RE:Frentani

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Volksstamm im Gebiet des Apennin
Band VII,1 (1910) S. 100101 (IA)
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Frentani, Volksstamm (Σαμνιτιχόν Strab. V 241) am Ostabfall des Apennin im Flußgebiet des Sagrus (Sangro), Tifernus (Biferno) bis zum Frento (Fortore) hin. Sein Anteil an der Adriaküste ist etwa durch die frentanischen Städte Ortona und Buca (Strab. V 242. Plin. III 106) bezeichnet. Vom Aternus wird er durch das kleine Marrucinergebiet um Teate (westlich von Ortona) geschieden. Richtig setzt Strabon a. O. die Nordwestgrenze der F. zwischen Aternus und Ortona an, verlegt aber irrig den durch das frentanische [101] Gebiet fließenden Sagrus dahin. Als Südostgrenze bezeichnet Plinius den Tifernus, indem er das Gebiet der larinatischen Frentaner, welche eine Sonderstellung hatten und auch in der Regionseinteilung des Augustus zur 2. Region geschlagen wurden (der Hauptstamm ward der 4. Region zugeteilt; Ptolem. III 1, 56 giebt den Gesamtstamm mit den beiden Vororten Anxanum [s. d.] und Larinum an), für sich anführt, III 105. In den Samniterkriegen wurden die F. vom Consul Q. Aulius geschlagen und ihre Stadt (es ist dies Anxanum, Plin. III 106 Anxani cognomine Frentani. CIL IX 3314[1] aus dem J. 271 n. Chr.: civitas Anxatium Frentanor(um). Steph. Byz.: Φρεντανόν πόλις Ἰταλίας · τὸ ἑθνικὸν Φρεντανοί. Beschreibung d. antiken Münzen d. Berl. Mus. III 1, 67 vgl. Conway The Italic dialects 196) zur Übergabe gezwungen (Liv. IX 16 im J. 319). Am Ende des Kriegs 304 wurden sie Bundesgenossen der Römer (Liv. IX 45) und kämpften in der Folge auf römischer Seite gegen Pyrrhus (Dion. Hal. XX 1, 7. Flor. Ι 13, 7. Iord. Rom. 154; diese oben bei Forentani irrtümlich angegebene Stelle ist dort zu tilgen), im Gallierkrieg 225 (Polyb. II 24, 12), gegen Hannibal (Sil. Ital. VIII 519. XV 567). Im J. 207 zieht der Consul C. Claudius Nero durch das frentanische und larinatische Gebiet nach Norden gegen Hasdrubal (Liv. XXVII 43, 10). Im Bundesgenossenkrieg erhoben sich die F. gegen Rom (Appian. bell. civ. I 39), erhielten das Bürgerrecht und wurden in die Arnensische Tribus eingereiht, die Larinates in die Clustumina (Kubitschek Imp. Rom. 41. 49). Erwähnt werden die F. noch von Cic. pro Cluent. 69, von Caesar bell. civ. I 23, der per fines Marrucinorum, Frentanorum, Larinatium nach Apulien marschierte. Vgl. noch CIL IX p. 263–281.[2] Nissen Ital. Landesk. I 527. II 778.

[Weiss. ]

Anmerkungen (Wikisource)[Bearbeiten]

  1. Corpus Inscriptionum Latinarum IX, 3314.
  2. Corpus Inscriptionum Latinarum IX, 263.