Im Gottesländchen

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Textdaten
Autor: Edgar Baumann
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Titel: Im Gottesländchen
Untertitel: Aufzeichnungen eines wanderfrohen Studenten aus dem Jahre 1893
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Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: In Kommission bei Kluge und Ströhm [et al.]
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Erscheinungsort: Reval [et al.]
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Quelle: Commons; UB Tartu
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Der Reinertrag vom Verkaufe dieses Buches ist für die
Witwen und Waisen der im Kampfe gegen die Japaner
gefallenen, aus Kurland stammenden Krieger bestimmt.


Im Gottesländchen.




Aufzeichnungen eines wanderfrohen Studenten aus dem Jahre 1893.
*
Von Edgar Baumann.


Reval, 1904.
In Kommission bei Kluge und Ströhm.
Mitau,               Leipzig,
Ferd. Besthorn.     Rudolf Hartmann.

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Дозволено цензурою. — Ревель, 3-го Декабря 1904

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Печ. въ тип. газ. „Revalsche Zeitung", Ревель.

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Seiner lieben Mutter


               gewidmet


                              vom Verfasser.

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„Das können die Schätze Italiens und des
Harzes Naturschönheiten uns nicht ersetzen,
was uns die karge und doch wunderbar
anziehende Natur der Heimat bietet."

C. Worms, Erdkinder.

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Vorwort.

Im russischen Zarenreiche, unserem großen Vaterlande, gibt es ein von den Fluten des Baltischen Meeres bespültes Stück Erde, das seit alters den Namen Gottesländchen führt. Es ist dies das frühere Herzogtum, jetzige Gouvernement Kurland. Wie ist es zu dem poetischen Namen gekommen? Sonderbarerweise stammt er vom Zaren Iwan dem Schrecklichen. Salomon Henning, des ersten kurländischen Herzogs Gotthard Rat, berichtet uns in seiner Chronik folgendes. Als Iwan im Jahre 1577 mit großer Heeresmacht nach Livland gezogen kam und Kokenhusen erreicht hatte, wo jenseits des „Dünenstromes“ die Gauen Kurlands sich ausbreiteten, war der kurländische Herzog voller Angst, daß der Zar die Schrecken des Krieges nicht auch in sein geliebtes Fürstentum trage. Es war ihm daher, als ob eine schwere Last von ihm gewichen sei, als Iwan nach Wenden weiterzog und ihm als Antwort auf einen Brief mitteilen ließ: „Er wolle seines Gottes Ländichens für dißmal verschonen, vnd demselben kein nachtheil oder schaden zufügen lassen.“ Wir glauben es gern, wenn der Chronist des weiteren erzählt, daß der fromme Herzog nach Empfang dieser Nachricht „für frewden auffgesprungen, vnnd gesaget, Ist denn mein armes Fürstenthumb, wie ich nicht anders weiß vnd gleube, Gottes Ländichen, So bin ich nun sicher vnnd gewiß, das Gott vber den [-] seinen werde halten, dem Feind … nicht verhengen, das er mich oder die meinen weiter betrübe.“ [1] Seitdem ist Kurland das „Gottesländchen“ geblieben, auch noch in der russischen Zeit, wo Frieden und Gedeihen in den baltischen Provinzen eingekehrt sind, bis heutzutage.

Von dem poetischen Zauber, der in dem Namen liegt, war auch der Wandersmann ergriffen, dessen Aufzeichnungen von damals als ein kleiner Beitrag zur Kunde der Kurischen Halbinsel hier folgen. Von diesen ist bisher nur ein Abschnitt, der über Alschwangen und Edwahlen, veröffentlicht worden: im Baltijas Wehstnessis 1893 und in der Beilage zur Düna-Zeitung „Für Haus und Familie“ 1901. Bemerkt sei, daß einige der mitgeteilten Volkssagen zum ersten Male in deutscher Sprache gedruckt werden. So manches von dem hier Gebotenen beruht, wie es ja nicht anders sein kann, auf Hörensagen; manches ist wohl schon von früher her bekannt und hier, so zu sagen, „aufgefrischt“ worden. Das war nötig, um dem Berichteten eine größere Vollständigkeit zu verleihen. Da das Buch wohl hauptsächlich für Leser deutscher Zunge bestimmt ist, sei darauf hingewiesen, daß die Berücksichtigung des lettischen Elements, das in Kurland auf dem Lande vorherrschend ist, ein wenig zum gegenseitigen Verständnis der Bewohner unserer Heimat beitragen könnte. Weil die Berichte hauptsächlich persönliche Eindrücke und Erlebnisse wiedergeben, konnte eine stark subjektive Färbung derselben nicht vermieden werden, wozu auch manches Ortliche in der Sprache zu rechnen wäre; so. z. B. ist durchweg die in Riga und Umgegend übliche Bezeichnung von [-] Tanne und Fichte gebraucht worden, wobei „Tanne“ der reichsdeutschen „Fichte“ und „Fichte“ der reichsdeutschen „Kiefer“ entspricht. In den Berichten treten Natur und Ortssage in den Vordergrund. Dadurch hat der Verfasser das Interesse für die Schönheit der heimatlichen Flur und die Überlieferungen der Vorzeit wecken wollen. – Wenn ihm das auch nur in einem bescheidenen Maße gelungen, wenn sich der freundliche Leser auf Grund der vorliegenden Blätter ein annäherndes Bild von Natur und Volk in einem Teile von Kurland hat machen können, dann wäre der Zweck dieser Veröffentlichung erreicht.

     Reval, den       November 1904.

Edg. B.     



  1. * Scriptores rer. Liv. II. S. 269.
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Inhalt.
Seite
Zum Abautale 1
Kandau 6
Zwischen Zabeln und Talsen 10
Talsen und Umgegend 14
In den Bergen bei Talsen 24
Ein Ausflug nach Dondangen 38
Von Talsen nach Rohjen 50
Am kurischen Strande:
     A.Rohjen und Kalleten 54
     B.Uppesgrihwe und Uggunziem 58
     C.Angern und Plönen 62
Landeinwärts 67
Wieder im Abautale:
     Kandau 71
     Zabeln 73
     Rönnen 78
     Zur Marienhöhle 81
Usmaiten 85
Goldingen 92
Alschwangen und Edwahlen 99
Nach Pilten 113
Heimwärts 115
Anhang: eine kleine Karte des durchwanderten Gebiets.[WS 1]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. nicht vorhanden.