BLKÖ:Székely von Doba, Samuel

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Székely, Adam Graf
Band: 42 (1880), ab Seite: 22. (Quelle)
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Székely von Doba, Samuel (Geschichtsforscher und Soldat, geb. zu Hunfalva (Hundsdorf) bei Käsmark am 3. April 1704, gest. 28. Jänner 1779). Ein Sproß der Familie Székely de Doba, in welcher der Notar des Szepeser Comitates Andreas Székely 1667 geadelt wurde, besuchte Samuel, dessen Mutter Anna eine geborene Dravetzky war, zunächst die Schulen zu Eperies, wo Samuel Mathaeides und P. P. Toperczer lehrten; seine weitere Ausbildung erhielt er zu Sárospatak unter dem berühmten Johann Tsetsi. Nach Abschluß der juridischen Studien als Districtsnotar zu Pesth in die Praxis eingetreten, blieb er in diesem Dienste nur drei Jahre thätig, denn dieser Beschäftigung wurde er, wie Horányi etwas unklar berichtet, „durch Meinung und Ausspruch dreier hochbegabter Männer, und zwar des Caro Censorius, Franz Petrarcha und Johann Bapt. Mantuanus, Oberen des Carmeliterordens, entzogen und dem lieblicheren Studium der Musen in der friedlichen Stille des Landlebens zugewendet“. in welcher er auch in einer Reihe von Jahren einen großen Schatz von Kenntnissen aufspeicherte. Als im Jahre 1741 der Krieg gegen Preußen ausbrach, trat er in das Infanterie-Regiment Thomas Szirmay Nr. 37 als Officier ein und nahm an der Belagerung von Prag, sowie an mehreren Gefechten und Unternehmungen in Mähren und der oberen Pfalz [23] Theil. Bei dieser Gelegenheit erwählte ihn die Akademie zu Altdorf im Jahre 1743, nach Anderen 1753, aber keines, falls, wie Horányi angibt, erst 1763, zu ihrem Mitgliede. Als dann 1746 der französisch-spanische Erbfolgekrieg zum Ausbruch kam. marschirte Székely mit dem Regimente Jos. Graf Eszterházy nach Italien, wo er bis 1750 blieb. Die Frucht dieses Zuges war für ihn außer sonstigen Kenntnissen auch jene der italienischen und französischen Sprache. Im Jahre 1753 gab er aber den Soldatendienst auf und kehrte zu den friedlicheren Beschäftigungen auf seinem bei Eperies befindlichen Landsitz zurück, wohin er sich mittlerweile auch eine Braut heimgeführt hatte. Er widmete sich daselbst nur geistigen Arbeiten, vornehmlich historischen Forschungen, und trat mit Kollar [Bd. XII, S. 324], Bel [Bd. I, S. 235], Kaprinai [Bd. X, S. 153], Fridvalszky [Bd. IV, S. 355], Cornides [Bd. III, S. 7] und Anderen in regen freundschaftlichen Verkehr, wodurch er in seinen Studien nur noch mehr gefördert wurde. In dieser Zeit besorgte er die ungarische Uebersetzung des Werkes des Obersten Christian Faber vom 19. Infanterie-Regimente Leopold Graf Pálffy „Ueber den Unterricht des Kriegsmannes“, und erschien dieselbe unter dem Titel: „Hadi embernek oktatása“ (Kaschau 1759, 8°.). Seine historischen, namentlich diplomatischen Forschungen und Sammlungen, bestehend aus drei Foliobänden Urkunden und weiteren drei mit Aufsätzen und Notizen über verschiedene Gegenstände, sind ungedruckt geblieben. Von seinen Schriften besitzt auch das k. und k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien Einiges, dessen Const. Edler v. Böhm in seinem Werke: „Die Handschriften des kais, und kön. Haus-, Hof- und Staatsarchivs“ (Wien 1873, Wilhelm Braumüller, 8°.) S. 89, Nr. 246 (21) und S. 97, Nr. 265, 266 gedenkt. Es sind Abschriften verschiedener Urkunden aus dem 14. bis 16. Jahrhundert, welche Székely seinem Freunde Kollar gesendet, und zwei Bände Collectanea diplomatica (580 Folioseiten) mit historischen Notizen, Auszügen aus Handschriften, Urkunden und Urkundenauszügen vom 11. bis zum 18. Jahrhundert,. über welche Böhm am angezeigten Orte ausführlicher berichtet.

(De Luca), Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, von Trattnern, 8°.) I. Bds. 2. Stück, S. 208. – Melzer (Jacob), Biographien berühmter Zipser (Kaschau und Leipzig 1833, Ellinger, 8°.) S. 169. – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Posonii 1777, A. Loewe, 8°.) Pars III, p. 343. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.). Zweiter (den ersten ergänzender) Band, S. 305. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die ungarischen Familien mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. S. 364.