BLKÖ:Thugut, Franz Maria Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vorrede (Band 45)
Band: 45 (1882), ab Seite: 1. (Quelle)
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Thugut, Franz Maria Freiherr (Staatsmann, geb. in Linz nach Gräffer am 8. März 1739, gest. in Wien am 28. Mai 1818). Unter dieser Schreibweise und mit obigen Taufnamen wird unser Staatsmann gewöhnlich angeführt. Pillwein’sBenedict Pillwein]] aber hat aus dem Taufbuche der Linzer Stadtpfarre auf Grund eines eigenhändigen Schreibens des Freiherrn vom Jahre 1771 nachgewiesen, daß derselbe eigentlich Johann Amadeus Franz de Paula Freiherr von Thuegut heiße. Man findet hie und da die Angabe, sein Vater habe Thunichtgut, dann Tunicoto, ja sogar Taugenichts geheißen, welch letztere Version die Münchener Zeitschrift „Flora“ 1823, Nr. 119, bringt, und weil der Sohn darob in der Schule verspottet worden, seinen Namen in Thugut umgewandelt. Es ist möglich, daß ein Vorfahr unseres Freiherrn, vielleicht dessen Groß- oder Urgroßvater den jedenfalls nicht angenehmen Namen Thunichtgut in Thugut umgestaltet habe. Sicher aber ist es, daß schon des Ministers Vater sich Thugut (oder Thuegut) geschrieben und nicht, wie überall steht: ein armer Schiffmeister, sondern Cameral- und Kriegszahlassessor in Linz gewesen. Kaiser Franz I. soll sich öfter im Fabrikwesen des Rathes dieses Mannes bedient haben, der seine Frau mit fünf Kindern hinterließ, darunter unseren Thugut. Die Witwe genoß in Rücksicht der vieljährigen treuen Dienste des Gatten eine Pension, welche zur Hälfte auf die Töchter übergehen sollte; diese erhielten aber nach dem Tode der Mutter 1772 deren ganze Pension in Erwägung der Verdienste des Freiherrn von Thugut. Erst nachträglich und spät wurde ein blos in der Dienstcaution bestehender dürftiger Nachlaß des Vaters ausgemittelt und von dem Freiherrn von Thugut, sowie von dessen letztverstorbener Schwester dem Linzer Armeninstitut und dem Invalidenfonde überlassen. Thugut besuchte das Gymnasium und die Humanitätsclassen bei den P. P. Jesuiten in Linz. Durch seine geistigen Anlagen erregte er die Aufmerksamkeit seiner Lehrer, die ihm eine glänzende Zukunft prophezeiten. Mit Beginn des Jahres 1754 trat er in die eben errichtete orientalische Akademie und hörte zu gleicher Zeit an der Wiener Hochschule die Rechte unter Martini und Mathematik unter Liesganig. Nach 1¾ Jahr verließ er erstgenanntes Institut und ging als Sprachenknabe zur Internuntiatur in Constantinopel, welche damals vom Hofkriegsrathe abhing. Drei Jahre später, 1758, als Grenzdolmetsch in Esseg angestellt, trug er sich mit dem Gedanken, in den Militärstand überzutreten, aber der Vater verweigerte ihm die Einwilligung zu diesem Schritte. 1762 ging er mit dem Freiherrn von [2] Penkler [Bd. XXI, S. 452] als dritter Dolmetsch nach Constantinopel, wurde aber schon im folgenden Jahre nach Wien zurückberufen und zum Hofsecretär in der k. k. geheimen Hof- und Staatskanzlei ernannt. Später nach längerem Aufenthalte in Hermannstadt, erhielt er den Geschaftsträgerposten in Constantinopel, welcher inzwischen vom Hofkriegsrathe getrennt und der k. k. geheimen Hof- und Staatskanzlei untergeordnet worden war. Bei der Pforte rückte er im Jahre 1770 zum Residenten, 1771 zum Hofrathe, Internuntius und bevollmächtigten Minister vor. Nun in eine höhere Sphäre versetzt, lenkte er bald die Aufmerksamkeit auf seine Geschäftsführung. Nach dem zu Giurgewo abgeschlossenen Waffenstillstande zwischen der russischen und türkischen Armee ging er 1772 als Bevollmächtigter auf den zu Fokschan, dann zu Bukarest abgehaltenen Congreß, bei welchem Oesterreich und Preußen als Vermittler erschienen. Obschon aber der Waffenstillstand am 9. November desselben Jahres bis zum 20. März 1773 verlängert worden war, brachen doch die Feindseligkeiten zwischen beiden Mächten wieder aus und endeten erst mit dem Frieden von Kaynardschi im Juli 1774. In diesem Jahre belohnte die Kaiserin Maria Theresia „aus höchst eigener Bewegung“ Thugut’s bisherige Verdienste mit der Verleihung des Freiherrnstandes. 1775 nahm er Theil an den wichtigen Verhandlungen, welche von Seite der Pforte die Abtretung der Bukowina an Oesterreich, wodurch die Verbindung Galiziens mit Siebenbürgen hergestellt wurde, zur Folge hatten. Im August des nämlichen Jahres erhielt er das Ritter- und vier Wochen darauf das Commandeurkreuz des königlich ungarischen St. Stephansordens – hinter Josephs Rücken und zu dessen höchstem Zorne – wie die „Lebensbilder aus dem Befreiungskriege“ melden. Im Jahre 1776 fand die Grenzberichtigung mit der Pforte statt. Nun erbat er seine Abberufung von dem Posten, auf welchem er über zwei Jahrzehnte in verschiedenen Diensteskategorien gewirkt hatte, und auf welche Zeit er selbst in späteren Jahren mit berechtigtem Stolze zurückblicken konnte, denn im Orient war er auf seinem rechten Platze gewesen. Dann unternahm er auf eigene Kosten Reisen auf den Inseln und Küsten des Archipels und machte nach seiner über Triest erfolgten Rückkehr nach Wien eine diplomatische Reise durch Frankreich und Italien. 1778 bei Beginn des bayrischen Erbfolgekrieges wurde er von der Kaiserin Maria Theresia in geheimer Mission ins Lager Friedrichs II. geschickt. Er brachte neue Theilungsvorschläge, Bayern betreffend, von denen König Friedrich II. nichts wissen wollte. Damals erlebte der Freiherr eine Niederlage, die er zeitlebens nicht verwinden konnte. Er hatte die Karte Bayerns ins Zelt mitgenommen und als er sie aufgerollt, den Bindfaden, mit welchem sie zusammengebunden war, auf den Tisch gelegt. Thugut, von dessen Vorschlägen der König absolut nichts wissen wollte, rollte die Karte wieder zusammen und war, gedemüthigt durch die unverhofft erlittene Niederlage, eben im Begriffe, sich zu entfernen. Als er bereits die Zeltöffnung überschritten hatte, wurde er von dem Könige, der bisher ziemlich unsanft gegen ihn gewesen, mit sanfter Stimme zurückgerufen: „Monsieur de Thugut!“ Da gewann Thugut’s Miene die vorige siegesgewisse Heiterkeit, denn er war überzeugt, daß seine Vorschläge gesiegt hätten, und der König sich denn doch auf [3] Unterhandlungen einlassen wolle. An der Zeltöffnung aber umgekehrt, sah er nun, wie der König ihm mit lächelnder Miene entgegen ging und auf den auf dem Tische liegenden Bindfaden weisend, ihm die Worte zurief: „Tenez, monsieur de Thugut, c’est à vous, je n’aime pas le bien d’autrui“. Vernichtet verließ Thugut das Zelt des Königs. Er hatte in seinem ganzen Leben keine ähnliche Niederlage erlitten. (Wenn nun Oesterreichs Gegner mit Triumph auf diese Worte Friedrichs II. hinweisen, „der nie verlangte fremdes Gut“, so vergessen sie leider, daß dieses so schöne Princip der König beim Raube Schlesiens eben nicht in Anwendung gebracht hat.) Im Jahre 1780 ging Thugut als Gesandter nach Warschau, wo er zwei Jahre verweilte. In gleicher Eigenschaft begab er sich 1783, zum geheimen Rath ernannt, nach Paris, und während seines vierjährigen Aufenthaltes daselbst, entstand in ihm jener Haß gegen Frankreich, der fortan bestimmend blieb in seinem Handeln. Aus der Seinestadt kam er 1787 als Gesandter nach Neapel, von wo er nach zweijähriger Thätigkeit auf seine Bitte abberufen wurde. Bald darauf ging er als k. k. bevollmächtigter Hofcommissär der Moldau und Walachei zu der unter dem Prinzen von Sachsen-Coburg und Suwarow vereinigten Armee ab. Hier gab er eine Probe seiner Tapferkeit und Unerschrockenheit. Er befand sich zufällig in den Laufgräben von Giurgewo, als die Türken in dieselben eindrangen. In seinem Berufe als Diplomat nichts weniger denn genöthigt, am Kampfe theilzunehmen, ließ er doch den Zuruf, sich zu entfernen, unbeachtet, zog seinen Degen und mitten im Feuer stehen bleibend, ermunterte er die Soldaten durch Worte und das eigene Beispiel zum Widerstande. Im Jahre 1791 begab er sich nach Brüssel und nach Paris, mit Aufträgen in Bezug auf die immer drohender sich gestaltenden Fortschritte der französischen Revolution, die er wohl gleich in ihrem Entstehen gewürdigt, aber nicht als ein Symptom[WS 1] der Zeit erkannt hatte, mit welchem zu rechnen war, denn in blindem Wüthen schwur er der großen Bewegung, sowie ihren Verbreitern und Verfechtern unversöhnlichen Haß und völlige Vertilgung bis auf die Wurzeln. In Paris war es ihm gelungen, mit Mirabeau Unterhandlungen anzuknüpfen, die aber durch dessen unvermutheten Tod erfolglos blieben. Hier nun beginnt seine omineuse Diplomatie. Während Kaunitz und Lascy entschieden dafür waren, „den Vulcan im eigenen Innern austoben zu lassen“, unterschätzte Thugut den französischen Nationalgeist und wirkte mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln für den Krieg. 1792 traf er wieder in Wien ein, ging aber noch in dem nämlichen Jahre mit dem Grafen Mercy-Argenteau zu der unfern Luxemburg aufgestellten preußischen Armee, dann mit Mack zu Coburg’s Heer, welches in vier Wochen Belgien glorreich über Dumouriez erstritten hatte. Nach Wien zurückgekehrt, wurde er Generaldirector der k. k. geheimen Hof- und Staatskanzlei, doch schon im folgenden Jahre zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten berufen, griff der Schiffmeistersohn (?), wie einer seiner Biographen ihn irrig nennt, streng und fest nach dem Ruder, handhabte es nach Innen und nach Außen mit möglichst wenigem Plätschern, aber desto stärkerem Schlag. 1796 erhielt er das Großkreuz des königlich ungarischen St. Stephansordens. Im Frühjahr 1798 wurde er auf seine Bitte von der Leitung der auswärtigen [4] Geschäfte enthoben und mit derselben der k. k. Botschafter am kaiserlich russischen Hofe Graf Ludwig Cobenzl betraut, Thugut aber zugleich zum Conferenzminister ernannt und ihm als k. k. Generalcommissär und bevollmächtigtem Minister die Direction der südlichen und küstenländischen Provinzen übertragen. Die Abwesenheit des Grafen Cobenzl in verschiedenen Verhandlungen und dessen zeitweilige Rückkehr an den kaiserlich russischen Hof führten Thugut’s erneuerte Theilnahme an den auswärtigen Geschäften herbei, denen er endlich im October 1800 für immer entsagte. Wenn nun Freiherr von Hormayr irgendwo berichtet: „Im November und December 1800 fuhr Thugut selten Nachts aus der Staatskanzlei heim auf seinen Garten in der Währingergasse, ohne mit wildem Geschrei und mit Steinwürfen verfolgt zu werden“, so gehört dies zu den Improvisationen dieses Geschichtsschreibers, von denen es in dessen Schriften wimmelt, und die eben deren historischen Werth so zweifelhaft machen. Im Jänner 1801 zog sich Thugut von allen Staatsdiensten zurück und vom Kaiser mit einem ansehnlichen Gnadengehalt und mit beträchtlichen Gütern in Croatien belohnt, lebte er die erste Zeit in Preßburg, dann aber in Wien, wo er die siebzehn Jahre seiner Ruhe in einem kleinen Kreise von Freunden und beschäftigt mit dem Lieblingsstudium seiner Jugend, der orientalischen, vorzüglich der persischen Literatur, zubrachte. Er blieb unverheiratet, und seine Güter fielen an die Krone zurück. Er soll ein Vermögen von drei Millionen Gulden hinterlassen haben? Er ist, wie wenige Staatsmänner, rücksichtslos von Feind und Freund auf die leidenschaftlichste Weise verurtheilt worden. Und eben diese Leidenschaftlichkeit weist darauf hin, daß das Urtheil kein objectives, sondern ein subjectiv parteiisches sei. Ist es denn doch später erwiesen worden, daß ihm Manches zugeschrieben wurde – zum Beispiel der Rastatter Gesandtenmord – woran er völlig unbetheiligt gewesen. Ritter von Vivenot hat denn auch den Versuch gemacht, Thugut auf Grund dessen eigener Briefschaften zu rehabilitiren. Wenn man sich durch den Wust der tausend und mehr Briefe mühsam durchgearbeitet, so erscheint Einem Manches, ja Vieles in milderem Lichte, und man kommt zur Ueberzeugung, daß er die Verunglimpfungen, ja Beschimpfungen der Herren Häusser, Sybel und wie alle diese Oesterreich feindlichen Historiker heißen mögen, nicht verdient. Von dem Hasse, mit dem ihn die französische Revolution erfüllte, geblendet, erkannte er nicht, daß eben mit ihr eine neue Zeit angebrochen, daß sie kein vorübergehendes Krankheitssymptom, sondern ein völliger Bruch mit der Vergangenheit war, in Folge dessen die misera plebs contribuens als Macht auf den Schauplatz trat und die Regierten den Regierern gegenüber als Macht gegen Macht sich stellten. Und wenn er nun kein Mittel gut genug fand, um die Canaille, als welche ihm das Volk erschien, zu unterdrücken, so hat er darin allerdings gröblich geirrt und sich Unerhörtes zu Schulden kommen lassen, aber doch immerhin lag seinem Handeln nur die Absicht zu Grunde, den seiner Leitung anvertrauten Staat vor weiteren Gefahren zu retten. Als Minister war er eine Arbeitskraft ohne Gleichen, und Alle, die unter ihm arbeiteten oder in Geschäftsverbindungen mit ihm standen, gaben ihm das Zeugniß, daß er mit unermüdetem Diensteifer, mit äußerster Sorgfalt die ihm übertragenen [5] Staatsgeschäfte, sowie die verschiedentlich damit verbundenen Staatsgelder verwaltete und eine Thätigkeit entwickelte, die ihn gegen alle seinem großen Wirkungskreise fremden Gegenstände, selbst gegen solche, die sein unmittelbares Interesse betrafen, gleichgiltig und unempfänglich machte. Die Kraft seines Geistes äußerte sich, wie in seinen Handlungen, so auch in seiner Schreibart, die sich besonders durch Bündigkeit, Ueberdachtheit und Gediegenheit auszeichnete. Wenn also Herr von Sybel dieselbe „kaiserliche Stylübung von praktischer Bedeutungslosigkeit“ nennt, so heißt das nicht einen Staatsmann charakterisiren, sondern verunglimpfen. Und wenn Herr von Häusser Thugut unter die „energischen Bösewichte“ rangirt, so ist dies, gelinde gesagt, eine pamphletische Lächerlichkeit. Weil Thugut, dem jede nicht durchaus nothwendige Mittheilung schädlich schien, sehr zurückhaltend war, machte man ihm den Vorwurf übertriebener Verschlossenheit. Nun gewiß war Thugut die Verkörperung des paradoxen Talleyrand’schen Grundsatzes: der Mensch habe die Zunge erhalten, um zu schweigen, aber gerade das zeichnete den echten Staatsmann, zu dessen Haupttugenden unter allen Umständen Verschlossenheit gehört. Wenn nun Herr von Vivenot in seinem Rettungsversuche Thugut’s denselben immerhin nicht retten konnte, so hat er doch die Schliche und Umtriebe der preußischen Politik aufgehellt und nachgewiesen, daß jene Staatsmänner, mit denen Thugut zu verkehren hatte, eben auch nicht Tugendmuster gewesen, und sowie jene ein starkes Preußen anstrebten, er ein starkes Oesterreich zu schaffen suchte. Alles in Allem: Thugut mag falsche Mittel angewendet haben, aber er war darum nicht weniger ein bedeutender Staatsmann und ein Patriot vom reinsten Wasser. Im Uebrigen weiß ja alle Welt, daß Diplomaten keine Heiligen sind.

Vivenot (Alfred Ritter von). Thugut, Clarfayt und Wurmser. Original-Documente aus dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv und dem k. k. Kriegsarchiv in Wien vom Juli 1794 bis Februar 1797. Mit einer historischen Einleitung (Wien 1869, Braumüller, 8°.). – Derselbe. Vertrauliche Briefe des Freiherrn von Thugut, zwei Bände (Wien 1872, Braumüller, 8°.). [Der Carton „Geheime Correspondenz“, welcher mit nahezu 1400 Briefen des Staatskanzlers von Thugut im Wiener geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchiv dem Autor dieses Buches Ritter von Vivenot in die Hände fiel, trug auf dem Titelblatte von unbekannter Hand in Fracturschrift die omineusen Verse: „Der Mann, der hier in diesem Grabe ruht, | Ward nie geseh’n, doch wird der Wand’rer ihn erkennen, | Wenn er hier liest: Jetzt thut er nichts, drum thut er gut. | Der Nachwelt schämt man sich, den Namen selbst zu nennen“.] – Gräffer (Franz). Josephinische Curiosa u. s. w. (Wien 1850, I. Klang, 8°.), Bändchen IV, S. 307. – Der Jacobiner in Wien. Oesterreichische Memoiren aus dem letzten Decennium des achtzehnten Jahrhunderts (Zürich und Winterthur 1842, literarisches Comptoir, 8°.) S. 212 bis 218. [Daselbst werden nachstehende auf Thugut’s Namen sich beziehende Verse mitgetheilt: „Als einst Dein Ahnherr Thunichtgut das Ruder führte | Von jenem Kahn, worin bei stürmisch finstrer Nacht | Der Kaiser Karol fuhr, und es so gut regierte. | Daß er den Kaiser hat ganz wohl ans Land gebracht, | Hat Karl, um diesen Dienst in Gnaden zu erkennen, | Thugut statt Thunichtgut den braven Mann genannt. | Da Du des Staates Schiff so schlecht mit Deiner Hand | Regierst, soll man Dich Thunichtgut auch wieder nennen“.] – Lebensbilder aus dem Befreiungskriege I. Ernst Friedrich Herbert Graf von Münster (Jena 1845, Friedrich Fromman, gr. 8°). Zweite vermehrte Auflage. Erste Abtheilung S. 209 und 438 bis 462. – Majláth (Johann Graf). Geschichte des österreichischen[WS 2] Kaiserstaates (Hamburg, Perthes, 8°.), Bd. V, S. 104, 106, 114, 116, 202, 203, 205, 206, 218, 227, 244, 245. – Nouvelle Biographie [6] de Contemporains etc. Par MM. A. V. Arnault, A. Jay, E. Jouy, J. Norvins, etc. etc. (Paris 18253, 8°.), Bd. XX, S. 1. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. V, S. 351. – Der österreichische Staatsrath (1760 bis 1848). Eine geschichtliche Studie, vorbereitet und begonnen von Dr. Carl Freiherrn von Hock, aus dessen literarischem Nachlasse, fortgesetzt und vollendet vonDr. Herm. Ign. Bidermann (Wien 1879, W. Braumüller, gr. 8°.). [Daselbst heißt es: „Thugut war von den staatsräthlichen Functionen ausgeschlossen, damit er nicht Richter in eigener Sache wäre und nicht in die sein Wirken kritisirenden Aeußerungen der Staatsräthe Einsicht gewinne“.] – Pillwein (B.). Linz. Einst und Jetzt, von den ältesten Zeiten bis auf die neuesten Tage (Linz 1846, J. Schmid, 8°.), Theil II, S. 34. [Nach diesem wäre er geboren am 31. März 1736, sein Zuname Thuegut und seine Taufnamen Johann Amadeus Franz de Paula. Aus dem Taufbuch der Linzer Pfarre]. – Politik (Prager politisches Blatt). 1864, Nr. 331, 332 und 333 im Feuilleton: „Die Jacobiner in Oesterreich“ [diese Schilderung des Staatsmannes, in einen Roman verwebt, ist wörtlich gestohlen aus den oben erwähnten Lebensbildern aus dem Befreiungskriege I.]. – Schlosser. Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts und des neunzehnten bis zum Sturze des französischen Kaiserreichs (Heidelberg, 8°.). Dritte Auflage, Bd. III bis VII. [Dr. Georg Weber’s „Vollständiges Namens- und Sachregister zu Schlosser’s Geschichte“ gibt S. 192 Auskunft über die Stellen im Werke, wo Thugut erscheint]. – Springer (Anton). Geschichte Oesterreichs seit dem Wiener Frieden 1809 (Leipzig 1863, Hirzel, gr. 8°.), Theil I. S. 55 u. f. – Vehse (Dr. Eduard). Oesterreichs Hof und Adel (Hamburg, Hoffmann und Campe, 8°.), Bd. VIII, S. 110 und Bd. IX, S. 78 bis 120. – Weiß von Starkenfels (Victor). Die k. k. orientalische Akademie zu Wien, ihre Gründung, Fortbildung und gegenwärtige Einrichtung (Wien 1839, C. Gerold, 8°.), S. 47. – Wigand’s Conversationslexikon für alle Stände (Leipzig 1832, Otto Wigand, gr. 8°.), Bd. XIV, S. 125 [nach diesem geboren 1734 und gestorben 29. Mai 1818].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Sympton.
  2. Vorlage: österrreichischen.