BLKÖ:Heufler zu Rasen und Perdonegg, Ludwig Ritter von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Heufeld, Franz
Band: 8 (1862), ab Seite: 450. (Quelle)
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Heufler zu Rasen und Perdonegg, Ludwig Ritter von (Botaniker, geb. zu Innsbruck 26. August 1817). Der jüngste Sohn des k. k. Kämmerers Joseph David Ritter von H. aus dessen Ehe mit Josepha Freiin Lichtenthurn von und zu Achenrain. Das Gymnasium und das Lyceum besuchte H. in Klagenfurt. Früh unternommene Ausflüge in seine Heimat Tirol, welche sich öfter wiederholten, regten seine Neigung zu Reisen und Naturbeobachtungen an. Seine ersten Lehrer in der Botanik waren der verdiente Florist Friedrich Kokeil und der Geograph Karl Schmutz, beide damals (1833) in Klagenfurt; seine ersten Ausflüge galten dem durch Wulfen classisch gewordenen Boden der Satniz und erweiterten sich allmälig bis auf die Grenzgebirge Kärnthens, den Eisenhut und die Koralpe (beide 1833), Gleich Anfangs widmete H. seine botanischen Studien den Kryptogamen und zunächst den Lichenen. Die Studienjahre 1835 bis 1837 brachte H. an der Universität in Innsbruck zu. Im Herbste 1836 machte H. eine Reise nach München, wo er mit dem seither als Professor verstorbenen Botaniker, Dr. Otto Sendtner, eine dauernde freundschaftliche Verbindung anknüpfte, welche auf die Entwicklung seiner kryptogamischen und, pflanzengeographischen Studien wesentlichen Einfluß übte. Die nächste Folge war die Erforschung der Laubmoose der Gegend von Innsbruck und schon auf den im Jahre 1837 in der Gegend von Innsbruck unternommenen, nahezu hundert botanischen Excursionen hatte H. über 800 verschiedene phanerogamische Pflanzenarten in Blüthe gesammelt und beobachtet. Im Herbste 1837 bezog H. zur Vollendung seiner Studien die Universität in Wien, wo er bereits damals mit seinem Landsmanne und Studiengenossen, dem nachherigen Professor und Mineralogen Dr. Stotter (gest. 1848), den Gedanken einer naturwissenschaftlichen Erforschung Tirols faßte und seine Vorarbeiten für eine Flora Tirols fortsetzte. In Wien wurde H. mit den Botanikern Endlicher, Fenzl, Putterlik und dem Geographen Simony bekannt. Schon im folgenden Jahre wurde ihm und Stotter das Fach der Naturgeschichte am tirolischen Ferdinandeum theilweise zur Leitung übergeben, später wurde H. förmlich zum [451] Director der botanischen, Stotter zu jenem der mineralogischen Abtheilung gewählt. Ein Ausflug im September 1839 in den Hauptstock der Oetzthaler Gletscher gab Veranlassung zu den mit Stotter, welcher den geognostischen Theil bearbeitete, gemeinschaftlich verfaßten „Geognostisch-botanischen Bemerkungen auf einer Reise durch Oetzthal und Schnals“, in deren Anhang eine ausführliche und quellenmäßige Vergleichung hinsichtlich des Unterschiedes von Süd- und Nordtirol in der Verbreitung gewisser Pflanzenarten enthalten ist. Der frühere Aufenthalt H.’s in Wien wurde auch für das tirolische Nationalmuseum von Nutzen. Das Herbar des Museums, welches bisher nur aus einzelnen kleineren Sammlungen bestanden hatte, wurde nach dem Muster des Wiener Hofcabinets angelegt, in zwei Haupttheile, ein tirolisches und ein allgemeines Herbar, getheilt und binnen den drei Jahren 1839–1842 von 4000 auf 18.000 Nummern gebracht. Gleichzeitig wurde durch das freundliche Zusammenwirken mehrerer Botaniker Tirols von Seite des Ferdinandeums angefangen, von der Landesflora dreizehn gleiche Sammlungen zu machen, von denen zwölf zur tauschweisen Versendung an die hervorragendsten botanischen Sammlungen Europa’s verwendet wurden. Vom Frühlinge 1842 bis in den Sommer 1843 hielt Heufler, der nach beendeten Studien in den Staatsdienst getreten war, sich in Trient auf und benützte die Muße zu botanischen Reisen in die umliegenden Gebirge, insbesondere (1842) auf den Monte Baldo. Als Franz Graf Stadion Gouverneur im österreichisch-illyrischen Küstenlande wurde, bat H. (1843) um seine Uebersetzung dahin, und anläßlich der Bewilligung dieses Gesuches faßte H. den Entschluß, dem Naturforscher Franz Freiherrn Hausmann in Botzen, welcher Muße, Liebe und Fähigkeiten zur Verfassung einer Flora Tirols in hohem Grade in sich vereinigte, die sämmtlichen schriftlichen Materialien, die H. in der Absicht, selbst eine solche Flora zu schreiben, gesammelt hatte, mit Ausschluß der kryptogamischen Abtheilung, zur Verfügung zu stellen, sein tirolisches Herbar mit Ausschluß der Zellenpflanzen dem Ferdinandeum als Geschenk zu widmen und Hausmann zur Verfassung einer tirolischen Phanerogamenflora aufzufordern. Hausmann, welcher selbst schon bedeutende Vorstudien und Sammlungen in dieser Richtung gemacht hatte, brachte Heufler’s Idee in der ihm gewidmeten, 1851–1854 in Innsbruck erschienenen, über hundert Druckbogen starken „Flora von Tirol“, welche die Gefäßpflanzen des Landes enthält, zur Ausführung. Hausmann’s Flora ist eine treue Darstellung dieses wichtigen Theiles der Naturschätze Tirols, vorzüglich in geographischer Richtung, und kein anderes Land des Kaiserthums Oesterreich, Niederösterreich ausgenommen, dessen Flora Neilreich musterhaft beschrieben, besitzt gegenwärtig ein solches Werk. Im Jahre 1846 wurde H. zum k. k. Kreiscommissär in Istrien ernannt und versah diese Stelle bis zum Frühlinge 1849. Die in dieser Stellung erworbenen Landeskenntnisse setzten H. in die Lage, im Jahre 1848 und den darauffolgenden Jahren die Interessen Istriens, welche mit dem innigen Anschlusse an Oesterreich zusammen fallen, in mehreren publicistischen Aufsätzen zu erörtern, welche später mit anderen ähnlichen Aufsätzen über Tirol gesammelt im Drucke erschienen sind (die Titel der wichtigeren Schriften H.’s folgen weiter unten). Diese publicistischen [452] Arbeiten, mit welchen H. im Jahre 1848 muthvoll, mit Sachkenntniß und erfolgreich den damaligen Führern der italienischen Partei in Istrien entgegen getreten war, wurden Veranlassung, daß ihn Minister Bruck [Bd. II, S. 165] 1849 in’s Handelsministerium berief und so den Grund zu dessen weiteren Beförderungen legte; denn noch im Sommer des nämlichen Jahres wurde H. zum Secretär im Ministerium für Cultus und Unterricht ernannt. In dieser neuen Sphäre war H. auch im Unterrichtswesen literarisch thätig und setzte seine botanischen Studien unablässig fort. Im Jahre 1850, während eines amtlichen Aufenthaltes in Siebenbürgen, unternahm H. eine mehrtägige Reise in die Arpascher Hochgebirge an der Grenze der Wallachei, welche er in der zur Veröffentlichung der Erfindung des Naturselbstdruckes im Jahre 1853 erschienenen Gelegenheitsschrift: „Eine Probe der kryptogamischen Flora des Arpaschthales in den siebenbürgischen Karpathen“, einem Prachtdrucke der hiesigen k. k. Hof- und Staatsdruckerei, beschrieben hat. Im Spätsommer 1851 machte H. eine Reise auf den Brocken, nach Holland, England, Schottland, Irland und bei der Rückkehr an den Rhein, im Herbste 1852 nach Italien und Sicilien. Die botanischen Ergebnisse dieser Reisen wurden dem k. k. botanischen Hofcabinete gewidmet; die Eindrücke auf der italienischen Reise aber in einer größern Druckschrift veröffentlicht. Als im Jahre 1851 der zoologisch-botanische Verein, seit 1858 k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft, gegründet wurde, war H. unter dessen ersten Theilnehmern, wurde 1852 zu einem von dessen Vice-Präsidenten erwählt und diese Wahl später öfter wiederholt. Auch hat er an dem Aufblühen dieser so erfolgreich thätigen Gesellschaft wesentlichen Antheil. Seine Majestät der Kaiser ernannten H. den 16. Mai 1853 zum Sectionsrathe im Ministerium für Cultus und Unterricht, den 2. April 1857 zu Allerhöchst Seinem wirkl. Kämmerer. Heufler hat bereits eine reiche literarische Thätigkeit entfaltet, und dieselbe bewegt sich auf dem Gebiete der Naturwissenschaft und in dieser vornehmlich auf jenem der Botanik und Pflanzengeographie, ferner auf denen der Publicistik, des Unterrichtswesens und der Geographie. Im folgenden Verzeichnisse werden nur die wichtigeren Arbeiten aufgezählt, und zwar aus dem Gebiete der Botanik: „Geognostisch-botanische Bemerkungen auf einer Reise durch Oetzthal und Schnals“. Der geognostische Theil von Dr. M. Stotter in der „Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg“, VI (1840), S. 95–137. Mit einer geogr. botan. Karte [Rec. in der „Flora“, 1843, S. 131–133]; – die „Ursachen des Pflanzenreichthums in Tirol. Ein Vortrag, gehalten in der Abendversammlung des Ferdinandeums am 10. Dec. 1841“ (Innsbruck 1842, 8°.), Separatabdruck aus dem „Boten von und für Tirol und Vorarlberg“ 1842, Nr. 19–26 [Rec. in der „Flora“ 1844, S. 390–391]; – „Die Golazberge in der Tschitscherei. Ein Beitrag zur bot. Erdkunde. Mit einer Karte“ (Triest 1845, H. F. Favarger, gr. 4°.) [Rec. in Oken’s „Isis“ 1846, S. 305, Auszug in Rabenhorst’s „Bot. Centralblatt“ 1846, S. 90–94]; –Ein botanischer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Aus einem Sendschreiben an die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm“ (Wien 1852, C. Gerold u. Sohn, 8°.), von den Brüdern Grimm unter die Quellenschriften ihres Wörterbuches aufgenommen. Siehe dieses Wörterbuch, Bd. I, neuhochdeutsche Quellen, S. LXXVII [Rec. in der „Oesterr. Gymn. Zeitschrift“ 1853, S. 219–221]; – [453] Die Laubmoose in Tirol. Geographisch erläutert“, in den Sitzungsberichten der math. phys. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften, VII (1851), S. 169–196, und besond. Abdruck; – „Eine Probe der kryptogamischen Flora des Thales Arpasch in den siebenbürgischen Karpaten“ (Wien 1853, Staatsdruckerei, gr. Fol., 66 Seiten Text und 7 Tafeln mit Naturselbstdruck), mit gegenüberstehender lateinischer Uebersetzung [Rec. in den „Verh. und Mitth. des siebenbürg. Vereines für Naturwissenschaften“ 1854, S. 17–22]; – „Asplenii species europaeae. Untersuchungen über die Milzfarne Europa’s“. Mit drei Tafeln Abbildungen und einer Erdkarte (Wien 1856, 8°.), aus den Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereines, VI (1856), Abhandlungen, S. 235–354, eine von der Fachkritik als musterhaft bezeichnete Monographie [Rec. in W. Hooker’s „Journal of Botany“ 1857, S. 127–128; „Flora“ 1856, S. 698–702; „Botan. Zeitung“ 1857, S. 29–30, und 1859, S. 315; „Atti dell’ Istit. Lombardo“, I, p. 352–354; Verhandl. der L. K. Ak., XXVI, 2, S. 609; „Bullet. d. I. Soc. bot. de France“ 1860, Heft 2; „Bonplandia“, IX, S. 3]; – „Die Verbreitung von Asplenium Fissum. Mit einer Karte“, in den Verh. der zool. botan. Gesellschaft, IX (1859), Abhdlgn. 309–312 [siehe „Bonplandia“, VIII, 358]; – „Untersuchungen über die Hypneen Tirols“ (Wien 1860, 8°.), aus den Verhandl. der zool. botan. Gesellschaft, X (1860), Abhdlgn. 383–502 [Rec. in der „Bot. Ztg.“ 1860, S. 351, „Bonplandia“, VIII, S. 315; Zarnke’s „Literar. Centralblatt“ 1862, Nr. 2, S. 32]. Von H.’s Schriften, welche andere Gegenstände als die Botanik betreffen, sind anzuführen: „Fragmente über Unterichtswesen in Oesterreich“ (Wien 1853, Mechitharisten, 8°., 63 S.), enthält zwölf verschiedene Aufsätze, insbesondere einen über die Gymnasialreform [Rec. in der „Oesterr. Gymn. Zeitschrift“ 1853, S. 409–411, und 1861, S. 706; – „Italienische Briefe. Mit einem Anhange Erinnerungen aus dem Küstenlande“ (Wien 1853, Mechitharisten, 8°.) [Rec. in dem „Literar. Centralblatt“ von Zarnke 1854, S. 142; „Magazin für die Literatur des Auslandes“ 1855, S. 392; – „Historisch-politische Studien und kritische Fragmente aus den Jahren 1848 bis 1853. Beiträge zur Geographie und Geschichte von Oesterreich. Von einem Tiroler“ (Wien 1854, C. Gerold u. Sohn, 8°.) [Rec. in den „Oesterr. Blätter f. Literatur und Kunst“ 1854, S. 261]; – „Oesterreich und seine Kronländer. Ein geographischer Versuch“. 5 Theile (Wien 1854–1856, L. Grund); Zarnke’s Literar. Centralblatt“ (1858, S. 507) nennt dieses Werk eine höchst schätzbare Bereicherung der europäischen Erdkunde, durch welche die Geographie Oesterreichs einen neuen sichern Grund und Boden gewonnen hat. Im ganzen Buche sei kein überflüssiges Wort, ohne daß ein einziger wesentlicher Zug im Bilde des Ganzen vermißt werde [ähnliche Recensionen in der „Berliner Zeitschrift für Erdkunde“ 1856, S. 596–603; Petermann’s Mittheilungen“ 1856, S. 391–392; „Augsb. allgem. Zeitung“ 1856, S. 3476, u. s. w.]; – „Beiträge zur Geschichte des Unterrichtswesens in Oesterreich“ (Wien 1861, 8°.), abgedruckt aus der Wiener Zeitung 1861, Nr. 108 und 109, enthält I. die Reform der österreichischen Volksschulbücher, II. die öffentlichen Unterrichtsbibliotheken Oesterreichs im letzten Decennium; wegen II. siehe Moigno’s „Cosmos“ 1861, XIX, 148–150, und das „Serapeum“ 1861, S. 241–246; – „Nachrichten von dem Leben und den Schriften des Dr. Candidus von Rauschenfels“, im „Boten für [454] Tirol und Vorarlberg[WS 1]“ 1840, S. 300; – „Der literarische Nachlaß des Dr. Anton von Precht“ (ebd. 1841, S. 256 und 260); – „Trattinik’s Briefwechsel“, im „Oesterr. botan. Wochenblatt“ 1851, Nr. vom 15., 22., 29. Mai und 5. Juni; – „Beiträge zu einer Lebensgeschichte Sendtners“, in den „Verh. der zool. botan. Gesellschaft in Wien“ 1859, Abhdlgn, S. 103. Ueberdieß enthalten J. J. Staffler’s „Tirol und Vorarlberg“, der „Bote für Tirol und Vorarlberg“, die „Neue Zeitschrift des Ferdinandeums“ (in Innsbruck), die Zeitschrift „Flora“, das „Journal des österr. Lloyd“, die „Presse“, die amtliche „Wiener Zeitung“, das „Oesterr. botan. Wochenblatt“, und in neuerer Zeit vornehmlich die „Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien“, zahlreiche, bald größere, bald kleinere Arbeiten seiner Feder. H. besitzt auch ein bedeutendes kryptogamisches Herbar [siehe Näheres in den Quellen] H. ist Ehren-, wirkliches und correspondirendes Mitglied vieler naturwissenschaftlicher Akademien, Gesellschaften und Vereine, und zwar (seit 1. Mai 1855) der kais. Karolinisch-Leopoldinischen Akademie der Naturforscher unter dem akademischen Namen (seines im Jahre 1797 verstorbenen Landsmannes, des Botanikers und Entomologen Johann Nepomuk von) Laicharding; ferner der Akademien in Padua, Verona und Roveredo, der botan. Gesellschaft in Edinburgh. der kais, Gesellschaft der Naturwissenschaften in Cherbourg, der physikal. medic. Gesellschaft in Erlangen, der naturforsch. Gesellschaft in Halle an der Saale, der kön. bayer. botanischen Gesellschaft in Regensburg und anderer zu Nürnberg, Prag, Triest, Hermannstadt, Bassano u. dgl. m.

Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien (Wien, 8°.) Jahrg. 1855, Abhandlungen S. 61: in Neilreich’s Geschichte der Botanik in Niederösterreich. – Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felician Rauch, 8°.) Bd. II, S. 350. –Druckschriften des Ludwig Ritter von Heufler nach der Zeit des Erscheinens geordnet (bis Ende September 1855) (Wien 1855, Leopold Grund), aus H.’s „Oesterreich“ u. s. w., S. XLIII – LVII, 8°. – Porträte. 1) Brustbild im photographischem Album der Mitglieder der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Wien im Jahre 1856, herausgegeben von dem Photographen Löwy in Wien; – 2) ganze Figur in kleinem Format, Photographien von L. Angerer und von J. Bauer in Wien. – Heufler’s Kryptogamen-Herbar. Ein solches hat H. als Grundlage einer von ihm herauszugebenden kryptogamischen Flora Tirols als Abschluß von Hausmann’s Phanerogamen-Flora Tirols angelegt Ueber dasselbe hat Dr. A. Pokorny in der Sitzung des zoologisch-botanischen Vereins vom 2. November 1853, III. Sitzungsber., S. 166–170, berichtet. Musterhaft eingerichtet zählte es damals bei 3500 Arten in 9500 Nummern und ist seither wohl um das Doppelte vermehrt worden. Es wird von den Fachgelehrten beständig benützt. Nach H. sind mehrere Genera und Species von Pflanzen benannt worden, und zwar: Aus den Phanerogamen: Sesleria Heufleriana, Schur in dessen „Sertum Florae Transilvaniae“, S. 84; – Bromelianthus Heuflerianus, Massalongo im „Specimen photographicum animalium quorundam plantarumque fossilium agri Veronensis“ (Veronae 1859), p. 62, tav. 36, Fig. 2 et 3; – Dombeyopsis Heufleriana, Massalonga in dessen „Monografia delle Dombeyacee fossili“, p. 19; letztere beide fossil. – Aus den Kryptogamen und zwar aus den Algen: Melosira Heufleri, Meneghini, citirt in Kützing „Species Algarum“13 und in dessen „Bacillariae“ 44; – Gloionema Heufleri, Meneghini, citirt in Kützing „Bacillariae“ 48; – Navicula Heufleri, Grunow in den „Verhandlungen der zoolog. botan. Gesellschaft“ 1860, Abhandl., S. 528; – Campylodiscus Heufleri, Grunow, ebd. 1862; – Conferva (Cladophora) Heufleri, Zanardini in den „Verh. des zool. botan. Vereins“, II. Sitzungsber. 18. – Außerdem von A. Grunow in sched. Hb. [455] Hfl.noch Gloiothece Heufleri; Anabeana, Gloeocapsa, Hypheothrix und Stauroneis Heufleriana; Chlorococcum Heuflerianum. – Aus den Pilzen: Heuflera Betulae, Bail, Hb. typ. myc. nr. 148, und österreichisch-botan. Zeitschrift 1860, 108; – Geoglossum Heuflerianum, Bail „Herb. typ. mycol.“ Nr. 180, und österreichisch-botan. Zeitschrift 1860, S. 112. – Aus den Lichenen; Acarospora Heufleriana, Körber „Parerga lichenologica“, p. 57; – Heufleria conica, Trevisan in dessen „Spighe e Pagite“, I, 19. – Aus den Laubmoosen. Hypnum Heufleri, Juratzka in den „Verh. der zool. bot. Gesellsch.“ 1861, Abhandl. 361. – Aus den Farnen: Asplenium Heufleri, eine Hybride von A. Trichomanes und germanicum; H. W. Reichardt in den „Verhandl. der zoolog. botan. Gesellschaft“ 1859, Abhandl. S. 93. Auch eine bisher ungenannte Felsenspitze, der „Heuflerkogel“, in der Hauptkette der Centralalpen Tirols zwischen Passeier und Oetzthal, auf dem Gurgler Kamm, 11.251 Wiener Fuß (3240 P. M.) hoch, trägt nunmehr seinen Namen. Vergl. v. Sonklar, „Oetzthalergruppe“, S. 44, 57 und die dazugehörige Specialkarte der Oetzthaleralpen (Gotha 1861, Perthes).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Voralberg.