in Petershain und in Liebenau. Ebenso sind auch die Orte hiesiger Gegend sehr frühzeitig angelegt und von den Sorbenwenden bewohnt worden. Auch Brauna ist ein solcher Ort, wie dies der Name selbst schon giebt.
Wer der Erbauer des früheren hiesigen alten Schlosses war, an dessen Stelle jetzt das neue steht, ist ungewiss. Das jetzige Schloss hat 14 Fenster in der Fronte. Zum Gute gehörten noch die Dörfer Liebenau, Schwoosdorf, Petershain und Rohrbach. Im letztern Orte ist ein Vorwerk mit Schäferei, welches von Brauna aus beaufsichtigt und bewirthschaftet wird. Im 13. Jahrhundert kam auch noch das Gut Häslich hinzu.
Wer die ersten Besitzer von Brauna waren, ist nicht genau zu ermitteln; indess steht so viel fest, dass die Burggrafen von Camenz als Lehn- und Grundherren der hiesigen Gegend auch Brauna mit besassen.
Mit dem Absterben des letzten Burggrafen von Camenz, Borso von Camenz, erreichte das weitläufige Lehn der Herren von Camenz seine Endschaft. Sämmtliche Vasallen der ehemaligen Burggrafen fielen jetzt dem Landesherrn zu, der ihnen seitdem unmittelbar die Lehn über ihre Güter ertheilte. Damals war dies der deutsche König und österreichische Kaiser Albrecht II. als König von Böhmen. Wie Borsos übrige Mannen, so wurde auch vom Kaiser mit Brauna im Jahre 1438 Ulrich von Grünradt beliehen. Von dem Gründradt’schen Geschlecht ist dann Brauna an die Familie von Schlieben im 16. Jahrhundert gekommen, die auch Pulsnitz besassen und zwar bis zum Jahre 1580.
Von 1580 bis 1603 kam Brauna zur Herrschaft Pulsnitz, welche Hans Wolf von Schönberg acquirirt hatte, der solche dann seinem zweiten Sohne, Hans Wolf von Schönberg, hinterliess und solche bis 1612 behauptete.
Von 1616–1619 finden wir des Vorigen älteren Bruder als Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn in Brauna. Derselbe liess in der Hauptkirche zu Camenz für sich und seine Nachfolger eine Loge bauen, und 1616 kam ein Vergleich wegen Vocirung des dasigen Archidiaconus, wegen des Decems u. s. w. mit ihm zu Stande. Er starb in Brauna am 16. November 1619, wurde aber erst am 27. December Nachmittags 4 Uhr in der Kirche zu Pulsnitz beigesetzt, und in der bei Lichte ihm gehaltenen Gedächtnisspredigt wurde von dem damaligen Pastor unter Andern auch gerühmt, dass er nicht nur den Geistlichen und Schuldienern ihren Gehalt ansehnlich verbessert, sondern auch auf eigene Kosten eine neue Schule von Grunde aus erbaut habe, damit die Jugend in der Religion besser könne unterrichtet werden.
Ihm folgte seine Wittwe, geb. von Dieskau, von welcher deren Sohn, Christian Johann von Schönberg, Brauna übernahm. Von 1649 bis 1685 besass nach des letztern Tode das Gut Brauna dessen Sohn Hans Wolf von Schönberg, von welchem es in die Hände des Bruders Wolf Georg kam, der hier bis 1706 lebte und als Oberlandjägermeister starb. Nach seinem Tode behauptete bis 1714 dessen Wittwe Frau Catharine Salome, geb. von Haugwitz, die Güter Brauna, Häslich, Rohrbach und Koitzsch. Sie war eine grosse Wohlthäterin der Unterthanen und starb für sie viel zu früh. Ihre Tochter, Frau Erdmuthe Salome, vermählte Gräfin von Dallwitz, war die Erbin der Hinterlassenschaft der Mutter. Bei Lebzeiten ihres Gemahls, Johann Casimir, Grafen von Dallwitz auf Kohl und Tetzschka, Landeshauptmann des Markgrafthums Niederlausitz, überliess sie diesem die Sorge für ihre Erbgüter.
Nach dem am 4. October 1729 erfolgten Ableben des Grafen übernahm sie selbst dessen Verwaltung, bis sie dieselben im höheren Alter verkaufte und zwar im Jahre 1745 an Johann Heinrich von Geiersberg und Osterburg, dessen Ahnen die Freiherren von Geier im Würtembergischen waren.
Die Hoffnung seines Vormundes bei dem Ankaufe der Güter Brauna, Rohrbach, Schwoosdorf und Häslich ging nicht in Erfüllung. Der damalige Knabe wurde nie recht mündig, blieb unvermählt und lebte ein trauriges Leben. Deshalb wurden seine Besitzungen gegen eine Jahresrente auf Lebenszeit und mit dem Vorbehalte der herrschaftlichen Wohnung in Brauna wieder verkauft. Am 7. August 1805 starb derselbe zu Brauna und mit ihm der Letzte seines Stammes.
Schon 1775 hatte Johann Siegismund Ehrenreich Graf von Redern, Standesherr auf Königsbrück, Besitzer der Rittergüter Grossgrabe und Bulleritz, die Güter des Reichsgrafen von Geiersberg acquirirt und Brauna, Rohrbach, Schwosdorf, Häslich und Liebenau bis zum Jahre 1786 in Lehn erhalten.
Nach seinem im Jahre 1789 erfolgten Ableben übernahm die ganze [176] Herrschaft seine Tochter, Charlotte Sophie Eleonore, welche sich im Jahre 1790 mit dem damals verwittweten Friedrich Leopold Reichsgrafen zu Stolberg-Stolberg vermählte, der jedoch schon 1819 durch den Tod von ihrer Seite gerissen wurde.
Zur Freude ihrer Unterthanen, zum Schutze ihrer weit verzweigten Familienglieder hat dieser unermüdlich sorgenden und helfenden Mutter Gott ein langes Leben geschenkt. Sie starb am 8. Januar 1842, und im Besitze von Brauna folgte ihr ein einziger ältester Herr Sohn, Graf Johann Peter Cajus von Stolberg-Stolberg, welcher seit dem 9. Mai 1829 mit Gräfin Marie Sophie Clementine Hubert, geb. Freiin von Loë aus dem Hause Wissen vermählt ist, deren ältester Sohn Graf Alfred Friedrich Leopold Nicolaus ist, dessen Geschwister noch folgende sind:
- 1) Sophie Alexandrine Henriette Pauline Marie;
- 2) Clementine Auguste Alexandrine Marie Louise;
- 3) Julie Louise Maria Anna;
- 4) Elisabeth Helene Maria Therese;
- 5) Maria Agnes Pauline Ludovica Benedicta;
- 6) Maria Anna Helena Sophia Clementine.
Ein schöner Kranz von Kindern umgiebt den Grafen Johann Peter Cajus, und Brauna wird noch lange unter einem so edlen Stamme mit herrlichen Zweigen blühen und grünen.
Diese Herrschaft Brauna ist auch dem edlen Geschlechte selbst lieb und werth geworden, so dass man nicht erwarten kann, dass je ein Tausch oder eine Veränderung des Wohnsitzes stattfinden sollte.
Durch die Verbindung der Güter Liebenau, Petershain, Häslich und Rohrbach ist Brauna eine so bedeutende Besitzung von so umfassendem grossen Complex, welche der Arbeiten und der Thätigkeit viele von der Gutsherrschaft in Anspruch nimmt. Vorzüglich, wenn, wie hier, die Sorge für das Wohl ihrer Unterthanen und ihrer Angehörigen stets eine rege, aufmerksame ist.
Brauna ist ausserdem noch bekannt durch seine bedeutenden Waldungen und grossen Teiche.
Petershain und Liebenau ist blos durch Teiche von Brauna geschieden, von denen es noch mehrere in Nordwesten giebt. Der grösste dieser Teiche liegt bei Rohrbach.
Brauna ist eins von den 20 Ortschaften, die zur Parochie Camenz gehören und wo von 10 die deutschen und 9 die wendischen Dörfer heissen, obwohl jetzt die letztern zum Theil ganz deutsch sind, die Einwohner von allen auch deutsch verstehen. Brauna gehört zu den 11 deutschen Dörfern.
Die Taufen, Copulationen, Beichthandlungen und die heilige Abendmahlsfeier der Wenden findet, mit Ausnahme von dreimaliger Communion in der Klosterkirche, an den ersten Feiertagen der drei hohen Feste in der Hauptkirche statt.
Die wendischen sonn- und festtäglichen Predigten werden in der Klosterkirche gehalten, auch die Katechisationen, diese jedoch in deutscher Sprache.
Die Haupt- und Pfarrkirche von Camenz, genannt zu St. Maria, ist im 13. Jahrhundert erbaut. Zwölf säulenartige Pfeiler tragen in einer Höhe von 30 Ellen das auf starken Granitmauern anhebende Gewölbe des mit 15 Fenstern erhellten Gotteshauses. Der daran befindliche Kirchthurm belohnt sein Besteigen mit einer herrlichen Aussicht bis auf die 8 Meilen entfernte Landeskrone.
Der Weg zu dieser Kirche führt über einen mit vielen Denkmälern ausgestatteten Friedhof. In der südöstlichen Ecke desselben ist im Jahre 1835 ein mit eisernem Gitterwerk versehenes Belvedere errichtet.
Seit diesem Jahre 1835 ist auch in Brauna von der der römisch-katholischen Kirche angehörigen Herrschaft eine dem Gottesdienste dieser Kirche bestimmte Kapelle erbaut, welche am 18. October desselben Jahres durch den Bischof Mauermann eingeweiht worden ist.
Den Gottesdienst versieht daselbst mit bischöflicher Genehmigung der Schlosskaplan Brörmann. Die Kapelle ist modern, aber in einem gefälligen Style erbaut.
Die in Brauna befindliche Schule ist evangelisch-lutherisch und steht unter der geistlichen Inspection des Archidiakonus zu Camenz. Sie ist für die Gemeinden zu Brauna mit Rohrbach, Schwoosdorf, Petershain und Liebenau bestimmt. Die Anzahl der Schulkinder beträgt jetzt 130.
Die Schulgebäude hat die Gräfin zu Stolberg erbauen lassen und im Jahre 1820 den Gemeinden, insofern es zu diesem Gebrauche verwendet wird, für immer geschenkt, auch die Unterhaltung desselben zum grossen Theil übernommen. Dem Schullehrer sind, ausser einem Gehalte aus der Rentei, ein Holzdeputat und Grundstück zu seinem Gebrauche von der Herrschaft angewiesen.
Ausserdem hat die Gutsherrschaft von Brauna sich noch andere hohe Verdienste um ihre Gemeinden erworben, wie z. B. durch Versorgung armer hülfsloser Unterthanen, durch Austheilung von neuen Gesangbüchern an arme Kinder, so dass man mit Recht sagen kann, dass diese hohe Herrschaft in Schaffen des Guten und Wohlthätigen nie müde geworden ist.
Das mit Brauna verbundene Rohrbach war früher ein Dorf von mehreren Bauern, deren Besitzungen nach dem 30jährigen Kriege wüste liegen blieben und von der Gutsherrschaft acquirirt und bebaut werden mussten.
In neuerer Zeit haben sich wieder einige Häusler daselbst angesiedelt.
Brauna mit Rohrbach hat 50 bewohnte Gebäude mit 310 Einwohnern, wovon 7 bewohnte Gebäude mit 35 Bewohnern auf Rohrbach kommen.
Beide Orte gehören zum Gerichtsamte Camenz und zur Amtshauptmannschaft Bautzen, also auch zum Regierungsbezirk des letztern Ortes.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Friedrich August von Sachsen war nach dem Tod des Vaters 1763 als Friedrich August III. Kurfürst von Sachsen, wurde jedoch wegen Minderjährigkeit bis 1768 durch seine Mutter Maria Antonia von Bayern als vormundschaftliche Regentin und seinen Onkel Prinz Franz Xaver als Kur-Administrator vertreten.
- ↑ handschriftliche Änderung: 1652
- ↑ w:Schlacht von Hochkirch, 14. Oktober 1758
- ↑ w:Heinrich von Preußen (1726–1802), Bruder w:Friedrich II. (Preußen)
- ↑ w:Friedrich II. (Preußen); s.a. Leopold von Ranke: Friedrich II., König von Preußen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7. Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 656–685
- ↑ w:Alexander I. (Russland)
- ↑ w:Nikolaus von Myra
- ↑ w:Christian I. (Sachsen), 1560−1591
- ↑ w:Christian II. (Sachsen), 1583−1611; Johann Georg I. (Sachsen), 1585−1656; w:August von Sachsen (1589–1615)
- ↑ Heinrich Theodor Flathe: Horn, Johann Gottlob (sächsischer Historiker). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13. Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 141
- ↑ w:Gero (Ostmark), um 900–965: seit 937 erster und einziger Markgraf der Sächsischen Ostmark
- ↑ w:Benno von Meißen, um 1010–1106
- ↑ siehe: Friedrich Bernhard Störzner: Der Heilige Berg bei Bischheim
- ↑ siehe: Friedrich Bernhard Störzner: Die Mönchsmauer
- ↑ w:Bonifatius
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