RE:Iulius 544

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Iulia Mutter einer Sulpicia, die mit Lentulus Cruscellio verheiratet war
Band X,1 (1918) S. 893
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544) Iulia, war die Mutter einer Sulpicia und suchte diese durch strenge Bewachung, aber ohne Erfolg zu verhindern, ihrem Manne Lentulus Cruscellio (o. Bd. IV S. 1384 Nr. 219) zu folgen, als er Ende 711 = 43 von den Triumvirn geächtet worden und nach Sizilien entkommen war (Val. Max. VI 7, 3; ohne die Namen von Mutter und Tochter Appian. bell. civ. IV 164f.). I. selbst war also die Gemahlin eines Sulpicius, und von solchen sind in dieser Zeit nur drei bekannt, die dem Alter nach passen würden. Aber Ser. Sulpicius Rufus, der berühmte Jurist und Consul von 703 = 51, scheidet aus, weil seine Frau bekannt ist; sie war eine Postumia (s. d.). Ser. Sulpicius Galba, Legat Caesars und später einer seiner Mörder, scheiterte 704 = 50 bei der von Caesar unterstützten Bewerbung um das Consulat hauptsächlich deshalb, weil die Gegenpartei den L. Lentulus Crus (o. Bd. IV S. 1382) bevorzugte (Hirt. bell. Gall. VIII 50, 4), den Vater jenes proskribierten Lentulus Cruscellio; daß die Kinder von zwei so entschiedenen Gegnern sich geheiratet und zärtlich geliebt hätten, ist nicht wahrscheinlich, und deshalb kommt auch Galba als Gatte der I. und Vater der Sulpicia kaum in Frage. Als dritter bleibt P. Sulpicius Rufus, der ebenfalls Legat Caesars gewesen ist und gerade durch die Triumvirn für 712 = 42 mit C. Antonius zur Censur befördert wurde. Es paßt alles aufs beste, wenn man in I. und Sulpicia eben dieses Sulpiciers Frau und Tochter sieht. Sehr möglich ferner, daß diese I. näher verwandt war mit Nr. 543, der Mutter des Triumvirs Antonius, Schwägerin jenes Censors C. Antonius und Frau eines Lentulus, des P. Sura, der seinerseits wohl dem Lentulus Crus nicht ganz fern stand (vgl. o. Bd. IV S. 1382, 6ff. 1400, 3ff.); wenn sie nicht eine Schwester jener andern I. war, so vielleicht deren Base, Tochter des C. Caesar Strabo.