BLKÖ:Mengs, Raphael Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 17 (1867), ab Seite: 347. (Quelle) | |||
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[348] Künstlers, er selbst pflegte während seines langjährigen Aufenthaltes in Rom sich böhmischen Künstlern gegenüber ihren Landsmann zu nennen. Ja das auf einem Nebenaltar befindliche, in einem Schreine fest verschlossene Madonnenbild in der Dechanalkirche zu Aussig, dem Geburtsorte unseres Künstlers, ist ein Geschenk desselben eben für die Kirche seines Geburtsortes. Weil es in Carlo Dolce’s Manier gemalt, wird es auch für ein Werk des Letzteren gehalten, es kann aber immerhin von Mengs selbst in der Manier Dolce’s gemalt sein, wie denn große Meister es nie verschmäht haben, die Werke anderer großer Meister zu copiren. Hormayr, Dlabacz, Pelzel, ja selbst die „Oesterreichische National-Encyklopädie“ weisen dem Künstler eine Stelle in ihren Werken ein, so mag denn das Vorstehende als Rechtfertigung dienen, Mengs in diesem Lexikon denkwürdiger Personen Oesterreichs zu finden, obgleich er eben nur in den Tagen seiner Geburt in Oesterreich verweilte. Sein Vater Ismael, Miniatur- und Emailmaler am Hofe August’s II. von Sachsen, ein finsterer verschlossener Mann, war ein Sonderling, der seine Frau Charlotte geb. Bormann, seine frühere Haushälterin, kurz vor ihrer Entbindung über die sächsische Grenze nach Aussig in Böhmen schickte, weil er nicht wollte, daß das Kind in Sachsen geboren werde. Als ihm der Sohn geboren wurde, ließ er ihm in der Taufe die Namen Raphael und Anton nicht ohne Absicht geben, denn sein Sohn sollte dereinst wie Raphael zeichnen und wie Antonio Correggio malen. Von früher Jugend an wurde Mengs von seinem Vater für die Kunst erzogen und in rücksichtsloser Weise zu den Uebungen in derselben angehalten. Kaum konnten die Kinder die Reißfeder in ihren schwachen Händen halten, so setzte sie der Vater zum Zeichnen hin, und für die geringsten Fehler erhielten sie unbarmherzig körperliche Mißhandlungen. Die Tyrannei des Vaters war so groß, daß Raphael’s älterer Bruder Moriz, entschlossen, dieselbe nicht länger zu ertragen, das Vaterhaus verließ, nach Böhmen floh, dort in Armuth die Studien fortsetzte, worauf er in den Orden der Gesellschaft Jesu eingetreten sein soll. Raphael’s jüngere Schwester Julie soll eines Tages aus Furcht vor Mißhandlungen vom zweiten Stocke aus dem Fenster gesprungen sein und beide Beine gebrochen haben. In solcher Strenge wuchs Mengs auf und hatte von dem in der Kunst einsichtsvollen Vater einen so tüchtigen Unterricht in ihr selbst und in Allem, was mit ihr zusammenhing. erhalten, daß er schon im Alter von zwölf Jahren fertig zeichnete und ganz correcte Arbeiten lieferte. Bezeichnend für den Vater und seine Erziehungsmethode ist die Thatsache, welche ihn bestimmte, seinen Sohn in Rom weiter zu bilden. Ein unmerkliches Loch in der Stubenthüre gab ihm Gelegenheit, seinen Sohn bei der Arbeit genau zu beobachten. Hier sah er nun eines Tages, wie Raphael, der eben im Begriffe war, den Arm des borghesischen Fechters zu zeichnen, seinen eigenen Arm entblößte, um an ihm zu beobachten, was bei dem Gypsabdrucke nicht mehr recht sichtbar war. „Jetzt ist es Zeit, daß er nach Rom komme“, rief der Vater erfreut, und erbat sich von August III. die Erlaubniß, zu reisen. Im Jahre 1741 übersiedelte der alte Mengs mit seiner ganzen Familie nach Rom. Dort setzte der alte Mengs seine bisherige Erziehungsmethode fort. Raphael kam [349] nicht aus dem Studium heraus und mußte unablässig arbeiten und an den Meisterwerken der Kunst studiren. Nach drei Jahren ununterbrochenen Studiums kehrte Mengs mit seiner Familie nach Dresden zurück, wo das vorige einsiedlerische Leben in unveränderter Weise fortgesetzt und Raphael Anton, um sich zum Künstler zu bilden, in fortwährender Haft zu Hause und von jedem Verkehre mit der Außenwelt fern gehalten wurde. Ein Zufall brachte eine Aenderung in diese Verhältnisse. Der Sänger Annibali wußte es dahin zu bringen, daß er Eintritt im Hause bei Mengs erhielt, welches jedem Fremden verschlossen war. Da fand er an der Wand zwei Bildnisse, deren eines den Vater Mengs, das andere den Sohn vorstellte. Auf Annibali’s Frage, wer diese beiden sprechend ähnlichen und auch sonst gut gemachten Bilder, gemalt, sagte der Vater, daß sie Werke seines Sohnes Raphael seien. Annibali war erstaunt, daß solche Arbeiten von einem kaum sechzehnjährigen Jünglinge herrührten und fragte diesen, ob er sich getraue, auch ihn zu malen. Ja wohl, entgegnete Raphael, wenn mir der Vater befiehlt, sie zu machen. Ich will es, entgegnete der alte Mengs. Ungefähr in einer Stunde war Annibali’s Bildniß mit sprechender Aehnlichkeit vollendet. Der Sänger traute seinen Augen kaum, als er das fertige Bildniß sah, dessen Ausführung in Zeichnung, Behandlung und Frische nichts zu wünschen übrig ließ. Hier soll, so erzählt die bei Biographien merkwürdiger Menschen erfinderische Sage, der Vater die Bibel hervorgeholt und von Annibali verlangt haben, daß er schwöre, nie denjenigen zu nennen, der dieses Bildniß vollendet habe. Leichtbegreiflicher Weise lehnte Annibali diese sonderbare Zumuthung ab, und schon am folgenden Tage machte die Geschichte mit dem Bilde die Runde am königlichen Hofe. Der König ließ nun das Bildniß holen, das ihm so außerordentlich gefiel, daß er es für sich behielt, aber auch den jungen Künstler wollte er kennen lernen. Seit dieser Zeit war der Bann der Abgeschlossenheit und der häuslichen Clausur gebrochen. Der König selbst ließ sich von Raphael porträtiren, und als das Bild in überraschend kurzer Zeit gleichfalls mit sprechender Aehnlichkeit und einer tadellosen Vollkommenheit in der Ausführung vollendet war, bezahlte der kunstliebende Fürst dem jungen Künstler sofort hundert Dublonen für das Bildniß, setzte ihm ein Jahrgehalt von 600 Thalern und jeder der zwei Schwestern, die auch zeichneten und malten, von 300 Thalern aus. Von nun an änderte sich die Lage Raphael’s, obgleich der Vater noch immer seine Herrschaft auszuüben verstand. Des Königs Vorliebe für Mengs’ Arbeiten aber war so groß, daß er Alles, was derselbe nunmehr arbeitete und auch die von ihm früher vollendeten Bilder behielt und reichlich bezahlte. Auch gewährte er die Bitte des strebenden Jünglings, der Italien als jene Stätte erkannte, wo er sich allein in der Kunst bis zur höchsten Vollendung auszubilden im Stande war, nach Italien zu reisen, obwohl Hofcabalen und Künstlerneid sehr tüchtig arbeiteten, um die Gewährung dieser Bitte zu hintertreiben. Aber der König gab die Erlaubniß, und im Jahre 1746 trat M. mit seinem Vater und dessen ganzer Familie die zweite Reise nach Rom an. Nach dreijährigen ununterbrochenen Studien begann nun M. seine erste größere Arbeit, eine heilige Familie, in Raphael’s Manier. Während [350] er für dieses Gemälde ein Modell zur Madonna suchte, begegnete ihm ein schönes, aber armes Mädchen, das er für sein Modell geeignet fand. Als er auch die trefflichen Eigenschaften ihres Geistes und Herzens erkannte, beschloß er, sie zu heirathen. Merkwürdiger Weise machte Mengs’ Vater ungeachtet der Armuth des Mädchens nur geringe Einwendungen, hingegen wollten die Eltern des Mädchens ihre Tochter keinem Protestanten zur Frau geben. Aber dafür wurde bald Rath geschafft, Raphael mit seinen beiden Schwestern – nach Einigen that auch der Vater ein Gleiches – trat im Jahre 1749 öffentlich zur katholischen Kirche über, und da nun auch das letzte Hinderniß beseitigt war, führte er Margaretha Guazzi, so hieß seine Braut, als Frau heim. Indessen hatte Mengs das große Gemälde vollendet, und um es persönlich seinem fürstlichen Mäcen zu überreichen, reiste er nach Dresden, wo er gegen Ende des Jahres 1749 ankam. Der König war über das schöne Werk im hohen Maße erfreut und ehrte den Künstler zunächst dadurch, daß er ihm sogleich auftrug, sein und seiner Gemalin Porträt im königlichen Schmucke und in Lebensgröße auszuführen. Auch erhielt er von dem Könige den Auftrag, ein paar Altarblätter, und zwar für einen Haupt- und zwei Seitenaltäre zu malen. Die Skizze für das erstere, eine „Himmelfahrt Christi“, entwarf er noch in Dresden, das Bild selbst aber vollendete er erst in Rom, die beiden kleineren Bilder jedoch, eine „Empfängniss Mariä“ und den „Traum Josephs“, hatte er noch während seines Aufenthaltes in Dresden gemalt. Die Erfolge des Künstlers am königlichen Hofe gestalteten sich bald in so günstiger Weise, daß der bisherige königliche Hofmaler Silvester zur Erkenntniß kam, seine Zeit sei abgelaufen und sich die Erlaubniß erbat, nach Paris zurückkehren zu dürfen, die er auch unverweilt erhielt. Nun wurde Raphael an seine Stelle zum Hofmaler ernannt und ihm sein Gehalt erhöht. M. zählte damals 23 Jahre. Er war bis dahin bereits zweimal in Rom gewesen und bekleidete nun einen so ehrenvollen Posten. Körperliches Leiden, nochmehr aber die traurigen häuslichen Verhältnisse veranlaßten ihn, vom Könige neuerdings die Erlaubniß zu einer dritten Reise nach Italien zu erbitten. Die traurigen häuslichen Verhältnisse äußerten sich namentlich in der Leidenschaftlichkeit und Ungebühr des verschwenderischen Vaters. Dieser maßte sich alles Eigenthum des Sohnes, und was dieser so reichlich erwarb, unberechtigter Weise an, und während er selbst alles verpraßte, ließ er den Sohn und seine Frau, die oft das Nothwendigste entbehrten, darben. Der Sohn, von Kindheit an selbst unter ungerechten Unbilden an strengen Gehorsam gewöhnt, ertrug lange Alles. Als ihn aber der Vater eines Tages ohne Geräthschaften und ohne Geld geradezu zur Thüre hinauswarf, da war seine Geduld erschöpft, er erbat sich vom Könige die Erlaubniß, nach Rom gehen zu dürfen und erhielt sie. Ein kurz vor der Abreise fertig gewordenes Porträt Annibali’s behielt wieder der König, der von der Schönheit der Arbeit ganz entzückt war. In Begleitung seiner Frau, seiner erstgebornen Tochter, welche in der Folge den berühmten Kupferstecher Emanuel Carmona in Madrid heirathete, und mit seinen beiden Schwestern verließ Mengs Dresden und reiste nach Italien. In Venedig machte er Halt und verweilte fünf Monate daselbst, und kam erst im Frühlings 1752 in Rom an. Das erste größere Werk, welches er in [351] Rom vollendete, ist die berühmte „Liegende Magdalena, mit einer Pergamentrolle in der Hand, über deren Inhalt sie in Nachdenken versunken ist“. Dieses Gemälde des 24jährigen Künstlers fand in Rom solchen Beifall, daß er sofort zum Mitgliede der Akademie von St. Luca – eine Auszeichnung, die nur den verdienstvollsten Künstlern zu Theil zu werden pflegt – ernannt wurde. Durch dieses Bild wurde M. mit mehreren hochgestellten Männern der Kirche, unter andern mit Cardinal Albani bekannt, der nun bei ihm einen „Christus in der Wüste“ als Gegenstück zu Raphael Urbino’s „Johannes in der Wüste“ bestellte. Mengs erlaubte sich bei Ausführung dieses Bildes eine ganz artige List, er malte nämlich das Bild auf einem veralteten Stoffe, der jenem, auf dem Raphael’s Johannes gemalt war, ähnlich war. Nachdem er es vollendet und dem Cardinal, der den Künstler reich bezahlt hatte, übergeben hatte, that es Mengs mit den Worten: „Nun haben Eure Eminenz mein Glück in Händen“, worauf ihm der Künstler seine List mittheilte. Der Cardinal ging auf den harmlosen Scherz ein und legte das Gemälde als einen der Verborgenheit entrissenen Schatz – der alte Stoff, auf dem es gemalt war, bestärkte die Täuschung – allen Künstlern und Kennern vor. Battoni erklärte, der Erste, das Bild für eine Schöpfung Raphael’s von Urbino und mehrere anerkannte Künstler pflichteten ihm bei; wenn es hinwieder Einige gab, die es nicht geradezu für ein Werk Raphael’s selbst hielten, so bezeichneten sie es doch als aus dessen Schule stammend, und von seiner Hand hie und da an einigen Stellen ganz merkbar berichtigt und verbessert. Nun wurde die Mystification gehoben und seit dieser Zeit war Mengs’ Ruhm in Rom begründet, der Papst selbst zeichnete ihn mit dem damals noch in Ehren gehaltenen und nicht käuflichen Orden aus, und ernannte ihn zu nicht geringem Erstaunen der Italiener zum Professor einer Zeichnungsschule, welche er eben damals gestiftet hatte. Das unter diesen Zwischenfällen fertig gewordene große Altarbild für die Dresdener Hofkirche konnte in Folge des mittlerweile ausgebrochenen siebenjährigen Krieges und des Einfalles der Preußen in Sachsen auch nicht an seine Bestimmung befördert werden, und da der König außerhalb des deutschen Landes verweilte, wurde die Besoldung von Seite des sächsischen Hofes eingezogen und M. bezog als Hofmaler kein Gehalt mehr. Um nun den Unterhalt seiner Familie zu sichern, unternahm M. mehrere Arbeiten und versuchte sich zunächst in der Frescomalerei. Er vollendete die Decke der neuerbauten Kirche des h. Eusebius der Cölestinermönche, dann ein von der Königin von Neapel, die eine sächsische Prinzessin war, für die Capelle von Caserta bestelltes Altargemälde und das Bildniß des Papstes Clemens XIII., der eben den heiligen Stuhl bestiegen hatte. Das Altargemälde für die Capelle von Caserta überreichte M. persönlich dem Könige Karl III., der damals den Thron von Spanien ererbt hatte und eben im Begriffe stand, sich nach seinem neuen Königreiche zu begeben. Das Gemälde fand des Königs vollen Beifall, und er beauftragte nun den Künstler, das Bildniß seines als König von Neapel zurückbleibenden Sohnes zu vollenden. Auch dieses gefiel dem Könige und seiner Gemalin sehr, die es offen aussprach, daß sie sehr bedauere, daß Mengs nicht früher nach Neapel gekommen sei, denn sie hatte gewünscht, ihr Bildniß von seiner kunstfertigen Hand [352] gemalt zu sehen. Der König meinte, dieses Uebel könne ja gut gemacht werden, wenn man Mengs nach Madrid berufe, wohin zu folgen er wohl keinen Anstand nehmen werde. Das geschah denn auch. Als sich Mengs im Jahre 1761 in Rom eben nicht in den erfreulichsten Umständen befand, gedachte der König von Spanien des Künstlers und berief ihn als seinen Hofmaler nach Madrid, ihm ein bedeutendes Jahresgehalt aussetzend. Am 7. September 1761 langte M. an der neuen Stätte seines künftigen Wirkens, in Madrid, an. Schon die ersten Arbeiten, die er vollendete, erwarben ihm die Bewunderung der spanischen Künstler, und die dortige Akademie verlieh ihm den Ehrentitel eines Directors an derselben. M. bemühte sich nun auch das neue Amt in zweckentsprechender Weise auszuüben. Er reformirte die ganze Anstalt, suchte die akademischen Studien zu heben, die bisherigen Mißbräuche abzustellen u. dgl. m. Zwei im Drucke befindliche Abhandlungen aus seiner Feder geben darüber genügende Aufschlüsse, wie ernst er sich die Durchführung seiner Projecte hatte angelegen sein lassen. Ihre Titel sind: „Frammento di un discorso sopra i mezzi per fare fiorire le belle arti in Spagna“ – und „Raggionamento sull’Academia delle belle arti in Madrid“. Drei Jahre hatte M. nach dieser Seite hin energisch gewirkt, war es nun die geschwächte Gesundheit, oder Verdruß über manche Hindernisse, die sich seinen wohlgemeinten Absichten entgegenstellten, kurz, M. gab im Jahre 1764 jeden ferneren thätigen Antheil an der Akademie auf, legte das Directorat nieder, sich einfach mit dem Titel eines „Ehrenmitgliedes“ begnügend. In die Länge der Zeit sagte ihm aber das Klima wirklich nicht zu; seine Familie hatte er nach Rom zurückgeschickt, und ohne Hilfe und Pflege sah er sich plötzlich von einer schweren Krankheit bedroht. Um nun seine Gesundheit wiederherzustellen, ertheilte ihm der König im Jahre 1770 einen Urlaub nach Rom, von welchem er bereits neun Jahre entfernt geblieben war. Die Reise nach Rom machte M. auf einem Umwege, indem er über Genua nach Florenz reiste, wo er im Auftrage seines Königs für denselben die großherzogliche Familie malte; sowohl Florenz wie Genua nahmen M. in ihre Akademien auf, und als man in Rom erfahren hatte, daß M. sich wieder in Italien befinde, ernannte ihn die Akademie von S. Luca noch während seiner Abwesenheit zu ihrem Präsidenten, eine Ehre, die noch keinem Deutschen und unter den Italienern seit 40 Jahren nur dem berühmten Carlo Maratti widerfahren war. Im Februar 1771 kam Mengs in Rom wiedergenesen an, wo sich die Aufträge in solcher Weise mehrten, daß er denselben zu genügen außer Stande war. Während seines jetzt dritthalbjährigen Aufenthaltes in Rom malte er unter anderen Bildern einen „Christus mit Magdalena“, bekannt unter dem Namen „Noli me tangere“, und eine „Geburt Jesu“, beide für den König von Spanien, und vollendete den Entwurf einer Medaille, welche auf Clemens XIV. im vierten Jahre seines Pontificates geprägt wurde. Im Jahre 1773 besuchte er auf kurze Zeit Neapel, malte nach seiner Rückkehr ein Frescogemälde im Vatican, und auf der Rückreise nach Madrid in Florenz für den Großherzog eine „Jungfrau mit dem Christuskinde“ und einen „schlafenden Joseph“, worauf er über Sardinien und Frankreich nach Madrid zurückkehrte. Fünf von seinen Töchtern hatte er in einem [353] Kloster zurückgelassen. Der übrige Theil seiner Familie war ihm nach Madrid vorausgegangen. Drei Jahre war er ferne gewesen und kam nun mit frischen Kräften zurück, wo er früher schon begonnene Arbeiten fortsetzte und vollendete und neue anfing, unter denen besonders hervorzuheben sind: die „Studien nach den Antiken von Herculanum“, die Frescomalereien im Palaste, das Deckengemälde im Prunksaale, „Die Vergötterung Trajans“ vorstellend, und das Deckengemälde im Theatersaale des kön. Lustschlosses zu Aranjuez. Zwei Jahre bereits arbeitete er an diesen Werken, als seine Gesundheit theils durch diese anstrengende Arbeit, theils auch durch das Klima, das ihm nun einmal nicht zuzusagen schien, wieder angegriffen ward, und sein Leiden so überhand nahm, daß Veränderung der Luft auf das Bäldeste geboten war. Er bat nun zum wiederholten Male den König, nach Italien zurückkehren zu dürfen, und erhielt endlich auch die Erlaubniß dazu. Der König bewilligte ihm für seine Person ein Jahresgehalt von 3000 Scudi und noch 1000 zur Ausstattung seiner Töchter, auch ernannte er ihn zum Director der königlichen Maler-Akademie zu Rom. Mengs aber, in Dankbarkeit für so viel Huld, legte demselben die schöne und reiche Sammlung aller jener Gypsabdrücke zu Füßen, welche er von allen, was er in Italien von der griechischen Bildhauerei gefunden, selbst gemacht hatte. Diese Sammlung war längere Zeit in der Akademie von S. Fernando in einem engen Raume und unter eben nicht vortheilhaftem Lichte aufgestellt. Sie ist aber nicht zu verwechseln mit einer zweiten, ebenfalls von Mengs herrührenden, welche jetzt in Dresden aufgestellt ist und eine eigene Abtheilung der dortigen herrlichen Museen bildet. Diese wurde nach Mengs’ Tode durch Vermittelung des damals in Rom lebenden Bildhauers Trippel durch Kauf von Sachsen erworben. Sie bestand zur Zeit der Erwerbung aus nicht weniger denn achthundert und dreißig Statuen, Büsten und Reliefs, und viele dieser Werke sind inzwischen völlig aus dem Handel verschwunden und werden daher in keiner anderen Sammlung mehr angetroffen. Als Mengs im Frühlinge 1777 wieder in Rom eingetroffen war, fehlte ihm die zur Stärkung seiner Gesundheit erforderliche Ruhe, denn bald war er mit Aufträgen von den ersten Höfen Europa’s überhäuft. „Eine von Perseus befreite Andromeda“ war das erste nach England bestimmte Werk; der Papst ließ das Bild, um es nach Muße zu betrachten, eigens in seinen Palast bringen. Nun begann Mengs einen „Heiland, umgeben von den Aposteln, vor denen er dem Petrus die Aufsicht über seine Kirchen überträgt“. Das große Gemälde war für die St. Peterskirche bestimmt. Bereits hatte er die Skizzen entworfen und schon kostspielige Anstalten zu dessen Ausführung getroffen, als ihn das Schicksal mit einem schweren Schlage heimsuchte. Im Jahre 1778 entriß es ihm seine zärtlich geliebte Gattin, die ein Muster von Tugend, Anmuth und liebevoller Hingebung war, und die ihm zwanzig Kinder geboren hatte, von denen ihn jedoch nur sieben überlebten. Dieser Verlust ergriff den Künstler auf das Mächtigste. Wohl verminderte sich in Etwas mit der Zeit und unter Arbeit das Leid um die Verblichene, aber ganz erholte sich der Künstler nicht wieder. Unter den letzten Arbeiten, die er, von körperlichem und Seelenleid gebeugt, vollendete, sind anzuführen: eine „Kreuzabnahme“, eine Zeichnung in [354] schwarzer Kreide für den Marchese Rinnucini in Florenz, und eine „Verkündigung Mariä“, Altarbild für die königliche Capelle in Aranjuez. Letzteres Werk sollte er nicht mehr vollenden, er arbeitete eben an der Hand des Erzengels Gabriel, welche die Lilie hält, als ihn selbst der Todesengel heimsuchte. Sein Sterben war erschütternd, aus einer Wohnung in die andere, ja selbst von einer öffentlichen Herberge in die andere ließ er sich, Hilfe suchend, tragen, das Vertrauen, das er einem Quacksalber schenkte, mochte ihm Verderben gebracht haben. Als auch der Wunderbalsam einer Nonne von Narni nichts half, hauchte er – erst 51 Jahre und wenige Monate alt – seine Künstlerseele aus. Die Künstler brachten dem Meister die letzte Ehre dar. Die Leiche wurde nach der Pfarrkirche des h. Michael auf dem Berge Janiculo begleitet. Sein vertrautester Freund und Gönner, der spanische Gesandte Azara, stellte im Pantheon neben dem Denkmale Raphael’s sein Bildniß in Erz auf. Die unten angeführte reiche Literatur gibt ausführliche Aufschlüsse über dieses interessante und vielbewegte Künstlerleben; die Kunstgelehrsamkeit der früheren und der neuesten Zeit, manchmal vergessend, daß alles Gegenwärtige nur ein Aufbau auf dem Vergangenen sei, mäckelt auch mit ihrer Vielbesserwisserei an Mengs und seinen Werken, und nennt sie „poesielose Malerei eines zur Kunst geprügelten Malers“. Auch von solchen Verirrungen der Kritik muß in einer kurzen Skizze der Vollständigkeit halber Kenntniß genommen werden, denn sie gehören zum Ganzen, theilweise als Schatten zu einem Bilde, dem es an Licht nicht mangelt, theilweise als Act der Pietätlosigkeit, welche eine Errungenschaft des socialen Wirrsals der Gegenwart ist. Verzeichnisse seiner Bilder enthalten Nagler, J. E. Müller, die deutsche Bearbeitung der Biographie Mengs von Bianconi, welche zu Zürich im Jahre 1781 erschienen ist, und Fiorillo im Anhange zu seiner Geschichte der Malerei in Spanien. Für uns zunächst Interesse besitzen jene Werke des Künstlers, welche in Oesterreichs öffentlichen und Privatsammlungen aufbewahrt werden. Diese sind, so weit es mir möglich geworden, davon Kenntniß zu erhalten, in der kaiserlichen Gemälde-Gallerie im Belvedere: „Der h. Joseph wird im Traume zur Flucht ermahnt“ (Kniestück, auf Holz, 3 Schuh 6 Zoll hoch, 2 Schuh 8 Zoll breit); – „Die heilige Jungfrau mit dem Kinde“ (Kniestück, auf Holz, 3 Schuh 6 Zoll hoch, 2 Schuh 8 Zoll breit); – „Mariä Verkündigung“ (auf Leinwand, 11 Schuh 8 Zoll hoch, 7 Schuh 6 Zoll breit); – „Petrus auf dem Throne, über seinem Haupte die Flamme“ (auf Leinwand, 4 Schuh 10 Zoll hoch, 3 Schuh 7 Zoll breit); – „Die Infantin Maria Theresia von Neapel als einjähriges Kind, nachmals zweite Gemalin Kaiser Franz I. von Oesterreich“ (auf Holz, 3 Schuh 3 Zoll hoch, 2 Schuh 5 Zoll breit); – „Die Kaiserin Maria Ludovica, Gemalin Kaiser Leopold II.“ (halbe Figur, auf Leinwand, 2 Schuh 8 Zoll hoch, 2 Schuh breit); – „Ein kleines mit Bleistift gezeichnetes Bildniss derselben Prinzessin“ (auf Papier, 31/2 Zoll hoch, 2 Zoll breit). In der Sammlung des Herzogs von Sachsen-Teschen befanden sich zu seiner Zeit eine „Heilige Familie“, dem Herzoge von der Königin von Neapel zum Geschenke gemacht; – „Der H. Petrus“; – „Maria mit dem Kinde“ – und in der Gemäldesammlung des Grafen Harrach: ein „Christuskopf“; – ein „Studienkopf der [355] h. Magdalena“ und eine „Geburt Christi“, auf Kupfer gemalt. Wie schon bemerkt worden, war M. auch auf schriftstellerischem Gebiete für die Kunst thätig, auch ist der anläßlich seiner Reformversuche der Madrider Kunstakademie erschienenen zwei Schriften bereits gedacht worden. Außer diesen schrieb er noch mehreres Andere, wie z. B. über die Werke Raphael’s, welche sich in Spanien befinden; über das Leben und die Werke des Antonio Correggio, einen praktischen Unterricht aus der Malerei, und ein noch immer geschätztes Werk sind seine „Riflessioni sopra i tre gran pittori Raffaello, Tiziano e Correggio e sopra gli Antichi“. Seine Werke hat schon sein erwähnter Freund Azara gesammelt und unter dem Titel: „Opere di Antonio Raffaello Mengs primo pittore della Majestà Carlo III. re di Spagna ecc. ecc. Pubblicate da Don Gius. Nic. d’Azara“, 2 vol. (Parma 1780, Bodoni, gr. 4°.) herausgegeben. Diese und die Ausgabe von C. Fea mit der Biographie und dem Bildnisse Mengs’ (Rom 1787, 8°. u. 4°.) sind sehr geschätzt. Ueberdieß sind davon eine spanische, französische, englische und die deutsche Uebersetzung unter dem Titel: „A. R. Mengs’ Werke, übersetzt von G. F. Prange“, 3 Bände (Halle 1786, 8°.) erschienen. Viele Gemälde von Mengs sind von den besten Kupferstechern, u. A. von Carmona, Cunego, Esquirel, Morghen, Zöllner, gestochen worden. Nagler gibt in der alphabetischen Ordnung der Stecher eine Uebersicht von 47 Blättern, die nach Mengs’ Gemälden gestochen worden sind. Was des Künstlers Charakteristik als solchen betrifft, so ist er – das ist ohne Zweifel – von seiner Zeit ebenso überschätzt, als von der späteren und gegenwärtigen gegen alles Fug und Recht herabgesetzt und verlästert worden. Azara, Lanzi, Boni in seinem „Elogio del Cav. Pompeo Batoni“, Ramdohr, Goethe in seinem „Winckelmann und sein Jahrhundert“, Watelet, Fernow in seinem „Leben des Asmus Carstens“ und eben dieser in höchst rücksichtsloser Weise, Domherr Speth in seinem Werke: „Kunst in Italien“, Bunsen in seiner „Beschreibung Roms“, J. G. v. Quandt, Dr. F. Kugler, Graf Racziński u. A. haben ihr Urtheil über ihn ausgesprochen, und Nagler’s „Künstler-Lexikon“, Bd. IX, S. 108–116, gibt eine kleine, aber sehr instructive Blumenlese dieser Aussprüche, auf welche hiermit hingewiesen wird. Goethe’s und Kugler’s Urtheile sind wieder Belege, wie das wahre Genie und echtes Kunstwissen nie aus dem Geleise der Objectivität treten. Schließlich sei noch bemerkt, daß Mengs zahlreiche Schüler gebildet hat, unter denen Guibal, Knoller [Bd. XII, S. 161], Maron [S. 5 dieses Bds.], Unterberger, in Spanien aber Bayen, Maella, Ferro, Ramos und Augustin besonders hervorzuheben sind. Was endlich Mengs’ persönliche Stellung zu seinen Zeitgenossen und als Mensch überhaupt betrifft, so war sie in ersterer Hinsicht eine ebenso glänzende, als in letzterer eine geachtete. Der König von Spanien, von dem an ihn wenige Tage, nachdem er gestorben, der Ruf ergangen war, nach Madrid zu kommen, um daselbst eine Akademie der zeichnenden Künste zu errichten, hielt ihn in großen Ehren, und die Kaiserin Katharina schätzte seine Werke jeden Preises werth. Der Papst wendete ihm seine ganze Huld zu, und erlaubte ihm sogar, während jeder andere Maler knieend die Arbeit verrichten [356] mußte, sitzend sein Bild zu malen, denn Mengs erklärte, er könne ein ähnliches Bildniß nur malen, wenn er sitzend arbeite. Daß M. bei den zahlreichen Bestellungen, mitunter großer Bilder, bei einem glänzenden Gehalt als königlicher Hofmaler, und bei der Vorliebe der Fürsten und Großen, Werke von ihm in ihren Gallerien zu besitzen, welche sie dann auch fürstlich belohnten, große Summen erwarb, ist nicht zu läugnen, und dennoch hinterließ er, als er starb, nicht so viel, daß die Leichenkosten hätten bestritten werden können. Dieser auffallende Umstand erklärt sich jedoch bald: er gab große Summen für Kunstwerke aus; ließ seinen Kindern, deren er in einer höchst glücklichen Ehe nicht weniger denn zwanzig erzeugt hatte, eine kostspielige Erziehung geben, unterstützte Schulen und Nothleidende auf das Freigebigste, und führte selbst, wie es seine Stellung mit sich brachte, ein vornehmes Leben. Im gewöhnlichen Leben hatten alle seine Aeußerungen und Handlungen das Sanfte, Freundliche, Innige, wie es sich in seinen Gemälden ausspricht. Er war der dankbarste Sohn, der die väterliche Härte, Grausamkeit, ja selbst Unbilligkeit selbst immer durch einen reineren, edleren Zweck entschuldigte, als ihn diese wirklich hatte, das Muster ehelicher Liebe, der sorglichste Vater und ein aufopfernder Freund, uneigennützig, wahrheitsliebend und unparteiisch, bis zur Selbstverläugnung wohlthätig, schlicht und offenherzig, voll freundlicher aufmunternder Achtung für fremdes Verdienst. Ein ebenso schönes, den Künstler wie den Menschen in einfachster Weise verherrlichendes Denkmal hat ihm sein Freund Azara, der überdieß auch seine Werke herausgegeben hat, gesetzt, indem er Mengs’ Büste im Pantheon aufstellen und in dieselbe die Worte meißeln ließ: „Mengs, dem philosophischen Maler“.
Mengs, Raphael Anton (Maler, geb. zu Aussig in Böhmen 12. März 1728, gest. zu Rom 29. Juni 1779). Böhmen ist das Geburtsland dieses- Amaduzzi (Giovanni Cristoforo), Discorso funebre in lode dei Cavaliere A. R. Mengs (Rom 1780, 8°.). – Bianconi (Giovanni Ludovico), Elogio storico del Cavaliere R. Mengs (Milano 1780, 8°.) [ist zu wiederholten Malen in’s Deutsche übersetzt, einmal von J. E. W. Mueller (Zürch 1781), das andere Mal von einem Anonymus (Wien 1781, 8°., und Leipzig 1800, 8°.)]. –Guibal (Nicolas), Eloge historique de Mengs (Paris 1781, 8°.). – Ratti (Carlo Giuseppe), Epilogo della vita del fû cavaliere A. R. Mengs (Genova 1779, Fol., mit Portr.). – Wackerbarth (Aug. Jos. Ludw.), Vergleichende Züge zwischen A. R. Mengs und Sir Joshua Reynolds (London 1794, 8°.). – Kunst-Blatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) Jahrg. 1822, S. 342: „Antonio Raphael Mengs“ [sind vornehmlich die Zeiträume berücksichtigt, während denen Mengs in Spanien lebte]. – Didaskalia. Blätter für Geist, Gemüth und Publicität (Frankfurt a. M., 4°.) 1860, Nr. 83, 84 u. 85: „Aus Raphael Mengs’ Jugend“. Von Amely Bölte. [Diese biographische Episode ist in mehreren deutschen Journalen, unter andern im „Aussiger Anzeiger“ 1864, Nr. 36, u. d. f. ohne Angabe der Autorin und bloß mit dem einleitenden Beisatze abgedruckt: daß das prachtvolle Madonnenbild in der Decanalkirche zu Aussig von Mengs gemalt sei. Anderen Nachrichten zufolge soll aber dieses Bild ein Werk Carlo Dolce’s sein.] – Der Sammler (Wiener Unterhaltungsblatt, 4°.) Jahrg. 1809, S. 412: „Mengs’ Jugend“. – Hormayr (Joseph Freih. v.), Oesterreichischer Plutarch (Wien, 8°.) Bd. VI, S. 205. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.) Bd. IX, S. 103–123. – Velasco (Anton Pelominus), Leben aller spanischen und fremden Maler, mit dem Leben des berühmten Raphael Mengs vermehrt (Dresden 1781, 8°.). – Pelzel (Franz Martin), Abbildungen böhmischer und mährischer Gelehrten und Künstler, nebst kurzen Nachrichten von ihrem Leben und Wirken (Prag 1773, Wolfgang Gerle, 8°.) Theil IV, S. 181 bis 188. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1850 et s., Didot, 8°.) Tome XXXIV, p. 977. – Meusel [357] (Johann Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1808, Gerhard Fleischer der Jüngere, 8°.) Bd. IX, S. 76 [mit einer reichen Literatur über den Künstler]. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1857, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 73. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 625. – Porträte. 1) Mengs pinx., Johann Balzer sc. (8°.); – 2) Mengs pinx., Blaschke sc.; – 3) C. F. Boetius sc. 1770 (Kreidemanier, 4°.); – 4) J. Clarot sc. 1797 (Fol. Schwarzk.); – 5) Mengs pinx., M. S. Carmona sc. (Fol.); – 6) Mengs pinx., D. Cunego sc. 1778 (Fol.); – 7) Mengs pinx., Franck fec. (Lithogr., 4°.);– 8) Geyser sc. (Rad., 8°., Medaillon); – 9) F. Möglich fec., H. Guttenberg sc. (8°.); – 10) M. v. Knoller pinx., G. C. Kilian sc. (kl. 4“. rad.); – 11) J. F. Leybold del. et sc. 1781 (Büste, 8°.); – 12) Mengs pinx., F. Müller sc. (4°., jung); – 13) H. Sintzenich sc. 1784 (farbig, punctirt, Halbfigur, 4°.); – 14) H. Pfenninger sc. (Büste, 8°.); – 15) C. G. Rasp sc. 1784 (4°.); – 16) M. v. Knoller p., Willmann sc. (Fol., rad.). – Medaille. Avers: Büste. Umschrift. ANTONIUS RAPHAEL MENGS. Unter der Büste: I. SCHWENDIMANN F. Revers: Die Büste zwischen Emblemen der Poesie und Malerei auf einem Piedestal, mit der Inschrift: NAT. MDCCXXVIII | MORT. MDCCLXXIX. Umschrift: PICTOR PHILOSOPHUS. Exemplare in Silber, 15/16 Loth, und in Kupfer. Abgebildet in der historischen Lobschrift auf den Ritter Ant. Raf. Mengs, nebst Verzeichniß seiner Werke, von J. E. W. Müller (Zürch 1781, 8°.) – Denkmal. Wie in der obenstehenden Lebensskizze erwähnt ist, verherrlichte Mengs’ Freund Azara das Andenken des Verewigten in sinniger Weise. Er ließ im Pantheon des Künstlers marmorne Büste aufstellen und darunter die Inschrift setzen:
Pictori philosopho
Jos. Nic. de Azara Amico suo P.
MDCCLXXIX.
Vivit annos LI. menses III. Dies XVII.