BLKÖ:Kolowrat-Liebsteinsky, Franz Anton Graf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 12 (1864), ab Seite: 392. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Franz Anton von Kolowrat-Liebsteinsky in der Wikipedia
Franz Anton von Kolowrat-Liebsteinsky in Wikidata
GND-Eintrag: 116330422, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kolowrat-Liebsteinsky, Franz Anton Graf|12|392|}}

Kolowrat-Liebsteinsky, Franz Anton Graf (Staatsmann und Ritter des goldenen Vließes, geb. zu Prag am 31. Jänner 1778, gest. zu Wien am 4. April 1861). Der Letzte der Linie Kolowrat-Liebsteinsky. Sohn des Grafen Franz Joseph (†) aus dessen Ehe mit Katharina Gräfin Kolowrat-Kr.-Radienin. Bis zum Besuche der Prager Hochschule im Elternhause erzogen, machte er mit seinem Erzieher, dem gelehrten Canonicus Arnold, öfter Fußreisen durch Böhmen, auf denen er ebenso das Land seiner Vater kennen lernte, als frühzeitig seinen Körper abhärtete. Nachdem er die Hochschule zu Prag bezogen, wurden die Ferien zu weiteren Ausflügen in die Fremde benützt. Die Absicht der-Eltern war es, ihn in die kaiserliche Armee treten zu lassen. Aber der Jüngling zog die Thätigkeit im Staatsdienste der glänzenderen Laufbahn des Kriegers vor und trat im Jänner 1799 als Praktikant bei dem Kreisamte des Berauner Kreises ein. Der Eisgang der Moldau hatte in diesem Jahre große Ueberschwemmungen verursacht. Ueberall galt es retten und helfen. Im Dorfe Lochwitz hatten sich mehrere von der Fluth Ueberraschte auf das Dach gerettet, wo sie einstweilen vor dem Tode in den Wellen, aber nicht vor dem durch den Hunger gerettet schienen. Niemand jedoch wagte es, durch die gewaltig treibenden Eisschollen den schwer Bedrängten Hilfe zu bringen. Vergebens forderte der Graf Schiffkundige zu dem Wagniß auf. Endlich erboten sich ein Forstmann und ein Schiffer dazu an, aber auch nur unter der Bedingung, daß der Graf sie begleite, der keinen Anstand nahm und so in großer Gefahr den schwer Bedrängten Hilfe brachte. Noch im nämlichen Jahre kam K. als Führungscommissär zu der Armee, welche Oesterreich und Rußland vereint unter Souwaroff’s Befehle in die Schweiz schickte. So lange der Zug durch Böhmen ging, blieb K. an Souwaroff’s Seite. Nun wurde er unbesoldeter Kreiscommissär im Kaurzimer Kreise, dann Rath bei dem böhmischen Landesgubernium und im Jahre 1806, als die böhmische Neutralitätsarmee aufgestellt wurde, Oberlandescommissär bei derselben. Im folgenden Jahre zum Stadthauptmann in Prag ernannt, entwickelte [393] er als solcher in jenen Tagen der Kriegsnoth und aller mit dem Kriege verbundenen schweren Drangsale eine allgemein anerkannte Wirksamkeit. Die Armuth und der Bettel traten in immer drohenderen Gestalten und immer größeren Massen auf. Da erfaßte K., um diesem Uebel zu steuern, sofort die Idee, ein großes Armenhaus zu stiften, und zwar durch freiwillige Beiträge der Bewohner Prags. Adel und Bürgerstand wetteiferten, die neue Anstalt zu unterstützen, deren Fonds K. verwaltete und die sich bald als ein wahrer Segen für die Hauptstadt erwies. Im Jahre 1808 wurde K. zum Hofrath befördert und half thätig bei der Organisation der deutschen Landwehren. Als im Frühjahre 1809 der Krieg mit Frankreich sich erneuerte und Graf Wallis, bisher Oberstburggraf von Böhmen, zum General-Landescommissär ernannt wurde, trat K. in dessen Stelle ein, freilich seiner Jugend wegen anfänglich nur als Verweser des Oberstburggrafenamtes, aber schon im folgenden Jahre als wirklicher Oberstburggraf. War früher, da er Stadthauptmann war, die Stadt Prag und ihre nächste Umgebung seiner Umsicht anheimgestellt, jetzt war es das ganze Land, für dessen Wohl K. Alles that, was unter den gegebenen Verhältnissen überhaupt möglich war. Als endlich der fortdauernde Krieg immer neue und größere, und für die Betheiligten stets empfindlichere Opfer nöthig machte, es also galt, im Volke die Stimmung zu beschwichtigen, den Ausbrüchen des Unwillens vorzubeugen und doch Alles beizustellen, was zur Verpflegung der Armee nöthig war, entwickelte K. eine Thätigkeit der rühmlichsten Art, und als höchste Anerkennung wurde ihm schon im Jahre 1813 das goldene Vließ, am 26. Mai 1815 das goldene Civil-Ehrenkreuz verliehen, welches für ausgezeichnetes Wirken in den Kriegsjahren gestiftet ward und wovon 99 Kreuze in Gold und 143 in Silber vertheilt wurden. Kolowrat war, als er starb, der letzte Besitzer des goldenen Kreuzes. Sechzehn Jahre versah K. die Stelle des Oberstburggrafen von Böhmen und nicht gering sind die Verdienste um die schöne Königstadt und das Land, welche er sich während dieser Zeit erworben. Für die Verschönerung der Stadt geschah sehr viel unter ihm; das von den Brüdern den Grafen Sternberg angeregte Nationalmuseum wurde von ihm wesentlich gefördert und seiner so einflußreichen Thätigkeit zugeführt; theils durch ihn, theils durch seine Anregung und beharrliche Mitwirkung das Witwen-, Taubstummen- und Blinden-Institut gegründet; überhaupt verstand er es, unter seinen Landsleuten den Sinn für alles Gute, Schöne und Nützliche nicht bloß zu wecken, sondern auch stets lebendig zu, erhalten. Im Jahre 1825 wurde K. als Staats-und Conferenzminister nach Wien berufen. Die Verwaltung der innern Angelegenheiten und zum Theile die Finanzen gehörten in sein Ressort. Durch seine Berufung, als einer bedeutenden Capacität, sollte ein nicht ganz unbeabsichtigtes Gegengewicht zu dem Einflusse Metternich’s gebildet werden. Sein Augenmerk war nun zunächst darauf gerichtet, das Finanzwesen auf eine festere Grundlage zurückzuführen und die bedeutenden Ausgaben für die geheime Polizei und die Diplomatie zu beschränken. In der Heranbildung eines kräftigen Mittelstandes, in der Erleichterung des Bauern erblickte er, wenngleich selbst Aristokrat durch und durch, die Hauptaufgabe des Staates. Wenn auch von Natur und aus Grundsatz conservativ, so war er doch kein Feind [394] des Fortschrittes und der Reform. Er galt lange als Vertreter des Fortschrittes und wurde als Gegensatz Metternich’s hingestellt. Dadurch wurde ihm auf Metternich’s Kosten mehr gegeben, als ihm gebührt und er selbst gewollt. Nur das Uebergewicht des Metternich’schen, oft als allmächtig bezeichneten Einflusses konnte er nicht leicht ertragen und von dem Fürsten unabhängiger, dem Kaiser näher gestellt zu sein, bildete das Hauptziel seines Trachtens. So lange der Kaiser Franz lebte, trat der Gegensatz der beiden Staatsmänner ziemlich merklich hervor; nach des Kaisers Tode aber erfolgte, wenn nicht eine Versöhnung, so doch Vereinbarung, welche insbesondere durch eine strengere Theilung der beiderseitigen Geschäftskreise ermöglicht und befestigt wurde. Erst der Anbruch der neuen Zeit verdrängte K. von seinem hohen Amte. Wohl übernahm er, als am 21. März 1848 ein neues Ministerium gebildet wurde, die Functionen des Ministerpräsidenten. Aber der Bewegung in jener Richtung, welche sie eingeschlagen, zu folgen, war er unvermögend und schon am 4. April wurde er auf sein Ansuchen krankheitshalber dieser Dienstleistung enthoben, vierzehn Tage später aber definitiv in den Ruhestand versetzt. Von dieser Zeit an lebte der Graf in stiller Zurückgezogenheit. Des Grafen Wirksamkeit in seinem 50jährigen Staatsdienste konnte im Vorstehenden nur angedeutet werden; noch sei hier einiger denkwürdigen Momente seiner Thätigkeit in Kürze gedacht. In Reichenau erbaute der Graf die im Jahre 1798 durch Brand zerstörte Dreifaltigkeits-Schloßkirche von Grund aus neu. Der 1837 begonnene Bau wurde 1843 vollendet; für den Hochaltar ließ er ein schönes Altarblatt von Lipparini malen. Ein Freund der Kunst, vermehrte er seine Gemäldesammlung mit werthvollen Stücken, und Daffinger, Johann Ender, Fendi, Schödelberger, Gauermann wurden vielfach von ihm beschäftigt. Auf Verschönerung des Lebens, nicht im nächsten Hinblick auf sich, sondern für das Gemeinwesen sorgsam bedacht, hat er, wie in der ersten Zeit seines amtlichen Wirkens in Prag, so überall, wo er hinkam, Spuren seines Feingefühls, Kunstsinnes und seiner Liebe zur Natur hinterlassen. Wo Kolowrat’sches Eigen stand, erwuchsen Gärten und Parke. Die Horticultur war eine seiner Lieblingsneigungen. Die Parke von Ebreichsdorf und Czernikowicz gehören zu den prachtvollsten Anlagen dieser Art und kosteten ihm Hunderttausende. Das aufblühende Ischl, das er seit den dreißiger Jahren jährlich besuchte, stand hoch in seiner Gunst; er machte dort den herrlichen Wasserfall „Waldbachstrub“ zugängig; erbaute den weitauslugenden Kolowrats-Thurm ob der schönen Hoisenrodalpe, einen der prachtvollsten Aussichtspuncte um Ischl. Die nach ihm benannte „Kolowrats-Esplanade“ überliefert den Namen des um die Verschönerung des Ortes so verdienten Staatsmannes den späteren Generationen. Seine 30.000 Bände starke Bibliothek, in welcher sämmtliche Wissenschaftszweige vertreten waren, legirte er dem böhmischen Museum. Durch diese letzte That, wie bei seinem ersten Auftreten im öffentlichen Leben, stellte sich der Graf in die Reihe der ersten Förderer der böhmischen Nationalität. Wie er in früheren Jahren Manches zur Erforschung und Popularisirung der Landesgeschichte Böhmens, zur Pflege und höheren Ausbildung der Sprache that, so hat er als einer der Hauptgründer des böhmischen Museums [395] in Prag seinen Landsleuten, wohl zunächst von der Absicht geleitet, ihnen einen literarischen Mittelpunct zu geben, einen politischen Mittelpunct gegeben. Der Graf, wenngleich Böhme, war viel zu viel Oesterreicher, um, wie es hie und da versucht wird, als Vorläufer der jetzt so lebhaft sich geltend machenden Nationalitätsidee, durch welche unbegreiflicher Weise das eigentliche Princip des Staates, der eben als solcher über der Nation steht, alterirt, ja bei Seite geschoben wird, angesehen zu werden. Aber eines und nicht des geringsten, jedoch von den Meisten längst vergessenen Verdienstes dieses Staatsmannes sei hier gedacht. Graf Kolowrat war es, der dem Kaiser einen Plan vorgelegt, nach welchem den deutschen dramatischen Dichtern alle Aufmunterung zu Theil werden soll, welche das Talent fördern kann; „denn“, schrieb der Graf in seinem Vortrage, „jeder Stand will seine Ehre, jedes Streben will seinen Lohn. Der Dichter, der von der Bühne herab Tausende erheitert und erhebt, soll nicht trockenes Brot essen müssen“. Und wenn nichts, so ist doch diese schlicht ausgesprochene Ansicht ein glänzendes Zeugniß für den Humanismus, der des Grafen Seele erfüllte und von dem in Springer’s Darstellung nichts zu finden. Was an Auszeichnung und Ehren dem Leben eines Mannes werden kann, ist dem Grafen im reichsten Maße zu Theil geworden. Zahlreiche Ehrenämter an österreichischen und fremdländischen Akademien, wissenschaftlichen Instituten und Humanitätsanstalten bekleidete er. Hier sei nur bemerkt, daß das goldene Vließ, die Großkreuze des Leopold- und St. Stephan-Ordens seine Brust schmückten, daß er Präsident der kön. böhmischen Akademie der Wissenschaften, Ehrenmitglied der kais. Akademie der Wissenschaften und Ehrenbürger der Stadt Wien war. Wer seine einzelnen Titel, Ehren und Ehrenämter wissen will, dem gibt die amtliche Wiener Zeitung (1861, 1. Quartal, S. 1291) ausführlichen Bescheid. Seit dem Jahre 1801 – damals 23 Jahre alt – war der Graf mit Maria Rosa Prinzessin Kinsky verheirathet, mit welcher er 41 Jahre in glücklicher, jedoch kinderloser Ehe lebte. Die Gräfin schied am 16. März 1842 aus dem Leben. So war Graf Franz Anton der Letzte seiner Linie der Kolowrat-Liebsteinsky, und der ungeheuere Gütercomplex, zu welchem, die Herrschaften Reichenau, Czernikowicz, Wamberg, Mayerhöfen, Pfraumberg, Koschatek, die Güter Borohradek, Horeticz, Schießelitz in Böhmen und die Herrschaft Ebreichsdorf in Niederösterreich gehören, ging auf die Linie Kolowrat-Krakowsky über.

Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 4°.) 1861, Beilage zu Nr. 106 [nach dieser wäre K. im Jahre 1773 geboren, sonst wird das Jahr 1778 als Kolowrat’s Geburtsjahr angegeben]. – Wiener Zeitung 1861, Nr. 82, S. 1291. – Neue Zeit (Olmützer polit. Blatt) 1861, Nr. 78 [gibt auch das Jahr 1773 als sein Geburtsjahr an]. – Bohemia (Prager Blatt, 4°.) 1861, Nr. 87, S. 814. – Conversations-Lexikon der neuesten Zeit und Literatur. In vier Bänden (Leipzig 1833, Brockhaus, gr. 8°.) Bd. II, S. 741. – Nouvelle Biographie générale ... publiée par MM. Firmin Didot frères, sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1850 et seq., 8°.) Tome XXVIII, p. 47. – Brockhaus’ Conversations-Lexikon, 10. Auflage, Bd. IX, S. 117. – Rittersberg, Kapesní slovníček novinářský a konversační, d. i. Kleines Taschen-Conversations-Lexikon (Prag 1850, 12°.) Theil II, S. 184. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliograph. Institut, gr. 8°.) Bd. XVIII, S. 631. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 250; [396] Bd. VI, Supplem. S. 511. – Springer (Anton), Geschichte Oesterreichs seit dem Wiener Frieden 1809 (Leipzig 1863, S. Hirzel, gr. 8°.) Bd. I, S. 398–400 [gibt eine Charakteristik K.’s, welche von allen anderen über ihn im Drucke erschienenen grell absticht. Viele Handlungen, Aussprüche, Anordnungen, welche von K. ausgingen, von dem Springer schreibt, daß er „auf den Namen eines Staatsmannes nicht den geringsten Anspruch besaß“, stehen in glänzendem Gegensatze zu diesem durch Parteifarben verunreinigten, dem Grafen völlig unähnlichen und eines unbefangenen Historikers unwürdigen Bilde. Kolowrat war kaum zwei Jahre todt. und die noch rauchende Leiche wird von der Felonie des expatriierten Parteigängers besudelt!!]. – Unsere Zeit. Jahrbuch zum Conversations-Lexikon (Leipzig, F. A. Brockhaus, gr. 8°.) Bd. V (1861), S. 269. – Ost und West, herausgegeben von Tkalac (Wiener Parteiblatt) 1861, Nr. 20. – Didaskalia (Unterhaltungsbeiblatt des Frankfurter Journals) 1861, Nr. 102. – Tagespost (Gratzer polit. Blatt) 1861, Nr. 81. – Zeitgenossen (Leipzig, Brockhaus, gr. 8°.) I. Reihe, Bd. 3, Abthlg. 4, S. 155. – Oesterreichs Ehrentempel, herausgegeben von Boor und Blasius Höfel. – Wigand’s Conversations- Lexikon (Leipzig, Otto Wigand, gr. 8°.) Bd. VII, S. 614. – Porträte. 1) Unterschrift: Franz Graf Kolowrat-Liebsteinsky, Staats- und Conferenz-Minister. J. Ender pinx., F. Herr lith. (Verlag und Druck von Johann Höfelich, Wien, Halb-Fol.); – 2) Unterschrift: Franz Graf von Kolowrat. Gest, von J. Hyrtl (Wien, 4°. u. 8°.); – 3) in dem von Boor und Höfel herausgegebenen Werke „Oesterreichs Ehrentempel“ ein von Letzterem ausgeführtes treffliches Reliefblatt, den Staatsmann in Profil zeigend; – 4) Unterschrift: Franz Graf Kolowrat-Liebsteinsky, k. k. Staats- und Conferenz-Minister. Cäcilie Brand gez., Steindr. von A. Kneisel (Leipzig, Baumgärtner’s Verlag, 4°.); – 5) im „Gothaischen Hofkalender“ (Stahlstich, 8°.); – 6) lithographirt in Förster’s artist. Anstalt in Wien (gr. 4°.); – 7) Unterschrift: Franz Anton Graf von Kolowrat-Liebsteinsky (I. Krepp sc. Viennae) (8°. und 4°.; auch als Titelkupfer des VI. Jahrganges des Hormayr’schen „Taschenbuches für vaterländische Geschichte“). – Medaillen. 1) Avers: Brustbild, darunter K. Lange 1842. Umschrift: Franz Anton Graf v. Kolowrat-Liebsteinsky. Revers: Ein sitzender weiblicher Genius hält den mit der Grafenkrone und mit den Ordensketten des goldenen Vließes und des Leopold-Ordens behangenen Wappenschild. Auf diesem schlängelt sich ein Band mit der Devise: Pro fidelitate. Umschrift: Treu und beharrlich. Es gibt deren Exemplare in Silber (4 Loth) und in Bronze. Die Veranlassung der Prägung dieser Medaille ist nicht bekannt; – 2) Avers: Brustbild, darunter W. Seidan F.(ecit). Umschrift: Franc.(iscus) Ant.(onius) Comes de Kolowrat-Liebsteinsky. Revers: Façade der Reichenauer Dreieinigkeitskirche. Umschrift: Sacram Hanc Domum Reconstruxit. Im Abschnitte MDCCCXLIII. Es gibt Exemplare davon in Silber (3 Loth) und in Kupfer. Sie wurde zum Andenken an die Einweihung der von ihm wiedererbauten Schloßkirche in Reichenau ausgeprägt. Diese Kirche enthält die Familiengruft der Kolowrat.