Κυρέσχατα (hsl. auch Paroxytonon), Ptolem. VI 12, 5: östlichste Stadt in Sogdiana, am Iaxartes gelegen. Der Name Cyreschata findet sich noch bei Ammian. Marc. XXIII 6, 59. Strabon XI 11, 4 nennt sie τὰ Κῦρα, ἔσχατον ὃν Κύρου κτίσμα, Κῦρα allein erwähnt Nonn. Dion. XXVI 48, ihre Einwohner Κυραῖοι v. 174, wobei aber die Beziehung auf K. nicht sicher ist. Bei Arrian. anab. (IV 2, 2. 3, 1) heißt sie Κυρούπολις, Curt. VII 6, 19 Cyropolis, Itin. Alex. 83 Cyri (scil. civitas). Beide Namen hat Steph. Byz. s. Κύρου πόλις, ἣ καὶ K. καλεῖται, πόλις πρὸς τοῖς ἐσχάτοις Περσίδος. Sie galt als Gründung Kyros d. Gr. Plinius n. h. VI 49 (danach Solin. 49, 4) erwähnt unweit von Alexandria in Sogdiana Altäre, die von Hercules, Liber pater, Cyrus, Samiramis und Alexander d. Gr. errichtet gewesen seien. Als Alexander im Herbst 329 dort gegen Skythen, Sogder und Baktrer zu kämpfen hatte, warfen sich die Barbaren in sieben feste Städte, deren größte und stärkste K. war. Gegen diese sandte er Krateros, kam dann aber selbst und eroberte sie, indem er gemäß Arrians Angabe mit seiner Garde durch das gerade trocken liegende Strombett, nach Curtius durch einen Minengang, in das Innere der Festung eindrang. Es kam zu einem erbitterten Straßenkampf, in dem Alexander selbst durch einen Steinwurf am Kopf oder Nacken verwundet wurde. Nachdem von den Barbaren 8000 gefallen waren, flüchtete der Rest in die Burg, mußte sich aber tags darauf wegen Wassermangels ergeben. Der König hätte die Stadt aus Achtung gegen Kyros (φιλόκυρov nennt ihn Strabon; vgl. Curt. VII 6, 20) gern geschont, zerstörte sie aber διὰ τὰς πυκνὰς ἀποστάσεις. Der Name K. kann nicht ursprünglich sein. Er beruht entweder auf Volksetymologie, griechischer Deutung eines ähnlich klingenden einheimischen Namens, wie *Kuruḵšařa, wovon Κύρου πόλις griechische Übersetzung sein könnte (Kiepert Lehrbuch d. a. Geogr. 56) – oder ist selbst griechische Übersetzung eines einheimischen Namens, wie etwa Uttarakuru des indischen Epos Rāmāịaṇa (Geiger Ostiran. Kultur 41). Die Lage von K. ist noch nicht bestimmt; im ,Grundriß der iran. Philol.‘ sind die beiden herkömmlichen Identifikationen vertreten: Kokand am Sir von Geiger (II 392) und Uratūbeh, zwischen Sir und Zerafschan, von Justi (II 404).