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Gesalich (Gesalecus, Gisaleicus usw. Γισέλιχος), unechter Sohn Alarichs II. Nachdem dieser im J. 507 bei Vouglé gefallen war, wählte ein Teil der Westgoten, da Alarichs und zugleich
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Theoderichs Enkel Amalarich noch ein Knabe war, den G. zum König. Doch mußte er aus Narbonne sich bald vor dem Burgunderkönig Gundobad, der mit den Franken im Einverständnis war, nach Barcelona flüchten. Da aber Theoderich ihm im Interesse seines Enkels die Anerkennung versagte (Procop. bell. Goth. I 12 p. 67), so konnte er sich auch hier nicht halten und floh nach Afrika zu König Thrasamund. Eine schwache Neigung des Vandalenkönigs, für G. einzutreten, verschwand sofort vor einem energischen Sendschreiben Theoderichs (Cassiod. var. V 43. 44), und so begab sich G. zunächst wieder nach Aquitanien, sodann nach Spanien, jetzt, wie vermutet worden ist, von den Franken unterstützt. Aber Theoderichs Feldherr Ibba bereitete ihm bei Barcelona eine schwere Niederlage. Er floh zu den Burgundern, wurde aber jenseits der Durance gefangen genommen und getötet (im J. 511). Mommsen Chron. min. I 666. II 223. 282. 384. III 465; vgl. Mommsen Einleitung zu Cassiod. 36. Darstellungen: Aschbach Gesch. d. Westgoten 173. Dahn Könige V 114. L. M. Hartmann Das italienische Königreich 163.