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BLKÖ:Schießler, Sebastian Willibald

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schießwald, Jacob
Band: 29 (1875), ab Seite: 284. (Quelle)
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Schießler, Sebastian Willibald (Schriftsteller, geb. zu Prag am 17. Juli 1791, gest. zu Gratz am 15. März 1867). Als Schriftsteller von geringer Bedeutung, obgleich er, als Brennius, Justus Hilarius und Justina Hilaria, Freymuth, Hermann Waldenroth, Gustav Borgmann, Müller und Renatus Münster vermummt, alles Mögliche, Erzählungen, Romane, Topographisches, Oekonomisches, Statistisches, ja sogar Gebetbücher u. s. w., in die Literatur schwärzte; als Mensch ein liebenswürdiges Original. Von gutem Hause, erhielt er eine sorgfältige Erziehung, in welcher auch die musikalische Ausbildung nicht fehlte, so daß er nicht nur ein trefflicher Pianospieler, sondern auch in der Composition ein geschickter Dilettant war. Nach in Prag beendeten akademischen Studien trat er bei dem Feldkriegs-Commissariate in den Staatsdienst, wurde k. k. Feldkriegs- und zuletzt Oberkriegs-Commissär, in welch letzterer Eigenschaft er in den Ruhestand übertrat. Wie es in diesem Diensteszweige gewöhnlich vorkommt, fungirte S. während seiner amtlichen Laufbahn in verschiedenen Städten, so u. a. in Pilsen, Prag, Gratz, Lemberg, an welch letzterem Orte ihn der Verfasser [285] dieses Lexikons, damals Officier in der kais. Armee, persönlich kennen lernte. In seinem Amte war S. der tüchtige, erfahrene und im höchsten Grade humane Vorstand, mit welch letzterer Eigenschaft die Beamten eben des Dienstzweiges, dem S. angehörte, in der vormärzlichen Zeit nicht sonderlich ausgestattet zu sein pflegten. Ungeachtet seine Thätigkeit eine ungemein vielseitige war und er in einer Weise in Anspruch genommen wurde, daß man staunen mußte, wie denn ein einzelner Mensch dieß Alles zu Stande bringen könne, so war er doch in seinem dienstlichen Berufe tüchtig, gewandt und genau, und sein „Handbuch aller bisher in Kraft und Wirksamkeit stehenden Gesetze, Normalien, Directiven und sonstigen Vorschriften in Bezug auf Uniformirung, Adjustirung, Montur, Rüstung, Armatur, Munition, Pack-, Feld-; Spitalsgeräthe, dann Bettfournituren der k. k. Armee“ (Wien 1835, 8°.) war seiner Zeit eine gute, brauchbare Arbeit, wenn wir auch die ah. Zufriedenheit und die Beifallschreiben, die ihm dafür von den Königen von Preußen, Württemberg, Sachsen und Schweden zu Theil wurden, als maßgebende Kritik nicht gelten lassen können. Besonders ein Zug war es, der im Charakter dieses trefflichen Mannes vorherrschte, der humanistische. S. war ein Menschen-, vornehmlich ein Kinderfreund, ein Humanist in des Wortes vollster Bedeutung. Ueberall, wohin ihn seine amtliche Stellung für längere oder kürzere Zeit brachte, ließ er Spuren seines wohlthätigen Wirkens zurück. Auf seine Anregung wurde durch die Verlosung milder Spenden im Juni 1834 zu Pilsen für das dortige Armeninstitut ein Capital von mehreren tausend Gulden eingebracht. Auch rief S. in Pilsen eine – und wenn Herausgeber nicht irrt – die erste Kleinkinder-Bewahranstalt in Oesterreich[BN 1] in’s Leben und ist so der Begründer eines Institutes, das, als wenn von Pilsen nur ein längst erwartetes Zeichen gegeben worden wäre, sofort Nachahmung fand, denn in allen größeren und kleineren Städten der Monarchie entstanden in kürzester Zeit diese segensreichen Institute. Um aber dieses aus eigenen Mitteln in’s Leben gerufene Institut bleibend zu erhalten, brachte er mit demselben einen Humanitätsverein in Verbindung, an dessen Spitze sich Ferdinand Fürst Lobkowitz [Bd. XV, S. 321, Nr. 17] persönlich stellte und dem in kürzester Zeit über 800 unterstützende Mitglieder beitraten. Auch war es S., der die in der Nähe Pilsens befindliche Heilquelle so zu sagen wieder der Vergessenheit entriß und der leidenden Menschheit neuerdings zugänglich machte. In ähnlicher Weise, wie in Pilsen, ging er in Lemberg vor, wo auch in kürzester Zeit eine Kleinkinder-Bewahranstalt in’s Leben trat und das gesellige Leben unter den Deutschen, die von der polnischen Bevölkerung immer mit scheelen Augen angesehen, auf sich selbst angewiesen waren, durch S., der bei dem damaligen Commandirenden, Feldzeugmeister Baron Récsey [Bd. XXV, S. 101][WS 1], und bei dem damaligen General-Adjutanten, nachherigen General Benedek [Bd. I, S. 265; Bd. XXII, S. 479] sehr beliebt war, in kürzester Zeit die erfreulichsten Fortschritte gemacht hatte. Als S. später in den Ruhestand übertrat, zog er sich nach Gratz zurück, wo in der neuen Zeit, welche über Oesterreich mit ihren glänzenden und traurigen Wechselfällen hereingebrochen war, Niemand mehr des in stiller Zurückgezogenheit lebenden Humanisten gedachte, bis die Blätter eines Tages sein im Alter von 78 Jahren erfolgtes Ableben berichteten. [286] Schwieriger als das bisher Gesagte, das freilich noch mancher, zu S.’s Gunsten und Ehren lautenden Bereicherung bedürfte, ist es, seine unter so verschiedenen Vermummungen ausgeführte schriftstellerische Thätigkeit zu schildern. Bereits während seiner Studienjahre war S. pseudonymer Mitarbeiter verschiedener belletristischer Journale, u. a. an Kotzebue’s „Freimüthigen“ und Spazier’s „Zeitung für die elegante Welt“. Er schrieb damals Romane im Geschmacke von Spieß, Cramer und Lafontaine, die er freilich später selbst als Jugendsünden verwarf und deren Titel sich glücklicherweise nicht erhalten haben. Dabei entfaltete er als Correspondent und Recensent, vornehmlich im Bereiche der Kunstkritik, eine große Rührigkeit, entwickelte in diesen Arbeiten neben gewandtem, treffendem Witze und munterer Laune und als Kunstkritiker ein richtiges Gefühl, verbunden mit Sachkenntniß. Man muß in Oesterreich nur die Zeit, in welcher S. schrieb – das erste Jahrzehend des laufenden Jahrhunderts – und das Land, in welchem er schrieb – Böhmen – im Auge behalten, um S. und seiner literarischen Thätigkeit einigermaßen gerecht zu werden. Julius Seidlitz in seinem „Die Poesie und die Poeten in Oesterreich“ hat S. als Dichter in wahrhaft vernichtender Weise charakterisirt. Gewiß, S. war kein Poet, wenn auch manches seiner Gedichte sich noch heute nicht übel liest. Er selbst machte auch gar keinen Anspruch, einer dieser Gottbegnadeten zu sein. In dramatischer Beziehung aber hat er seine unbestreitbaren Verdienste, weniger als dramatischer Dichter selbst, obgleich er auch einige brauchbare Lustspiele und Possen geschrieben hat, als vielmehr als Herausgeber theatralischer Sammelwerke, wodurch das Repertoir der deutschen Bühne doch manche schätzbare Bereicherung erhielt. Goedeke steht nicht an, ihn den „für das deutsche Theater am meisten bemühten Autor Böhmens“ zu nennen. Ueberdieß war S. als Schriftsteller Polyhistor, und kaum irgend ein Gebiet – vielleicht das philosophische und jenes der alten Classiker ausgenommen – blieb von S. unbebaut. Seine Topographie Prags, seine Biographie Colloredo’s, sein Leben Moreau’s waren anspruchslos auf den Büchermarkt geworfen, ein Bedürfniß und nicht mehr erfüllend, denn man brauchte einen Wegweiser über die alte Königsstadt, man wollte über Feldzeugmeister Colloredo, zu dessen Gedächtniß auf dem Schlachtfelde von Kulm eben damals ein Denkmal errichtet wurde, oder über Moreau, der, nachdem er auf der Höhe bei Recknitz am 27. August 1813 durch eine Kanonenkugel beide Beine verloren, einige Tage später (2. September) bei Laun in Böhmen, wohin er gebracht worden, seinen Geist aufgab, Näheres erfahren, und dieß erfuhr man zur Genüge aus S.’s Büchern, mit denen er weiter nichts bezweckte, daher er auch, sich höherer Ansprüche begebend, seinen Namen auf dem Titel verschwieg. Bemerkenswerther ist seine pseudonyme Autorschaft von Gebet- und Andachtbüchern, welche er als Renatus Münster in die Welt schickte und die sich so lebhafter Theilnahme erfreuten, daß sie wiederholte, einige darunter, wie das bei Pfautsch in Wien erschienene: „Der Anfang aller Weisheit ist die Furcht Gottes“, 4 oder 5, oder, wie das so beliebt gewordene „Marien-Gebetbuch für das weibliche Geschlecht“ sogar 9 Auflagen erlebten. Es ist dieß um so beachtenswerther, als so S. ein Gebiet betrat, welches ihm als Laien zu [287] betreten nicht zusteht, und doch hatte er in diesen Schriften den richtigen, ja einen innigeren, herzlicheren Ton getroffen, als er selbst denen gelingt, die durch alle Weihen dazu autorisirt werden. In der weiter unten folgenden Uebersicht werden die von S. unter dem Namen Renatus Münster herausgegebenen Schriften, um unnöthige Wiederholungen zu vermeiden, einfach mit einem * bezeichnet. Aber noch in einer Richtung hat S. als Schriftsteller Bemerkenswerthes geleistet, und zwar mit seinen Kinderschriften, die zu einer Zeit, als noch nicht Nieritz und Hoffmann in diesem Fache wetteiferten, zu den besten Erzeugnissen dieser Gattung zählten, und sein Dienstbotenbuch, ein wahres Musterbuch in seiner Art, wird erst dann zur Geltung kommen, wenn unsere Dienstboten werden ordentlich lesen und schreiben können. Herausgeber versucht es, im Folgenden eine möglichst vollständige Uebersicht der Schießler’schen Schriften zu geben

Verzeichniß der Schriften von Sebastian Willibald Schießler, welche er theils unter seinem wahren, theils unter angenommenem Namen herausgegeben. „Jokus, der fröhliche Hausfreund, ein Tag- und Nachtblatt“ (Prag 1812). – „Aurora, Taschenbuch zum gesellschaftlichen Vergnügen“ (ebd. 1812, 12°.). – „Prag und seine Umgebungen“. 2 Bände (Prag 1812, Enders, mit Plan, 8°.; neue Aufl. 1833). – „Moreau’s Leben und Thaten“ (Prag 1814, 8°.). – *„Der junge Christ in Liebe zu Gott, ein Gebet- und Erbauungsbüchlein“ (ebd. 1817, Calve, 12°.). – „Hirlanda. Legende in 11 Romanzen“ (ebd. 1818, Enders; neue Ausg. 1824, 12°.). – „Unterhaltungen für gebildete Leser. Eine Monatschrift“, Jahrg. 1818, 3 Hefte; Jahrg. 1819, 2 Bände à 3 Hefte (Wien, v. Mösle, 8°.). – „Taschenbuch des Scherzes und der guten Laune auf das Jahr 1818“ (Prag 1818, Enders, 12°.). – *„Der fromme Christ im Gemüthe und im Glauben zu Gott, ein Gebetbuch ...“ (Prag 1818, Calve, 18°.). – *„Maria, die Mutter Gottes und Himmels-Königin, die Mutter voll der Gnaden. Ein Gebet- und Erbauungsbuch für gebildete katholische Frauen und Jungfrauen u. s. w.“ Mit Titelkupfer (Prag 1820, 3. Aufl. 1832, 6. Aufl. 1841, 8. Aufl. 1845, 9. Aufl. 1848, Haase Söhne, gr. 12°.). – *„Gott und seine Auserwählten. Ein Gebet- und Erbauungsbuch ...“ Mit K. K. (Prag 1821, n. A. 1826, Calve, 8°.). – „Der Kranz, oder Erholungsstunden für Geist und Herz. Eine Originalschrift für gebildete Leser“, 1. Jahrg. 1821, 5 Hefte; 2. u. 3 Jahrg. 1822 und 1823 à 12 Hefte; 4. Jahrg. 1826, 6 Hefte, mit K. K. (Prag, Haase), in Gemeinschaft mit Kramerius, W. A. Gerle und Karolina von Woltmann. – „Sinngedichte und Epigramme“ (Prag 1824, Kronberger, 8°.). – *„Der Anfang aller Weisheit ist die Furcht Gottes. Ein Gebet- und Erbauungsbuch u. s. w.“ Mit 5 K. K. (Brünn 1824; Wien 1830, 1834, 1841, 1845, Pfautsch, 16°.). – *„Christlicher Geist- und Herzensspiegel für fromme Menschen jedes Alters und Geschlechtes u. s. w.“ (ebd. 1824, Traßler, gr. 12°.). – „Gedichte“. 3 Bände (Prag 1826 u. f., Enders, gr. 12°.). – „Vergißmeinnicht. Eine Bildungs- und Unterhaltungsschrift für die Jugend beiderlei Geschlechts“, 3 Hefte (Prag 1826, Haase Söhne, 8°.). – „Biographie des k. k. Feldzeugmeisters Grafen Hieronymus Colloredo“ (Prag 1836, Enders, mit Porträt u. Abbildg. des Monuments, 8°.), anonym. – „Monatrosen, oder Scherz und Ernst in Erzählungen, Novellen, Märchen, Sagen, Schwänken und Anekdoten“, 1826, 6 Bändchen; 1827, 6 Bdchn.; 1828 oder Neue Folge, 2 Bdchn. (1826 Prag, Buchler; 1827 Augsburg, Schlosser; 1828 ebd., 8°.). – „Der Badelustige. Ein Taschenbuch zur Erheiterung und Erweckung froher Laune für Badegäste“ (Prag 1827, 16°. mit 1 K.). – „Thalia. Almanach dramatischer Spiele für öffentliche, stehende und Privatbühnen“, Jahrg. 1826 u. Jahrg. 1827 (Prag, Buchler, 16°.), beide Jahrgänge enthalten die Lustspiele und Possen: Die Nachtigall – Frauenlist – Der böse Onkel – Die Bräutigamsprobe – Der Welt Ende – Ein Geheimniß für Alle – Der geprellte Bräutigam – Das Glas Wasser. – „Der Jahrmarkt zu Gimpelfingen. Dramatisches Frescogemälde in 3 Aufzügen nebst einem Vorspiele: Der Allerweltsdiener“ (Prag 1828, 12°.). – „Carnevals-Almanach auf das Jahr 1830“, 1. (u. einziger) Jahrgang, mit 13 K. K. (ebd. 1829, Enders, 16°.). – „Neues deutsches Original-Theater, mit Beiträgen [288] von Mehreren herausgegeben von S. W. Schieß!er“. 6 Theile (Prag 1829, Enders, 16°.), enthält 1. Theil: Tartaren-Schlacht, von L. Halirsch – Domestiken-Streiche, von S. W. Fleischer; – 2. Theil: Adelma, von W. Vogel – Die Schiffahrt, von Gehe; – 3. Theil: Der Jarl der Orkney Inseln, von Baron Fr. de !a Motte-Fouqué – Der Flüchtling, von W. Bondi; – 4. Theil: Er weiß Alles, von Dr. Birch – Der Räuber, von Theod. Hell; – 5. Theil: König Kanut, von Dr. G. N. Bormann – Das Schloß in den Pyrenäen, von L. Becker; – 6. Theil: Der Streitsüchtige, von Deinhardstein – Der Geist der Vernichtung und der Genius des Lebens, von J. A. Gleich. – „Geschichten für die Jugend“. Mit 3 Stahlst. in Farben (Wien 1830, Müller, 12°.), in Gemeinschaft mit L. Chimani, C. A. L. Kästner und Amalia Schoppe. – „Der Weihnachtsbaum. Bildungs-Unterrichtsbuch, als Geschenk für die Jugend beiderlei Geschlechts“. Mit S color. K. K. (Wien 1831, Bermann u. Sohn, 8°.). – „Christlicher Jugendspiegel. Erzählungen angenehmen und sittlichen Inhalts, nach den Grundsätzen und Formeln der Katechese für die erwachsene Jugend beiderlei Geschlechts“ (Augsburg 1831, Doll [Brüll in Landshut], 8°.). – „Moralische Lebensbilder, oder Gallerie kleiner Jugendgemälde aus Vater Freudenreich’s Familienleben. Ein lehrreiches und unterhaltendes Lesebuch zur Bildung des Geistes, Veredlung des Herzens u. s. w.“ Mit 24 ill. Abbildgn. (Meissen 1832, Goedsche, 16°.). – „Erzählungen für die reifere Jugend“. Mit 3 illum. K. K. (Wien 1832, Müller, br. 12°.). – „Vater Freudenreich’s moral.-gesellige Unterhaltungen mit seinen Kindern. Ein lehrreiches und angenehmes Geschichtenbuch für die Jugend beiderlei Geschlechts“. Mit 12 illum. Abbildgn. (Meissen 1832, Goedsche, 16°.). – „Die Zauberlaterne, oder Bilder für Geist und Herz. Ein Lesebuch zum Nutzen und Vergnügen der Jugend“. Mit 6 color. K K. (Wien 1832, Bermann u. Sohn, 8°.). – „Alphabet goldener Sprüche im Erzählungsgewande und in Bildern. Ein Lese- und Unterhaltungsbuch ... für die Jugend beiderlei Geschlechts“. Mit 26 color. K. K. (ebd. 1833, Bermann u. Sohn, 12°.). – „Kleine historische Bildergallerie aus Böhmens denkwürdiger Vorzeit, oder: Interessante Schilderungen von Regententugend, Heldengröße, Bürgertreue und Unterthanenliebe“. Mit 13 Bildern auf 2 Kupfertafeln (Wien 1833, Müller, 8°.). – „Lustwandlung im anmuthigen Gebiete der Fabel, oder Goldkörner der Moral und Lebensklugheit. Ein Geschenk für die reifere Jugend“ (ebd. 1853, Tendier, gr. 12°.). –„Neues Fabelbuch für Groß und Klein“. 1. (u. einziges) Bändchen. Mit 40 K. K. (Prag [1834], Kronberger, 12°.). – *„Der Wegweiser des Heils. Ein Gebet- und Erbauungsbuch ...“ (Prag 1834, mit Titelk.; 2. Aufl. 1840; 3. Aufl. 1845, mit K K., gr. 12°.) – „Die Bestürmung Prags, historisch-romantisches Drama in 4 Acten“ (Prag 1835, 8°.). – „Pharus, oder erleuchtender Wegweiser im Gebiete des Guten, Wahren und Nützlichen. Eine Jahresspende für die erwachsene Jugend“, 2 Jahrgänge, jeder mit 6 colorirten Bildern (Wien 1835 und 1836, Bermann u. Sohn, 12°.). – „Der Thurmbrand zu Pilsen am 6. Februar 1835. Poetisches Gemälde nach der Natur mit dem böhmischen Gedichte des Prof. u. Dr. Adalb. Sedlaczek [zur Declamation]. Nebst einer prosaischen Schilderung dieses Brandes und einer lith. Abbildung“ (Prag 1835, Haase Söhne, gr. 8°.).– „Neue deutsche Theater-Bibliothek“. 16 Bändchen (Augsburg 1836, Schlosser, 8°.), gemeinschaftlich mit J. Woller herausgegeben. – *„Gott, mein Vertrauen und mein Trost. Ein kathol. Andachts- und Erbauungsbuch ...“ (Prag 1840, Haase Söhne, mit Titelkupfer, gr. 12°.). – *„Das Frauen-Gebetbuch, oder das weibliche Herz in der Andacht und Liebe zu Gott“ (Prag 1848, Haase Söhne, mit 1 Stahlst. u. Titel im Farbendruck, 8°.). – *„Seraphsklänge. Ein Gebet- und Erbauungsbuch für gebildete katholische Christen“. Mit 2 Stahlst. (Augsburg 1848, Fahrmbacher, gr. 12°.). – *„Der erfahrene und wohlunterrichtete Rathgeber für Domestiken und Dienstherrschaften in allen Fällen des Gemein- und häuslichen Dienstlebens“ (Wien 1854, Schmidbauer, gr. 8°.). Vorstehendes Verzeichniß der Schriften S.’s ist noch immer nicht vollständig, da sich der Verfasser noch mancher Schrift S.’s entsinnt, deren bibliographischen Titel er nicht aufzufinden vermag, wie z. B. eines „ABC-Buches der Naturgeschichte“, dann einer Jugendschrift, die eben „Bunt durch einander“ oder doch ähnlich sich betitelte; nicht minder groß aber war S.’s Thätigkeit auf journalistischem Gebiete, auf welchem er unter allerlei Namen, wie Brennius, Gustav Borgmann, Freymuth, Justus Hilarius und Justina Hilaria, Müller, Hermann [289] Waldenroth u. s. w., in den meisten vormärzlichen Journalen der Kaiserstadt und in verschiedenen Almanachen und Taschenbüchern mit poetischen und prosaischen Arbeiten erscheint.
Zur Biographie. Feierstunden. Herausg. von Ebersberg (Wien, 8°.) 1835, S. 829. – Allgemeines Theater-Lexikon u. s. w. Herausg. von K. Herloßsohn, H. Marggraff u. A. (Altenburg und Leipzig o. J., kl. 8°.) Neue Ausgabe, Bd. VI, S. 246 [nach diesem geb. im Jahre 1789]. – Seidlitz (Julius Dr.), Die Poesie und die Poeten in Oesterreich im J. 1836 (Grimma 1837, J. M. Gebhardt, 8°.) Bd. II, S. 63–66. – Goedeke (Karl), Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen (Hannover 1859 u. f., L. Ehlermann, 8°.) Bd. III, S. 587, Nr. 61 [nach diesem geb. 17. Juli 1791, gest. 15. März 1867]; S. 765, Nr. 263, S. 852, Nr. 471. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für das gebildete Publicum (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abthlg. Bd. VII, S. 687. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 531 [nach dieser geb. 17. Juli 1791). – Porträt.' Unterschrift. Facsimile des Namenszuges: S. W. Schießler (lith. 1843). Gedr. J. Höfelich in Wien. Denkmal der Achtung und Freundschaft von F. F. W. v. B. und T. R. v. S. (Halb. Fol.) [sehr ähnlich].

Berichtigungen und Nachträge

  1. Am Geburtstage des Kaisers Franz, am 12. Februar 1830, wurde die erste Kinderbewahranstalt in Wien gegründet und im Mai dieses Jahres eröffnet – womit sich die in der Biographie Seb. Will. Schießler’s [Bd. XXIX, S. 284] ausgesprochene Vermuthung berichtigt, daß die von demselben in Pilsen gegründete Kleinkinderbewahranstalt die [126] erste in Oesterreich gewesen; sie war nur die erste in Böhmen. [Bd. 55, S. 125 f.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. XXII, S. 101].