Meyers Blitz-Lexikon/S
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S, österr. Schilling; s, engl. Shilling.
s. a. = sine anno, ohne Jahr.
Saadi (Moßlich ed-dîn), größter didakt. Dichter Persiens, 1184–1291; „Gulistân“.
Saalach, Nbfl. der Salzach.
Saalburg, röm. Grenzkastell im Taunus, nordw. Bad Homburg, wiederhergestellt seit 1871.
Saale,
- 1) Nbfl. der Elbe, vom Fichtelgebirge, 427 km;
- 2) Nbfl. des Mains, 111 km.
Saalfeld, südthür. St., an der Saale, 18 000 E. Hier fiel 10. 10. 1803 Prinz Louis Ferdinand.
Saaltochter, in der Schweiz Kellnerin.
Saane, Nbfl. der Aare, 128 km.
Saar, Nbfl. der Mosel, von den Vogesen, 246 km. S.kanal (63 km) zum Rhein–Marne-Kanal.
Saar, Ferd. v., österr. Dichter, 1833–1906; „Novellen aus Österreich“.
Saarbrücken, Hptst. des Saargebiets, an der Saar, 127 500 E; Ind. (bes. Metallwaren). 1919 Sitz der Saarregierung.
Saarburg (seit 1918 frz.), St., Lothringen, an der Saar, 8000 E.
Saargebiet, Gebiet in W-Dtschl., südl. Teil der Rheinprov., an der frz. Grenze, unter Völkerbundskontrolle, 1910 qkm, 768 000 E. Flachwelliges Hügelland. Große Bodenschätze (1927: 13 596 000 t Kohle gewonnen); Schwerind. (1 771 000 t Roheisen, 1 895 000 t Rohstahl, 2 621 000 t Koks), chem. Ind. (32 097 t Benzol, 27 828 t Ammoniak).
1919 vom Dt. Reich abgetrennt (als Ersatz für die zerstörten nordfrz. Kohlengruben) mit der Bestimmung, 1935 die Staatszugehörigkeit dch. Volksabstimmung feststellen zu lassen. Falls die Volksabstimmung 1935 sich für Deutschland entscheidet, sind die Gruben vom Reich zurückzukaufen. 13/1. ja[WS 1]
Saargemünd, (seit 1918) frz. St., Lothringen, an der Saar, 14 000 E.
Saarlouis, St., Saargebiet, a. d. Saar, 17 000 E.
Saarweine, im Saartal, bes. bei Saarburg wachsende Weine (Wiltinger, Schwarzberger u. a.).
Saat, Ausstreuen v. Samen, mit der Hand od. der Maschine vorgenommen. S.gut, der zur Bestellung v. Landwirt zurückbehaltene Teil der Ernte. Breit-Säemaschinen streuen den Samen gleichmäßig aus, Drill- od. Reihen-Säemaschinen in Reihen, Dibbelmaschinen außerdem in Abständen häufchenweise. ↑ Taf. I Sp. 346.
Saateule, Eulenschmetterling, 31/2 cm breit, Raupe an Getreide-, Graswurzeln usw. ↑ Taf. Sp. 697.
Saavedra ↑ Rivas, ↑ Cervantes.
Saaz, nordwestböhm. St., 16 000 E.
Saaz, Johann von, frühhumanistischer Dichter, schuf um 1400 die dt. Prosadichtung „Der Ackermann aus Böhmen“.
Sabatier, Paul, frz. Chemiker, *1354; Hydrierung organ. Verbindungen.
Sabbat, jüd. Ruhetag (Sonnabend).
Sabbatei Z’wi, jüd.-messian. Schwärmer, 1626–76.
Sabbioncello, dalmat.-südslaw. Halbinsel, 65 km lang.
Säbel, Hiebwaffe mit gekrümmter Klinge.
Sabiner, mittelital. Volk; der Raub der S.innen brachte Rom die fehlenden Frauen.
Sabinergebirge, mittelital. Gebirge, im Monte Pellechia 1368 m.
Sabotage, böswillige Beschädigung von Betriebseinrichtungen als Kampfmittel der Arbeiter gegen Unternehmer.
Saccharin = Sacharin.
Sachalin, Insel an der Ostküste des sowjetruss. Fernöstl. Gaus, 75 360 qkm; davon Nord-S., zur Sowjetunion gehörend (Gau Ferner Osten), 39 270 qkm, 12 000 E; Süd-S. (Karafuto), japan. Kolonie, 36 090 qkm, 204 000 E, Hptst. Tojohara. Im N Wald, im S Anbau v. Kartoffeln u. Hafer; Kohle- u. Erdölgewinnung.
Sacharin, [543–544] Süßstoff, Benzol-Schwefel-Verb., 500 mal süßer als Rohrzucker; für Zuckerkranke; Herstell. in Deutschl. unt. staatl. Aufsicht.
Sacharometer, Aräometer (↑ Spezifisches Gewicht) zur Bestimmung des Zuckergehalts von Lösungen.
Sachenrecht, Rechtsregeln über Rechte an Sachen (Besitz, Eigentum, Erbbaurecht, Dienstbarkeiten, Vorkaufsrecht, Reallasten, Pfandrecht), im 3. Buch des BGB., im 4. Teil des Schweiz. ZGB. zusammengefaßt.
Sacher Masoch, Leop. v., österr. Schriftsteller, 1835–95; nach ihm „Masochismus“.
Sachgründung (Qualifizierte, Illationsgründung), Gründung einer Akt.-G., bei der nach Gründungsvertrag Sachwerte (Grundstücke, Patente, Firma) anstatt Bargeld eingebracht werden (Sacheinlagen).
Sachlebensversicherung wird abgeschlossen für Schäden, die fortlaufend entstehen u. den Ersatz v. Teilen od. ganzen Betriebsanlagen nötig machen, kommt als Haus-, Fahrzeug- u. Maschinenlebensversicherung vor.
Sachleistungen, dt. Reparationszahlungen in Form von Warenlieferungen.
Sachlichkeit, Neue, ↑ Neue Sachlichkeit.
Sachs,
- 1) Curt, Musikforscher, *1881.
- 2) Hans, Dichter, 1494 bis 1576, Nürnberg; Schuhmacher; „Wittenbergische Nachtigall“; Meisterlieder, weltl. Lieder, Sprüche, hausbackne, lehrhafte Dramen, Fastnachtsspiele, erzählende Schwänke v. volkhafter Kraft.
- 3) Julius, Botaniker, 1832–97, Pflanzenphysiolog.
Sachsa, Bad, im Südharz, 3000 E. Nahebei Klosterruine Walkenried.
Sachsen, german. Volksstamm, um 150 n. Chr. zw. Eider, Elbe, Trave, seit 8. Jh. getrennt in Westfalen, Engern, Ostfalen, Nordalbingier. Karl d. Gr. besetzte 772–783 das Gebiet der S. u. machte es christlich; eigne Herzöge.
Sachsen, dt. Freistaat zw. Preußen, Thüringen und Böhmen; 13 986 qkm, 4 499 281 E (333 auf 1 qkm); Hptst. Dresden.
Allmähl. Abdachung des Elster-, Erz- u. Lausitzer Gebirges nach N. Neben ergiebigem Landbau (bes. Leipziger Tieflandbucht, Meißen [Lommatzscher Pflege]) Industrieland erst. Ranges: Hüttenwerke, Porzellan (Meißen), Metall- u. Maschinenindustrie (Chemnitz, Leipzig), Uhren (Glashütte), chem. Industrie (Leipzig); Weberei, Strickerei, Wirkerei (Chemnitz, Limbach, Werdau, Reichenbach); Stickerei, Klöppelei (Erzgebirge); Papier, Holz- u. Schnitzstoffe, Kleidung, graph. Gewerbe (Leipzig). Verfassung v. 1. 11. 1920: Landtag übt Gesetzgebung dch. Mehrheitsbeschlüsse aus u. wählt Min.-Präs., der Min. ernennt. Landesfarben: Weiß, Grün.
1423 ging der Name S. auf den Besitz der Wettiner: Meißen u. Thüringen über. Nach mehrf. Teilungen (Bruderkrieg, 1446–51) gab es 1485 zwei Teile: Kurfürst Ernst (1464 bis 1486; Ernestiner) erhielt die Kurlande u. Thüringen, Herzog Albrecht († 1500; Albertiner) Meißen. Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige (1532–47) verlor 1547 (Wittenberger Kapitulation) die Kur an den Albertiner Moritz (1541–53). Johann Georg I. (1611–56) schloß sich an den Kaiser an u. erhielt 1635 die Lausitzen. Friedrich August I. („der Starke“, 1694–1733; seit 1697 kath.) zog S. in den Nord. Krieg, beschränkte die Ständemacht u. war König v. Polen (A. II.). Mit Friedrich Christian (1763) löste sich die Verbindung mit Polen. Unter Friedrich August III. (als König Friedrich August I.; 1763–1827) trat S. 1806 dem Rheinbund bei und wurde Königreich. Der König wurde nach der ⚔ bei Leipzig 1813 Gefangener der Verbündeten u. verlor 1815 die nördl. Hälfte S.s an Preußen (seitdem Prov. S.). Anton (1827–1836) schuf 1831 konstitutionelle Verfassung mit 2 Kammern. Niederwerfen des Maiaufstands 1849. Unter Johann (1854–73) liberale Reformarbeit. S. stand zu Österreich, focht 1866 gegen Preußen, trat besiegt 1866 dem Norddt. Bund bei. Albert (1873–1902); 1896 indirektes Landtagswahlrecht mit 3 Klassen, 1909 direktes Wahlsystem mit „Mehrstimmen“. Georg (1902–04); Friedrich August III. dankte 1918 ab. Milit. Eingreifen beendete Frühjahr 1919 u. Frühjahr 1920 langandauernde kommunist. Unruhen. 4. 5. 1920–21. 3. 1923: 1., 2., 3. Kabinett Buck (Soz.). Reichsexekution Okt. 1923 gegen die soz.-kommunist. Reg. Zeigner; 4. 1. 1924 bis 2. 7. 1929: 1., 2., 3. Regierung Heldt (Soz.-dem.; 1925 Altsozialist.). 1929 bildete erstmals ein Bürgerlicher (Bünger, Dt. Volksp.) das Ministerium. Seit 1930 Beamtenmin. Schieck.
Sachsen, pr. Prov., 25 274 qkm, 3 277 476 E; Hptst. Magdeburg. Größtenteils Flachland mit guten Böden (Magdeburger Börde) mit Zuckerrübenbau. Bergbau (Kali, Steinsalz, Kupfer u. 1/3 der dt. Braunkohlen).
Sachsen-Altenburg, bis 1918 Hzt., dann Freistaat, seit 1920 dem Freistaat Thüringen eingegliedert.
Sachsengänger, landw. Wanderarbeiter, die aus den ostdt. u. poln. Gebieten in das mitteldt. Rübenbaugebiet als Erntearbeiter gehen. ↑ Preußengänger.
Sachsen-Gotha, ehem. Hzt. ↑ Sachsen-Koburg u. Gotha.
Sachsen-Hildburghausen, sächs.-ernestin. Hzt., gestiftet 1680, 1826 an Sachsen-Meiningen.
Sachsen-Koburg und Gotha, bis 1918 Hzt., bis 1920 Freistaat, seitdem mit dem Nordteil Gotha dem Freistaat Thüringen eingegliedert; der Südteil Koburg kam 1920 nach Abstimmung an Bayern.
Sachsen-Meiningen, bis 1918 Hzt., dann Freistaat, seit 1920 dem Freistaat Thüringen eingegliedert.
Sachsenspiegel, ältestes dt. Rechtsbuch, zw. 1198 u. 1235 vom Edelmann Eike v. Repgow (urkundl. 1209–33) aus Reppichau bei Aken verfaßt, Vorbild für Deutschen-, Schwabenspiegel u. Rechtsbücher.
Sachsenwald, Wald bei ↑ Friedrichsruh.
Sachsen-Weimar-Eisenach, bis 1918 GrHzt., dann Freistaat, seit 1920 dem Freistaat Thüringen eingegliedert.
Sächsische Herzogtümer, bis 1918 Gesamtbez. für die Bundesstaaten Sachsen-Altenburg, S.-Koburg u. Gotha, S.-Meiningen, S.-Weimar-Eisenach.
Sächsische Kaiser (Sächsische Könige), 919–1024 in Deutschland herrschend: Heinrich I., Otto I., Otto II., Otto III., Heinrich II.
Sächsische Schweiz, Teil des Elbsandsteingebirges, mit großartigen Felsformen (Bastei, Kuhstall, Prebischtor).
Sachwertanleihe, Anleihe, die nicht auf Geldmenge, sondern auf Festmeter (für Holz), kWst (Elektrizität), t (Kohle), dz (Roggen) lautet.
Sacken, im Seewesen: sinken.
Säckingen, südbadische Stadt, am Rhein, 5000 E.
Sackpfeife = Dudelsack.
Sackspinner, Schmetterlingsfamilie, Raupen und Weibchen tragen aus Fremdkörpern zusammengesponnene Gehäuse mit sich umher.
Sacramento,
- 1) Hauptstrom von Kalifornien, zur Bai von San Francisco, 620 km;
- 2) Hptst. v. Kalifornien (USA), 69 000 E.
Sacro egoismo („heilige Selbstsucht“), Schlagwort für d. Politik Italiens 1915 gegenüber dem Dreibund.
Sadduzäer, relig.-konservat., starr am geschriebenen Gesetz festhaltende, vorwiegend aus dem Priesteradel gebildete realpolit. altjüd. Partei; erlischt nach 70 n. Chr.
Sade, Donatien Alphonse François, Marquis de, frz. Schriftsteller, 1740–1814; pervers-erot. Romane (nach ihm ↑ Sadismus).
Sadebaum ↑ Wacholder.
Sâ de Miranda, Francesco de, 1495 bis 1558; Reformator der port. Lit.
Sadhu („der Fromme“), ind. Ehrentitel für fromme Männer.
Sadismus, Drang, durch Demütigung, Peinigung od. gar Tötung (Lustmord) andrer (Mensch od. Tier) sich geschlechtl. Wollust zu verschaffen. ↑ Sade.
Sadowa, D. bei Königgrätz (Böhmen), nach dem die Franzosen die ⚔ bei Königgrätz nennen; sie wollten 1870 „Rache für S.“ nehmen.
Sadruga, bei den Südslawen altertüml. patriarchal. Hausgemeinschaft.
Säemaschinen ↑ Saat, ↑ Taf. I Sp. 346.
Safari, in Ostafrika längerer Überlandmarsch mit Trägern u. Reittieren.
Safařík, Pavel Jos., tschech. Slawist 1795–1861; „Gesch. der südslaw. Lit“.
Safe, diebes- u. feuersicherer Geldschrank; verschließbares Fach in Stahlkammern d. Banken.
Saffian, mit Eichenlohe gegerbtes Ziegen- od. Schafleder.
Safran, die Narben vom Krokus, enth. S.gelb u. S.öl.
Saga, Bez. für isländ. realistisch-wuchtige Prosadichtungen aus der Wikingerzeit.
Sagan, niederschles. St., am Bober, 18 000 E.
Säge, verzahnte Werkzeuge zum Zerschneiden v. Hölzern, Metallen, Steinen u. Kunststoffen. Maschinen-S. (S.-maschinen) sind Bügel-S., Band-S., Gatter-S. (S.gatter) od. Kreis-S.
Sägedach (Sheddach), Dach mit sägezahnartig aneinandergereihten Dachflächen.
Sägefisch ↑ Rochen.
Sägemehl (Sägespäne) entsteht beim Zersägen des Holzes; Brennstoff, Packstoff, Isoliermittel.
Sägemühle (Sägewerk), Anlage zum Zersägen v. Baumstämmen.
Sago, gekörntes Stärkemehl; der echte S. stammt v. Fiederpalmen Ostindiens (↑ Sagopalmen). Durch mehrmal. Ausschlämmen in Wasser u. Trocknen wird der Roh-S. gewonnen.
Sagopalmen, bes. Metroxylon rumphi, die auf den Sundainseln, den Molukken, Neuguinea Wälder bildet; 12 m.
Sahara, Wüste in N-Afrika, mannigfach gestaltetes Hochland (600 m; Gipfel bis 2500 m), besteht aus Fels- (Hamada), Kies- (Serîr), Sand-, Dünen- u. Lehmwüsten mit Schotts (sumpfige Teile) u. ↑ Oasen. Charaktertier: Kamel. Bev.: Berber, Neger u. Mischlinge (Tuareg, Tibbu), Araber. Fast die ganze S. gehört polit. zu Frankreich, Tripolitanien ist [545–546] ital., der O brit. Interessensphäre.
Sâhib („Herr“), in Indien u. Persien vor europ. Namen.
Sahm, Heinr., *1877; 1919 Oberbürgermeister, 1920–30 Senatspräs. v. Danzig, seit 1931 Oberbürgermeister v. Berlin.
Sajanisches Gebirge, zw. Sibirien u. Mongolei, im Munku Sardik 3490 m.
Saigon, Hptst. der Kol. Kotschinchina (Frz.-Indochina), 143 000 E; Hafen mit starker Reis-, Baumwollausfuhr.
Sailer, Sebast., 1714–77, schwäb. kath. Pfarrer, kerniger Kanzelredner u. Mundartdichter; Komödien.
Saima, inselreicher finn. See, lachsreich, 1750 qkm.
Saint, Sainte, heilig.
Saint-Denis,
- 1) St., nördl. Paris, 79 900 E;
- 2) Hptst. der frz. Kol. Réunion, 23 000 E.
Sainte-Assise, Großfunkstelle bei Paris.
Sainte-Beuve, Charles, frz. Dichter romant. Richtung u. Kritiker, 1804–69; „Causeries du lundi“.
Sainte-Claire Deville, Henri, frz. Chemiker, 1818–81, begründete Aluminium-, Magnesium- u. Platinind.
Saint-Etienne, mittelfrz. St., 194 000 E; Stahl-, Masch.-Ind.
Saint-Germain, Graf v., Abenteurer, um 1710–84.
Saint-Germain-en-Laye, St., westl. Paris, 22 000 E; Schloß (16. Jh.), ↑ Friedensverträge 1919–22.
Saint-Helens, nordwestengl. St., 103 000 E; chem. u. Metallind.
Saint James, kgl. Palast (1530) u. Park in London.
Saint John, größte St. u. Haupthafen der kanad. Prov. Neubraunschweig, 47 000 E.
Saint John River, Fl. in N-Amerika, zur Fundybai, 720 km.
Saint John’s, Hafenst. der brit. Kol. Neufundland, 40 000 E.
Saint-Just, Antoine, *1767, frz. Jakobiner, 1794 guillotiniert.
Saint Leger, engl. Zuchtrennen in Doncaster.
Saint Louis,
- 1) St., Missouri (USA), am Mississippi, 846 000 E; Agrarhandel;
- 2) Hptst. der frz.-westafrik. Kol. Senegal, 19 000 E.
Saint Mary’s River, Flußverbindung zw. Oberen u. Huronensee, mit 6 m hohem Fall.
Saint-Mihiel, frz. Festung, an der Maas, 5000 E. 25. 9. 1914 v. Bayern, 18. 9. 1918 v. den Amerikanern genommen.
Saint-Nazaire, frz. Hafenst., an der Loiremündung, 40 000 E.
Saint Paul, Hptst. v. Minnesota (USA), am Mississippi, 250 000 E; mannigfache Ind.
Saint-Pierre, Bernardin de, frz. Schriftsteller, 1737–1814; Novelle „Paul et Virginie“.
Saint-Privat(-la-Montagne), D. bei Metz. Die Einnahme v. S. 18. 8. 1870 entschied ⚔ bei Gravelotte.
Saint-Quentin, nordfrz. St., 50 000 E; 1870 Sieg der Deutschen, 1914 über Franzosen u. Engländer.
Saint-Saëns, Camille, frz. Komp., 1835–1921; Opern („Samson u. Dalila“); Chorwerke, Symphonien, Kammermusik.
Saint-Simon,
- 1) Claude Henri, Comte de, frz. Schriftsteller u. Sozialist, 1760–1825;
- 2) Louis de Rouvroy, Hzg. v., frz. Schriftsteller, 1675–1755; „Mémoires“.
Saint Thomas, westind. Insel, 10 200 E (Neger, Mulatten).
Saint Vincent, brit.-westind. Insel (Kl. Antillen), 51 000 E.
Saïs, alte St. in Unterägypten, Residenz der 26. Dynastie.
Saison, Jahreszeit, Hauptzeit.
Saisonarbeiter können nur in best. Zeiten des Jahres ihrer Arbeit nachgehen, so in Landw. u. Baugewerbe.
Saisonbetriebe haben zu gewissen Jahreszeiten ein vermehrtes Arbeitsbedürfnis.
Saissan-Nor, See in Kasakstan, v. Irtysch durchströmt, 2000 qkm.
Saiten, elastische Tonwerkzeuge aus Därmen für Bogen- u. Zupfinstrumente. Tiefste S. mit übersilbertem Kupferdraht übersponnen. Für Pianoforte, Mandoline, Zither: Metall-S.; für Zither u. Gitarre auch Seide mit Draht übersponnen.
Sakai, jap. St., W-Hondo, 105 000 E.
Sakalaven, negroider Stamm im westl. u. nördl. Madagaskar (140 000).
Saké, in Japan alkohol. Reisgetränk.
Sakîje, v. Zugtieren betätigtes Schöpfwerk zur Bewässerung der Felder in Nubien.
Sakko, kurzer Überrock; Straßenanzug des Herrn.
Sakral, den Gottesdienst betreffend, zum Heiligtum gehörig.
Sakrament, relig.-symbol. Akt, durch den unter sichtbaren Zeichen unsichtbare geist. Gnadenwerte vermittelt werden; kath.: 7, prot.: 2 S.
Sakrifiz(ium), (Meß-) Opfer.
Sakrileg(ium), Frevel gegen das Heilige (Kirchenraub).
Sakristan (kath.), Küster, Mesner.
Sakristei, Kirchenraum zur Aufbewahrung kultischer Geräte u. Gewänder u. für den Aufenthalt des Geistlichen.
Sakrosankt, hochheilig, unverletzlich.
Saksaul = Salzstrauch.
Säkular, hundertjährlich; weltlich.
Säkularjahre, Schlußjahre der Jahrhunderte (1700, 1800 usw.).
Säkularisation, Verwandlung einer geistl. Sache in eine weltliche.
Säkularklerus, Weltgeistlichkeit zum Unterschied v. Ordensleuten.
Säkulum, Jahrhundert; Welt (Gegensatz: Kirche).
Sakuntala, Drama v. Kalidasa.
Sal, Salz.
Saladeros, südamer. Rinderhäute; Schlachthäuser.
Saladin, eig. Jussuf, Sultan v. Ägypten, 1137–93; schlug 1187 die Kreuzfahrer u. eroberte Jerusalem.
Salamanca, nordwestspan. St., 37 000 E.
Salamander ↑ Molche.
Salamander reiben, student. feierliche Trinksitte, die Biergläser auf Kommando auf dem Tisch zu reiben, zu leeren u. niederzusetzen.
Salami, Wurst aus Fett und grobem Schweinefleisch, meist mit Knoblauch.
Salamis, Insel an der Küste Attikas, 12 000 E; Hptst. S., 7700 E. 480 v. Chr. grch. Sieg über die Perserflotte.
Salandra, Antonio, *1853; 1914–16 ital. Min.-Präs.
Salangane ↑ Segler.
Salär, Gehalt, Lohn.
Sala(s) y Gómez, chilenische Insel im Gr. Ozean, bekannt durch Chamissos Gedicht „Die drei Schiefertafeln“.
Salbader, langweiliger (frömmelnder) Schwätzer.
Salbei (Salvia), Lippenblütler. Wiesen-S., 60 cm, dunkelblau bis weiß; Gebräuchl. S., 1 m, violett, Gewürz- u. Heilpfl.; viele Arten als Zierpfl.
Salben, bestehen aus einer Grundmasse aus Fett, Wachs, Talg, Öl, Glyzerin, Vaselin, ohne od. mit Arzneistoffen.
Salburg, Edith, Gräfin, österr. Romanschriftstellerin, *1868; „Hochfinanz“. „Erinnerungen einer Respektlosen“.
Saldo, Rest bei Rechnungsabschluß; Unterschied der beiden Seiten eines Kontos.
Salêm aleikum („Heil über Euch!“), mohammedan. Begrüßungsformel.
Salep, Orchideenknollen, geben mit kochend. Wasser Schleim.
Salerno, St., südl. Mittelitalien, am Tyrrhen. Meer, 63 000 E.
Salford, Vorstadt ↑ Manchesters, 234 000 E.
Salier, 12 tanzende Priester des Mars.
Salier (salische Franken), Hauptstamm der Franken; auch = Salische Kaiser.
Salige, elfenähnl. weibl. Berggeister.
Saline, Salzwerk.
Salisbury, südengl. St., 23 000 E.
Salisbury, Robert Arthur Talbot Gascoyne-Cecil, Marquis v. (Lord Cranborne), 1830–1903; 1866–67 u. 1874–78 engl. Min. für Indien, 1878–1900 4 mal Außenmin., 1885–1902 3 mal Premiermin. (Kons.).
Salische Kaiser, dt. Könige fränk. Stammes (1024–1125): Konrad II., Heinrich III., Heinrich IV., Heinrich V.
Salix, Pfl.gattung, = Weide.
Salizylsäure, Benzolabkömmling, fäulniswidr. Kristalle; zur Konservierung, zu Farben, Arzneimitteln.
Sallust(ius), Gajus S. Crispus, römischer Historiker, 86–36 v. Chr.
Salm ↑ Lachse.
Salmanassar, 5 assyr. Könige (um 1280–722 v. Chr.).
Salmiak, Salmiakgeist ↑ Ammoniak.
Salome,
- 1) Schwester Herodes’ d. Gr., † 10 n. Chr.;
- 2) Tochter der Herodias, erwirkte durch Tanz die Hinrichtung Johannes’ des Täufers;
- 3) Mutter der Apostel Jakobus u. Johannes.
Salomo, Sohn Davids, König v. Israel um 970–933 v. Chr., erbaute den Tempel in Jerusalem.
Salomon,
- 1) Alice, Sozialpolitikerin, *1872;
- 2) Wilhelm, Geolog, *1868.
Salomoninseln, trop. Inselgruppe, östl. v. Neuguinea, 49 000 qkm, 200 000 E; die westl. (früher deutschen) Inseln Bougainville u. Buka gehören zum austral. Völkerbundsmandat Neuguinea, die östlichen sind britisch.
Salon,
- 1) Gesellschaftszimmer;
- 2) Gesellschaft zu gebildeter (literar., mus.) Unterhaltung;
- 3) Kunstausstellung.
Salonik(i), befestigte Hafenst., Grch.-Mazedonien, am Golf v. S., 237 000 E; lebhafte (bes. Textil-) Ind.; Abb. Sp. 547. 1915 landete die Entente unter Sarrail; 1918 Waffenstillstand mit Bulgarien.
Salonmusik, (nur) effektvolle od. gefällige Tonstücke.
Salopp, unsauber, nachlässig.
Salpen ↑ Manteltiere.
Salpeter, salpetersaures Salz, bes. Kali-S. ↑ Kalium, Natron-S. (Chili-S.) ↑ Natrium.
Salpetersäure (Scheidewasser), in Salzen weit verbreitet, bes. im Chilisalpeter, sehr ätzend, greift organ. Stoffe heftig an, siedet bei 86° unter Zersetzung, löst Metalle, wirkt stark oxydierend u. dient zur Darst. v. Nitraten, Nitroverb.
Salpingitis, Eileiterentzündung.
Salpinx, grch. Signaltrompete.
Salta, Brettspiel zw. 2 Personen.
Salt Lake City, Hptst. v.
[547–548] Utah (USA), unweit vom Großen Salzsee, 136 000 E; Hauptsitz der Mormonen.
Salto, Sprung mit 1–21/2 Drehungen um die Breitenachse beim Turnen und Wasserspringen; S. mortale, „Todessprung“, lebensgefährl. Kunstsprung der Artisten u. Ganzdrehung der Flieger nach rückwärts.
Saltykow, Michail (Pseud. Schtschedrin), satir. russ. Schriftsteller, 1826–89.
Salus, Heil; röm. Wohlfahrtsgöttin; S. publica, d. Gemeinwohl.
Salus, Hugo, zart. Lyriker, 1866–1929, auch Erzählungen.
Salus publica suprema lex esto, „das Gemeinwohl soll oberstes Gesetz sein“.
Salut, Ehrengruß.
Salutisten, Heilsarmee (Selbstbezeichnung).
Salvador, El, mittelamer. Freistaat,34 126 qkm, 1,7 Mill. E; Hptst. San Salvador. Anbau von Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak. 1524–1821 span., 1853 unabhängig.
Salvarsan, Arsenbenzolverb., gegen Syphilis u. a. Krankheiten, jetzt durch Neo-S. u. a. ersetzt.
Salvation Army = Heilsarmee.
Salvator, Retter, Erlöser, Heiland.
Salvator Rosa ↑ Rosa.
Salva venia, mit Verlaub (zu sagen).
Salve! „Sei gegrüßt!“.
Salve, gleichzeitiges Abfeuern mehrerer Feuerwaffen.
Salvieren, retten, in Sicherheit bringen.
Salvo, mit Vorbehalt; s. jure, m. Vorbehalt des Rechts.
Salwen, schnellenreicher Fluß in Tibet u. Indien, zum Golf von Martaban, 2500 km.
Salz, allgemein ↑ Salze.
Gewöhnliches S., Koch-Salz (Chlornatrium, Natriumchlorid), in Lagern als Stein-S., bergmännisch gewonnen; See-S., aus Meerwasser in trop. Ländern durch Verdunsten in S.gärten (Meersalinen), aus natürlichen Solquellen, z. B. durch Verdunstung an der Luft auf mit Reisig ausgestatteten Gerüsten, über die die Sole herabrieselt (Gradierwerke, -häuser) u. Eindampfen der konzentrierten (u. gereinigten) Sole. Vieh-S., mit rötl. Eisenoxyd u. Wermutpulver denaturiert.
Salza, Nbfl. der Enns, 70 km.
Salzach, größter Nbfl. des Inn, v. d. Kitzbüheler Alpen, 226 km.
Salzbrunn, 2 schles. Dörfer (davon Ober-S, Bad), nördl. Waldenburg, zusammen 13 400 E.
Salzburg, österr. Bundesland, 7153 qkm, 223 000 E.
Hochgebirgsland zw. S.er Kalkalpen (mit Dachstein, 2993 m) u. Hohen u. Niedern Tauern (mit Großvenediger, 3673 m). Landwirtsch., Viehzucht (Almwirtschaft). Bergbau auf Salz (Hallein), Kupfer (Miltesberg bei Bischofshofen), Eisenerz, Marmor (Untersberg). Hptst. S., 37 800 E.
Salze, chem. Verb., entstanden durch Neutralisation einer Base mit einer Säure od. umgekehrt, auch durch Lösen v. Metallen in Säuren; Ersatz des Wasserstoffs einer Säure durch Metall.
Salzelmen, St., nördl. Kalbe, 10 000 E; Salzlager.
Salzflechte, volkstüml. = Ekzem.
Salzkammergut, österr. Alpenlandschaft im Gebiet der obern Traun; alter Salzbergbau.
Salzmann, Christian Gotthilf, 1744–1811; gründete die Erziehungsanstalt Schnepfenthal bei Gotha.
Salzmonopole sichern dem Staat das alleinige Herstellungs- od. Verkaufsrecht für Salz, bestehen in Österreich, Italien, Griechenland, Südslawien, Polen, Rumänien, Schweiz, Ungarn, Brit.-Indien, Japan. ↑ Salzsteuer.
Salzpfannen, salzhaltige Wasserbecken, bes. in Südafrika.
Salzquellen, kochsalzhaltige Quellen.
Salzsäure (Chlorwasserstoffsäure), Lösung v. Chlorwasserstoff (Gas) in Wasser; starke Säure, farblos; vielseitige Verwendung, auch arzneilich.
Salzsee, Großer, in Utah (USA); Größe schwankend: 4000–6100 qkm.
Salzseen, mehr oder weniger abflußlose Seen, in denen durch Zuflüsse Salzanreicherung erfolgt.
Salzsteuer, Steuer auf Verbrauch v. Kochsalz, 1926 in Deutschl. aufgehoben, noch in Engl., Frkr.
Salzstrauch, 6 m hoher Charakterbaum pers. Salzsteppen, m. schuppenart. Blättern.
Salzuflen, Solbad, in Lippe, 8700 E.
Salzwedel, St. in der Altmark, 15 000 E.
Sam, Onkel, Scherzname für die USA.
Samar, Philippineninsel, 380 000 E.
Samara, sowjetruss. St., i. Wolgagebiet, 176 000 E.
Samarang, Hafen an der N-Küste Javas, 179 000 E.
Samaria, Mittelpalästina; gen. nach der Hptst. von Israel, S., 890 v. Chr. erbaut, v. Hyrkan I. (135–105) zerstört, 30 v. Chr. wiederaufgebaut.
Samariter, Mischvolk in Samaria; Krankenwärter.
Samarkand, sowjetruss. St., in Usbekistan, 1925–30 Hptst., 106 000 E; Teehandel, Reisbau.
Sämaschinen ↑ Saat; ↑ Taf. I Sp. 346.
Sambaquis = Kjökkenmöddinger.
Sambesi, größter Strom S-Afrikas, 2660 km, zum Ind. Ozean.
Sambre, Fl. in N-Frkr. u. Belgien, zur Maas, 180 km.
Sambucus ↑ Holunder.
Same,
- 1) (Sperma) männlich. Zeugungsstoff, bestehend aus S.nzellen in schleimiger Flüssigkeit, entsteht im Hoden. Befruchtung erfolgt durch die meist fadenförmigen S.nzellen;
- 2) bei Blütenpflanzen ausgereift. Zustand der befruchteten S.nanlage, enthält d. Keimling, der schon i. Stamm, Blatt, Wurzel gegliedert ist,
[549–550] und d. mit Nährstoffen gefüllte Nährgewebe; d. Ganze ist v. d. S.nschale umgeb.; ↑ Taf. Sp. 73.
Samenhof = Zamenhof.
Samenimpfung, Vermischung von Hülsenfrüchtlersamen mit Knöllchenbakterien; fördert Entwicklung der Pfl.
Samenpflanzen ↑ Pflanzenreich.
Samenzuchtkontrollstellen (an Landwirtschaftskammern, landw. Hochschulen usw.) prüfen Samensorten und Keimfähigkeit.
Samiel, böser Geist, Teufel.
Saemisch, Friedrich, *1869, 1922 Präs. des Rechnungshofes des Dt. Reichs u. Reichssparkommissar.
Sämischgerbung, mit Fetten: Wasch-, Putz-, Wildleder.
Samland, Landschaft zw. Kurischem u. Frischem Haff; reiche Bernsteinfundstätten.
Sämling, aus Samen gezogene Pflanze.
Sammet = Samt.
Sammlungen, öffentliche, zu Wohlfahrtszwecken, bedürfen der Erlaubnis der zuständigen Landesbehörde.
Samniter, italisches Volk (in Samnium), in 4 Kriegen (343–272) v. Rom besiegt.
Samoainseln, polynes. Inseln, im Gr. Ozean; die westl. (früher Dt.-Samoa) bilden Völkerbundsmandat Neuseelands, die östl. gehören zu USA. ↑ Taf. I Sp. 440.
Samogitien, Landschaft in Litauen.
Samojeden, uralaltaiisches Volk an Ob u. Jenissei (18 000).
Samojedenhalbinsel, an der Eismeerküste des Uralgebiets.
Samojlowitsch, Rud., russ. Arktisforscher, *1881.
Samos, grch. Insel an der W-Küste v. Kleinasien, 468 qkm, 66 000 E.
Samothrake, grch. Insel, 4000 E.
Samowar, russ. Wassererhitzer zur Teebereitung.
Sampan, chines. Wohnboot.
Samstag = Sonnabend.
Samt, Florgewebe, mit kurzen stehenden Fäden; mit langen Fäden: Plüsch.
Samuel, Sir Herbert, *1870; 1902–18 Abg. (liber.), 1920–25 brit. Oberkommissar v. Palästina, 1916–1917 u. seit 31 Innenmin.
Samuel, israel. Prophet, um 1050 v. Chr.
Samum, heißer, Sandstaub führender Wind in Arabien.
Samurai, bevorzugter jap. Adel der Feudalzeit.
San, „heilig“.
San, Nbfl. der Weichsel in Galizien, aus den Waldkarpaten, 450 km. Österr. Sieg 12. 8. 1914, dt.-österr. 10. 10. 1914, 11. u. 16. 5., 4. 6. 1915.
Sana, Hptst. v. Jemen (S-Arabien), 20 000 E.
San Antonio, St., Texas (USA), am Fluß S., 218 000 E; lebhafter Handel.
Sanatorium, ärztl. geleitete Privatanstalt zur Aufnahme Kranker, Genesender, Schwächlicher.
Sancho Pansa, Knappe des Don Quijote; unbeirrbarer hausbackner Wirklichkeitsmensch.
San Christóbal, westvenezolan. St., 15 000 E.
Sancta simplicitas, „heilige Einfalt“.
Sanctitas, Titel d. Papstes: Seine Heiligkeit.
Sanctus, heilig, Heiliger; Teil d. kath. Messe.
Sand,
- 1) George (Aurore Dudevant), frz. Romanschriftstellerin, 1804–76;
- 2) Karl Ludwig, *1795, Burschenschafter in Jena, erstach 1819 den als Reaktionär verhaßten Kotzebue, 1820 hingerichtet.
Sand, lose Körnchen aus Quarz, Feldspat, Glimmer u. a. gesteinsbildenden Mineralen.
Sandalen, Leder- od. Holzsohlen, durch Riemen gehalten.
Sandarak, Harz vom S.baum; zu Lack.
Sandeau, Jules, frz. Schriftsteller, 1811–83; Romane, Dramen („Mlle. de la Seigliére“).
Sandelholzbaum, immergrüne Bäume u. Sträucher, von Ostindien bis nach Australien; liefert Sandelholz (Extrakt zum Färben).
Sandhose, Sand führender Luftwirbel.
San Diego, Hafenst. u. Badeort in Kalifornien (USA), 120 000 E; Großfunkstelle.
Sandkäfer, Käferfamilie, Larven in Erdröhren: Feld-S., in sandigen Gegenden, frißt Insekten.
Sandrart, Joachim, v., Maler, Kupferstecher u. Kunstschriftsteller, 1606–88.
Sandringham, Landsitz des engl. Königs, im östl. England (nördl. London).
Sandrock, Adele, Schauspielerin, Wien u. Berlin, *1864.
Sandschak, Regbez. eines türk. Wilajets.
Sandstein, Gestein aus Sand mit Ton, Kieselsäure, Kalk; zu Baustein u. Skulpturen.
Sandstrahlgebläse, Gebläse, das Sandkörnchen mit großer Geschwindigkeit gegen den zu bearbeitenden Gegenstand schleudert; zum Anbringen von Verzierungen u. Gravierungen auf Glas u. zur Erzeugung glatter Oberflächen an Gußstücken.
Sandwich, belegte Weißbrotschnitte.
Sandwichinseln = Hawaii-Inseln.
Sandy Hook, sandige Landzunge im New Yorker Hafen.
San Francisco, Hafenst. Kaliforniens, an der S.-Bai, 585 000 E (davon 12% Dt.); lebhafte Ind. Erdbeben 1906 zerstörte 25 000 Häuser.
Sänfte, Trage für sitzende od. liegende Personen.
Sanga, Nbfl. des Kongo, 1700 km.
Sangallo, florent. Architekten:
- 1) Giuliano da, 1445–1516;
- 2) Antonio, da, d. Ä., 1455–1534;
- 3) Antonio da, d. J. (Cordiani), 1483 bis 1546.
Sangerhausen, preuß. St., in der Goldenen Aue, 12 000 E.
San Gimignano, ital. St., südw. Florenz, 4200 E; zahlreiche Türme.
Sanguiniker ↑ Temperament.
Sanherib, König von Assyrien, 705–681.
Sanierung, Heilung, Aufbesserung; Gesundmachen einer in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Unternehmung, bei A.-G. durch Zus.legung, Neuausgabe od. Rückkauf von Aktien.
San José de Costarica, Hptst. d. mittelamer. Rep. Costarica, 53 000 E.
San José de Cúcuta, kolumb. St., 29 500 E.
Sanitas, Sanität, Gesundheit.
San Juan, Haupt- u. Hafenst, v. Porto Rico, 89 000 E.
Sankt, heilig.
Sankt Annaberg, Berg in Oberschlesien, nördl. Leschnitz, Wallfahrtsort. 21. 5. 1921 vom dt. Selbstschutz (General Höfer) im oberschlesischen Aufstand erstürmt.
Sankt Blasien, bad. St., im bad. Schwarzwald 2000 E; Heilanstalt.
Sankt Gallen, Kanton der NO-Schweiz, 2014 qkm, 303 000 (dt.) E. Hptst. S., 65 000 E. Kloster des hl. Gallus (um 612).
Sankt Gotthard, Gebirgsstock in den Schweizer Alpen, im Pizzo Rotondo 3197 m, mit befahrbarem Gotthardpaß (Hospiz), 2114 m.
Sankt Helena, brit. vulkan. Insel im südl. Atlant. Ozean, 4000 E. 1815–21 Verbannungsort Napoleons I.
Sankt Ingbert, bayr. St., im Saargebiet, 21 000 E.
Sanktion, Bestätigung, Bestimmung; staatsrechtl.: Erteilung der Gesetzeskraft. Ztw.: sanktionieren.
Sanktionen, Sicherungsvorschriften f. die Erfüllung v. Rechtspflichten, bes. die Zwangsgarantien für die Erfüllung des Versailler Vertrags durch das Dt. Reich.
Sankt-Lorenz-Strom, Abfluß der großen kanad. Seen, v. Ontariosee ab 1200 km, zum Sankt-Lorenz-Golf.
Sankt Moritz, Schweiz. D. u. Bad, im Oberengadin (↑ Engadin), am Sankt M.er See, 2700 E.
Sankt Peter, Peterskirche in Rom.
Sankt Petersburg ↑ Leningrad.
Sankt Pölten, niederösterr. St., 31 600 E; lebhafte Ind.
Sankt Thomas ↑ Saint Thomas.
Sankt Veit, St. bei Klagenfurt (Kärnten), 6000 E.
Sankt-Wolfgang-See, See des Traungebiets (Oberösterreich), 13,1 qkm.
San Luis Potosi, innermexikan. St., 57 000 E.
San Marino, Freistaat unter ital. Schutz, südw. Rimini (Mittelitalien), 64 qkm, 13 000 E. Hptst. S., auf dem Monte Titano, 3500 E.
San Miguel, größte Azoreninsel, 777 qkm.
Sannazaro,
[551–552] Jac., ital. Dichter, * um 1456, † 1530; Schäferroman „Arcadia“.
San Remo, ital. St. u. Kurort, am Ligur. Meer, 24 000 E.
San Salvador, Hptst. v. El Salvador, 88 000 E.
Sansculotten („ohne Kniehosen“), Spottname für die Proletarier der Frz. Revolution, weil sie lange Hosen trugen; heute: zuchtloses Gesindel.
San Sebastián, span. St., am Golf v. Vizcaya. 76 000 E.
sans façon(s), ohne Umstände.
sans gêne, ohne Zwang.
Sansibar, brit. Insel, an der Küste O-Afrikas, 217 000 E (Neger, Araber, Inder); Gewürznelkenbau (größter Teil der Weltprodukt). Hptst. S., 39 000 E.
Sanskrit, alte Sprache der Hindus.
Sanson,
- 1) ehem. adlige Familie, 1685–1847 Scharfrichter von Paris.
- 2) Nicolas, frz. Geograph, 1600–67.
Sansovino,
- 1) Andrea, florentin. Bildhauer, 1460–1529.
- 2) Jac., venezian. Bildhauer, 1486–1570; ↑ Taf. I Sp. 584.
sans phrase, ohne Umschweife.
Sanssouci, Schloß bei Potsdam, 1745–47 v. Knobelsdorff für Friedrich d. Gr. erbaut ↑ Taf. Sp. 56.
San Stefano, Kurort am Marmarameer. Präliminarvertrag von S. beendete 1878 den russ.-türk. Krieg.
Sant’, Santa, heilig.
Santa Ana, St. in El Salvador, 74 000 E.
Santa Barbara, St., Kalifornien (USA), 22 000 E.
Santa Catharina, südbrasil. Küstenstaat, 94 998 qkm, 920 000 E (10% Dt). Klima subtropisch, gute Ernteerträge. Hptst. Florianapolis.
Santa Clara, St., Kuba, 28 000 E.
Santa Cruz,
- 1) kaliforn. Kurort, 14 000 E;
- 2) Ackerbaukolonie im brasil. Staat Rio Grande do Sul, 35 000 meist dt. E.
Santa Cruz-Archipel, brit. Inselgruppe, östl. v. d. Salomoninseln, 7000 E.
Santa Cruz de Tenerife, span. St., auf Tenerife, 53 000 E.
Santa Fe, argent. St., am Rio Salado, 109 000 E; Getreidehandel.
Santa Lucia, brit.-westind. Insel der Kl. Antillen, 56 000 E.
Santander, nordspan. St., am Atlant. Ozean, 83 000 E.
Santiago de Chile, Hptst. v. Chile, 574 000 E; Maschinen-, Textilind.
Santiago de Compostela, nordwestspan. St., 26 000 E; Wallfahrtsort.
Santiago de Cuba, Hafenst. im südö. Kuba, 143 000 E.
Santillana, Iñigo López de Mendoza, Marqués de, span. Dichter, 1398–1458.
Säntis, Gebirgsstock d. Appenzeller Alpen (2504 m).
Santo, heilig.
Santo Domingo (Dominikan. Rep.), Rep. im O der Insel Haiti, 48 577 qkm, 1 022 485 E; Hptst. S., 31 000 E. Haupterwerbszweig Landw. (Kakao, Tabak, Kaffee, Rohrzucker). 1861–65 span.
Santonin, Pfl.stoff im Zitwersamen (↑ Beifuß); gegen Spulwürmer.
Santorin, südlichste der grch. Kykladen; 20 000 E; Vulkanrest.
Santorinerde, vulkan. Tuff v. der Insel Santorin; hydraul. Mörtel.
Santos, Hafenst. des brasil. Staates São Paulo, 103 000 E; Kaffeeausfuhr.
Santos-Dumont, Alberto, brasil. Ing., *1873; Luftschiff- u. Flugzeugkonstrukteur.
São, heilig.
São Leopolde und São Lourenço, dt. Kolonien im brasil. Staat Rio Grande do Sul, 50 000 u. 18 000 E.
Saône, ostfrz. Fl., 455 km, zur Rhône.
São Paulo, mittelbrasil. Küstenstaat, 247 293 qkm, 6 225 000 E (2% Dt.). Größtes Kaffeeanbaugebiet (Arbeiter meist Italiener) u. wichtigstes Industriegebiet Brasiliens (seit 1919 Kultur u. Verarbeitung der sog. Paulista-Baumwolle). Hptst. S., 445 000 E (meist Weiße, bes. Italiener, etwa 15 000 Dt.); bed. Wirtschaftsmittelpunkt.
São Thiago, größte der Kapverd. Inseln, 45 000 E.
São Thomé u. Principe, port. Kolonie im Guineabusen (W-Afrika), 59 000 E.
Saphir, meist blauer Edelstein; ↑ Korund.
Saphir, Moritz, (Moses), bissig-satir. Schriftsteller, Wien, 1795–1858.
Sapienti sat, „(das sagt) dem Einsichtigen genug“.
Saponine, Pflanzenstoffe, deren Lösung wie Seifenlösung schäumt; zum Reinigen von Geweben.
Sappe, Lauf-, Annäherungsgraben im Stellungskrieg usw.
Sapper,
- 1) Agnes, Schriftstellerin, 1852–1929.
- 2) Karl, Geogr. u. Reis. (Mïttelamerika, Kanar. Inseln), *1866.
Sapphische Liebe = Lesbische Liebe.
Sappho, grch. Dichterin, um 600 v. Chr. auf Lesbos.
Sapporo, Hptst. der jap. Insel Jesso, 145 000 E.
Sapristi! „potztausend!“, „sapperlot!“
Sapropel = Faulschlamm.
Saprophyten, Pflanzen, die auf verwesenden Tier- u. Pflanzenstoffen leben.
Sara(h), Frau Abrahams.
Sarabande, urspr. zügelloser span. Volkstanz. Die frz. S. im 17. u. 18. Jh. ist langsam-gravität.
Sarafan, Trachtenrock russ. Bäuerinnen.
Saragossa, nordostspan. St., 156 000 E.
Sarajevo, südslaw. St., frühere Hptst. v. Bosnien-Herzegowina, 66 000 E; das Stadtinnere v. echt oriental. Gepräge. 28. 6. 1914 Ermordung v. Erzherzog Franz Ferdinand u. Gemahlin durch großserb. Verschwörer (↑ Princip).
Sarasate (de Navascués), Pablo, span. Violinvirtuos, 1844–1908.
Sarasvati, Gemahlin Brahmas, Göttin der Künste.
Saratoga Springs, Kurort in New York (USA), 14 000 E.
Saratow, ostruss. St., a. d. Wolga, 215 000 E (1,4% Dt.); lebh. Handel u. Ind.
Sarawak, brit. Schutzgebiet auf NW-Borneo, 108 800 qkm, 600 000 E.
Sarazenen, im Altertum Bewohner NW-Arabiens, im MA alle islam. Völker.
Sardelle = Anschovis.
Sardes, Hptst. Lydiens, 499 v. Chr. v. Ioniern, 215 v. Antiochus d. Gr. zerstört.
Sardine, Heringsfisch, 20 cm, in westeurop. Meeren, wird vor allem in Öl konserviert.
Sardinien, ital. Insel, im Mittelmeer, 24 090 qkm, 885 000 E. Sehr gebirgig (im Gennargentu 1834 m), im SW gr. fruchtbare Ebene (Getreide, Wein, Öl, Südfrüchte, Schafzucht). Hptst. Cagliari. S. kam 1713 an Österreich, 1720 an Savoyen u. gehörte zur Sardin. Monarchie.
Sardinische Monarchie, bis 1861 Kgr. (Sardinien u. Piemont, 1859 Lombardei) in Italien, gegr. 1720; Viktor Amadeus III. (1773–96) verlor 1796 Savoyen u. Nizza an Frankreich. Karl Emanuel II. (1796–1802). Karl Albert (1831–1849) dankte, von Österreich besiegt, ab. Viktor Emanuel II. (1849–78) gründete mit Cavour das Kgr. Italien.
Sardonisches Lachen, krampfhaftes, auch höhnendes Lachen ohne äußeren Anlaß, angebl. dch. d. Genuß e. Krautes hervorgerufen (n. Homer).
Sardou, Victorien, frz. Bühnenschriftst., 1831–1903; „Madame Sans-Gène“.
Sargassosee, Teil d. Nordatlantik, zw. Bermuda- u. Kanar. Inseln, mit Anhäufung gr. Tangmassen.
Sargassum, losgerissene, an d. Küsten d. Golfes v. Mexiko wachsende Tange, die der Golfstrom mitnimmt.
Sargent, John Singer, amer.-engl. Porträtmaler, 1856–1925.
Sarkasmus, (beißender) Spott; sarkastisch, höhnisch.
Sarkom, Fleischgeschwulst.
Sarkophag, urspr. Steinsarg, später Sarg überhaupt, bes. antiker Prachtsarg.
Sarmatien, das Land zw. Weichsel u. Wolga. Die Sarmaten saßen nördl. v. Kaukasus.
Sarrail, Maurice, frz. General, 1856–1929; 1915–17 Führer der Salonikiarmee, 1924–25 syr. Oberkommissar.
Sarten, iran. Volk, Teil der Bev. Turans, gewinnsüchtige Händler in den Städten.
Sarto, Andrea del, florentin. Maler, 1486–1531.
Sasaniden, pers. Dynastie, 224–643.
Sascha, russ. Koseform v. Alexander.
Saseno, ital. Insel, im Adriat. Meer, vor der Küste Albaniens; Flottenbasis.
Saskatchewan,
- 1) Fluß in Kanada zum Winnipegsee, 1760 km.
- 2) Binnenprov. Kanadas, 651 876 qkm, 821 042 E (9% Dt.). Im S u. in der Mitte Weizenanbau; im N gr. Wälder. Hptst. Regina, 37 000 E.
Sassari, ital. St., auf Sardinien, 51 000 E.
Saßnitz, Ostseebad, auf Rügen, 4000 E.
Sassonow, Sergej, 1860–1927; 1910–16 russ. Außenmin., führte 1914 mit Iswolskij u. Suchomlinow den Weltkrieg herbei.
[553–554] Satan, „Widersacher“, Teufel.
Satanspilz, dem Steinpilz ähnlich, sehr giftig; ↑ Taf. Sp. 520.
Satellit, Leibwächter, Trabant; auch = Mond.
Saterland, westoldenburg. Moorlandschaft.
Satin, glänzendes Atlasgewebe, besond. Seidenatlas; satinieren: Papier glätten.
Satire, Spottschrift, -gedicht.
Satisfaktion, Genugtuung.
Satledsch, größter Nbfl. des Indus, aus Tibet, 1500 km.
Satrap, altpers. Provinzialstatthalter; S.ien, Provinzen.
Sattel, geogr.: breiter Paß; geol.: Gewölbe einer Falte, ↑ Taf. Sp. 200.
Sattelholz, kurzes Querholz zw. Balken und Pfosten.
Sattelpferd, das im Gespann links gehende Pferd.
Sättigen, in Lösungsmittel größtmögliche Stoffmenge auflösen; ↑ Dampf.
Saturation, Sättigung; Neutralisation. Ztw.: saturieren.
Saturn ↑ Planeten, ↑ Taf. Sp. 265.
Saturnalien, Fest des altitalischen Ackerbaugottes Saturnus, am 17.–21. od. 23. Dez. gefeiert.
Satyriasis, krankhaft gesteigerter Geschlechtstrieb beim Mann.
Satyrn, grch. Wald-, Weide-, Feld- u. Weinbaudämonen, bocksgestaltig od. mit Bocksohren u. -schwänzen.
Satz,
- mus.:
- a) Setzweise;
- b) geschlossener Abschnitt eines mehrteiligen Werkes;
- c) mehrtaktige Periode eines Musikstücks.
- Jagdl.: gleichzeitig geborene Junge v. Häsin od. Kaninchen.
Satzung, Rechtsnorm, Statut; Österr.: der v. Einigungsamt für allgemeinverbindlich erklärte Tarifvertrag.
Sau (Fluß) = Save.
Sauer, Emil, Ritter v., Klaviervirtuos, *1862.
Sauerbruch, Ferd., Chirurg, *1875.
Sauerdorn (Berberitze, Berberis vulgaris), Strauch, Dornen dreiteilig, Blüten in niederhängenden Trauben, gelb, Staubgefäße auf Reiz hin beweglich, Beeren länglich, scharlachrot.
Sauergräser = Riedgräser.
Sauerklee (Oxalis), mit meist dreizählig. Blättern (den Kleeblättern ähnlich) ; z. T. Zierpflanzen (Glücksklee).
Sauerland, industriereiche Landschaft im südl. Westfalen, mit Sauerländ. Gebirge (Lenne-, Ebbe-, Rothaargeb.).
Sauerstoff, chem. ↑ Element, in der Atmosphäre (21% des Volumens), in Verbindungen weit verbreitet (45% der Erdrinde), auch in Pflanzen- und Tierstoffen; farbloses Gas. Verflüssigter S. dient für autogenes Schweißen und Schneiden, zu künstl. Atmung. Mit S. verbinden heißt: oxydieren (Oxydation). Wichtigste S.-Verb. ist ↑ Wasser. ↑ Ozon.
Sauerwein, Jules, frz. Journalist (für „Matin“), *1880.
Sauerwurm ↑ Wickler.
Säugetiere, die am höchsten organisierten Wirbeltiere; Kennzeichen: Behaarung („Haartiere“) u. Ernährung der meist lebendig gebornen Jungen mit den Absonderungen besonderer Hautdrüsen (Milchdrüsen); warmblütig, atmen mit Lungen; haben meist 4 Gliedmaßen; besitzen Zwerchfell; Herz in 2 Vorkammern u. 2 Kammern geschieden. An der Wirbelsäule sind fast immer 7 Halswirbel vorhanden (Ausnahmen: Walroß u. Zweizehenfaultier 6, Dreizehenfaultier 8–10), auch bei langhalsigen Formen wie den Giraffen. Die Einteilung erfolgt nach dem Bau der weibl. Geschlechtsorgane:
- 1) Kloakentiere (Monotremata), After, Geschlechts- und Harnausführgänge münden in eine gemeinsame Kloake, eierlegend: Ameisenigel, Schnabeltier.
- 2) Beuteltiere (Marsupialia, Didelphia), mit doppelter (didelpher) Scheide u. getrennter Gebärmutter, gebären unentwickelte (Beutel-)Junge.
- 3) Monodelphier (Monodelphia), Scheide stets einfach (monodelph), die Gebärmutter selten doppelt; gebären vollkommen entwickelte Junge, haben Mutterkuchen (daher Plazentalia, im Gegensatz zu den beiden ersten ohne Mutterkuchen [Aplazentalia]);
- a) Indeziduaten (Dezidualose S., Adeciduata): beim Geburtsakt werden die Zotten des Mutterkuchens aus der Gebärmutterschleimhaut gezogen, ohne sie zu verletzen (Schweine, Kamele, Pferde, Nilpferde, Seekühe, Wale, Wiederkäuer);
- b) Deziduaten (Deciduata): die Zotten werden unter Bildung einer blutenden Wunde beim Gebärakt abgelöst (Raubtiere, Insektenfresser, Nagetiere, Primaten [Halbaffen, Affen, Mensch]).
Lit: „Brehms Tierleben“, Bd. 10–13 (1912–164).
Säugling, Kind bis zum Ende des 1. Lebensjahres. S.s-fürsorge ↑ Kinderfürsorge.
Saugwürmer, Schmarotzerwürmer, meist blattförmig, mit Saugnäpfen, z. B. Leberegel.
Saul, 1. jüd. König um 1030–10 v. Chr.
Säulen, Stützen aus Eisen, Stein, Holz usw., i. allg. aus Basis, Schaft und Kapitell bestehend. Grch. Säulenordnungen ↑ unten.
-
Säulen: a dorische
-
b ionische
-
c korinth. Ordnung.
Säulen des Herkules, die Straße v. Gibraltar.
Säulenheilige, christl. syr. Asketen, lebten zur Bußübung auf engem Standort (später Säulen).
Saulus (Saul), Apostel, ↑ Paulus.
Saumpfad, schmaler Gebirgsweg f. Menschen und Packtiere.
Saumtier, Packtier für Saumpfade.
Säuren, Wasserstoffverb., die meist sauer schmecken, blaues Lackmuspapier röten, mit Basen ↑ Salze geben; der Wasserstoff in ihnen ist durch Metalle ersetzbar.
Saurier, die großen ausgestorbenen Kriechtiere, z. B. Ichthyo-S., Dino-S. ↑ Taf. „Zoologie“.
Sauternes, feiner weißer Bordeauxwein (nach frz. Ort S.).
Sauve qui peut! „rette sich, wer kann!“
Savannah, Hafenst., Georgia (USA), 100 000 E; lebhafter Handel.
Savannen, Grassteppen der Tropenländer, bes. Afrikas, mit einzelnen Riesenbäumen (Affenbrotbäumen) u. vielen Akazien.
Save, Nbfl. der Donau, mündet bei Belgrad, 712 km. Kämpfe 1914–15; 6.–7. 10. 1915 v. Österreichern überschritten.
Savigny, Friedr. Karl v., Rechtslehrer, 1779–1861; Begr. der histor. Rechtsschule.
Savoir-vivre, Lebensart.
Savona, ital. St., am Ligur. Meer, 66 000 E.
Savonarola, Girolamo, 1452–98, Dominikaner; machte Florenz zur theokrat Rep.; 1497 exkommuniziert, 1498 verbrannt.
Savoyen, Landschaft in O-Frankr., in den Alpen, südl. v. Genfer See, mit Montblanc, grenzt an Italien. Grfsch, unter Humbert Weißhand (um 1030), dem Ahnherrn des ital. Königshauses; 1713 Königstitel (S. u. Sardinien gemeinsam); 1860 frz.
Sax, Adolphe, frz. Instr.enmacher, 1814–94; Erfinder des Saxophons.
Saxifraga = Steinbrech.
Saxnôt, Name des Kriegsgottes Týr (Ziu) bei d. Sachsen.
Saxonia, Personifikation Sachsens.
Saxophon, Blechblasinstr., Hauptinstr. des Jazz; ↑ Sax.
Say, Jean Baptiste, frz. Nat.-Ök., 1767–1832.
Sbirren, früher ital. Polizeidiener, bes. im Kirchenstaat.
sc. = scilicet, „versteht sich!“
S. C.= Seniorenkonvent der (studentischen) Korps.
S. C. = Südcarolina (USA).
Scala, (Ton-) „Leiter“; (Teatro della) S., großes Opernhaus in Mailand.
Scaliger, Joseph Justus, Altertumsforscher, 1540–1609.
Scapa-Flow-Bucht, auf der engl. Insel Pomona (Orkney-Inseln). Aufenthalt der engl. Marine 1914–18. 21. 6. 1919 Versenkung der internierten dt. Flotte.
Scarborough, nordengl. Seebad und Kriegshafen, 46 000 E.
Scarlatti,
- 1) Alessandro, ital. Komp., 1659–1725; Opern, Kirchenwerke.
- 2) Domenico, Klaviervirtuos u. Komp., 1685–1757.
Scarron, Paul, frz. Dichter, 1610–60.
[Ξ]Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Handschriftliche Ergänzung: „13/1. ja“
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