Wikisource:Auskunft/Archiv/2014/März

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Rechtsverbindlichkeit von Datumsangaben in der Historie einer alten württembergischen Stadt

Sehr geehrter Leser, wie verlässlich und rechtlich gesichert sind z.B. Baujahresangaben historischer Gebäude?

Wie lassen sich Änderungen solcher Einträge in Wikipedia eruiren?

Gibt es dazu Quellen-Nachweise bzw. Angaben über den Autoren der Änderungen?

Danke für Ihre Hilfe dazu.

Benutzer woheru

Hier gibt es keine verbindlichen Kriterien. Meistens fußen die Angaben zum Alter von Gebäuden auf Jahreszahlen, die an Gebäuden vorgefunden werden, wobei diese nicht immer eindeutig den Grund erkennen lassen, also ob Bau oder Renovierung. Gleiches gilt natürlich auch für die dort oft hinterlassenen Zeichen der Handwerker, wenn sie denn identifiziert werden können. Zweite Möglichkeit sind Chroniken, die sich in einem Archiv finden. Auch hier ist nicht immer zu erkennen, ob der Sage entsprungen oder kontemporäre Darstellung eines Geschehens.
Änderungen in Wikipedia oder Wikisource lassen sich über die Versionsgeschichte nachverfolgen. Um zu ermitteln, wann und von wem die Änderung durchgeführt wurde, bietet es sich an, durch Anklicken von „vorherige“ bei einer älteren Änderung festzustellen, ob zum damaligen Zeitpunkt die fragliche Passage schon enthalten war. Durch Anklicken von „Zum vorherigen Versionsunterschied“ bzw. „Zum nächsten Versionsunterschied“ können die jeweils erfolgten Schritte eindeutig erkannt und der Urheber ermittelt werden. Im Begleitkommentar mag sich vielleicht ein Hinweis finden, worauf die Änderung beruht. Im Einzelfall kann in dessen Diskussionsseite eine entsprechende Frage gestellt werden. --Pfaerrich (Diskussion) 14:12, 1. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]
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Hippolyt Schreiber [?]: Sagen aus Baden und der Umgegend

Auf Anregung von Benutzer:Koffeeinist stelle ich meine in der Diskussion auf der Seite Sagen gestellte Frage zusätzlich hier ein. Es geht um folgendes Buch:

Handelt es sich beim Autor tatsächlich um Hippolyt Schreiber? Im Buch selbst ist kein Autor angegeben. Der SWB-Katalog nennt den Freiburger Historiker Heinrich Schreiber als Autor, was ich für unwahrscheinlich halte. Dessen Veröffentlichungen konzentrieren sich ansonsten auf den südbadischen Raum.

Das Buch ist eine wilde Zusammenstellung aus unterschiedlichen Quellen, mal wird der Autor genannt, mal nicht. Die Sage Das gemordete Mägdlein ist z.B. bei den Brüdern Grimm abgeschrieben, die Sage Hilperstsloch liegt bei Aloys Schreiber in ähnlicher Form vor. Das Gedicht Die Entstehung von Herrenalb stammt ebenfalls von Aloys Schreiber, sein Name ist jedoch nicht angegeben. Das lässt mich daran zweifeln, dass Hippolyt Schreiber der Autor bzw. Herausgeber des Buchs ist. Hätte er die Werke seines Vaters veröffentlicht, ohne dessen Namen zu nennen?

Um die Verwirrung perfekt zu machen: Google nennt ein Buch von Hippolyt Schreiber mit dem Titel Die sagen der umgegend von Baden-Baden, ebenfalls 1834 erschienen, jedoch weichen Verlag und Seitenzahl ab. Von diesem konnte ich in Bibliothekskatalogen bislang nur spätere Ausgaben finden, keine Digitalisate. Liegt vielleicht eine Verwechslung mit diesem vor?

Für jeden Hinweis, der für oder gegen Hippolyt Schreiber als Autor bzw. Herausgeber spricht, bin dich dankbar! -- Jiri Hönes (Diskussion) 13:25, 16. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]

Holzmanns Anonymenlexikon nennt als Verfasser Heinrich Schreiber, Siehe Nr. 119 Internet Archive, Quelle BaBb Internet Archive. Vor diesem Fund hätte ich den Heinrich fast ausgeschlossen, aber hundertprozentig taugt das als Beweis wohl nicht. – Paulis 21:07, 16. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]
Herzlichen Dank für den Hinweis. Somit ist immerhin klar, wo die Info im SWB-Katalog herkommt. Ob sie stimmt, ist natürlich eine andere Frage.
Es wird immer verwirrender. August Schnezler verweist im Badischen Sagenbuch (Band 2) mehrmals auf das besagte Buch. In den Anmerkungen zur Romanze Die Wasserherberge schreibt Schnezler: „Nach Al. Schreibers Erzählung in den ‚Sagen von Baden und Umgegend.‘ Karlsruhe, 1834.“ Die besagte Romanze deckt sich inhaltlich mit Aloys Schreibers Erzählung Die Seeweiblein, welche allerdings in dessen Buch Sagen aus den Rheingegenden, dem Schwarzwalde und den Vogesen von 1839 abgedruckt ist. In Sagen aus Baden und der Umgegend befindet sich mit Der Mummelsee III zwar eine Erzählung, die ebenfalls von drei Wanderern und drei Seefräulein berichtet, jedoch einen völlig anderen Handlungsverlauf zeigt.
Zudem schreibt Schnezler unter Eduard Brauers Ballade Gaggenau: „[...] nach Aloys Schreiber’s Zeugniß in den ‚Sagen von Baden‘ etc. S. 57“. Dort befindet sich zwar die Gaggenau-Sage, jedoch kein Hinweis darauf, dass sie von Aloys Schreiber stammt.
Entweder wusste Schnezler mehr über die Hintergründe des Buchs oder er hat schlicht den Überblick über seine Quellen verloren. Zu der Gaggenau-Sage konnte ich bislang keine Version finden, die zweifelsfrei von Aloys Schreiber stammt. -- Jiri Hönes (Diskussion) 00:40, 17. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]
Habe die in Holzmanns Anonymen-Lexikon angegebene Quelle (Badische Bibliothek) geprüft, die spricht nun doch wieder für Hippolyt Schreiber. Dort steht nur „(Schreiber H.), Sagen aus B. und der Umgegend. IV + 124 S. 12° Karlsr., Velten. 1834.“ Direkt darunter sind zu selbigem Verfasser gelistet: „Aureliä Bilder und Träume aus Baden und der Umgegend. Baden 1844. 252 S.“ und „Der Sagen-Cyclus zu Götzenbergers Wandgemälden in der neuen Trinkhalle. 56 S. B., Bopp. 1849.“ Beide stammen eindeutig von Hippolyt Schreiber: Google und Google. Zudem hat Hippolyt schon 1831 ein Buch bei Velten veröffentlicht: Google. Also hat vermutlich Holzmann die Abkürzung „Schreiber H.“ falsch interpretiert und ging von Heinrich statt Hippolyt aus. Wasserdicht ist das aber wohl trotzdem nicht ganz, aber es ist schon denkbar, dass August Schnezler wusste, dass Aloys Schreibers Sohn das Buch herausgegeben und dabei auch Texte des Vaters verwendet hat. -- Jiri Hönes (Diskussion) 12:57, 18. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]
Nochmal in dieser Sache: August Schnezler schreibt im Vorwort zum Badischen Sagen-Buch: „Aloys Schreiber gab eine ansehnliche Folge derselben in eigenen, zum Theil sehr gelungenen, novellistischen und metrischen Rahmen, in seinen ‚Sagen des Rheines, der Voghesen und des Schwarzwalds etc.,’ ferner in seinen ‚Sagen von Baden-Baden und der Umgegend,‘ und in verschiedenen Zeitschriften und Almanachen;“ Schnezler ging also davon aus, dass Aloys Schreiber der Autor war. Er hat etliche Sagen aus dem Buch in das Badische Sagen-Buch mit Hinweis auf Aloys Schreiber übernommen. -- Jiri Hönes (Diskussion) 23:40, 18. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]
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