RE:Enkelados 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Enkelados, Gigant, Sohn des Tartaros und der Ge
Band V,2 (1905) S. 25782579
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1) Einer der Giganten, Sohn des Tartaros und der Ge, Hyg. fab. praef. p. 10 Schmidt. Vergil Aen. IV 178f., König oder Führer der Giganten. Philostr. her. 31 p. 138 Kayser. Aristeid. II 11. Ovid. ex Ponto II 2, 11. Claud. de raptu Proserp. III 350; Gig. 58, vgl. Arist. equ. 566 und Schol. Batrachom. 7. Sein Gegner ist Zeus, der auf ihn den Blitz schleudert, Batrachom. 284. Claud. Gig. [2579] 58f. Quint. Smyrn. V 641f. Nonn. Dionys. XLVIII 70, oder Dionysos, Eur. Kykl. 5f. (mit Kyklops). Nonn. Dionys. XXV 87f. XLVIII 65f. Sidon. Ap. carm. VI 27, oder Athena, ganz gewöhnlich in Kunst und Literatur, Eur. Her. 908, wo es scheint, daß Athena im Kampfe mit E. ein Erdbeben erregte. Aristoph. a. O. Apollod. I 37. Aristeid. II 11. Paus. VIII 47, 1 (tegeatische Tempelsage). Quint. Smyrn. XIV 582f. Hor. carm. III 4, 56f. Nach Nonn. Dionys. XLVIII 22 wollte Ge den E. zum Gatten der Athena machen. Athena soll auch nach dem von ihr getöteten Giganten den Beinamen E. erhalten haben, Etym. M. Etym. Gud. Hesych. E. schleudert gegen Zeus eine Insel, Claud. Gig. 58f., die Kraft seiner Arme und Hände wird hervorgehoben, Ovid. am. III 12, 27, Lokal des Kampfes ist Phlegra, Aristeid. II 11. Claud. XL 27; E. hebt den Ossa, Sen. Herc. Oet. 1735, ist unter dem Othrys begraben (?), ebd. 1140, oder E. liegt unter der Insel Inarime, Serv. Aen. LX 715. Die gewöhnliche Version aber ist, daß E. unter dem Aetna (oder Sicilien) liegt, den Athena auf ihn geworfen, Kallim. frg. 382. Apollod. 137. Opp. cyn. 1273. Orph. Arg. 1251. Philostr. v. Apoll. V 16. Quint. Smyrn. XIV 582. Schol. Lucan. VII 145. Mayer a. a. O. 213f. E. mit Briareos verwechselt, weil auch dieser unter den Aetna gebannt war, Myth. Vat. II 53. Auf eine Lokalisierung des Kampfes in Arkadien scheint die tegeatische Tempellegende Paus. VIII 47, 1 3 zu deuten. Nach einer vereinzelten Überlieferung wird E. von Artemis, der er Gewalt antun will, mit Orion getötet, Schol. II. XVI 183. XXI 511. Eustath. Il. 1249, 40.

Die bildende Kunst hat den Kampf der Athena gegen E. schon frühe und sehr häufig dargestellt. Das älteste Monument mit Namensbeischrift ist eine wohl aus Keos stammende sf. Amphora im Louvre, Mon. de Inst. VI/VII 78. Kretschmer Griech. Vas.-Inschr. 59. Hervorzuheben ist ferner die rf. Schale des Aristophanes und Erginos in Berlin, Furtwängler Vasenkat. 2531. Gerhard Trinksch. und Gef. Taf. II 3. Kretschmer a. O. 164, auch die Neapler Vase Heydemann Vasenkatalog 2883, ferner ohne Namensbeischrift die Schale des Brygos, Furtwängler a. O. 2293. Mayer a. O. 293ff. 304ff. 309ff. E. mit Schulterflügeln und Schlangenbeinen auf einer Spiegelkapsel des 4. Jhdts., Helbig Führer² 1497. Von Werken der Bildhauerkunst sind zu erwähnen die Metope am Tempel zu Delphoi, Eur. Ion 209f., die Szene aus dem Pergamenischen Fries, Collignon-Baumgarten Gesch. d. gr. Plastik II 563. Auch in andern Gigantomachien war E. höchst wahrscheinlich dargestellt als Gegner der Athena, so am Schatzhause der Megarer, in den Metopen des Tempels F in Selinus, am alten Athenatempel auf der Akropolis, Collignon-Thraemer Gesch. d. gr. Plastik I 251. 348. 396, in den Metopen des Parthenon, Collignon-Baumgarten a. O. II 10. Stickerei auf dem Peplos der Athena, Schol. Aristoph. equ. 566. Pfuhl De Ath. pomp. sacr. 12f.