BLKÖ:Ossoliński Graf von Tenczyn, Joseph Max

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 21 (1870), ab Seite: 114. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Joseph Maximilian Ossolinski in der Wikipedia
Joseph Maximilian Ossolinski in Wikidata
GND-Eintrag: 100249000, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Ossoliński Graf von Tenczyn, Joseph Max|21|114|}}

Ossoliński Graf von Tenczyn, Joseph Max (Bibliograph, Sammler und Mäcen, geb. zu Wola Mielecka im heutigen Tarnower Kreise Galiziens im Jahre 1748, gest. zu Wien 17. März 1826). Die Pfarrbücher geben den 8. Juni 1754 als O.’s Tauftag an, der Graf selbst aber versicherte bei Lebzeiten, daß seine Taufe mehrere Jahre nach seiner Geburt erfolgte. Das obige Geburtsjahr ist der Angabe eines verläßlichen Bibliographen, des Karmeliter-Mönchs Ignaz Chodynicki, entnommen. Im Convicte der Jesuiten in Warschau erhielt der junge Graf seine geistige Ausbildung, und vornehmlich war es der berühmte Geschichtschreiber und Poet Polens Naruszewicz, der den jungen talent- und geistvollen Magnatensohn unter seine besondere Obhut nahm und seine Erziehung überwachte. Als er nach vollendeter Ausbildung am königlichen Hofe Zutritt erhielt und in den Kreis der Erleuchteten und Wissenschaftsmänner, welche König Stanislaus August um sich zu versammeln liebte, aufgenommen wurde, schon damals beschäftigte sich der junge Graf mit kleineren literarischen Arbeiten, die in dem von Naruszewicz und Albertrandy herausgegebenen „Zabawy przyjemne i pozyteczne“ (d. i. Angenehme und nützliche Unterhaltungen) Aufnahme fanden. So seine Zeit unter den Genüssen des Hoflebens und den nachhaltigeren einer anregenden und den Geist schärfenden und vervollkommenden Beschäftigung theilend, sah der Graf jene politischen Wirren herankommen, welche das endliche Schicksal seines Vaterlandes in so trauriger Weise entscheiden sollten. Fern sich haltend von der von Ränkemachern, Ehrgeizigen und russischen Spionen genährten und in steter Zunahme begriffenen Bewegung, lebte er ausschließlich seinen literarischen Studien und jenen Genüssen, welche die Wissenschaft keinem versagt, der sie bei ihr sucht. Als ihn aber das Vertrauen seiner Landsleute in die Deputation der Stande Galiziens wählte, welche an den Hof des Kaisers Leopold II., der eben nach Joseph’s Tode den Thron bestiegen, sich zu begeben die Aufgabe hatte, da nahm O., entschlossen, für das Wohl seines Vaterlandes Alles zu thun, was in seinen Kräften stand, diese Wahl an und unterzog sich den anstrengendsten Arbeiten, männlich die Interessen seines Heimatlandes in allen Fällen vertretend. Unter solcher Beschäftigung brachte er die Jahre 1789 bis 1793 in Wien zu, mit Rath und That einstehend, wo es galt, die Lage seines Vaterlandes zu erleichtern und die gerechten Wünsche Galiziens zu fördern. So errang er für die Söhne des galizischen Adels die Zulassung zur Aufnahme in die Theresianische Ritter-Akademie und in die Wiener-Neustädter Militär-Akademie, um [115] sich für den Civil- oder Militärdienst in einer Weise auszubilden, wie sie in Oesterreich zur Erlangung von Anstellungen im Civil- oder Militärdienste gefordert wurde. Ebenso fand über seine Bemühungen die Errichtung einer Lehrkanzel der polnischen Sprache und Literatur an der Lemberger Hochschule Statt. Nachdem er nun seine Geschäfte als Deputationsmitglied glücklich beendet, wählte er im Hinblicke auf seine literarischen Neigungen und auf den Umstand, denselben in der Reichshauptstadt jede erdenkliche Unterstützung zukommen zu lassen, Wien zu seinem bleibenden Aufenthalte. Er wohnte auch daselbst bis an seinen Tod, und zwar abwechselnd in Baden und in Wien, selbstverständlich an ersterem Orte den Sommer über. Sein Haus war der Sammelplatz einheimischer und fremder Gelehrten. Schon im Jahre 1794 hatte der Graf den Entschluß gefaßt, eine Büchersammlung, zunächst für slavische Literatur anzulegen, dehnte aber diese Absicht, als sich ihm bei dem Verkaufe der Klosterbibliotheken, die nach der Aufhebung der Klöster in Oesterreich stattfand, Gelegenheit darbot, treffliche und seltene Werke aller Fächer und zu wohlfeilen Preisen an sich zu bringen, auf eine allgemeine Sammlung aus, behielt jedoch die geschichtlich-literarische Richtung in nächster Beziehung auf sein engeres Vaterland Polen-Galizien scharf im Auge. So entstand die nachmals so berühmt gewordene und noch heute von Gelehrten in Ehren gehaltene Ossoliński’sche Bibliothek, die später nach Lemberg kam, wo sie noch sich befindet. Um die mit jedem Tage wachsende Sammlung auch geistig zu verwerthen, berief er den gelehrten Samuel Gottlieb Linde [Bd. XV, S. 198] zu sich, um als Bibliothekar diese reiche Sammlung zu ordnen, der neben dieser Arbeit noch eine zweite, das seinen Namen tragende und verewigende polnische Wörterbuch, zu Stande brachte, wovon in Linde’s Biographie Ausführlicheres erzählt wurde. Nach Linde’s Abgang berief Graf O. andere tüchtige Männer an seine Bibliothek, darunter Joseph Siegert, Dr. Karl Joseph von Hüttner [Bd. IX, S. 409]. Der Graf selbst, dessen verdienstvolles Wirken auch in den höchsten Kreisen nicht unbeachtet geblieben, wurde im Jahre 1808 zum geheimen Rathe und mit Decret vom 16. Februar 1809 zum Präfecten der Hofbibliothek ernannt. Des Grafen Amtsthätigkeit an diesem großartigen Institute fällt in die denkwürdige Periode der Invasion der Franzosen in Wien, in welcher der Generalsecretär der französischen Museen, Herr v. Denon, eine systematische Beraubung der kaiserlichen Sammlungen und also auch der Bibliothek organisirte. Graf Ossoliński wahrte mit seinem ganzen Einflusse und allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln die ihm anvertrauten Schätze, und verfaßte in französischer Sprache ein vollständiges Bild des harten und rücksichtslosen Verfahrens der französischen Regierung gegen die Bibliothek. Auch sonst wirkte der Graf während der 17 Jahre, in welchen er die Bibliothek leitete, auf das Verdienstlichste für dieselbe. Im Jahre 1817 zeichnete Kaiser Franz den Grafen mit dem Commandeurkreuze des St. Stephan-Ordens aus, auch erhielt er im nämlichen Jahre die ständische Würde eines Oberstlandmarschalls, wurde im Jahre 1825 Oberstlandhofmeister der Königreiche Galizien und Lodomerien und schon seit 1808 bis 1823 bekleidete er die Curatel des galizischen Landwirthschafts-Institutes[WS 1] in Wien. Immer aber behielt er, [116] mitten unter seinen Berufs- und literarischen Arbeiten, die bereits erwähnte, von ihm schon 1794 begonnene Bibliothek im Auge. Schon im Jahre 1804 hatte er in Gemeinschaft mit Stanislaus Grafen Zamoyski die Absicht, in Zamosc, dem gräflich Zamoyski’schen Majorat, eine Bibliothek zu begründen. Die Kriegsereignisse des Jahres 1809 und die darauf erfolgte Territorial-Veränderung mit Zamosc, welches russisch wurde, veranlaßten, daß Zamosc aufgegeben und an seine Stelle Lemberg, Galiziens Hauptstadt, zur Begründung dieser Bibliothek erwählt wurde. An diesem Gedanken hielt nun der Graf fest und sprach in einer Stiftungsurkunde die Verfügung aus, daß seine mit vieljähriger Sorgfalt und Aufopferung geschaffene Privatbibliothek nebst den Sammlungen an Kupferstichen, Karten, Medaillen u. s. w. nach seinem Tode dem öffentlichen Gebrauche für alle Zeiten gewidmet sein sollte. Zur Erhaltung der Anstalt widmete er aus seinem Privatvermögen eine Jahresrente von 8000 fl., von welcher ein eigener Bibliothekar besoldet, eine literarische Zeitschrift begründet und der Rest zum Ankaufe von Büchern und zur Vermehrung der übrigen Sammlungen verwendet werden sollte. Einen bedeutenden Betrag ordnete der Graf ferner an zum Ankaufe eines geeigneten Locals, das auch in einer nicht zu fernen Vorstadt Lembergs gefunden wurde, ferner zur ersten Bauführung. Als erfahrener Literator entwarf er für die Leitung der Anstalt die zweckmäßigen Reglements und ordnete zur Vermeidung von Mißbräuchen und unberechtigten, die Zwecke der Anstalt hindernden Eingriffen eine doppelte, jedoch getrennte Curatel, nämlich eine literarische[WS 2] und eine ökonomische, an. Die literarische umfaßte Erhaltung und Erweiterung der Bibliothek, Wahl des Personals und Alles zur Literatur und Kunst Gehörige. Ein anderer Beschützer der vaterländischen. Literatur, Heinrich Fürst Lubomirski [Bd. XVI, S. 118], hat diese Curatie für sich und seine Nachfolger in dem Majorate Przeworsk ohne allen eigenen Vortheil übernommen. Die ökonomische Curatel aber hatte die Verwaltung der Bibliotheksgüter und die Leistung der jährlichen Rente zu besorgen, und sie war vom Stifter mehreren Familien nach einer bestimmten Reihenfolge zugedacht. Diese seine Verfügungen stellte der Graf unter die gleichzeitige Oberaufsicht der Behörden und der galizischen Stände, und auf seine Bitte übernahm Kaiser Franz das Protectorat dieses Instituts. Die von dem Grafen ursprünglich seiner Stiftung zugewiesenen Sammlungen umfaßten 20.512 Werke in 31.254 Bänden, eine Collection von 489 goldenen, 9899 silbernen und 2703 kupfernen Münzen, von 8400 Gypsabgüssen und von einer beträchtlichen Anzahl Gemälden, Kupferstichen, Handschriften, Conchylien und Erzen. Das Beispiel des Grafen fand auch bald rühmliche Nacheiferung: Marcella Gräfin Worcell hatte schon im Jahre 1807, ehe noch die Stiftung sozusagen rechtsgiltig war, derselben eine großmüthige Unterstützung zugesichert und ihr im Jahre 1824 das Gut Rakowiec in Galizien gewidmet; Heinrich Fürst Lubomirski aber, der erste lebenslängliche literarische Curator hatte, ohne anderer reicher Spenden zu gedenken, die Erklärung abgegeben, daß er seine eigenen wissenschaftlichen und Kunstsammlungen mit dem Institute vereinigen wolle. So ist durch den Patriotismus eines gelehrten Aristokraten [117] ein Institut entstanden – das zwar im Wechsel der Zeiten nicht immer zu seinem Vortheile verwaltet, mitunter von verbrecherischen Händen manchen Schatzes beraubt worden – doch noch immer dasteht als ein Schatz des Landes, als ein Hort der Wissenschaft, als eine Anstalt, wie nicht viele Provinzen der Monarchie –es wäre denn das Joanneum in Gratz und das Hohenwart’sche Museum in Laibach, das letztere freilich kaum annäherungsweise – Aehnliches aufzuweisen haben. Der Graf, wie schon im Eingange dieser Skizze erwähnt worden, beschäftigte sich frühzeitig mit literarischen Arbeiten. Jedoch nur ein kleiner Theil davon ist gedruckt worden, weil ihm seine zahlreichen anderen Geschäfte nicht gestatteten, manches begonnene zu beenden. Von seinen kleineren Arbeiten sind anzuführen eine polnische, dem Könige Stanislaus August gewidmete Uebersetzung der Trostreden des „Seneca ad Helviam, ad Marciam et ad Polybium“, welche in der Warschauer Zeitschrift „Zabawy“ in den Jahrgängen 1775–1777 abgedruckt stehen; ferner ebenda im Jahrgange 1784 die polnische Uebersetzung der Gesandtschaftsreden seines Urgroßvaters Gregor O., der unter König Wladislaw IV. Kronkanzler von Polen war und von Kaiser Ferdinand II. in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Selbstständig sind erschienen die „Wiadomości historyczno krytyczne do dziejow Literatury polskiej, o pisarzach polskich, także postronnych którzy w Polszcze lub o Polszcze pisali, oraz o ich dziełach“, d. i. Historisch-kritische Beiträge zur Geschichte der polnischen Literatur, oder von polnischen und von fremden Schriftstellern, welche in Polen oder vielmehr über Polen geschrieben und von ihren Werken, 3 Bände (Krakau 1819–1822, gr. 8°.), der 4. Band, von Augustin Bielowski herausgegeben, erschien in Lemberg im Jahre 1852 [über den Inhalt dieses heute schon ziemlich seltenen und sehr kostspieligen Werkes vergl. S. 118 die Quellen]. Aus seinem Nachlasse sind nach Jahren erschienen: „O rozmaitem następstwie na tron za dynastyi Piastów“, d. i. Von der verschiedenartigen Nachfolge auf den Thron nach der Dynastie der Piasten (Lemberg 1833, im Verl. d. Ossol. Instituts), und „Wieczory Badeńskie czyli Powieści o strachnach i upiorach z dołączeniem bajek i innych pism humorystycznych“, d. i. Die Abende in Baden, oder Erzählungen von Erscheinungen und Gespenstern mit Hinzufügung von Fabeln und anderen humoristischen Schriften (Krakau 1852, Jos. Czech, gr. 8°.). Vieles Andere liegt noch in Handschrift, so z. B. biographische Analekten und kritische Beurtheilungen verschiedener Werke, Andeutungen über die Ursachen vieler Begebenheiten, des Ganges der Cultur und der Wissenschaften in Polen. Für die Warschauer Gesellschaft der „Freunde der Wissenschaften“ hat er die älteste Periode der Geschichte Polens, die „Origines Poloniae“, welche Naruszewicz ihrer Dunkelheit wegen unberührt gelassen und deßhalb die Geschichte des polnischen Volkes mit dem zweiten Bande (ohne den ersten) begonnen hatte, zu bearbeiten übernommen. Ob es dem Grafen gegönnt gewesen, diese Aufgabe zu lösen und ob überhaupt davon im Nachlasse sich etwas vorgefunden, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt. Leider hinderte ihn in seinen späteren Lebensjahren ein schweres Augenleiden, das endlich im Jahre 1822 in Blindheit [118] ausartete, in seinen literarischen, vornehmlich historischen Arbeiten. So wählte er denn als blinder Greis die alten Classiker, die er sich vorlesen ließ und deren Uebersetzungen er dann dictirte; solche Dictate wurden von Livius römischer Geschichte 30, von den Briefen des Plinius 4 Bücher und von Juvenal’s Satyren die erste bis zur sechsten handschriftlich gefunden. Die Wissenschaft hat ihren Mäcen in ihrer Weise geehrt; die Lemberger Hochschule verlieh ihm das Ehrendiplom eines Doctors der Philosophie, mehrere gelehrte Gesellschaften des In- und Auslandes nahmen den Grafen in den Schoß ihrer Mitglieder auf, von ersteren u. a. die königliche Gesellschaft der Wissenschaften in Prag, die Akademie der bildenden Künste in Wien, die Jagiellonische Akademie in Krakau, von letzteren die k. gelehrte Gesellschaft in Göttingen, die Akademien in Warschau, in Wilna und die Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. So lebte der Graf geehrt und geachtet in seinem Hause in einer Vorstadt Wiens, bis ihn nach kurzem Leiden im Alter von 78 Jahren der Tod seinen bis zum letzten Augenblicke gepflegten Studien entriß. Der gelehrte Slavist Kopitar [Bd. XII, S. 437] hat dem Verblichenen im österreichischen Beobachter den ersten, die Verdienste desselben würdigenden Nachruf gewidmet.

Chodynicki (Ignaci), Dykcyonarz uczonych polaków zawierający krótkie rysy ich życia i t. d. d. i. Lexikon gelehrter Polen, umfassend ihre kurzen Lebensbeschreibungen u. s. w. (Lemberg 1833, Mullikowski, 8°.) Bd. II, S. 249. – Abhandlungen der kön. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften (8°.) Neue Folge, 1827, Bd. I, S. 95. – Rozmaitości, d. i. Miscellen (Lemberger Unterhaltungsblatt, 4°.) 1826, Nr. 17 u. 21. – Czasopismo naukowy księgozbioru publicznego imienia Ossolińskich, d. i. Gelehrte Zeitschrift der Ossolinski’schen öffentlichen Bibliothek, Band I (1828), S. 9: „Wspomnienie zasług i dzieł Jozefa Max. hrabiego z Tenczyna Ossolińskiego, d. i. Erinnerung an die Verdienste und Werke Joseph Maximilian’s Grafen von Ossoliński-Tenczyn. – Mosel (Ign. Fr. Edl. v.), Geschichte der k. k. Hofbibliothek zu Wien (Wien 1835, Beck, 8°.) S. 222, 223, 227, 229, 230, 234, 258. – Gazeta Lwowska, d. i. Lemberger Zeitung, im Dodatek tygodniowy, d. i. Wochenbeilage (Lemberg, kl. Fol.) 1852, Nr. 1, S. 3. – Woycicki (K. Wl.), Historyja literatury polskiej w zarysach“, d. i. Geschichte der polnischen Literatur in Umrissen (Warschau 1845, Sennewald, gr. 8°.) Bd. III, S. 295. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 123. – Brockhaus’ Conversations-Lexikon, Zehnte Aufl. Bd. XI, S. 493. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abthlg. Bd. I, S. 925. – Annalen der Literatur des österreichischen Kaiserstaates (Wien, 4°.) Jahrg. 1804, Intelligenzblatt Nr. 6, Sp. 41. – Medaillen auf Joseph Maximilian Grafen Ossoliński-Tenczyn. 1) Avers. Die Büste des Grafen mit der Umschrift: Joz. Max: Hr. z Teczyna-Ossoliński. Revers. Innerhalb eines Eichenkranzes die Worte: Za założenia publiczney Biblioteki w Lwowie (d. i. für die Gründung einer öffentlichen Bibliothek in Lemberg). Darunter: Ziomkowie 1820, d. i. die Landsleute. Eine Abbildung dieser Medaille, von Seb. Langer in Wien gestochen, befindet sich im „Czasopismo naukowy księgozbioru“, wie oben, 1828, Bd. I, S. 9; – 2) Avers. Das Brustbild Ossolinski’s. Revers. Eine Ansicht des Lemberger Ossoliński’schen Institutsgebäudes in seiner ursprünglichen Ausführung, darunter: Musis Patriis Bibliotheca Publ. Leopol. Fund. MDCCCXVII. Diese letztere ließen dem edlen Stifter zu Ehren die Stände Galiziens prägen. – Porträt. C. Mayer sc. (8°.), Leipzig, Breitkopf u. Härtel.
Des Grafen Ossoliński: Wiadomości historyczno-krytyczne do dziejów literatury polskié, sind für die Geschichtsforschung im Allgemeinen und für jene Polens von solcher Bedeutung, daß eine übersichtliche Angabe ihres Inhaltes [119] hier gerechtfertigt erscheint. Der Inhalt der vier Bände besteht aus biographisch-literarischen und historisch-kritischen Studien, und die darin behandelten Persönlichkeiten sind: Der durch seine Annales ecclesiastici bekannte Dominikaner Abraham Bzovius (Bzowski), Melchior von Mosciska, Lucas von Lemberg, Severin von Lubomla (der Hebräer genannt), Fabian Birkowski, der durch sein Wappenbuch Orbis polonus in weiteren Kreisen bekannte Simeon Okolski, Johann Alanus Berdzinski, Hieronymus und Andreas Moskorzewski, Martin Polonus, Erasmus Vitellius, Martin und Joachim Bielski, Bernhard Maporski, Stanislaus Górski, der Baumeister von Krakau Octavian Wolczner, Bernardin Ochinus, Laurenz Gosliczki, Paul Piasecki, Anton Schneeberger, Christoph v. Dorohostoy, Mich. Friedwald, Gregor Pauly, Peter Goniadz, Andreas Dell’Acqua, Stanislaus Lubomirski, Martin Krowicki, Hieronymus Ossoliński, Thomas Perkowitsch, Franz Stancar, Adalbert Senkowski, Alexander Lorencowicz, Joseph Wachalski, Andreas Piękarski, Theophil Butha, Kaspar Wilkowski, Clemens Janicki und Koribut Kossyrski, dann enthält das Werk eine Abhandlung über den Gebrauch des römischen Rechts in Polen und eine zweite über Kadlubek, welche neue Lichter im Dunkel der älteren slavischen Geschichte entzündet.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Landwirthschafts-Institututes.
  2. Vorlage: litearische.