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BLKÖ:Spaun, Franz Anton Ritter

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 36 (1878), ab Seite: 75. (Quelle)
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Spaun, Franz Anton Ritter (Schriftsteller, geb. in Linz im Jahre 1753, gest. in München 3. Mai, n. A. 3. März 1826). Ein Sohn des Simon Thaddäus von Spaun. Nach tüchtigen Studien, unter denen die Mathematik seine Lieblingswissenschaft bildete, trat er in dem damaligen zum Kaiserstaate gehörigen Vorderösterreich in den öffentlichen Dienst, in welchem er stufenweise zum vorderösterreichischen Regierungsrath und Landvogt im Breisgau vorrückte. Im Jahre 1788 wurde, er zum Assessor des Reichskammergerichtes in Wetzlar ernannt. Noch aber war er nicht an seine neue Bestimmung abgegangen, als er als überwiesener Verfasser einer für staatsgefährlich angesehenen Schrift verhaftet und anfangs zu Munkács in Ungarn, später aber zu Kufstein in Tirol als Staatsgefangener festgehalten wurde. Zehn Jahre verlebte er in seinem Kerker, in dessen Einsamkeit er sein mathematisches Talent zu einer großartigen Vollendung ausbildete. Da ihm Bücher und das Schreiben versagt, ihm aber Denken und Schreiben ein Bedürfniß waren, so beschäftigte er sich im Geiste mit mathematischen Arbeiten, stellte sich die schwierigsten Probleme, die er dann im Kopfe zu lösen versuchte. Später, als er wieder frei geworden, erweckte er mit seinem mathematischen Genius allgemeines Erstaunen. Seine Combinationsgabe war Jedem, der nicht Proben derselben persönlich erlebt, unglaublich. Die verwickeltsten arithmetischen Pensa erledigte er mit einer Leichtigkeit und Präcision ohne Gleichen. Nach seiner Entlassung aus der Haft lebte er zurückgezogen in München von einer Pension, welche er folgendem Umstande verdankte: Als er nämlich die zehn schönsten Jahre seines Lebens – vom 35. bis 45. – in der Einsamkeit des Kerkers verlebte und mit Niemand – und wenn ihm ausnahmsweise die Vergünstigung ward, nur in [76] Gegenwart des Gefängnißwärters sprechen durfte, kam Spaun, als er eines Tages entdeckte, daß er in dem anstoßenden Kerker einen Unglücksgefährten zum Nachbar habe, auf die Idee, sich mit ihm in Verkehr zu setzen. Die dicken Mauern machten jedoch jede mündliche Mittheilung unmöglich. Da fiel er auf den Gedanken, sich mit dem neben ihm Eingekerkerten durch Pochen verständlich zu machen, und erfand zu diesem Zwecke eine Pochzeichensprache, die recht sinnreich war. Die größte Schwierigkeit lag darin, dem Nachbar erst bemerklich zu machen, was es mit diesem Pochen für ein Bewandtniß habe, und dann zu ermitteln, ob derselbe der deutschen Sprache kundig sei. Spaun fing damit an, vierundzwanzigmal an die Mauer zu klopfen und setzte die Manöver so lange fort, bis der Unbekannte merkte, daß damit die vierundzwanzig Buchstaben gemeint wären; er erwiederte nun, zum Zeichen, daß er ihn verstehe, das Klopfen. Bald entdeckte Spaun, daß sein Nachbar nicht deutsch verstände, er versuchte es nun mit der französischen Sprache und dieß glückte ihm besser. In einigen Wochen hatten es die beiden Gefangenen in dieser Pochzeichensprache so weit gebracht, daß sie sich gegenseitig ihre Schicksale erzählen konnten. Spaun erfuhr dadurch den Ausbruch und den Fortgang der französischen Revolution, von der er in seinem Verwahrsam noch nichts wußte. Dieser Nachbar war der ehemalige französische Staatssecretär Maret Herzog von Bassano. Da er früher als Spaun in Freiheit gesetzt wurde, war er edelmüthig genug, seinen Leidensgefährten nicht zu vergessen, und ihm demgemäß eine Pension auszuwirken, von der Spaun bis zu seinem Tode gelebt hat. Als der Herzog sich zehn Jahre nach seiner Freilassung in München befand, ging Spaun zu ihm. Es klopfte an die Thür des Zimmers nach der alten Weise, wie im Kerker, an und der Herzog rief aus: „C’est Spaun ou le Diable“. Spaun aber war nicht blos ein großer Mathematiker, sondern auch sonst in anderen Wissenszweigen gründlich gebildet und im Bereiche der schönen Künste und Wissenschaften wohl bewandert, wenngleich seine Ansichten in ästhetischen Dingen, für welche der Maßstab des Verstandes und einer nüchternen Speculation nicht mehr ausreicht, schroff klangen und nicht selten Befremden, ja sogar Unwillen erregten. Auf Göthe war er nicht gut zu sprechen und sein Grimm galt ebensowohl dem Menschen, wie dem Poeten. Was andere Anti-Götheaner, z. B. Glover, Menzel, Heine, Lieme, gegen den Weimarer Staats-Minister und gegen den deutschen Dichterheros vorbrachten, konnte man als lammfrommes Geflüster bezeichnen, wenn Spaun gegen ihn zu donnern anfing. Dabei war er ein ganz komischer Kauz. So erzählte er eines Tages, nachdem er wieder eine Philippica gegen Göthe losgelassen, plötzlich von seinem Thema abspringend, daß er soeben beim Könige – damals König Max, der bekannte Menschenfreund – gewesen. Die Umstehenden fragten um die Unterredung. Spaun erwiederte nun ganz ruhig – daß er nicht vorgelassen worden sei. Alle brachen nun in homerisches Gelächter aus. Einer der Anwesenden wollte sich aber Spaun’s Injurien gegen Göthe nicht ruhig gefallen lassen, und verlangte dafür, daß Spaun ein arithmetisches Räthsel auflösen solle. Dieses wurde auf ein Stück Papier geschrieben und den Anwesenden im Kreise zur Kenntnißnahme herumgereicht. Nachdem Spaun [77] das Blatt gelesen, schaute er etliche Secunden zum Plafond des Kaffeehauses – wo diese Scene sich abspielte – und nannte dann die Ziffer. Sie war richtig. Es wurde dann von Fachmännern versichert, daß der geschickteste und schnellste Rechner zur Lösung dieser Aufgabe wohl einen Tag dazu nöthig habe und Tausende von Zahlen auf mehreren Bogen Papier schreiben müßte. So erzählt der alte Gräffer, der mit dem um das Conversations-Lexikon so verdienten und als Incunabeln-Kenner bekannten Ludwig Hain Zeuge dieser Scene gewesen. Spaun hat eine große Anzahl verschiedener Schriften über Mathematik, Staatswissenschaft, Literaturgeschichte u. s. w, herausgegeben, deren Titel in chronologischer Folge sind: „Versuch, das Studium der Mathematik durch zweckmässigere Erläuterung einiger Grundbegriffe und Methoden zu erleichtern“ (Bamberg 1805, Göbhard [Frankfurt a. M., Wesche], gr. 8°.) – erschien anonym; – „Briefe über die ersten Grundsätze der Mechanik. Vom Verfasser des Versuchs, das Studium der Mathematik zu erleichtern“ (Nürnberg 1807, Stein, gr. 8°.); – „Vorläufige Antwort des Verfassers des Versuchs, das Studium der Mathematik zu erleichtern“ (ebd. 1809, Stein, gr. 8°.); – „Der sarmatische Lykurg oder über die Gleichstellung der Juden und den Einfluss der Volksfeste auf die Nationalbildung. Ein politischer Roman“ (ebd. 1811; 2. Aufl., 1817, Stein, gr. 8°.); – „Einleitung zur geometrischen Construction aller Probleme der sphärischen Trigonometrie, mittelst welcher die Zweydeutigkeiten der analytischen Formeln gehoben werden“ (ebd. 1811, Stein, gr. 8°.); – „Die Lehrsätze des gesunden Menschenverstandes in Beziehung auf das Negative und das Unmögliche“ (München 1816, Lindauer) – erschien gleichfalls anonym; – „Politische und literarische Phantasien“ (Zürich 1817, Orell, 8°.); – „Ueber die der Regierung anzuempfehlenden Massregeln, der übermässigen Korntheuerung abzuhelfen“ (Passau 1817, Pustet[WS 1], 8°.); – „Staberl’s Promotion zum magnetisirenden Doctor. Eine Posse in 3 Aufzügen“ (München 1817, Weber, 8°.); – „Mathematischer Beweis, dass die Unbeschränktheit des Luxus früher oder später, aber unfehlbar eine Nation zu Grunde richte“ (München 1818 [Pustet, Passau], 8°.); – „Ueber Reingruber’s Ehrenrettung des Münchener Brodtarifs“ (Passau 1818, Pustet, 8°.); – „Ueber die hölzernen Brücken mit grossen Jochöffnungen“ (München 1818 [Landshut, Weber], 8°.); – „Ueber die Grundverhältnisse des Staates zur Kirche und zu der römischen Curie“ (München 1818 [Finsterlin; auch Weber; auch Pustet in Passau], 8°.); – „Die Verschwörung gegen den gesunden Menschenverstand“ (München 1818 [Pustet in Passau], 8°.); – „Anleitung zur geradlinigen Trigonometrie und zur Arithmetik der Sinuse durch die Constructions-Methode“ (München 1818 [Finsterlin]; auch Passau, Pustet, gr. 4°.); – „Bemerkungen über die wichtigsten Verhandlungen der bayrischen Ständeversammlungen“. 2 Hefte (München, 1818 [Leipzig, Seger], gr. 8°.); – „Vom Wechsel und vom Wechselrechte. Eine Untersuchung der Frage: Ob die Privilegien der Wechsel nothwendig und nützlich seien?“ (München 1819, Finsterlin, 8°.); – „Träume eines Wachenden“ (o. O. [München] 1819, Lindauer, 8°.); – „Ueber den Plan des Herrn Obersalinenrathes von Reichenbach, eine eiserne Röhrenbrücke über die Isar zu bauen“ (Regensburg 1820. Pustet, 8°.); – „Sammlung seiner literarischen Werke theils Kritiken der allerneuesten Fatalitäts-Tragödien, theils kleine Novellen und Romane seiner Erfindung, einige Lustspiele und Uebersetzungen“ (München 1821, 8°.); – „Glossen über den Zeitlauf“ (Passau 1821, Pustet, 8°.); – „Ueber privilegirte Umtriebe“ (Passau 1821, [78] Pustet, 8°.); – „Antwort auf das Sendschreiben des Graten Karl von Arco an Franz von Spaun über die Thaumaturgen“ (ebd. 1822, Pustet, 8°.); – „Etwas über das Eigenthum, Eigenthumsgesetze und Eigengerichtsbarkeit“ (ebd. 1822, Pustet, 8°.); – „Malleus ferreus etc. oder verbindliche Antwort auf das höfliche Schreiben des Anonymus an Franz von Spaun wegen dessen Abhandlung über Eigenthum“ (ebd. 1822, Pustet, 8°.); – „Vermischte Schriften“. Zwei Bändchen (München 1822 [Passau, Pustet], 8°.);, – „Ueber die religiösen Phantastereien der neuesten Zeit“ (München 1824 [Finsterlin], 8°.); – „Mein mathematisches Testament“ (Passau 1825, Pustet. Mit 1 Vignette. 4°.). Mehrere Jahre nach seinem Tode erschien: „Spaun’s politisches Testament. Ein Beitrag zur Geschichte der Preßfreiheit im Allgemeinen und in besonderer Hinsicht auf Bayern. Mit des verstorbenen Custos Docen Vorbericht und Bemerkungen herausgegeben von Dr. Eisenmann“ (Erlangen 1831, Palm und Comp., gr. 8°.). In seinem handschriftlichen Nachlaß befanden sich Briefe über die Grundsätze der Mechanik. Spaun war ganz und gar ein Original, seine absonderliche Weise mochte wohl zunächst durch das Geschick, das ihn in einer zehnjährigen, schweren Kerkerhaft getroffen, hervorgerufen worden sein. Er war tadelsüchtig und immer im Gegensatze zu der Meinung Anderer, aber dabei war er offen und ehrlich, sprach was er dachte, war strengrechtlichen Charakters, von einem Freimuth, den er Hohen und Niederen gegenüber zur Geltung brachte. Er genoß in München allgemeine Achtung, die dadurch, daß er hie und da von Einzelnen, die seine Weise nicht erkannten oder verstanden, verkannt wurde, nicht verändert wurde. Seine schroffen Ansichten über Göthe, welche die seines halben Namensvetters, des berüchtigten Göthe-Verbesserers Martin Span [siehe diesen S. 56] bei weitem übertreffen, wirkten mehr erheiternd als ärgernd, verrathen aber ein eindringliches Studium Göthe’s, dessen sich seine Bewunderer leider nicht immer rühmen können. Schon bei Anton von Spaun wurde bemerkt, daß die Literaturgeschichten diesen Mann nicht kennen. Sonderbarer Weise nehmen sie auch von Franz von Spaun, dem Widersacher Göthe’s und vielseitigen Schriftsteller, keine Notiz. Das kommt wohl daher, daß die Herren Einer den Anderen abschreiben, und wenn also ein Name in der Vorlage fehlt, kann er auch in der Copie nicht leicht erscheinen. Nie verehelicht, obgleich dreimal Bräutigam, erfreute er sich noch im höheren Alter – er zählte, als er starb, 73 Jahre – einer ungeschwächten Geisteskraft, wenngleich seine körperlichen Kräfte bereits stark abgenommen hatten. Welch ein Kampfhahn er in literarischen Dingen war und mit welcher Gewandtheit er die Feder führte, davon folgt in den Quellen eine Probe, die auch ein Stück zur Geschichte deutscher Polemik bildet. Franz von Spaun erscheint nicht selten als Freiherr aufgeführt, was unrichtig ist, da erst sein Neffe Joseph die Freiherrnwürde erlangte.

Spaun’s Abwehr gegen die Annahme, daß er große Berühmtheiten nur deßhalb angreife, um von sich reden zu machen. Die heut bereits vergessene, aber an schätzbaren Mittheilungen aller Art reiche Münchener Zeitschrift „Eos“ enthält im Jahrgänge 1824 eine Polemik zwischen Spaun und einem Autor. Namens Aman, in welcher Spaun eine polemische Schlagfertigkeit sonder Gleichen entfaltet. Da sie auch eine Probe von Spaun’s Schreibweise, die eine ungemein charakteristische ist, bietet, so möge hier die Stelle wörtlich, wie lautet, folgen: „Der Verfasser [79] des Aufsatzes in der „Eos“ (1824, Nr. 36) “, schreibt Spaun, „genannt Aman, ist mit seinen eisernen Absätzen so grausam auf die Hühneraugen meiner Eitelkeit getreten, daß ich so lauten Zeter rufen muß, daß mich die ganze Welt (welche die „Eos“ liest) hören möge. Er sagt, daß ich nur darum auf Männer von großer Celebrität die Pfeile meines stumpfen Witzes abdrücke, weil ich dadurch hoffe, mir selbst eine Reputation zu erwerben. Allein der Erfolg entspreche durchaus nicht meinen Bemühungen. Meine Kritiken hätten der Celebrität der Kritisirten durchaus keinen Abbruch gethan. Herr von Göthe fährt fort, schlechte Verse zu machen, die nach wie vor wie der Kaka des Prinzen Piribinker auf allen literarischen Desserts servirt und von seinen Anbetern begierig verschlungen würden. Vergeblich hatte ich mich bemüht, die Leute zu überzeugen, daß das Sonnenlicht gelb und nicht weiß sei. Die gelehrte Welt fahre fort, auf Newton’s Zeugniß ihre Sinne Lügen zu strafen. Herr von Schelling lehre noch immer mit allgemeinem Beifall, daß Gott ein absolutes Thier und die Planeten Götter ja sogar Mathematiker seyen. Woraus also folge, daß ich unglückliche Versuche gemacht habe. Aethiopes zu dealbiren und Denen den Staar zu stechen, die nicht sehen wollen. Bester Herr Gegner! legen Sie die Hand auf ihr Gewissen und erkennen Sie, daß Sie ungerecht gegen mich seyen und von mir fordern, was über menschliche Kräfte geht. Der Weltheiland hat gar mancherley Mirakel gemacht und sogar Todte erweckt; aber er hat nie versucht, einen Narren gescheidt zu machen, und Sie sprechen mir alles literarische Verdienst ab, weil ich nicht bewirkte, was ich nicht zu leisten vermochte. Gar viele Menschen finden im Deliriren ein ungemeines Wohlbehagen und wollen sich nicht curiren lassen. Dazu kommt die ungeheure via inertiae der Köpfe, vulgo Denkträgheit genannt. Gute Verse zu machen kostet mehr Mühe, als schlechte zu diabelisiren, und darum ist Ihnen der willkommen, der die Gesetze des Reims, der Grammatik und des gesunden Menschenverstandes aufhebt. Viele Menschen sind so faul, daß sie sich nicht einmal die Mühe nehmen wollen, die Augen zu öffnen, um selbst in die Sonne zu schauen. Der Bramine setzt sich in einen Winkel, richtet den Horopter seiner Augen auf seine Nasenspitze. Da erscheint ihm ein farbiger Glanz; und er versichert: er habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen. Versuchen Sie eine Herde von Ferkeln, die ihr Plaisir dabey findet, sich in schmutziger Jauche zu baden, im Genusse ihrer ekelhaften Seligkeit zu stören. Die Reinigung des Stalles des Augias ist eine herculische Arbeit und ein Gänsekiel ist kein Zauberstab. Aber schon das Unternehmen dieser Arbeit ist verdienstlich; auch werden Sie geneigter sein, mir Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, wenn Sie erwägen, daß ich nicht schuld sey, wenn das Creditproject scheiterte. Mir liegt zu viel daran, für einen virum celeberimum und passim laudatissimum zu gelten, um nicht Alles aufzubieten, um den Schmerz zu lindern, welchen Ihre eisernen Absätze meinen Eitelkeits-Hühneraugen verursachten, und da fällt mir kein zweckmäßigeres Mittel ein, als das Recept zu gebrauchen, dessen sich Herr von Göthe in einem ähnlichen Falle bediente. Er sammelte in allen Journalen die laudationes seiner Anbeter und Mephistolese u. s. w, und ließ sie zusammen drucken. Dasselbe will ich auch thun, und somit kündige ich dem Publikum unter dem Titel: „Testimonia auctorum de Spaunio eine Sammlung aller Laudationen, die mir gespendet worden sind, auf Subscription an. Wenn nun die Prinzen dadurch erfahren werden, das auch ich ein Mann sey, der sich nicht mit dem Fuße schneuzt [qui ne se mouche pas du pied], so werden Sie sich beeilen mich einzuladen, mit Ihnen am Fuße Ihres Bettes einige Bouteillen Champagner auszustechen und mir Gelegenheit geben, meine Seele in Ihrer Gegenwart zu deboutoniren. Und dann soll Einer kommen und es wagen, meine Celebrität und Verdienste zu bezweifeln. Garde a vous Mr. Aman. Sie werden Ihren Schnauzbart an der Sonne meines Ruhmes verbrennen, von Spaun.“ In diesem Tone geht es hinüber und herüber. Man glaubt sich bereits in die Saphir’sche Periode versetzt, welche erst später in die Blüthe schoß.
Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 95 [nach diesem gest. 3. März 1826]. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1863, Ambr. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 966 [nach diesem gest. 3. Mai 1826]. – Brümmer (Franz), Deutsches Dichter-Lexikon [80] (Eichstadt und Stuttgart 1876, Lex.-8°.) Bd. II, S. 369. – Kehrein (Jos.), Biographisch-literarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im 19. Jahrhundert (Zürich u. s. w. 1871, Wörl, gr. 8°.) Bd. II, S. 156. – Eos (Münchener Unterhaltungsblatt, 4°.) 1824, S. 151, 163, 198, 226 [eine zur Signatur jener Tage höchst interessante Polemik zwischen Spaun und einem Pseudonym Namens Aman]. – Morgen-Blatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) 1826, Nr. 80. – Hamburger Correspondent 1826, Nr. 57. – Tausend und Eine Unterhaltungstunde (Berlin, 4°.) Bd. I, S. 225, im „Plauderstübchen“ [daselbst heißt es, sei Franz Freiherr von Spaun in Münster verstorben; wohl ein Irrthum: Münster für München?]. – Gräffer (Franz), Wiener Dosenstücke (Wien 1852, Groß, 8°.) Bd. I, S. 120: „Rechen-Genius“. – Goedeke (Karl), Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen (Hannover 1839 u. f. L. Ehlermann, 8°.) Bd. III, S. 869. – Wenn der Malý-Rieger’sche „Slovník naučný“ für dergleichen Artikel eben keine Quelle sein kann, so sei jedoch bemerkt, daß Spaun daselbst als Franz Freiherr von Spann erscheint [Bd. XI, S. 179].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Pustel.