Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen)

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Autor: Johann Karl Wezel (umstritten)
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Titel: Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts. Werke des Wahnsinns von Wezel dem Gott-Menschen (Erstes Bändchen)
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Erscheinungsdatum: 1804
Verlag: Hennings
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Erscheinungsort: Erfurt
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[Ξ]
Gott Wezels
Zuchtruthe
des
Menschengeschlechts.



Erstes Bändchen.

Erfurt,
in der Henningsschen Buchhandlung.
1804.

[Ξ]
Werke des Wahnsinns
von
Wezel
dem
Gott-Menschen.



Erstes Bändchen.

Erfurt,
in der Henningsschen Buchhandlung.
1804.

[Ξ]

[Ξ]
Vorrede.

Was ich hier meinen Lesern vom armen Wezel liefere, ist fast ganz aus seiner Feder geflossen. Ich kannte diesen Schriftsteller schon vor zwanzig Jahren, da er eben im schönsten Flor stand, da alles ihn begünstigte und sein Meteor einen heitern Tag verkündete. Nun lebet er abgezogen von der Walt, einsam in Sondershausen, geht zuweilen [Ξ] des Morgens in den Wald, hält sich einige Stunden darin auf und wenn er lange genug darin zugebracht, eilt er nach Hause.

Wirklich ist das Leben dieses Mannes, der so hohe Aussichten hoffen ließ, ein sonderbares Ereigniß, sowohl für den Denker, als den Menschen. Doch! abgesehen davon, erzähle ich nur, wie ich zu dem Werke kam, das ich hier dem Publiko vorlege. Ich reisete durch Sondershausen und hörte, daß Wezel mehrere Jahre hier sey und sich verschlossen aufhalte. Dieses Gerücht machte mich neugierig. Ich gieng zu seiner Aufwärterin und bat, mich vor ihn zu bringen. Wezel war damals ganz ordentlich. Man behauptete überall, er werde nach und nach wieder zu sich selbst kommen.

Gegen Mittag ließ er mich in seine Stube. Ich sprach mit ihm über die Litteratur, fragte ihn, ob [Ξ] er nichts von Schiller, von Kotzebue gelesen habe und da er es verneinte und mir zu verstehen gab, daß diese Männer sehr geringfügig seyn müßten, indem er sonst gewiß von ihnen Nachricht hätte, brach ich ab und leitete das Gespräch auf den Knaut.

Er hielt dieses Produkt, für das gelungenste in seiner Art und gab vor, es sey bis jetzt noch nicht übertroffen. Weil ich von manchen, die ihn vorher gekannt, erfahren, daß er sich nicht gern widersprechen lasse, bestärkte ich ihn in diesem seinen Vorsatze und brachte ihn dergestalt in gute Laune, wie er vielleicht lange nicht war; er überreichte mir das Manuscript, welches ich hier gedruckt vorlege und ersuchte mich solches zu lesen.

Ich thats, ich zeichnete mir den ganzen Plan ab, schrieb, was ich in zwey Tagen abschreiben konnte, aus selbem heraus und brachte ohngefähr [Ξ] sechzehn Druckbogen zusammen, die ich in die Schale der Liebe webte. Würden meine Leser das Wezelische Manuscript neben dem meinigen besitzen, so könnten sie leicht einsehen, daß ich sowohl die Geschichte, wie die Einkleidung und Anordnung dieses Schriftstellers plan befolgt und ein Ganzes gewebt habe, das mit den Ideen dieses Denkers völlig übereinstimmt.

Ohnehin gestand Wezel, daß er sein Weyk nie in Druck senden wolle. Er habe es, erklärte er, blos für sich und seine Ausbildung gearbeitet und sey nie entschlossen gewesen, seine undankbare Nation damit zu beehren. Aus dieser freymüthigen und natürlichen Antwort, schloß ich, er sey nicht überspannt und toll. Ueberhaupt ließ er sich gegen mich so liebenswürdig heraus, wie er immer konnte. Nur, wenn ich ihn von seinen Ideen abbrachte, stellte sich bey ihm ein gewisser Paroxism ein, er wurde wüthend, er gerieth [Ξ] in Hitze und kam ganz aus dem Kontexte. Alles dieses rührt jedoch von nichts; denn seinem Stolze her, den niemand ordentlich zu leiten und anzugreifen wußte.

Auch das ganze Manuscript, das ich hier vorlege, spricht dafür. Manchmal redet er darin sehr verständig, aber kömmt er zufällig in die alte Zeit, denkt er an seine Schicksale und wie geringfügig man ihn behandelt, so sprüht er Feuer und Flamme.

Ich besitze noch zwey Manuscripte, die er mir geschenkt, weil ich, seiner Einsicht zufolge, lediglich der Mann sey, welcher ihn verstehe und dem er gern alles sagen wolle, wenn ich bey ihm bliebe. Diese schmeichelhafte Meinung redet ganz für meinen Schriftsteller. Wer wollte nicht hieraus sein gutes, frohes Gemüth erkennen?

[Ξ] Macht die Schale der Liebe ihr Glück; so bin ich Willens auch die übrigen Werke herauszugeben. Nur verzeihe man mir, daß ich wegen Eilfertigkeit des Drucks, die Akten von dem braven Wezel nicht bündig genug ordnen konnte. Sie mußten hin und wieder von einander getrennt werden, um die Lücken mit eignen Ideen auszufüllen. Dadurch entsteht nun manchmal ein etwas undeutlicher Blick. Indeß stützt sich das Ganze, wie auch Wezel behauptet, auf lauter Gewißheit, es ist herausgezogen aus dem Archive des menschlichen Herzens und läßt vermuthen mit welchem Geiste es dargestellt sey, indem die Akten allenthalben Leitfaden sind.

Soviel zu meiner Vertheidigung. Nun zur Geschichte. In ihr wird ein Bauersbursch dargestellt, der sich bis zu der Höhe eines Fürstenlieblings hebt. Als ich den Verfasser fragte, warum er diesen Gegenstand gewählt, erklärte er sich so:

[Ξ]

„Ich besaß einen Jugendfreund, der unter den Bauersbuben agirt und durch Zufall gerade in einer Lehmhütte gebohren ward, welches, wie er vorgab, allem Anscheine nach nicht sein Wohnhaus, sondern blos seine ihn vom Unglücke zugetheilte Behausung sey. Alle nahmen an, er habe diesen und jenen zum Vater und wäre dadurch mit den Gaben beschenkt worden, die ihm jetzt mehr oder weniger anklebten.“

Wezel, der außer seinem Blicke ins menschliche Gemüth, zugleich die Gabe besaß, nichts vorzutragen, was nicht unmittelbar jemanden angehörte, wußte wohl besser als irgend ein anderer wissen, wie er über seinen Jugendfreund, zu raisonniren habe.

Möge dieses sein Produkt, das ich nun, mit einem neuen Kleide in die Welt schicke, eben so viel Aufsehen [Ξ] machen, wie die Seinigen und ich werde mich aufgemuntert fühlen, auch die anderen darzulegen. Ueberhaupt gehört es ihm an und verdient um deswillen den Dank seiner Freunde. –




[1]
Erstes Buch.


[2] [3] Klaus wurde Anno 1753 in einer kalten Jannuar-Nacht auf diese Welt gesetzt. Sein Vater war, wie wir wissen, abwesend. Er besuchte einen Markt, welcher, in der Nähe gehalten wurde und wo er sich ein neues Nachtrohr kaufte, indem ihm sein altes zu Schande gegangen. Er hörte zu seiner Verwunderung von Kasparn, dem wohledlen Nachbar, daß ihm ein Söhnlein [4] geworden, er freute sich nicht und weinte auch nicht; denn seine Gedanken schwebten zwischen Andacht und Liebe. Doch er ermannte sich, dachte, was geschehen, kann man nicht ändern und kam so wohl behalten zur baufälligen Hütte. Seine Ehehälfte lag noch in den ersten Wehen. Mit Betrübniß und dem Gefühle, daß sie anjetzt sehr leide, sah er sie an und wäre in Thränen ausgebrochen, wenn nicht die Amme, welche zugegen war, es gehindert hätte. Sie bat den Vater unseres Klaus, ja ruhig zu seyn, indem er sehe, wie sehr seine Dorthe leide. Der Nachtwächter nahm seinen Verstand [5] zusammen, band ihn in einen Knoten, steckte denselben hinter den Spiegel und gieng ins Dorf, um die Uhr abzurufen. Es war eine stille Nacht, allenthalben blinkten ihm jubelnde Sternchen entgegen und er wäre bald glaubend geworden, ihm sey der Messias gebohren, sofern nicht lärmende Knechte seine fantastischen Träume unterbrochen. Diese muntern Gesellen erhoben schon frisch die Flegel und schlugen die Aehren aus, welche sie im Herbst in die Tenne gefahren. Der ehrliche Vater gieng, um ihnen seine Freude zu berichten, er stieß erst lebhaft in das Horn, schrie: es hat [6] eins geschlagen, sang sein Gesangbuchslied und trat zur Scheuer. Die Trescher erzählten sich eine Geistergeschichte und suchten das Ding so glaublich zu machen, daß Meister Klaus, ohnerachtet er keine Furcht hatte, doch mit Grauen an den Weg gedachte, den er noch rückzulegen habe. Er mußte um den alten Thurm, um das verfallene Schloß, um die Kirche wandern und hatte schon mehrmals vernommen, daß es hier nicht geheuer sey.

Tobias der gelehrte Schneider rief einmal über das andere, er habe schon viele Geister gesehen, die als er von [7] B. gekommen, um halb zwölf den alten Thurm umgangen, dann zur Mauer geritten und endlich verschwunden seyen. Der schadenfrohe Schneider sagte das aus blosem Jux und wohlwissend, daß er den dröhnenden Wächter ins Bockshorn jage, beglaubte er seine Ausrede auf jede Art.

Die Trescher kamen nun auf das neugebohrne Kind und wünschten dem alten Nachtwächter Glück, daß er einen so rechten Vater zu seinem Klauschen bekomme. Er, der gute Ehemann, wollte anfänglich läugnen, daß seine Gehülfin keineswegs Umgang mit [8] dem jungen Offiziere gehabt; zu aber da der gelehrte Trescher durch Wort und Werk bezeigte, Lisabeth sey nicht die keuscheste Dame, hohlte Klaus einen tiefen Seufzer und schwieg.

Er gieng von dannen und kam an den alten Graben, von woher ihm ein lästerliches Geschrey entgegen hallte. Er nahte schüchtern und konnte nichts erkennen, doch als er sein Augenlicht etwas besser putzte, bemerkte er ein Zappeln, ein Zucken, das ihm Bangen machte. Er setzte sich in Positur um das Gespenst anzureden, legte zweymal das Horn an’s Maul, rückte [9] die rothe Pudelmütze zurecht und als ihm seine Rede noch immer nicht rutschen wollte, blieb er eingewurzelt stehen. Die Uhre zirpte fort, die Heimichen sangen an einem hin, die Nachteulen ächzten, die Fledermäuse schwirrten; allein sein inneres Ich gerieth immermehr ins Stocken. Endlich wollte es gar nicht fort. Soll ich alter Knabe etwa noch furchtsam werden, redete er seiner Seele zu und mit einemmal wachte sein Muth auf, seine Furchtsamkeit wandelte sich in den Grimm des Löwen, seine Stimme drang ellenlang aus der Kehle und er schrie, wer da. Die Stille wurde stiller, [10] die Nacht dunkler, sein Zunder brannte aus, seine Größe sank nieder, seine Kohlen verglimmten und er wußte sich kaum zu helfen.

Endlich kam Michael ein treuer Freund und Rathgeber. Er hatte eine Laterne, einen Stachelstock, hob manchmal sein hachardisches Pfeifchen, worin er edlen Kneller gestopft, höchstens in die Höhe und rief dem gutgebauten Schaarwächter ein groß Dank, einen guten Morgen, entgegen.

Klaus blieb lange stumm, sein Rohr lag zur Seite und sein Glaube war [11] ihm in die Tasche gekrochen. Doch Schweben giebt Kraft, Weben Bewegung. Er reichte dem Michael die Hand, rief, bist du’s alter Schulkammerad und bewillkommte ihn so herzlich, daß der Nachbar, vergessend seinen Streit, ihm entgegen lachte.

Meine Leser müssen wissen, daß Michael und Klaus seit Jahr und Tag einen Prozeß hatten. Der Nachtwächter besaß ein gelbes Huhn, Michael hatte lange ein Auge darauf und wollte es seinem Nachbar abhandeln, indeß war der Nachtwächter nicht zu bewegen. Sein Freund ein Trotzkopf und [12] belesener Mann hatte aus den Pandekten so viel vernommen, daß man sich einer Sache, wenn sie nicht freywillig zu unserm Eigenthume wird, auch mit Gewalt bemeistern dürfe.

Michael wollte nun das Huhn. Was geschah: Er stahl es und steckte es so lange ein, bis Klaus vergessen, wohin es gekommen. Nach einem halben Jahre erschien das Hühnchen vor der Thür des Nachbars. Der Nachtwächter sah es und wollte dasselbe wieder nehmen. Indeß die Frau seines Kammeraden gerieth mit ihm in Wortwechsel und weil sie den wohllöblichen [13] Nachtbläser mit Blasphemien überhäufte, in Kampf. Der Herr Klaus hatte die Oberhand und warf Frau Michlin, wohlversohlt, in ihre kleine Hütte. Jetzt gieng der Spektakel los. Der Nachbar kam vom Acker, hörte die Dispüten, mischte sich selbst ein und brachte es soweit, daß auch Klausin aus der Zelle sprang, den Werkrocken schwang und unsern Hintersiedler so derb an’s Ohr traf, daß diesem Hören und Sehen vergieng.

Er lag und streckte die Beine. Seine Ehehälfte fiel jammernd über ihn her, hohlte Spiritus, riebs Herrn [14] Michael in die Nase und führte seinen gesunkenen Geist nach und nach wieder in den hochliegenden Kopf zurück. Unterdeß war Frau Klausin nach dem Hühnerhäuschen gesprungen, hatte ihr Hühnchen nach den Pandekten acquirirt und solches in Sicherheit gebracht.

Die Versammlung der Bauern, welche herbey gekommen, foderte, daß sich Klaus und Michael wieder aussöhnen sollte. Sie führten so wackere Exempel von gleichen Streitigkeiten an, thaten die Sache so klar dar, als wäre sie gar nichts. Endlich hatten sich die Lebensgeister des Hühnerdiebs zusammen [15] gefunden. Er fühlte sich neu belebt und wollte eben den Angriff fortsetzen, als er zur Freude seiner Seele die beyden Frauen erblickte.

Sie hatten sich lange mit Mistgabeln herausgefodert, aber immer gezögert, wie sie den Streit ausführen wollten. Nach und nach, als ihr Blut etwas kälter geworden, legten sie die Mordgewehre zur Seite und foderten sich, wie zwey homerische Helden, heraus. Hierauf ballten sie ihre Fäuste und schlugen sich so meschant ins Gesicht, daß den Zuschauern Blutschweis entrann. Doch wollte es niemand wagen [16] die Erhitzten in ihren Kämpfen zu stören. Man besorgte, sie würden den Zwist auf den Gegner lenken und so diesen in die größte Noth setzen.

Die göttlichen Schönen, in deren Busen so oft keusche Liebe gewohnt, die mit einem reinen, entflammten, dichterischen Enthusiasmus ihre Bestimmung suchten und in Melken und Misten die Tage hinbrachten, diese Schönen, sage ich, entrüsteten sich jetzt so, daß ihr liebliches Antlitz, gleich der Sonne in Wolken versank.


[17] Wir haben nun kürzlich zu erörtern, woher es kam, daß unsere Schönen so plötzlich aus der Regentraufe in die glänzende Gegend treten. Wenn wir dabey, nach Art der Eklektiker verfahren, sind wir in kurzem gerettet. Also an’s Werk.

Im Menschen wohnt ein kleines, kurzes Menschchen, welches man, wogen seiner Durchsichtigkeit, Seele zu nennen pflegt. Wie aber das Dinglein sonst noch aussehe, ob es zuweilen verrückt, zuweilen traurig erscheine, hat meines Wissens noch kein Philosoph, ja selbst Mendelsohn nicht [18] zu erklären gewagt. Daher darf ich mich nicht erkühnen, eine solche metaphysische Frage aufzuwerfen.

Die Schönen hatten, wie uns bekannt worden, vor kurzem sich gedroht, bey den Haaren zu packen und auf die Erde zu werfen. Aber ein vorhergegangener Sonnenschein, der, wenn ich nicht irre, alle wirkliche Geschöpfe wieder zusammenknüpft, hatte sie in eine Kapsel geschlossen.

Die jungfräuliche Michaelin dachte, da sie schon die Faust krampfte, daß sie nur zu den nächtlichen Zusammenkünften [19] der Frau Klausin ihre Zuflucht zu nehmen nöthig hätte, um diese ehrsame Mamsell zur Ruhe zu bringen. Sie entschloß sich daher und warf der Nachbarin die Unzucht vor. Diese anstatt weiter zu kämpfen, krampfte die Daumen und sah die Streiterin ernst an. Es stand in ihrem Gesichte, wie plötzlich oft ein kleines Fünkchen, die größte Flamme entzünde und ein wenig Wasser die lodernde Masse wieder in Schranken bringe.

Sie warf den Spinnrocken bey Seite und schrie und weinte. Wenn du doch nur ein wenig Schaam hättest, [20] rief sie ihrer Nachbarin zu, so würdest du nicht Dinge an den Tag bringen, die kaum in der Christenheit gehört werden. Ich die eingeschlossene, die bescheidene Klausin, sollte neben dem Manne hergehen? Was denkest du, o ich möchte Blutstropfen weinen, wenn ich an diesen grausamen Verdacht komme.

Dies gesagt, reichte sie der Nachbarin die Hand, blinzte ihr zu und beyde schlossen sich zutraulich in die entrüsteten Arme. Nun waren ihre Seelen versöhnt. Sie dachten mit süßer Empfindung an die Schwächen [21] des weiblichen Geschlechts, an die vielen Lockungen und Reize, die diese Klasse von Wesen auszustehen hat.

Erst jetzt wurde es ihnen klar, wie blos die Liebe die einzige Kraft sey, welche in der Welt wohne, sie verbinde und jede Triebfeder zum Guten zeuge. O! mit überseeliger Empfindung setzten sie sich in die Gärtchen der Vorwelt und tändelten mit Geßnern in einer eignen Schäferwelt. Ihre reine, enthusiastische Einbildung trieb ihnen Schäfchen und andre Thiere entgegen, welche in dem Paradies ihrer Liebe weideten.

[22] Indeß waren die Männer noch im Disput und Zank begriffen. Der Nachtwächter verlangte das gestohlne Huhn und wenn Herr Michael es nicht heraus gäbe, schwur er noch vor Abends in die Stadt zu gehen und den Amtmann um Beystand anzurufen.

Er thut’s; denn ehe die Nacht in sein Kamin stieg, rüstete er sich mit einem schönen Ranzen, schnürte einige Brode auf den Rücken und gieng in die Stadt. Tobias begleitete ihn. Der treue Mann hatte auch Händel gehabt und mußte morgen vor Gericht [23] erscheinen. Jetzt beredeten sich beyde miteinander, wie sie ihre Sache anfangen wollten. Der Nachtwächter hatte den kritischen Einfall, seinen Richter zu belügen.

Er ersann folgende Nothlüge: Mein Nachbar Michael kömmt und will mir ein Huhn abkaufen, er nimmt, weil ich’s ihm nicht lasse, sich den Vorsatz, mich zu überlisten und es nächtlicher Weile aus dem Hühnerstalle zu entwenden. Ich erwische ihn über der That, gehe ihm zu Leibe und da er sich nicht zu helfen vermag, läßt er das Hühnchen los und entkömmt. [24] Die andere Nacht stiehlt er solches, behält das Kleine ein halb Jahr und läßt’s laufen. Ich greife ihn an, der wehrt sich und um mein Leben, das mir lieber als alles und die seeligste Hälfte meines Selbsts ist, zu retten, prügele ich ihn.

Mit dieser Anekdote attrappirte er den Herrn Amtmann, der um sich seiner Nothdurft zu entledigen, das Gemach suchte, hielt ihn fest und überhäufte ihn mit dem burlesken Salz seines Geistes.

Michael wurde in die Amtsunkosten verurtheilt, mußte 30 Kreuzer für [25] das Huhn zahlen und da er seinen Freund deswegen unhöflich behandelt und zwischen seiner Gattin und der des Klaus Streitigkeiten erregt, Abbitte thun.

Dies war die Verhandlung, welche beyde edle Nachbarn seit fünf Jahren von einander geschieden hatte. Jetzt brachte sie das Schicksal zufällig zusammen und ihre Seelen schlugen mit neuer Herzlichkeit für einander. Beyde schienen gleichsam ein Zweig zu seyn, der aus dem allgemeinen Gärtchen des Eigennutzes lustig hervorsproßt.

[26] Meister Klaus liebte die Dukaten und sah von Morgen bis zum Abend auf den Punkt, durch den er ohne große Arbeit reich und wenn ihm das Glück hold wäre, zu einem edlen Manne werden könne. Die Edelmuth glaubte er sey eine herrschende Leidenschaft von ihm, indem sie gleich einer Magd jeden seiner Schritte umgieng und ihm jedesmal winkte, wenn er einen Fehlgriff zu thun gesonnen.

Klaus machte seinem Nachbar eine tiefe Verbeugung, als er ihm anjetzt in seiner Noth entgegen kam. Er redete ihn äußerst freundschaftlich an und [27] erhob die lange Geistesgröße seines Feindes. Dieser reichte ihm die Hand, lobte seine Amtstreue, den Diensteifer, mit welchem er seine Pflichten erfüllte; sagte viel zum Lobe seines glänzenden Horns und bat den lieben Freund, doch seine knallenden Töne einmal herauszujagen. Der Nachtwächter schien nicht abgeneigt; allein er winkte, deutete auf den Sumpf, dann auf den Mund, machte die Bewegungen stillschweigend nach, welche er bemerkt und als Michael nichts verstand, flüsterte er in sein wohlgeöffnetes Ohr, daß es nicht geheuer sey.

[28] Jetzt griff der andächtige Bauer nach der Mütze, machte drey Kreuze, hob seine Hand zum gewaltigen Gott und betete einen Spruch aus dem Gesangbuche, der ihm in dieser Lage am passensten schien.

Indeß begann das Geschrey von neuem. Es wälzte sich gleich einem gewaltigen Sturme im beschilften Graben und da sich Klaus das Herz nahm nachzuforschen, erkannte er den Herrn Pfarrer, benebst einer Begleiterin, die kommend vom nahgelegenen Dorfe hier erst Rasttag halten wollten.

[29] Wie in aller Welt Herr Pfarrer, rief Michel, kommen sie in diesen tiefen Graben. Hat Ew. Wohlehrwürden ein Gespenst irre geführt, oder sind sie ausgeglitten und so ein wenig unbemerkt in den Teich gewischt. Sagen sie mir in der Christenheit, wie kann bey ihnen so was statt haben. Sie ein so vernünftiger und gelehrter Mann, der alle Sprüche wieder den Satan, Gott sey bey uns, weiß und nicht einen Trostgrund im Hinterhalte hat, den er diesem bösen Feind könnte an den Hals schleudern, mußten so schändlich in seine Klauen kommen.

[30] Herr Gabriel, hörte mit tiefgerührter Innigkeit die schönen Reden seines Demosthenischen Michels, es wurde ihm wohl, da er endlich aus der Noth die Tugend schimmernd empor klettern sah. Guter Nachbar, rief er aus, auch der beste Mensch kann fehlen und zumalen, wenn man neben einem Graben geht, an dem Dickicht steht und im abendlichen Scheine des Mondes wandelt.

Der leidige Hans Urian hat mir einen Streich gespielt, woran ich in meinem Leben nicht gedacht. Ich weiß Klaus ist verschwiegen und Michael [31] kennt seinen Mann. Also höret ihr treuen Gefährden, was sich begab.

Ich komme Schlag acht von dem nahliegenden Dorfe, habe die gottseelige Jungfer Barbara der kühlen Erde angetraut und mich mit den lieben Brüdern über die göttlichen Werke, über die Wohlthaten des lieben Gottes und das schöne Wetter unterhalten. Ich wandere in der Herzens-Einfalt an dem Graben dahin, höre ein leises Schluchsen, sehe ein liebendes Frauenzimmer und weil ich jedem zu helfen suche, mache ich mich auf und steige zu ihr, um sie zu trösten.

[32] O! wie dichterisch strahlte ihr Antlitz, wie philosophisch war ihr Busen, wie rednerisch ihr Mund! gleich als käme sie aus dem Paradiese, so glich sie an Reizen jeder unendlichen Frau. Ich fragte sie, was ihr fehle, erkundigte mich in gefälligen Worten nach ihren Unglück und öffnete ihr durch Schmeicheleyen den Mund.

Welche Worte kamen da an’s Licht! wie zierlich wußte sie alle Rednerfloskeln, die Cicero, Sallust und Livius gebraucht. Ich meinte eine Römerin zu sprechen und freute mich baß, den Liv in Anwendung zu bringen. Erstlich [33] begann sie mit Klagen über Untreue, dann über die Welt und zuletzt warf sie dem Schicksal ihr Schooshündchen, die Liebe entgegen.

Klaus, eine Vitellia konnte nicht schöner seyn, als sie, die ich die Ehre hatte, in diesen mitternächtlichen, stillen Stunden zu sprechen. Beynahe hätte sie meine Begierden aus den Rosenketten gelöset und ins Freye getrieben, aber ich zwang mich so sehr, legte mir so viele göttliche Gedanken in den Mund, daß die Begierde, wie ein überwundner Soldat, wieder in das Schilderhäuschen zurück floh.

[34] Bey dieser Rede stieg die Dame aus dem Schilfe, worin sie mit dem Herrn Pfarrer gesteckt hatte und bezauberte die beyden Männer. Klaus stand wie angepflöckt, schnappte unaufhörlich nach Luft und da er nicht mehr still seyn konnte, brach er, wie durch eine Muse getrieben, in so mancherley Ausrufungen aus, daß wir, der Geschichtschreiber, unsere Leser mit zwey Bogen davon unterhalten könnten, wenn wir nicht glaubten, ihr Feuer auszulöschen. Wir sehen nicht ein, warum wir nicht wie alle Schriftsteller verfahren sollten, indem es ja allein von dem lesenden Publiko abhängt, [35] ob wir unsere Schriften verkaufen, oder ungelesen in die Archive der Bibliotheken zu schicken nöthig haben.

Nachdem unser Herr Pfarrer seine Geliebte präsentirt und dadurch bey den pfiffigen Bauern den Verdacht erregt hatte, er möge sie mit Fleis in den Sumpf bestellt und sich dann in Friede und Eintracht zu ihr gesellt haben, bat die allerliebste Götzin ihre drey Anbeter, sie mit in das Dorf zu nehmen und ihr Herberge und Obdach zu geben. Wir finden es für gut, nach Art der gewöhnlichen Romanenschreiber, [36] aus unserer Demoiselle plötzlich eine Amme werden zu lassen, die, weil sie die Madam Klausin unterstützt, sich noch den Dank der ganzen Nachwelt verdient.


Frau Klausin war, während der Abwesenheit ihres theuren Ehegemahls, wieder besser geworden. Anhaltende von der Frau Pfarrin übersandte Kraftbrühen, hatte ihre schwachen Nerven gestärkt und ihr diejenige Elastizität gegeben, welche zur Gesundheit erforderlich ist.

[37] Jetzt kam ihr Peter zurück, traf seine Ehegattin in den besten Umständen und erzählte ihr, was sich begeben, allwo er den würdigen Herrn Pastor getroffen und in welchen Umständen; er bat seine Theure es zu verheimlichen. Die Gebährerin wurde einmal über das andere roth, sie machte bald böse, bald liebliche Mienen und da Klaus gewahrte, daß sie das Gespräch in Allarm setzte, brach er ab und rekommandirte ihr das Frauenzimmer, welches er mitgebracht.

Elisabetha eine gebohrne Tuchmacherin that gar zärtlich, griff sogleich [38] nach dem neugebohrnen Knaben und prophezeyte der Nachtwächterin in selben einen großen, trefflichen Mann.

Wie erquickte sich da das sanfte Mutterherz, wie hob es sich noch einmal so froh, als des mit Lob gefüttert, still der Zukunft entgegen sah. Wir werden in der Folge finden, daß die ehrliche Tuchmacherin recht gesehen und das Kindlein in seiner wahren Natur erkannt hat. Die beyden Weiber waren vom ersten Augenblick Freundinnen und gleichwie, um mit Vater Homer zu reden, zwey Hündinnen schwänzelnd sich nahn, traten die Seelen [39] unserer Frauen in innige, ewige Bindung. Noch ehe der Mittag heranrückte, lasen sie sich schon deutlich im Auge, daß sie für einander gebohren und wie kein Augenblick mehr zu preisen sey als der, durch den sie in die nahe Freundschaft getreten.

Die neue Geburtshelferin wickelte den kleinen Klaus aus und ein, säuberte seinen Körper und freuete sich, wenn sie darüber ein Lob von dem ehrwürdigen Pastor erhielt, der mehrmals des Tages erschien. Die naheliegenden Bauern waren so schadenfroh zu behaupten, daß der Bibelkundige [40] Prediger mit dem Obristen, welcher im Dorfe gelegen, Kompagnie gemacht und die treffliche Nachtwächterin zuweilen heimgesucht habe.

Indeß machte sich Frau Klausin aus allem diesem nicht ein Haar, sie sagte sogar laut, wenn man sich zu viel um die Gespräche der Nachbarn kümmre, komme man nicht vom Fleck.

Der Herr Pfarrer schien ihren tiefgedachten Aussprüchen in allem beyzupflichten, er lobte mit seltenem Pathos die schöne Sprecherin, das Salz, welches sie hin und wieder in die Blumen [41] ihrer Rede mische, die Kraft, womit sie sich ihrer Gedanken entledige, kurz war ein wahrer Klausianer. Welche Aussichten für den jungen, heranwachsenden Klaus, welche Beyspiele, um ihn groß, herrlich und glänzend zu machen. Es ist kein Wunder, wenn wir in ihm einen Weisen erblicken, der mit edler Ueberzeugung seinem Inneren nachlebt und die schuldlosen Empfindungen pflegt, die ihm von seinen Ahnherrn waren angehängt worden.

Gesetzt der böse Leumund übelredender Nachbarn sey gegründet, Frau [42] Klausin habe sich zu Schritten verleiten lassen, die einem weiblichen Wesen nicht angemessen sind, so bitten mir zu bedenken, daß es von den Geistesgaben eines Predigers, von den schönen Reden der Offiziere kam, die ein so himmlisches Weib, als Klausin, gewiß mehr verführten, als überredeten.

Der Herr Pfarrer war im Gespräch so süß, so voll von Anmuth, daß man glaubte einen Cicero, einen Sallust, einen Terenz reden zu hören. Er sagte, diese Männer hätten ihn gebildet. Aus dieser Absicht trug er auf den heutigen Tag ein paar Stiefeln [43] mit Absätzen, die in allem den alten Kothurns gleich kamen, welche von den Komikern gebraucht wurden. Auch zog er nie seinen Mantel aus, um zu zeigen, wie sehr er sowohl seiner Kirche, als den alten Gesetzen obliege, die ihm von den Römern gegeben. Er freute sich, daß Madam Klausin ein Söhnlein bekommen, er sprach schon von den Anstalten, welche er treffen wollte, um dieses Kind seiner Liebe elterlich zu bilden.

Ohnedies hatte ihm der Himmel alle Erben versagt, er weinte oft mit seiner Anna, wenn er im Dorfe eine [44] neue Blüthe aufwachsen sah. Dann wurde seine Frau blaß und roth, sie wunderte sich höchlich, wie es zugehe, daß ihr kein Seegen des Himmels zu Theil werde.

Der ehrwürdige Gatte tröstete sie indeß gar trefflich. Er machte ihr so begreiflich, als es ihm möglich war, daß Kinder im Grunde eine Plage und wenn sie nicht in der Furcht Gottes aufwüchsen, eine Pest für die lieben Eltern seyen. Die Frau Pfarrin tröstete sich, wenn sie die Sprüche des redenden Gatten vernahm und sehr oft streichelte sie ihm seine gefurchten [45] Wangen, um ihm ihren Dank recht augenscheinlich zu machen.

Da saß denn der alte Prediger des Worts und weinte, weinte so gefühlvolle Zähren, daß auch seiner Anna ein Seufzer aus dem Busen stieg und sich in das Klaglied mit einmischte.


Die Geburt unsers Klaus giebt uns die Frage ein, warum das Weib mit dem Manne harmoniren soll und muß. Eine wunderliche Sache, die aber noch wunderlicher werden wird, [46] sobald wir sie aus dem rechten Gesichtspunkte betrachten. Ein Weib ist ein Weib, darüber ist man eben so einig, als über die Frage, warum ist der Mann ein Mann. Ich finde jedoch viele Zweifel, daß der Mann nicht immer ein Mann, die Frau nicht immer eine Frau sey.

Erstlich gehe ich meine Tugenden durch und finde in mir, dem Schriftsteller Wezel, die Beobachtung meiner Pflichten, die Beabsichtigung eines reinen Lebens. Aber wer thut dies außer mir? Wer ist pflichtmäßig tugendhaft, außer dies mein Individuum, [47] das, weil es der Menschheit erstorben, auch dem Fehlen entflohen ist. Darum kann ich mit Grund der Seele behaupten, ich sey mehr, als alle Individua. Bin ich nicht einzig in meiner Art? Doch ich kenne dich Lumpenwaare, Mensch genannt. Du bildest dir zu viel ein und darum kennst du nicht die großen Ideen, welche ich auf den Acker meiner Schriftstellerey säete. Ein Plato nur vermag mich zu verstehen! Aber da sitzen die albernen Männchen und lesen und lesen, ohne auch nur eine Erbse zu verstehen. Haben sie nicht den Knaut so unflätig behandelt, daß einem Angst [48] wird! Und sollte ich daher noch für Leute schreiben, die gar nicht einmal das Thor des göttlichen Reichs sehen. Weg mit euch, ihr unsaubern Geister. Erst die späteste Nachwelt wird einen Wezel erkennen und in ihm den alten Homer wieder finden. Wer kann so homerisiren, wie ich? Wer kann die Gedanken dieses Weisen so energisch anwenden? Nur ich kann es und darum Lumpengeschlecht falle nieder vor deinem Wezel. Ob sie mich verstehen? – Nun sie werden sich freuen über den komischen Klaus! – Fort!

[49] Anjetzt war auch Peter zu seiner Frau gegangen, hatte mit ihr traktirt, wie die morgende Kindtaufe sollte gehalten werden und von selber eine schnakische Antwort bekommen. Trübsinnig, wie der alte Odysseus, gieng er zum Nachbar Schweinhirt, zündete sich bey selbem seine Pfeife an und rauchte ben gezogenen Kneller.

Er bließ den Dampf kraus um seine Nase und ließ sich mit Meister Schafkalb in eine Unterredung über das Wetter ein. Der treffliche Nachbar suchte das Gespräch zu verschiedenen Malen auf die Frau Klausin [50] und ihr Söhnlein zu leiten, allein der Gatte lenkte immer den Gedankenwagen um und führte den Nachbar nach langen Debatten zur naheliegenden Kirchweyh, die morgen sollte gehalten werden. Wenn meine Frau, begann der Nachtwächter, nicht besser wird, so gehe ich hol’s der Henker zu meinem Horn und lasse sie liegen.

Sie will, seitdem sie das Söhnlein hat, nichts mit mir zu schaffen haben und ob ich ihr gleich alles zu Liebe gethan, macht sie mir doch ein so grimmig Gesicht, als gehörte ich ihr nicht an. Unser Pfarrer ist dagegen [51] Hahn im Korbe. So erlauschte ich, daß beyde Freundinnen ihn als den gefälligsten, behülflichsten Seelsorger rühmten und besonders seine körperliche Hülfleistung als excellent priesen. Was mag das zu bedeuten han?

Die Nachbarin schlug ein lautes Gelächter auf und sprach scherzend: Freund Klaus, ihr habt diesmal das Ey nicht gelegt. Diese rhetorische Sprache befremdete unsern Klaus, er fragte nach einer deutlichen Erklärung und erhielt von seiner Rednerin die lakonische Antwort: mit weiterer Erklärung gebe sie sich nicht ab.

[52] Der Schweinhirt sagte viel zum Lobe seiner neuen Gretel, daß sie ihm in allen behülflich sey und lobte noch ihre Seelenfreyheit, benebst ihrem Anstande. Nachdem Klaus unter diesen Disputen seine Pfeife ausgeraucht, klopfte er sie stillschweigend aus, schob den Schemel hinter den Ofen und indem er nach dem Wachstocke griff, erschien eine Deputation, die ihn eiligst zum Amtmann lud. Er räusperte sich ein wenig, dachte der Ursache nach und da er sie nicht so geschwind, als seine Pudelmütze finden konnte, legte er selbige auf sein Haupt und schritt majestätisch zum Gerichtshalter.

[53] Als er an die Thür kam, scholl ihm das Geschrey der nächtlichen Geburtshelferin entgegen. Er wunderte sich über diesen Vorfall, blieb ein wenig stehen, machte seinen Mund auf und weil seine schnellen Ideen nicht bis zum Grunde reichten, griff er zum Drücker und kam in’s Auditorium.

Es war alles nach Sitte und Herkommen eingerichtet. Da saß der Gerichtshalter, hob seinen Hals tiefachtend zum Himmel, holte die Akten, suchte ein Buch und gebot Stille. Ihm zur Seite saß ein Scribent, um welchen Akten und Dintenfässer [54] standen. Wie man ahndete, war dies der Gerichtseinlader. Oben an einer langen Tafel erschien der Magister des Dorfs und nicht weit von selbem ein Assessor. Sie alle erharrten den Ausgang der Begebenheit, stutzten, sahen sich zuweilen schweigend an und weil die Sache wichtig zu werden schien, holte der Magister seine Schreibetafel heraus, um das wichtigste zu notiren. Der Nachtwächter stand demüthig und niedergeschlagen an der Thür, hielt seine Pudelmütze unter dem Arme und gab, weil es ihm sehr angst war, nur zuweilen einen Laut von sich.

[55] Die nächtliche Amme sollte Umgang mit zwey Insassen haben und sich darum, als der Mond vom Himmel gestiegen, in das Schilf des Wallgrabens versteckt haben. Auch wurde es bewiesen, daß hier die beyden Ehemänner bey ihr gewesen und wie es schien, mit der Jungfrau verbotenen Umgang getrieben.

Der Richter, ein sehr strenger Mann, hatte sich deshalb mit seinem Amte, das er auf einen Wagen geladen, vom nächsten Orte selbst hieher verfügt, um die Verwirrungen des [56] Staatskörpers so gut als möglich zu heben.

Nachdem die wohlbekannte Geburtshelferin abgehört war und gestanden hatte, daß sie im Graben gesteckt, keineswegs aber üble Absichten gehabt, sondern vielmehr durch einen bösen Geist, sie wisse nicht wie, hineingekommen, trat Klaus hervor und referirte mit gesunkener Stimme, daß er müde und erschöpft vor wenig Tagen die Nacht am Schilfsumpf vorübergegangen, ein Schluchsen vernommen und näher geschritten sey. Seine beyden gesunden Augen hätten ihm da [57] den Herrn Magister und die zur Sprache gekommene Amme sehen lassen. Als er nun den lieben Herrn in dieser Noth erblickt, sey er mit dem Michael zu Hülfe geschritten und er und sein Nachbar hätten die beyden Unglücklichen aus dem Schlamme wohlbehalten gerettet. Darauf habe er ein Te Deum geblasen und dem lieben Gott gedankt, daß der ehrwürdige Pastor wieder gesichert. Hierauf zog Klaus die Mütze nochmals von seinem Scheitel, machte einen Kratzfuß und trat zurück.

Dem wohlehrwürdigen Magister wurde es warm ums Herz, da er [58] den Nachtwächter so gehorsam alles referiren hörte, was er vernommen; er biß seine holen Zähne so gut als möglich zusammen und winkte der Gesellin, daß sie läugnete. Indeß schien diese gar nicht hierzu gemacht. Sie wußte aber doch einen Ausweg, der ihr mehr, als das Läugnen nützte.

Der edle und bescheidne Amtmann setzte sich von neuem in Positur, ließ die Geburtshelferin hervortreten und da der Assessor seine Feder geschnitten, den Spalt ausgebessert und seine glückliche Imagination wieder in Ordnung gebracht; fieng er die Inquisition von [59] neuem an und zwar schärfer als zuvor.

Er fragte, wie es gekommen, daß die Mamsell in der späten Nacht an den Graben, allwo es doch so sehr spuke, gegangen, warum sie ihr schuldloses Leben in so große Gefahr gesetzt, aus was für Absichten sie an den schlammigten Schilfe hinabgeklettert und wie sie auf den Vorsatz gerathen, allhier einige Zeit zu weilen.

Die Sünderin sagte, sie sey, da sie in dem nächsten Dorfe nicht beherbergt worden, unter dem Schutze [60] Gottes und seiner Engel weiter gewandert, habe unter Gebet und Seufzen die Reise zurückgelegt und, indem es plötzlich so dunkel worden, sie hingegen weder ein Dorf, noch ein Wirthshaus erblickt, habe sich entschlossen, lieber im Sumpfe zu ersticken, als den Irrlichtern und bösen Geistern in die Hände zu fallen.

Indem sie es referirte, rollte ein Strom von Thränen ihre Wangen herab, sie wurde ohnmächtig und mußte gleich der Dido mit Hoffnungen und Versprechungen getröstet werden. Der erste, welcher ihr zu Hülfe kam, war [61] der Pastor. Er besaß noch ein halb Duzend Trostsprüchlein, die er schön an einander gereiht, vor ihre brechenden Aeuglein legte. Auch der Amtmann hatte Mitleid. Er streichelte zu verschiedenen Malen die Wangen unserer Amme und fand sie so zart, daß er von Zeit zu Zeit sein Streicheln wiederholte.

Er brach ab, entließ die verstummten Bauern und bat sie, auf dem Zuhause-Wege Gott anzurufen, daß er das unschuldige Weib, welches bisher so viel gelitten, mit seiner Barmherzigkeit überschütten möge.


[62]

Singe den Zorn, v. Göttin, des Peleuiden Achilleus,
Ihn, der entbrannt den Achäern unnennbaren Jammer erregte
Und viel tapfre Seelen der Heldensöhne zum Ais
Sendete, aber sie selbst zum Raub ausstreckte den Hunden. [1]

So ohngefähr dachte Klaus, als er vom Amte ging und die schöne Geburtshelferin zurückließ.

Er zitterte tief in seiner Seele, daß die gute Gesellin seiner Frau so entwürdigt wurde. Wie konnte man [63] wohl dazu kommen, dachte er? Woher entsprang die Ursache ihrer Verhaftung? Sein Lebensprinzip ging in Feuer und Flamme auf, er glühte wie der tapfere Hektor, als er einst vor Troja’s Mauern den Kampf um Ehre, Stadt, Heimat und Weib stritt. Gleich einem Löwen stampfte er muthig im Gehen und verfluchte seine geringfügige Existenz, nannte sich selbst einen Verbrecher, indem er nach keinem höheren Ziele gerungen und machte einen so gewaltigen Lärm, daß seinen Kammeraden ordentlich angst wurde.

[64] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/75 [65] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/76 [66] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/77 [67] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/78 [68] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/79 [69] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/80 [70] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/81 [71] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/82 [72] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/83 [73] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/84 [74] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/85 [75] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/86 [76] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/87 [77] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/88 [78] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/89 [79] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/90 [80] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/91 [81] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/92 [82] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/93 [83] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/94 [84] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/95 [85] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/96 [86] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/97 [87] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/98 [88] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/99 [89] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/100 [90] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/101 [91] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/102 [92] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/103 [93] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/104 [94] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/105 [95] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/106 [96] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/107 [97] und seine vorige Muße zurückwünschte.

Das, rief er aus, waren schöne Tage, da konnte ich für mich Besen binden, Löffel schnitzen und meine Mütze flicken. Jetzt ist mein Haus gelehrt, meine Zusammenkünfte athmen den Hauch der Harmonie, ich selbst bin erneut und nichts scheint mir an meinem Selbst geblieben, außer dieser leinene Rock. Er wieß schluchsend auf sein Kleid und fuhr fort.

Doch alles zu erzählen, würde dem Leser gar zu umständlich seyn. Ich [98] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/109 [99] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/110 [100] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/111 [101] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/112 [102] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/113 [103] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/114 [104] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/115 [105] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/116 [106] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/117 [107] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/118 [108] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/119 [109] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/120 [110] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/121 [111] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/122 [112] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/123 [113] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/124 [114] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/125 [115] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/126 [116] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/127 [117] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/128 [118] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/129 [119] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/130 [120] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/131 [121] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/132 [122] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/133 [123] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/134 [124] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/135 [125] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/136 [126] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/137 [127] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/138 [128] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/139 [129] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/140 [130] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/141 [131] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/142 [132] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/143 [133] Seite:Gott 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die Liebe zum Schönen und Wahren den Menschen beseelt.

In dieser Minute vergaß Herrmann seinen lutherischen Kathechismus, seine Bibel, seinen Nepos, dachte weder an die Vokabeln, noch ans Stehlen, sondern ward so fürchterlich, daß er die liebe Mutter ein und das anderemal, – wir sagen es mit Schaudern – eine Hexe nannte.

Sagen Sie theure Leser, ist das Recht, darf ein Sohn zur Züchtigung greifen, wenn er mißhandelt wird [157] und würde nicht jede heilige Lehre verhallen, wenn der Sohn erst so weit gehen könnte. Sie entgegnen: der Vater und die Mutter dürfen ihr Kind züchtigen und gesetzt sie hätten auch nicht allemal recht, so giebt dies dem Kleinen keine Befugniß, selbst Hand anzulegen. Die gelehrte, tiefgedachte und mit aller Logik ausgestattete Rede hat ganz den Beyfall des Pfarrers. Aber in dieser Minute fragte Klaus weder nach dem Herrn Pfarrer, noch sonst nach jemanden. Er thut was er will und glaubt mit Recht. Seine Mutter lag noch immer auf dem Boden, winselte und schrie, fluchte und [158] betete, doch der böse, lose Knabe hatte sie fest gepackt. Er wollte sie nicht eher loslassen, als bis sie ihm verspräche, sich künftig nicht in seine Händel zu mischen, sein Departement ruhig zu betrachten und ohne Sorge zu seyn, indem er mit der Barbara noch keinen übeln Streich vollbracht habe.

Du noch keinen bösen Streich vollbracht? rief die erzürnte Mutter. Gehst du nicht alle Tage zu ihr? Und was thust du dort? Liesest du ihr Moral, oder die Gebote aus dem Katechismus vor? Schweig sag ich, begann der erzürnte Herrmann, kurz ich habe noch [159] keinen, schlechten Streich vollführt. Man soll seinen Nächsten lieben, gleich sich selbst, so heißt es in der Bibel und thue ich Unrecht, sofern ich diesen Spruch bey meiner Barbara in Erfüllung bringe.

O! wie lieb’ ich dieses Kind, mit welcher wahren Innigkeit hänge ich ihm an! Wie treu befolge ich die Lehre: thue Gutes dein Lebelang. Jeder Arme empfängt von den Brosaamen der Jagdhunde, jedem Unglücklichen geb’ ich ein Allmosen aus der Kasse, welche für die Bullenbeißer errichtet war.

[160] Sieh Mutterchen so bin ich und so will ich ewig bleiben. Er fiel zur Erde und sah nicht, wie die listige Klausin in dem Augenblicke aufsprang und ihn am Rücken packte. Als er noch so da lag, regnete schon eine Tracht Schläge und er fühlte sich so genirt, daß er in ein Brüllen, ein fürchterliches Toben ausbrach.

So schrie Hektor, als er um Trojas Mauern geschleift wurde und Homer hätte eine Drachme gegeben, wenn er zu seinem großen Helden zugleich das Ideal des Herrmanns gewußt.

[161] Der ganze Hof war mit Bauern erfüllt. Einige bedauerten den heldenmüthigen Knaben, indem er so viel Herzeleid zu dulden habe, andere nannten ihn einen Bösewicht, weil er nach der Mutter geschlagen, ihr die kindliche Ehrfurcht versagt und sie geschimpft hatte, mehrere hielten ihn für eine außerordentliche Seele und sahen einen Mann in demselben, der künftig allem Schicksale Trotz bietet.

Man rann ins Haus, man bat, man flehte, den schönen Herrmann gehen zu lassen und da alle Schmeicheleyen umsonst verschwendet wurden, [162] lief Barbara hin und half ihrem Geliebten. Sie trieb die Mutter in eine Ecke, hob den schönen Liebhaber empor und streichelte seine entstellten Wangen. Auch ihr Vater kam, nahm Herrmann auf die Seite und suchte ihn zu begütigen. Indeß als er genug gewüthet, griff er nach seinen Effekten, welche er in die Wohnung der Dulcinea schaffte.

Auf der Straße wünschte er der Mutter alles Böse, was nur zu erdenken war. Wenn ich, schrie er, ein Mann bin und mit Kraft gestählt in diesem Lumpenneste erscheine, will ich [163] dich züchtigen für deine Schelmerey. Noch nie habe ich einen argen Gedanken gegen dich gehegt, aber jetzt erwacht mein Grimm. Ich möchte diese Lumpenwaare in den Tartarus stoßen, die Hölle in Brausen setzen und alle Kinder der Nacht hervor und ans Licht rufen. Aber noch ist die Stunde nicht, wo ich handeln soll. Noch bin ich ein schwacher Knabe, der nicht die Wege kennt, worauf Muth und Klugheit einhergeht. Nur ein Kind scheine ich gegen euch grauen, unvollendeten Menschen. Doch! er hob die Hände zum Himmel, hier sey es gelobt, ich will mich durch euch erheben und auf [164] eurem Grabe ein Hosianna singen. Seele fasse Kraft! Geist waffne dich zum Kampfe! Zwar sind es nur Kazzen, mit denen du zu streiten hast; allein auch diese muß man beobachten. Also gehabt euch wohl. –




[165]
Zweytes Buch.


[166] [167] Klaus saß bey seiner Barbara und erzählte ihr, daß er nunmehr, so viel sein Verstand nachzurechnen vermöge, 20 Jahre alt sey. Denn jetzt zählte man 1773, er aber sey 1753 gebohren. Seine Geliebte wollte diesem Gespräche kein großes Gehör geben, sondern wandte sich zu der Katze, die in einer Ecke des Zimmers saß und erstaunlich maute. Da sie solche gestrichen, [168] traten zwey Gesande ins Zimmer, welche den kleinen Galgenvogel im Namen seiner Eltern ersuchten, wieder nach Hause rückzukehren und ihrem Hausfrieden beyzuwohnen. Es sollte ihm alles verziehen seyn und wenn er in Zukunft nicht mehr sündige, wollten sie ihn als reuigen, bußfertigen Sohn betrachten.

Die Barbara streichelte die Katze an einem fort, indeß stieg Herrmann auf und redete die Amme und die Magd des Herrn Pfarrers folgendergestalt an:

[169] Glaubt ihr denn, daß der Vater Befugniß habe mit Füßen über sein Kind zu schreiten? Was that ich der Mutter, warum erboßte sie über mich und zupfte mein Herz so abscheulich? Nein, nie folge ich euch und wandle in ein Haus, wo nichts als Wirrwarr herrschte! Hier am Busen meines Mädchens, in den sanften Armen ihrer Liebe will ich ruhen und indeß die Menschen mich belachen, fröhlich ein Glück genießen, das so selten den Menschen ward.

Mit diesem Pathos sprang Herrmann auf, riß seiner Barbara die [170] Katze aus den Händen und drückte ihr solche feurige Küsse auf den Mund, daß die Abgesandten verstummt dastanden und nicht wußten, was sie über die Freyheit des Klaus sagen sollten.

Die Magd des Herrn Pfarrers, benebst der Amme giengen wehmüthig von dannen. Sie beneideten die tückische Katze und die seelige Barbara, welche ungetheilt die Liebe des guten Herrmanns hatten. Im Vorbeygehen müssen wir gestehen, die Amme war eben so verliebt in den losen Jüngling, that eben so viele Liebesblicke nach seinen braunen Augen, wie Bärbchen.

[171] Indeß der kalte Stoiker, der Aufseher der Bullenbeißer sah es nicht. Im Weggehen wollte sie sich das Herz nehmen und ihm ihre inneren Wünsche enthüllen; allein in dem nemlichen Augenblicke, worin es geschehen sollte, fiel Klaus mit den warmen Betheurungen seiner Liebe ihr in den Weg und sie mußte daher leer abziehen.

Noch vor der Thür der Barbara, sagte sie sich die süßesten Worte, wiederhohlte sie so oft und ward zuletzt der Meinung, solche bey einer künftigen Unterredung an den Mann zu bringen.

[172] Auch der Magd sah man es an, daß sie allmählig in die Fußstapfen der liebetrunkenen Dido gerieth. Alle Symptome waren dazu da. Erstlich hörte sie nicht auf, das Mädchen glücklich zu preisen, welches einst so glücklich wäre, den schönen, jungen Herrmann in das Ehebette zu begleiten. Zweytens lobte sie seine rothen glühenden Wangen, seine funkelnden Augen, seine schneeweiße Brust und das schöngeringelte Haar. Drittens suchte sie alle Verschen herbey, welche auf den Klaus zu passen schienen.

Welch eine Eroberung für einen zwanzigjährigen Mann, welche Hoffnung [173] künftiger Fülle und Größe! Wenn man so dem andern Geschlecht und ohne Ausnahme gefällt; dann ist man ein glückseeliger Erdensohn. Es ist zu bedauern, daß der gute Jüngling nicht im griechischen Zeitalter geliebt, gewiß würden ihn die Dichter desselben bis zum Himmel erhoben haben.

Die beyden Liebenden saßen immer beyeinander, machten Plane, drehten Ideen wegen ihrem künftigen Leben, sahen schon Kinder, sagten sich, wie sie solche erziehen und da sie genug gesprochen, hat Klaus sich die Erlaubniß [174] aus, nach Hof reisen und da seine Lage vortragen zu dürfen.

Die Eltern der Barbara wollten es nicht zugeben, sie sahen im Voraus, welche Stricke dort auf den Herrmann warteten, indeß er bestand darauf und als das rosige Licht der Sonne am Himmel heraufsprang, ergriff Herrmann den Wanderstab und reisete ab.

Als er durchs Dorf gieng, begegnete ihm der Pastor und schaute ihm ins Gesicht. Gleichsam, als kenne er ihn nicht, eilte Herrmann vorüber [175] und war noch nicht weit gekommen, so erblickte er den Lehrer des Dorfs, wie er mit einigen Bauern, worunter auch Klausens Vater war, dem ehrlichen Jüngling nacheilte und eine Peitsche hob, um ihn tüchtig durchzuwickeln.

Der Kleine blieb stehen und ließ den Zug näher rücken. In seiner Seele war es heller Tag, er ahndete nicht, daß ein Magister, ohngeachtet er alle Sonntage aus der Bibel lehrt, so unmenschlich seyn könne, einen unglücklichen Liebhaber mit seinem ganzen Zorne zu verfolgen. Indeß, was [176] geschah; der Pfarrer schwang die Peitsche und hieb auf den guten Herrmann so derb los, daß dieser aus Noth seinen Stab emporstreckte und die Pudelmütze des Dorfpfarrers so zerlederte, als es gehen konnte.

Der Magister rief die Bauern, bat sie ihm beyzustehen und den gottesvergessenen Jungen zur Raison zu bringen, doch niemand hörte, keiner wollte sich der Gefahr aussetzen, Prügel zu bekommen. Dabey fuhr der Gotteslehrer fort, die Unredlichkeit des Herrmanns, seine Gewissenlosigkeit und alles zu besudeln, was an ihm [177] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/188 [178] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/189 [179] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/190 [180] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/191 [181] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/192 [182] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/193 [183] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/194 [184] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/195 [185] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/196 [186] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/197 [187] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/198 [188] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/199 [189] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/200 [190] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/201 [191] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/202 [192] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/203 [193] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/204 [194] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/205 [195] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/206 [196] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/207 [197] zu retten, welche sie ehedem, an einem zahlreichen Viehmarkt, für dieses gute Stück gegeben; allein ohngeachtet ihrer Sorge und wiewohl sie die Praktikabelsten angerufen, sey ihre Meys um 9¼ Uhr verschieden.

Sie weinte eine Menge Thränen und konnte nicht aufhören, die Schönheiten, die fette Milch, den guten Rahm und die wohlschmeckenden Käse zu loben, die sie seit zwey Jahren von der Muh bekommen.

Die ganze Schaar der anwesenden Bauern stimmte mit ein in das hohe [198] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/209 [199] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/210 [200] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/211 [201] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/212 [202] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/213 [203] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/214 [204] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/215 [205] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/216 [206] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/217 [207] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes Bändchen).pdf/218 [208] Seite:Gott Wezels Zuchtruthe des Menschengeschlechts (Erstes 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Anmerkungen

  1. ((WS: Fußnote mit griechischem Originaltext im zweiten Bändchen, S. 197, muss noch ergänzt werden.))

Anmerkungen (Wikisource)