Geschichte von Kloster Heilsbronn/Die 35 Klosteräbte

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
« Gründung des Klosters im Jahre 1132 Geschichte von Kloster Heilsbronn
Die Mönche »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[[{{{WIKISOURCE}}}|{{{WIKISOURCE}}} in Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
[40]
Dritter Abschnitt.
Die 35 Klosteräbte.
Allmälige Gestaltung des Mönchsstaates durch die Äbte 1 bis 25. Allmälige Auflösung des Mönchsstaates zur Zeit der Äbte 26 bis 35 in Folge der Reformation.

Das Kloster wurde von seiner Gründung an bis zu seiner Auflösung im Jahre 1578 von 35 Äbten regiert. Diese waren insgesammt Mönche, Klösterlinge, und werden daher in der Überschrift als „Klosteräbte“ bezeichnet, zum Unterschied von den im VIII. Abschnitt zu besprechenden fünf Titularäbten. Diese waren keine Mönche, sondern lutherische Geistliche, welche nach der Auflösung des Klosters und nach der Okkupation des ganzen Mönchsstaates durch die Markgrafen von diesen nach Heilsbronn, [41] als auf einen Ruhesitz, befördert und gleichfalls Äbte genannt wurden, aber mit jenen 35 Äbten nichts gemein hatten, als den Titel. Sie waren lediglich markgräfliche Verwaltungsbeamte und Inspektoren der vom Markgrafen Georg Friedrich i. J. 1581 zu Heilsbronn gestifteten Fürstenschule. In manchen Klöstern gab es sogenannte Laienäbte. Dieses waren vornehme weltliche Vorstände, welche geistliche Funktionen nicht verrichteten, aber gleichwohl Einkünfte vom Kloster bezogen, auch wohl in den Krieg zogen. Dergleichen Ungehörigkeiten kamen in Heilsbronn niemals vor.

Einige der 35 Klosteräbte sind bei Gelegenheit ihres Verkehrs mit Kaisern, Königen, Fürsten, Burggrafen etc. in den „Beiträgen“ genannt worden, jedoch meist nur im Vorbeigehen. In diesem III. Abschnitte soll über das Leben und Wirken Aller möglichst eingehend berichtet werden. Die Geschichte der Äbte ist die Geschichte des Mönchsstaates. Wir werden sehen, wie die Äbte insgesammt in einem Geiste 400 Jahre lang an der Erweiterung und Befestigung des Mönchsstaates gearbeitet haben, bis die Reformation ihre Pläne durchkreuzte.

Der erste Abt wurde, laut Stiftungsbrief, vom Klosterstifter berufen. Die folgenden Äbte wurden von den Mönchen gewählt, und zwar in der Art, daß die vorhandenen Mönche immer Einen aus ihrer Mitte, nie einen Fremden, zum Abt wählten. Die Wahl traf selten einen Adeligen aus dem einfachen Grunde, weil dort wegen der strengen Klosterzucht nur selten Adelige in den Orden traten. Einer der wenigen dort in den Orden getretenen adeligen Mönche war der in den Beiträgen S. 226–228 erwähnte Graf Gottfried von Hohenlohe. Einen nürnberger Patrizierssohn, Berthold Stromer (Stromair) werden wir als dortigen Mönch und 20. Abt kennen lernen. Die in den Jahren 1359 bis 70 oft genannten Mönche Berthold Ebner, Heinrich Eisvogel und der Bursarius Heinrich Holzschuher gehörten gleichfalls dem nürnberger Patriziate an. Daß adelige Mönche in Heilsbronn selten vorkamen, versichert der 27. Abt Schopper ausdrücklich in einem Antwortsschreiben [42] vom 1. Nov. 1503, gerichtet an den Markgrafen Georg, welcher ihn ersucht hatte, Söhne des Sebastian von Eib zu Dettelsau in seine Schule aufzunehmen, wie der Abt von Spainshart adelige Zöglinge aufzunehmen pflege. Hierauf erwiderte Schopper: „Zu Haylsbrunn ist kein Studium für die des Adels oder Andere, die nicht endlich gesinnt sind, das Klosterleben anzunehmen. Was das Beispiel meines Freundes, des Abts von Spainshart betrifft, so geht das mein Gottshaus nichts an; denn dort sind Abt und Convent meist adelig, und dort werden meist Kinder vom Adel zu Ordenspersonen erzogen, was bei meinem Kloster nicht herkömmlich ist.“ Adelige Mönche aus der Familie von Liggartshausen (Leukershausen) werden wir unten kennen lernen. Der 16. Abt Gamsfelder gehörte gleichfalls einem Adelsgeschlechte an.

Der 1. Abt Rapoto 42
Der 2. Abt Nikolaus 47
Der 3. Abt Konrad 50
Der 4. Abt Arnold 51
Der 5. Abt Albert 56
Der 6. Abt Werner 58
Der 7. Abt Walter 60
Der 8. Abt Ulrich 61
Der 9. Abt Edelwinus 62
Der 10. Abt Otto 69
Der 11. Abt Friedrich 72
Der 12. Abt Rudolf 73
Der 13. Abt Heinrich von Hirschlach 79
01. Erwerbungen um Heilsbronn 85
00a. Durch Schenkungen 85
00b. Durch Kauf und Tausch 88
02. Erwerbungen um Markterlbach 88
03. Erwerbungen um Würzburg 89
04. Erwerbungen um Merkendorf 90
05. Erwerbungen in und um Windsheim 91
06. Erwerbungen in und um Nürnberg 93
07. Erwerbungen in Nördlingen 93
08. Erwerbungen in der Gegend des Hesselberges 94
09. Erwerbungen in der Gegend von Uffenheim u. Rothenb. 95
Der 14. Abt Konrad von Brundelsheim 102
Der 15. Abt Konrad Suppanus 111
Der 16. Abt Johann Gamsfelder 114
Der 17. Abt Friedrich von Hirschlach 119
Der 18. Abt Gottfried Büchelberger 125
Der 19. Abt Arnold 127
Der 20. Abt Berthold Stromair 141
Der 21. Abt Arnold Waibler 152
Der 22. Abt Ulrich Kötzler 162
Der 23. Abt Petrus Wegel 170
Der 24. Abt Konrad Haunolt 188
Der 25. Abt Sebald Bamberger 208
Der 26. Abt Johann Wenk 238
Der 27. Abt Johannes Schopper 316
Der 28. Abt Sebastian Wagner 397
Der 29. Abt Georg Greulich 415
Der 30. Abt Johannes Wirsing 427
Der 31. Abt Philipp Heberlein 450
Der 32. Abt Theophilus Dürner 465
Der 33. Abt Friedrich Schörner 467
Der 34. Abt Georg Beck 491
Der 35. und letzte Klosterabt Melchior Wunder 505


« Gründung des Klosters im Jahre 1132 Geschichte von Kloster Heilsbronn
Die Mönche »
[[{{{WIKISOURCE}}}|{{{WIKISOURCE}}} in Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).