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RE:Eurynome 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Göttin, Tochter des Okeanos von der Tethys, die ,Weitschaltende‘
Band VI,1 (1907) S. 13391340
Eurynome (Tochter des Okeanos) in der Wikipedia
GND: 122641213
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Eurynome (Εὐρυνόμη die ,Weitschaltende‘, παρὰ τὸ εὐρέως νέμειν Etym. M.; vgl. Schol. Hesiod. Theog. 358. 907. Eustath. Il. 1149, 61ff.).

1) Göttin, der Ilias XVIII 398ff. als Tochter des Okeanos und Meeresgöttin bekannt; im Verein mit Thetis nimmt sie den Hephaistos, den Hera aus Verdruß über die Lahmheit des Sohnes vom Olympos hinabgeworfen hat, in ihrem Schoß auf, und neun Jahre bei den Göttinnen weilend, fertigt er ihnen in der gewölbten Grotte allerlei Schmucksachen (Darstellung im Westgiebel des Theseion, B. Sauer Das Theseion 42f. 72f. 87f.). Ebenso findet der von Lykurgos verfolgte Dionysos Schutz bei Thetis und E. (Eumelos frg. 10 Ki. = Schol. A Il. VI 131). E. im Gigantenkampfe am Pergamenischen Altar, Inschr. v. Pergamon nr. 110. Overbeck Plastik II4 266. Als Tochter des Okeanos von der Tethys kennt sie auch Hes. Theog. 357. Orph. hynm. 60, 2. Apollod. I 2, 2; sie gebiert, selbst πολυήρατον εἶδος ἔχουσα, dem Zeus die Chariten, Hes. Theog. 907f. Apollod. I 3, 1. Paus. IX 35, 5. Hyg. fab. praef. (S. 11f. Schmidt). Cornut. 15 (mit den Varianten Eurydome und Eurymedusa); von Zeus Mutter des Asopos, Apollod. III 12, 6. Als Titanenabkömmling wird sie auch Τιτηνιάς genannt, Kallim. frg. 471; andere Epitheta bei Bruchmann Epith. deor. 118. Die Göttin, ein ,Nachhall aus alten, halbverklungenen Göttergeschichten‘ (Preller-Robert Gr. Myth. I 480), erscheint bei Apoll. Rhod. Arg. I 503ff. im Liede des Orpheus an Ophions Seite als Beherrscherin des Olympos, wo die beiden über die Titanengötter herrschen, bis Ophion dem Kronos, E. der Rhea weichen muß und sie in des Okeanos Fluten sinken (vgl. Nonn. Dion. II 573. Schol. Lyk. 1191. Schol. Aisch. Prom. 956. Schol. Ar. Nub. 247). In diesem Bruchstück orphischer Kosmogonie (vgl. Susemihl Ind. Schol. Gryph. sem. aest. 1890, 21), mit welchem die Anspielung Lyk. Alex. 1197 zusammenzuhalten ist, ist also an die Stelle der Meergöttin E. eine Himmelsgöttin getreten, und die Wendung πεσεῖν ἐν κύμασιν Ὠκεανοῖο, der bei Lykophron ἐμβαλοῦσα Ταρτάρῳ gegenübersteht, beruht auf der alten Vorstellung vom Okeanos-Hades. Von einem Kulte berichtet einzig Paus. VIII 41, 4f.: in der Nähe von Phigalia ist, schwer zugänglich, von Zypressen dicht umgeben, ein Heiligtum der E., das alljährlich am bestimmten Tag sich zum Opfer auftut; das altertümliche Holzbild zeigt eine weibliche Gestalt mit einem Fischleibe. Das Volk hielt E. für Epiklese der Artemis, die Altertumskundigen dagegen hielten sich an die Angabe Homers. Durch die in der Nähe befindlichen warmen Quellen charakterisiert [1340] sich diese E. als Artemis Limnatis; vgl. Welcker Götterlehre I 589. 651 und Immerwahr Die arkad. Kulte 155, der für die merkwürdige Form des Kultbildes zum Vergleich den Diktynnamythos heranziehen möchte (für Alkiphr. I 2, wo Lobeck ἐν Εὐρυνόμης λειμῶνι lesen wollte [empfohlen auch von Preller-Robert Gr. Myth. I 480, 4], s. jetzt Schepers Ausg.).

[Hoefer. ]