Geschichte des im Monat Julius dieses Jahres 1791 zu Wirzburg ergangenen Bücherverbotes

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Autor: Anonym
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Titel: Geschichte des im Monat Julius dieses Jahres 1791 zu Wirzburg ergangenen Bücherverbotes
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 3, S. 346–360
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1791
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
Kurzbeschreibung:
s. a. Miscellaneen (Journal von und für Franken, Band 3, 1)#24, An die Herausgeber des Journals von und für Franken
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VI.
Geschichte des im Monat Julius dieses Jahres 1791 zu Wirzburg ergangenen Bücherverbotes.
Zu Ende des Monats Junius traten die zwey Domprediger Behringer und Winter, beyde Exjesuiten, und P. Modest| Hahn, Feyertagsprediger bey den Franciscanern, auf, und machten ein in der Ostermesse erschienenes allerneuestes katholisches Katechismusbüchlein etc. etc. in dem ihnen gewöhnlichen Tone dem Volke bekannt. Behringer war der erste, der seine Donnerstimme wider das Buch erhub. Er sprach aber doch nur so davon, daß das Volk ihn mißverstand und glaubte, er rede von dem bekannten Canisiusischen Katechismus, woraus noch die katholische Jugend im Wirzburgischen den Religionsunterricht erhält.

Gegen die Mitte des Julius redete P. Winter, der den Lesern dieses Journals aus den vorigen Heften schon zur Genüge bekannt ist, gegen das Buch so vernehmlich, daß viele seiner Zuhörer laut anfingen zu weinen, und allmählich eine völlige Gährung unter dem Volke entstand. Es gehört zur Vollständigkeit dieser Geschichte, ein Fragment seiner Ehren- und Sittenrede wörtlich herzusetzen. Nachdem er den Verfasser und die Leser des Katechismusbüchleins alle verdammt und in den Bann gethan hatte, hub er mit folgender Apostrophe an seine Zuhörer an:

„Meine Christe, ich muß euch sagen, daß wieder ein gottlos, ein teuflisch Buch herauskommen ist. Ich hab’ es erst vor zwey Stunden bekommen, und nur ’n wenig drin geblättert. Aber | ich kan euch versichern, es ist ein gottlos Buch und wirft die Religion ganz übern Haufen, läugnet Gott[1] das allerheiligste Altarsscrament, will die Beicht abgeschafft haben. Ich trag noch Bedenken, ob ichs noch ganz lesen will. Denkt euch, meine Christe, die Beicht soll nichts seyn! Denkt euch einmahl, der Gotteslästerer, der das Buch gemacht hat, glaubt nicht an das allerheiligste Altarsscrament! Sollte man ihn nicht gleich mit samt seinem Buch’ auf den Schinderskarren setzen, und zur Stadt hinausführen, und auf den Scheiterhaufen werfen? Und so ein Buch ist in unsrer Stadt! Christe! ich sags euch, wers liest, thut eine Todsünd’! Wer’s hat, der werf’ es gleich ins Feuer. Und damit ihr euch davor hüten könn’t, so will ich euch den Titel sagen, von Wort zu Wort: „Allerneuestes katholisches Katechismusbüchlein“ – In Wahrheit! funkelnagelneu! Es enthält aber nichts neues, es sind lauter alte Ketzereyen. Was aber das schlimmste ist, es stehen alle Ketzereyen drin beysammen. Der’s gemacht hat, ist ein Ketzer aller Ketzer. Sonst hat ein Ketzer nur einen und den andern Glaubensartikel angegriffen; der greift sie aber alle auf einmahl an.[2] Alle Grundwahrheiten unsers heiligen katholischen Glaubens wirft er übern Haufen. – Weiter: „Für meine rechtorthodoxen Glaubensbrüder“ – Wißt ihr, was Orthodox heißt? ich will’s euch sagen: Orthodox heißt ein Rechtglaubiger. Aber das ist’n schöner Glaub, den der predigt, der an keinen Gott glaubt. „Er hat| gar keine Mitbrüder, er ist unter den Ketzern das, was Lucifer unter den Teufeln ist, der Ketzer aller Ketzer! – Und wie heißt denn der Ketzer: „Herbarius Jonas!“ – Das ist sein rechter Nam nicht; er hat sich nicht einmahl getraut, seinen rechten Namen zu nennen. Herbarius heißt ein Wurzelkrämer, ein Krauthändler – ja ein Unkrauthändler ist er, oder solls gar ein Wirzburger seyn? Herbarius von Herbipolis. O Gräuel und kein End’! So ein Ungeheuer von’n Ketzer in unsrer Stadt? Die allzeit so gut katholische Christen hatte? – Und wer war der Jonas? Nicht wahr? ein Prophet! Aber der ist ein Lügenprophet, und es wär gut, wenn ihn gleich ein Wallfisch verschluckt hätt’, wo er die Feder angegriffen hat, das gottlos Buch zu schreiben. Den Propheten Jonas hat der Geist Gottes regiert, aber den Ketzer muß der Geist des Teufels regiert haben. – Hernach unten dran steht: „gedruckt zu Rom.“ Glaubts nicht, meine Christe, das ist eine Gottlosigkeit! Denkt einmahl in Rom, wo unser allerheiligster Vater, das sichtbare Oberhaupt Christi regiert! Ja da sollte ihm anders heimgeleuchtet werden.[3] – Wißt ihr was ich glaube, es ist nicht weit von hier gedruckt worden, u. s. w.“[4]
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| Gegen das Lesen dieses Buches, das, wie P. Winter in der nämlichen Predigt auch sagte, von einem neuen lutherischen Teufel gemacht ist worden, sprachen zwar auch andere Prediger, aber in einem ganz anderen Tone. Herr Weihbischoff gedachte desselben mit diesen Worten in einer seiner Predigten: „das Buch sey den Lehren der römischkatholischen Kirche zuwider; es sey in einem das Volk irre machenden Tone geschrieben, und deswegen sey es nicht rathsam, daß es in die Hände des gemeinen Volkes komme, weil es leicht die Köpfe desselben verwirren könnte. Er wolle daher seinen Zuhörern abrathen, es zu lesen. Übrigens aber sey es der christlichen Liebe sehr zuwider, Leute im Verdacht zu haben, und von ihnen auszuschreyen, sie hätten das Buch verfertigt. Dieses werde die Obrigkeit untersuchen, deren Geschäfft es sey u. s. w.“ – Dieß als Gegenstück zu P. W. leidenschaftlichen Ergießungen.
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Während dieß vorging, und viele Herren Prediger aus allen Kräften gegen das Buch lärmten, erhielt Herr geistl. Rath Günther, als Büchercensor und Interimsfiscal, den fürstlichen Befehl, aufs schärfste über das Buch und dessen Verf. der nun| einmahl laut besonderer Nachrichten der Mönche und Jesuiten ein Wirzburger seyn mußte, zu inquiriren. Die Capuciner und Hr. geistl. Rath Onymus[5] hatten ihre Gründe, einen gewissen Candidaten der Rechte, mit Namen Kl. – für den Verfasser zu halten, weil sie erfuhren, daß er das Buch besässe. – Herr Günther ließ ihn also zu sich rufen, und erfuhr von ihm, daß er nicht eines, sondern 6 Exemplarien des Buches besessen habe. Herr G. bedrohete ihn sogleich mit der größten Ungnade des Fürsten, und schreckte ihn schon deswegen, daß er das Buch nur einigen zum Lesen gegeben habe, mit einer großen Strafe, so daß es Kl. für besser hielt, sich der Gefahr, die Rache der beleidigten Geistlichkeit zu erfahren, zu entziehen; denn daß diese im Buche nicht geschont ist, das ist die Hauptbeschwerde wider das ganze Buch. – Aber durch diese Flucht bestärkte Kl. – den Verdacht, den die Mönche gegen ihn erregt hatten, desto mehr, daß er der Verfasser des Buchs sey.
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Nach seiner Entfernung hub die Inquisition erst recht an. Alle, die je mit ihm Umgang gehabt haben sollten, wurden inquirirt.| Ein Mediciner besonders war es, den Herr G. durch Schmeicheleyen, Verheissungen und Drohungen zu gewinnen, und zum Plaudern zu bringen suchte. Er ließ sich soweit herab, daß er ihn jedesmahl bis an die Hausthüre begleitete, wie einen längstbekannten Freund des Hauses behandelte, und mit Chocolade bedienen ließ; ihm des Fürsten Gnade versprach, ja seine eigne Protection ihm versicherte, und, weil vielleicht alles dieß nichts helfen wollte, das Buch sogar selbst lobte, und nie von seinem Geständnisse einigen Gebrauch zu machen versprach. – Ich weiß nicht, was Herr G. hiedurch erfuhr, das seinen Bemühungen entsprach.
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Die Prediger erhielten nun einen ausdrücklichen Befehl, „dem Volke das Gewissen rege zu machen, indem durch das neue Buch die Religion bis auf den Grund angegriffen sey, und man es nicht ohne größte Seelengefahr lesen könne.“ Unsre Prediger, die bisher ohnedieß das Ihrige redlichst gethan hatten, donnerten nun ganz ohne allen Rückhalt gegen die Aufklärer von der Canzel, „daß man ihnen zwar zeither die Wahrheit zu reden habe verbieten wollen, aber, wir kehren uns nicht an den Befehl der Regierung, hieß es, und bellen fort wie| die Hünd“ – So äusserten sich Mönche und Jesuiten in ihren Speisesälen, Beichtstühlen und von den Canzeln. Was aber das merkwürdigste ist, so schienen sie sich sammtlich dazu verschworen zu haben, den Klerus möglichstermaßen bey dem Volke verhaßt zu machen. Daher breiteten sie überall aus: „der ganze Klerus ist der Verfaßer des Buches, und Kl. war nur der Handlanger bey dem Geschäfte[6]“. Leider nahm man dieß boshafte Geschwätz gänzlich als Wahrheit auf.[7] Die natürliche Folge| dieses Schreyens und Lärmens war diese, daß man des Verbotes ungeachtet überall das Buch las, und sogar auf der öffentlichen Straße, und in Kaffe- und Weinhäusern vorlas. Man ließ es sich häufig bringen, las es, und verkaufte es um fünf Gulden. Alles sprach und lachte über das Buch, und ließ die Prediger schreyen.

Als nun der Lärmen aufs höchste gestiegen war, und alles voll Erwartung stand, was noch ferner im Betreff dieses Handels geschehen würde, wurde durch einen Kabinetsbefehl eine eigne Inquisitionscommission niedergesetzt, die endlich aus dem Inhalte des Buches den Schluß machte: die Religion und das Reichssystem seyen darin angegriffen.[8]

| Verschiedene der Herren Commissarien waren mit dem inquisitorischen heftigen Verfahren der Uebrigen gar nicht zufrieden, und riethen, die ganze Sache der Vergessenheit zu übergeben, weil Verbote nie dem Zwecke, den man zu erreichen suche, entsprächen. Allein man fand für gut, diese Herren von der Commission zu entfernen, und sie mit andern Arbeiten zu versehen, ihre Stellen aber eifrigern Mannern zu übertragen. Diese waren Herr geistlicher Rath Günther, als Grandinquisitor; Herr geistlicher Rath Fichtel, Herr Hofrath Gerlach, Rödtlein und Behr.

Nun erschien nebst dem öffentlichen Kirchenverbote auch folgender gedruckter Befehl der durch den Trommelschlag bekannt gemacht und an die Thore geheftet wurde:

Es ist unlängst ein höchst Religionswidriges und selbst die Grundsätze der in dem heiligen römischen Reiche angenommenen Haupt-Religionen untergrabendes in der Folge auch Sittenverderbliches Buch unter dem Titel: Allerneuestes katholisches Katechismusbüchlein für meine katholische gut Orthodoxen Glaubensbrüder mit dem erdichteten Namen Herbarius Jonas und falschen Druckorte Rom bey der heiligen Propaganda zum Vorscheine gekommen, und wegen seines höchst anstößigen und die wahre geoffenbarte | Religion Christi zu Grund richtenden[9] Inhaltes von bischöflicher Macht wegen bereits verdammet, und von allen Kanzeln dahier zu lesen untersagt worden.

Nachdem nun seine Hochfürstlichen Gnaden noch weiterhin auf den Verkauf oder sonstige Verbreitung dieses Buches eine Strafe von 100 Ducaten, auf dessen Kauf und Lesen oder dessen Einbinden dahingegen eine Strafe von 100 Rthlr. (wovon dem Anzeiger jedes Mahl die Hälfte zukommen soll) und bey Zahlungs-Unvermögenheit die Strafe des Arbeitshauses nach Befunde der Umstände gerechtest zu bestimmen und festzusetzen geruhet haben.

Als wird Jedermann solches hiemit kund gemacht, damit all diejenigen, welche die bischöfliche Verordnung hintanzusetzen sich etwa noch beygehen lassen dürften, zugleich für obgedachte Strafe sich zu hüten wissen mögen.

Daher dann diese Verordnung allenthalben gehörig zu verkünden ist. Urkundlich unter hienachgedrucktem Hochfürstlichen Regierungs-Insiegel. Würzburg den 3ten August 1791.

 L. S.

Hochfürstl. Würzburg.
Regierung. 


Die schändlichen Geschwätze, welche die Mönche und Jesuiten gleich vom Anfange| der Sache an, zu verbreiten, alle Mühe sich gegeben hatten, wurden durchaus als zuverläßig angenommen, und daher erhielten die Seminaristen das Verbot, von welchem schon in diesem Journal III. B. 1. H. S. 113 die Nachricht erschienen ist. –

Was indessen dieß Verbot für Wirkungen auf die Gemüther der Seminaristen gemacht haben müsse, läßt sich denken. Zwangsmittel entsprachen nie ihrem Zwecke, am allerwenigsten jetzt, wo die Denkart des Klerus schon soweit vom alten Schulkram und Mönchswesen, und selbst die ganze Verfassung des Seminariums vom Klostergenius längst sich entfernt hat.

Hier aber wütete die Inquisition am ärgsten. Man war nicht damit zufrieden, den Seminaristen die protestantischen Bücher verboten zu haben, drey Tage hernach schritt man sogar zur förmlichen Inquisition. Man erbrach alle Pulte und Behältnisse, worin man Ketzergift witterte. Bücher, Papiere, Hefte, und Briefe wurden untersucht, und zum Theil für confiscabel erklärt. – Man ging noch weiter. Man fiel, (dieß geschah noch in der Mitte des Augusts) die Boten auf der Straße und in den Häusern an, forschte sie mit torturmäßigen Worten aus,| beschniffelte ihre Papiere, Päckchen und Briefe, und zergliederte erstere in ihre letzten Elemente, um nur die Herzensfreude zu haben, inquiriren zu können, und, (wohlgemerkt) den Boten verbot man gar weislich, jemand nur ein Wort davon zu sagen. Unmöglich konnte das der Wille unseres besten Fürstbischoffes seyn, mit den Seminaristen, den künftigen Volkslehrern, so zu verfahren, und sie vor dem ganzen Publicum zu prostituiren und herabzusetzen. Aber es läßt sich kaum denken, wie dergleichen Inquisitoren ohne die heftigste Leidenschaft sich soweit vergessen konnten, sich bis zu den allerniedrigsten Mitteln herabzulassen, und ganz das Werkzeug der boshaften und schadenfrohen Mönche und Exjesuiten zu werden; denn diese nur waren es, die den Klerus bey dieser Sache so lieblos und grundlos verläumdeten: wahrscheinlich, weil sich ihr ökonomischer Klosterzustand immer mehr verschlimmert, und sie etwa durch solche Tumulte und bey solchen Gelegenheiten, des Fürsten Gunst sich zu erringen und Professuren oder andre Stellen zu erhaschen hoffen. (Man sehe das oben angezeigte Buch: Einzig zureichende Reformationsart des Priesterstandes etc. etc.) – deshalb suchte das| Mönchsheer sogar die theologischen Professoren mit in die Sache zu ziehen, und der Ketzerey zu beschuldigen.[10]
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Und doch sollen alle diese bisherigen Proceduren nichts inquisitorisches an sich haben? – Sey es! Indessen tobt der Paroxymus noch immer fort; man inquirirt alles, was das Unglück hat, den Mönchen verdächtig zu seyn, und zwar um eines Buches willen, das nichts neues enthält, und das hundert andern sogenannten ketzerischen Schriften nachsteht. Oder sollen diese Maaßregeln vielleicht das Buch jedermann verabscheuungswürdig machen? So bitte ich meine Landsleute sich an das Sprichwort zu erinnern: nitimur in vetitum etc. etc. – Andere denkende Leser aber lesen alles, um zu prüfen, und die Summe ihrer Wahrheiten zu vermehren. Bey solchen wirken Verbote höchstens nur so viel, daß sie, wenn der Zwang gar zu groß ist, sich zurückziehen, und denken: Ideo male viuimus, quoniam salui, | mores et incensa tempora, vera dicentes non tolerant.


Nachschrift.

Die allerneueste Wirkung von allen dem, was bisher geschah und unternommen wurde, war diese: sehr viele sagen jetzt ohne Scheu, das Buch enthalte nichts als Wahrheit, und nur die Bitterkeiten, die es der Geistlichkeit ins Gesicht sage, hatten diese bisherigen Maaßregeln nöthig gemacht. – Das Buch wird also gelesen, und wird künftig noch gelesen werden, weil man darüber so lärmte, daß es jedermanns Neugierde erregen mußte. Als der Fürst die verschiedenen eigenmächtigen und verhaßten Maaßregeln, die die Inquisitoren bisher genommen hatten, erfuhr, erhielt die Commission den Bescheid, auseinander zu gehen. Er ließ ihnen sein Mißfallen über ihr Verfahren, und über die krummen Wege, die sie gegangen, zu erkennen geben, und erklären: er wolle keine Spanische Inquisition, und keine Spionerien, wie die waren, die man gegen die Seminaristen gebraucht hatte.



  1. Herr P. Winter lügt ad m. D. G.     d. E.
  2. Ein Dito von einer Lüge.     d. E.
  3. Das glaube ich auch.     d. E.
  4. Die Capuciner und Consorten verbreiteten: Stahels Wittwe sey die Verlegerin dieses Buches, und die Inquisitoren glaubten es lange.     d. E.
  5. Hr. On. hatte diesen Kl. schon wegen einiger Aufsätze im Journal v. u. f. Fr. im Verdachte, aber ganz grundlos.     d. E.
  6. Ich glaube, man wird mir es Dank wissen, wenn ich das vernünftige Publicum auf die Denkart der Mönche, und namentlich der Jesuiten aufmerksam zu machen suche, die sie gegen den gesammten Weltpriesterstand hegen. Der Klerus, die Teutschen Bischöfe, Domcapitel und Vorsteher der geistlichen Erziehungshäuser werden ersucht, folgende beyde Bücher, die 1791 ohne Benennung des Druckortes zu Ulm in der Stertinischen Buchhandlung erschienen, und laut Inhalts aus der Feder eines Exjesuiten geflossen sind, zu lesen: Einzig zureichende Reformationsart des katholischen Priesterstandes etc. etc.“ – und „Vox Germani Catholici clamantis in Deserto Galliae. Interessenten können hieraus zur Genüge ersehen, was sie von den Jesuiten zu gewarten haben.     d. E.
  7. Es scheint, die Mönche halten Kl. für einen ausgemachten Freund des Klerus, und für einen heftigen Vertheidiger desselben.     d. E.
  8. Unter dieser Firma kann man dem Verbrecher freylich eher zu Leibe gehen, als wenn er bloß Religionsketzer wäre. Man sagte: das Buch greife die Reichsgesetze an, indem es die Erbsünde verwerfe, womit auch das Erlösungswerk wegfalle. Über diesen Umstand, in wie fern Religionssache auch Reichssache seyn könne? bitte ich das Journal v. u. f. D. Jahrg. 1791. Heft II. S. 168 nachzulesen, woselbst einige Gedanken über den §. 8. Art. II. der Kaiserl. Leopoldinischen Wahlkapitulation vorkommen. Da noch obiger Behauptung die drey Religionen angegriffen seyn sollen, warum sind sie die Einzigen, die sich so eifrig um den Handel annehmen? – Sollte denn Wirzburg eine ganz eigene Religion haben?     d. E.
  9. Portae inferi non praevalebunt adversus eam, sagt die Schrift.     d. E.
  10. Es ist zuverlässig, daß die Inquisitions-Commission auch hierin den Mönchen Glauben beymaß, und soweit ging, gleichsam die theologische Facultät vor ihr Tribunal zu ziehen, und ihr in Betreff der gemachten Anschuldigungen Verantwortung abzufordern.     d. E.