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RE:Epeios 2

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Epeios, Sohn d. Panopeus in Phokis, Troia-Teilnehmer
Band V,2 (1905) S. 27172718
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2) Sohn des Panopeus in Phokis (Il. XXIII 665. Eurip. Troad. 9 mit Schol. Paus. II 29, 4. Hyg. fab. 97. Tzetz. Lycophr. 53). Als Teilnehmer am Troianischen Krieg (nach Dict. I 17 kam er mit 30 Schiffen von den Kykladen) siegt er bei den Leichenspielen des Patroklos im Faustkampf über Euryalos (Il. XXIII 664ff. Apollod. epit. 4, 8; vgl. Luc. ver. hist. II 22); beim Werfen mit der eisernen Wurfscheibe des Eetion erntet er dagegen nur Spott (836ff.). So läßt ihn auch Quint. Smyrn. IV 323ff. an den Leichenspielen des Achilleus sich beteiligen. Berühmt ist er als Erbauer des hölzernen Pferdes, von dem die Ilias noch nichts weiß (Od. VIII 493 τὸν Ἐπειὸς ἐποίησεν σὺν Ἀθήνῃ. XI 523. Kl. Il. b. Procl. chrest. Apollod. epit. 5.14. Lycophr. 930 mit Schol. u. Tzetz. Simmias Anth. Pal. XV 22. Agathon ebd. IX 152. Antiphil. ebd. IX 156. Paus. I 23, 8. II 29, 4. Verg. Aen. II 264. Fest. ep. p. 82 s. Epeus. Plin. n. h. VII 202. Tzetz. Posthom. 632). Ausführlicher schildern den Bau der Kriegsmaschine Quint. Smyrn. XII 122ff. (der vorher Athene dem E. im Traume erscheinen läßt, XII 104ff.). Tryphiod. 57ff. Dict. V 9. 11. Eine Weihinschrift an Athene überliefern Acc. Deiph. frg. 1. Apollod. epit. 5, 15. Hyg. fab. 108. Die späteren Vorstellungen über die Größe des Pferdes schwanken; nach der scherzhaft übertreibenden Angabe der Kl. Il. (Apollod. epit. 5, 14) faßte es 3000 Männer, nach Stesichoros (Eustath. [2718] Od. 1698) 100, nach andern 50 oder 23 (Tryphiod. 152. Tzetz. Lycophr. 930). Mit den andern Helden stieg auch E. selbst in das Pferd (Verg. Aen. II 264. Luc. Hipp. 2. Tryphiod. 187. Tzetz. Posthom. 650), und zwar als letzter, wie er es auch später öffnet und Umschau hält (Quint. Smyrn. XII 329. XIII 41). Eherne Darstellungen des Pferdes gab es auf der Akropolis von Athen und in Olympia (Paus. I 23, 8. X 9, 6).

Näher beschäftigte sich mit der Person des E. die nachhomerische Sage. Von dem 'Ἐπειός des Euripides ist uns nur der Titel überliefert (CIG III 6047). Seine untergeordnete Stellung hob schon Stesichoros hervor: Athene bemitleidete ihn, weil er den Atreiden immer Wasser tragen mußte. So war er in dem Apollontempel zu Karthaia dargestellt, und man nannte deshalb den wassertragenden Esel E., was dem dort beschäftigten Simonides (? vgl. Reitzenstein Epigr. u. Skol. 116ff.) Veranlassung zu einem Rätselepigramm gab (Athen. X 457 e. Schol. Townl. II. XXIII 665. Eustath. Hom. 1327, 57). Seine Feigheit war sprichwörtlich: Ἐπειοῦ δειλότερος, und der Komiker Kratinos soll wegen der gleichen Eigenschaft E. genannt worden sein (Hesych. Suid. Zenob. III 81 Apostol. VIII 69. Diogen. IV 61. Rhet. Gr. ed. Walz VI 200; vgl. Plat. pol. X 620 c). Sie war ihm angeboren zur Strafe für einen Meineid seines Vaters Panopeus (Lycophr. 930ff. mit Schol. und Tzetz.). Zum Koch macht ihn Plautus bei Varro de l. l. VII 38 (vgl. Plaut. Bacch. 937). Er wird als Architekt (Apollod. epit. 5, 14. Hyg. fab. 97) oder als Bildhauer (Plat. Ion 553 a) bezeichnet, von dem man ein Schnitzbild des Hermes in Argos zeigte (Paus. II 19, 6). Als Bildner des hölzernen Pferdes ist er dargestellt auf einer rf. Kylix in München und einem etruskischen Spiegel (Overbeck Bildw. d. theb. u. troisch. Sagenkr. 607ff. Michaelis Ann. d. Inst. 1880, 56). Polygnot malte ihn auf seiner Iliupersis in Delphi, wie er, nackt, die Mauer Troias, über der der Kopf des Pferdes sichtbar wurde, einriß. Nach der Eroberung von Troia kam er nach Unteritalien und gründete bei Thurioi die Stadt La[n]garia, deren Namen Meineke mit dem Schol. Vict. Il. XXIII 665 überlieferten Namen seiner Mutter Ἐλαγάρεια (l. Λαγαρία) zusammenbringt (Lycophr. 930ff. mit Schol. und Tzetz. Strab. VI 263. Steph. Byz. s. Λαγαρία). Dort weihte er auch die Werkzeuge, mit denen er das Pferd gebaut hatte, im Tempel der Athene (Lycophr. 948. Aristot. hist. mir. 116); nach Iustin. XX 2 wurden sie dagegen in dem gleichfalls von ihm erbauten Metapont gezeigt. Serv. Aen. X 179 erwähnt eine Sage, nach der er Pisae gegründet haben soll, wobei man wegen der Beziehungen zu dem elischen Pisa an eine Vermischung mit E. Nr. 1 denken möchte.

[Wagner. ]