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8) Eubulides von Milet, Dialektiker aus der Megarischen Schule (Diog. Laert. II 108. Sext.Emp. adv. math. VII 13), der aber, wie es scheint, in Athen lehrte. Erwähnt wird von ihm eine Schmähschrift gegen Aristoteles (Aristocl. bei Euseb. pr. ev. XV 2, 5. Athen. VIII 354 C. Themist. or. 23). Schwerlich derselbe ist der Eubulos oder E., der über Diogenes von Sinope schrieb, Diog. Laert. VI 20. 30 (s. Diogenes Nr. 44). Nach Athen. X 437 D gilt er auch als Verfasser einer Komödie (Κωμασταί, Frg. com. II 431 Kock), doch dürfte Kaibel (z. d. St.) mit seinem Zweifel recht behalten. Als Schüler des E. werden (Diog. 111) Euphantos und Apollonios Kronos genannt. Auch den Redner Demosthenes soll er nicht bloß in der Dialektik, sondern auch in rhetorischen Dingen unterwiesen haben (Diog. 108. Suid. s. Δημοσθένης. Vit. X orat. 845 C. Philod. rhet. II 209, 9 Sudh. Apul. de mag. 15. Phot. cod. 265 p. 493 b 16), was aber aus den zum Beleg angeführten Versen eines unbekannten Komikers (adesp. 294 K.) keineswegs folgt. Sein größter Ruhm waren seine sog. Fangschlüsse. Diog. 108 führt deren 7 auf, von denen aber einige erweislich älteren Ursprungs sind. Über ihren Sinn, ihre historische Nachwirkung, ihre Beziehung zu Platons Euthydem und Aristoteles soph. el. s. Deycks De Megaricorum doctrina 1827. RitterRh. Mus. II (1828) 331ff. (der eine ernste logische Absicht voraussetzt). Prantl Gesch. der Logik 1 40ff. Zeller Philos. d. Gr. II a4 264f. Gomperz Griech. Denker II 154ff. Nach Philod. rhet. I 85, 13 (vgl. v. ArnimHerm. XXVII 65) ließ E. nur Beweise in syllogistischer Form gelten, worin Alexinos, sonst sein treuer Anhänger, in der Schriftπερὶ ἀγωγῆς ihm nicht beistimmte. Der Anteil des E. an der megarischen Kritik des Möglichkeitsbegriffs (Zeller 258, 1) ist zweifelhaft.