Zum Inhalt springen

Erster Pariser-Friedens-Vertrag vom 30. Mai 1814

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<<
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Erster Pariser-Friedens-Vertrag vom 30. Mai 1814
Untertitel: Vertrag zwischen Preußen mit seinen Alliierten und Frankreich
aus: Die Staats-Verträge des Königreichs Bayern in Bezug auf Justiz-, Polizei-, Administrations-, Territorial- u. Grenz-; Bundes-, Kirchen-, Militär-, Handels-, Schifffahrt-, Post-, Eisenbahn-, Telegraphen- und Münz-Angelegenheiten: von 1806 bis einschließlich 1858
Herausgeber: G. M. Kletke
Auflage:
Entstehungsdatum: 30. Mai 1814
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Friedrich Pustet
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite



[243] 19. Erster Pariser-Friedens-Vertrag vom 30. Mai 1814.

Im Namen der allerheiligsten und untheilbaren Dreieinigkeit.

Da Seine Majestät der König von Preußen und Seine Alliirten an einem, und Meine Majestät der König von Frankreich und Navarra am andern Theile, ein gleiches Verlangen hegen, den langwierigen Erschütterungen von Europa und dem Unglücke der Völker durch einen festen auf eine richtige Vertheilung der Kräfte unter die Mächte, gegründeten, und in seinen Bestimmungen die Gewährleistung für seine Dauer enthaltenden Frieden, ein Ende zu machen, und Seine Majestät der König von Preußen und Seinem Alliirten jetzt, wo Frankreich durch seine erfolgte Rückkehr unter die väterliche Regierung seines Königs Europa ein Pfand der Sicherheit und der Beständigkeit gibt, von demselben diejenigen Bedingungen und Gewährleistungen nicht mehr erheischen wollen, welche Sie ungern unter seiner vorigen Regierung von ihm gefordert hatten, so haben Ihre gedachten Majestäten Bevollmächtigte ernannt, um einen Friedens- und Freundschafts-Vertrag zu unterhandeln, zu schließen und zu unterzeichnen, nämlich Seine Majestät der König von Preußen, den Herrn Carl August Freiherrn von Hardenberg, Ihren Staatskanzler, Ritter des großen schwarzen und rothen Adler-Ordens, des Preußischen St. Johanniter-Ordens, und des Preußischen eisernen Kreuzes, Großkreuz der Ehrenlegion, Ritter des Russischen St. Andreas-, St. Alexander-Newsky- und St. Annen-Ordens erster Klasse, Großkreuz des Hungarischen St. Stephans-Ordens, Ritter des Spanischen St. Carls-Ordens, des Schwedischen Seraphinen-, des Württembergischen goldnen Adler-Ordens und mehrerer andern [244] und den Herrn Carl Wilhelm Freiherrn von Humboldt, Ihren Staatsminister, Kammerherrn und außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei Seiner Kaiserlich-Königlichen Apostolischen Majestät, Ritter des großen rothen Adler-Ordens, des Preußischen eisernen Kreuzes und des Russischen St. Annen-Ordens erster Klasse;

und Seine Majestät der König von Frankreich und Navarra den Herrn Carl Moritz Talleyrand-Perigord, Prinzen von Benevent, Großkreuz der Ehrenlegion, Ritter des Preußischen schwarzen und rothen Adler-Ordens, Großkreuz des Oesterreichischen Leopoldordens, Ritter des Russischen St. Andreas-Ordens, Ihren Minister und Staatssecretär der auswärtigen Angelegenheiten etc., welche nach geschehener Auswechselung ihrer in guter und gehöriger Form bestandenen Vollmachten über folgende Artikel übereingekommen sind.

Erster Artikel. Von dem heutigen Tage an, wird zwischen Seiner Majestät dem Könige von Preußen und Seinen Alliirten an einem, und Seine Majestät dem Könige von Frankreich und Navarra am andern Theile, Ihren Erben und Nachfolgern, Ihren jederseitigen Staaten und Unterthanen auf immerwährende Zeit Friede und Freundschaft sein.

Die hohen contrahirenden Theile werden alle Sorgfalt anwenden, um nicht nur unter sich, sondern auch so weit es von ihnen abhängt, unter allen Europäischen Staaten die Eintracht und das gute Einverständniß aufrecht zu erhalten, welche zu der Ruhe von Europa so nothwendig sind.

[245] Zweiter Artikel. Das Königreich Frankreich behält die Integrität seiner Gränzen, so wie selbige in dem Zeitpnnkte am ersten Januar 1792 bestanden. Es wird überdem eine, in der Demarkationslinie, welche der folgende Artikel bestimmt, begriffene Gebietsvermehrung erhalten.

Dritter Artikel. Von der Seite Belgiens, Deutschlands und Italiens wird die ehemalige Gränze, so wie sie den ersten Januar des Jahres 1792 bestand, von der Nordsee zwischen Dünkirchen und Nieumpoort an, bis zum Mittelländischen Meer zwischen Cagnes und Nizza, mit folgenden Rektificirungen wieder hergestellt werden:

1. Im Departement von Jemappes werden die Kantone Dour, Merbes le Chateau, Beaumont und Chimay, Frankreich verbleiben. Die Demarkationslinie wird da, wo sie den Kanton Dour berührt, zwischen diesem und den Kantonen Boussu und Paturage, so wie fürder zwischen dem Kanton Merbes le Chateau und den Kantonen Binch und Thuin hinlaufen.

2. In dem Departement der Sambre und Mons werden die Kantone Walcourt, Florennes, Beauraing und Gedinne Frankreich gehören; die Gränze wird, wenn sie an dieses Departement gelangt, der Linie folgen, welche die vorgedachten Kantone von dem Departement Jemappe und von dem übrigen Theile des Sambre- und Mons-Departements scheidet.

3. In dem Mosel-Departement wird die neue Gränze, wo sie von der alten abweicht, durch eine von Perle bis Fremersdorf zu ziehende und [246] durch diejenige Linie gebildet werden, welche den Kanton Tholey von dem übrigen Theile des Mosel-Departements trennt.

4. In dem Saar-Departement werden die Kantone Saarbrück und Arneval Frankreich verbleiben, ingleichen derjenige Theil des Kantons Lebach, welcher im Süden einer Linie liegt, die längs der Markungen der Dörfer Herchenbach, Ueberhofen, Hilsbach und Hall (diese verschiedenen Orte außerhalb der französischen Gränze belassend) bis zu dem Punkte hinläuft, wo bei Querselle (welches Frankreich gehört) die Linie, welche die Kantone Arneval und Ottweiler von einander scheidet, an diejenige trifft, welche die Kantone Arneval und Lebach von einander trennt; die Gränze in diesem Landstriche besteht in der oben beschriebenen und in einer Linie, welche den Kanton Arneval von dem Kanton Bliescastel trennt.

5. Da die Festung Landau vor dem Jahre 1792 einen isolirten Punkt in Deutschland ausgemacht hat, so behält Frankreich jenseits seiner Grenzen, um die Festung und ihren Umkreis mit dem übrigen Theile des Königreichs in Verbindung zu setzen, einen Theil der Departements des Donnersberges und des Nieder-Rheins. Die neue Begrenzung geht von dem Punkte aus, wo bei Obersteinbach (welches außerhalb des französischen Gebietes bleibt) die Grenze zwischen dem Mosel- Departement und dem Departement des Donnersberges an das De- partement des Nieder-Rheins trifft, und folgt der Linie, welche die Kantons Weissenburg und Bergzabern (auf Seiten Frankreichs) die [247] Kantone Pirmasens, Dahn und Anweiler (auf Seiten Deutschlands) von einander scheidet, bis zu dem Punkte, wo diese Grenzscheiden, bei dem Dorfe Wolmersheim, den ehemaligen Umkreis der Festung Landau berühren. Von diesem Umkreise ab, welcher bleibt, wie er im Jahre 1792 gewesen, folgt die neue Gränze demjenigen Arme des Queichflusses, welcher jenen Umkreis bei Queichheim (zu Frankreich gehörig) verläßt, und bei den Dörfern Mertenheim, Knittelheim und Belheim vorbei (die gleichfalls französisch bleiben) nach dem Rhein hinfließt, welcher hiernach die weitere Grenze zwischen Frankreich und Deutschland bildet.

Was den Rhein betrifft, so wird der Thalweg, jedoch mit der Maßgabe die Grenzscheidung ausmachen, daß die in per Folge mit dem Laufe dieses Stromes sich ereignenden Veränderungen künftighin keinen Einfluß auf das Eigenthum der darin befindlichen Inseln haben werden, der Besitzstand der Inseln wird, so wie er zur Zeit der Unterzeichnung des Tractats von Lüneville war, wiederhergestellt werden.

6. Im Departement von Doubs wird die Gränze dergestalt rectificirt werden, daß sie oberhalb bei la Ranconniere bei Locle beginnt und dem Kamme des Jura zwischen la Cerneux-Pequignot und dem Dorfe Fontenelles bis zu einem 7 bis 8000 Fuß nordwestlich von dem Dorfe la Brevine belegenen Gipfel des Jura folgt, wo sie wieder in die ehemalige französische Gränze fällt.

[248] 7. In dem Departement von Leman bleiben die Gränzen zwischen dem französischen Gebiete, dem Waadtlande und den verschiedenen Gebietstheilen der Republik Genf (welche einen Theil der Schweiz ausmachen wird) ebenso, wie sie waren, ehe Genf dem französischen Gebiete einverleibt worden, aber der Kanton Frangy, der Kanton St. Julien mit Ausnahme desjenigen Theiles, welcher im Norden einer Linie liegt, die von dem Punkte, wo der Fluß Laire bei Chancy in das Genfer Gebiet tritt, längs der Markungen von Seseguin, Laconex und Seseneuve, die außerhalb der französischen Gränze bleiben, gezogen wird), der Kanton Reignier (mit Ausnahme desjenigen Stückes, welches sich im Osten einer Linie befindet, die den Markungen von Muraz, Bussy, Pers und Cornier folgt, welche außerhalb der französischen Gränze liegen), und der Kanton de la Roche (mit Ausnahme der Ortschaften la Roche und Armanox und ihrer Bezirke) werden Frankreich verbleiben. Der Grenzzug wird den Gränzen dieser verschiedenen Kantone und den Linien folgen, welche die zu Frankreich verbleibenden Stücke und diejenigen, welche es nicht behält von einander trennen.

8. In dem Departement von Mont-Blanc erwirbt Frankreich die Unterpräfectur Chambery, mit Ausnahme der Kantone de l’Hopital, St. Pierre d’Albigny, de la Rocette und Montmeillant und die Unter-Präfectur Annecy, mit Ausnahme desjenigen Theiles des Kantons Faverges, welcher östlich einer Linie liegt, die zwischen Ourechaise und Marlens [249] auf französischer und Marthod und Ugine auf der entgegengesetzten Seite läuft und hiernächst dem Kamme der Berge bis zur Gränze des Kantons Thones folgt; diese Linie wird, mit den Gränzen der erwähnten Kantone, in der dortigen Gegend den neuen Gränzzug bilden.

Auf der Seite der Pyrenäen bleiben die Gränzen zwischen den beiden Königreichen Frankreich und Spanien so wie sie in dem Zeitpnnkte am ersten Januar 1792 waren und es wird von Seiten beider Kronen sofort eine Kommission mixte ernannt werden, um die Final-Demarcation festzustellen.

Frankreich entsagt allen Sonveränetäts-, Lehensherrlichkeits- und Besitzrechten auf alle und jede außerhalb der oben bezeichneten Gränze belegenen Länder und Distrikte, Städte und Ortschaften, doch wird das Fürstenthum Monaco in die Verhältnisse, worin es sich vor dem ersten Januar 1792 befunden, zurückgestellt.

Die verbündeten Höfe sichern Frankreich den Besitz des Fürstenthums Avignon, der Grafschaft Venaissinn, der Grafschaft Mümpelgard und aller der Factoren zu, welche ehehin zu Deutschland gehört haben und in der obenbezeichneten Gränze begriffen sind, sie mögen vor oder nach dem ersten Januar 1792 Frankreich einverleibt worden sein. Die Mächte behalten sich gegenseitig die völlige Befugniß vor, diesen oder jenen Punkt ihrer Staaten, welchen sie ihrer Sicherheit zuträglich erachten werden, zu befestigen.

[250] Um jede Verletzung von Privat-Eigenthum zu vermeiden und nach den liberalsten Grundsätzen die Besitzungen der an der Gränze wohnenden Individuen sicher zu stellen, werden von jedem der an Frankreich grenzenden Staaten Kommissarien ernannt werden, um in Gemeinschaft mit französischen Kommissarien zur Gränzbeziehung der jederseitigen Länder zu schreiten.

Sobald die Arbeit dieser Kommissarien beendigt sein wird, werden Karten aufgenommen und von den respectiven Kommissarien unterzeichnet, und Pfähle errichtet werden, welche die gegenseitigen Gränzen bekunden werden.

Vierter Artikel. Um die Verbindung zwischen der Stadt Genf und andern am See belegenen Theilen des Schweizergebietes zu sichern willigt Frankreich ein daß der Gebrauch der Straße durch Versoy beiden Ländern gemein sei. Die beiden Regierungen werden sich gütlich über die Mittel zur Verhütung des Schleichhandels, zur Regulirung des Postenlaufs und zur Instandhaltung der Straße einverstehen.

Fünfter Artikel. Die Schifffahrt auf dem Rheine, von dem Punkte an, wo er schiffbar wird, bis zur See, und umgekehrt, soll frei sein, in dem Maaße, daß sie niemanden untersagt werden kann, und man wird sich bei dem künftigen Kongresse mit den Grundsätzen beschäftigen, nach welchen die von den Ufer-Staaten zu erhebenden Gefälle auf die gleichmäßigste und dem Handel aller Nationen am meisten günstige Weise regulirt werden können.

[251] Gleichergestalt soll bei dem künftigen Kongresse untersucht und entschieden werden, in welcher Art die obige Bestimmung, um den Verkehr zwischen den Völkern zu erleichtern, und sie sich, eines dem andern immer weniger fremd zu machen, auch auf alle andern in ihrem Laufe schiffbaren und verschiedene Staaten trennenden oder durchfließenden Ströme ausgedehnt werden können.

Sechster Artikel. Holland, unter die Souveränetät des Hauses Oranien gestellt, wird einen Gebietszuwachs erhalten. Der Titel und die Ausübung der Sonveränetät können dort in keinem Falle einem Fürsten zukommen, der eine auswärtige Krone trägt oder sie zu tragen berufen ist.

Die Staaten Deutschlands werden unabhängig und durch ein föderatives Band vereinigt sein.

Die Schweiz wird, unabhängig, sich selbst zu regieren, fortfahren.

Italien, außerhalb der Gränzen der an Oesterreich zurückgelangenden Länder, wird aus souverainen Staaten bestehen.

Siebenter Artikel. Die Insel Malta und ihre Dependenzen sollen zum völligen Eigenthume und mit aller Souveränetät Seiner brittischen Majestät gehören.

Achter Artikel. Seine Brittische Majestät, indem Sie für Sich und Ihre Bundesgenossen stipulirt, verbindet Sich, Seiner Allerchristlichsten Majestät in den weiter unten festgesetzten Zeiträumen die Kolonien, Fischereien, Komptoirs und Niederlassungen aller Art herauszugeben, welche Frankreich am ersten Januar 1792 in den Meeren und auf dem [252] festen Lande von Amerika, Afrika und Asien besaß, ausgenommen jedoch die Inseln Tabago und St. Lucia, Isle de France und dessen Zubehörungen, namentlich Rodrigue und die Sechellen, welche Seine Allerchristlichste Majestät mit vollem Eigenthum und aller Souverainetät Seiner Brittischen Majestät abtreten; im gleichen denjenigen Theil von St. Domingo, welchen Frankreich im Baseler Frieden cedirt erhalten hat, und den Seine Allerchristlichste Majestät Seiner Katholischen Majestät zum vollen Eigenthume und mit aller Souveränetät wieder abtreten.

Neunter Artikel. Seine Majestät der König von Schweden und Norwegen willigen im Gefolge der mit Ihren Alliirten und zur Vollziehung des vorhergehenden Artikels getroffenen Verabredungen ein, daß die Insel Guadeloupe Seiner Allerchristlichsten Majestät herausgegeben werde, und cediren alle Rechte, die ihnen an diese Insel zustehen können.

Zehnter Artikel. Seine Allergetreueste Majestät verpflichten sich im Gefolge der mit Ihren Alliirten und zur Vollziehung des 8. Artikels getroffenen Uebereinkunft, Seiner Allerchristlichsten Majestät in dem unten bestimmten Zeitraume das französische Guiana, so wie es am ersten Januar 1792 bestand, herauszugeben.

Da die obige Bestimmung zur Folge hat, daß die zur damaligen Zeit wegen der Gränzen bestandene Streitigkeit wieder auflebt, so ist man übereingekommen, daß diese Streitigkeit durch eine gütliche Vereinbarung zwischen den beiden Höfen unter der Vermittlung Seiner Brittischen Majestät, beigelegt werden soll.

[253] Eilfter Artikel. Die Plätze und Forts, welche in den Colonien und Niederlassungen vorhanden sind, die vermöge der Art. 8, 9 und 10 Seiner Allerchristlichsten Majestät zurückgegeben werden sollen, werden in dem Zustande überliefert werden, in welchem sie sich in dem Augenblicke der Unterzeichnung des gegenwärtige Vertrages befinden.

Zwölfter Artikel. Seine Brittische Majestät verpflichten sich, die Unterthanen Seiner Allerchristlichsten Majestät hinsichtlich des Handels und der Sicherheit der Personen und des Eigenthums, innerhalb der Gränzen der Brittischen Souveränetät auf dem festen Lande von Indien dieselben Vergünstigungen, Privilegien und Schutz genießen zu lassen, welche den am meisten begünstigsten Nationen gegenwärtig zugestanden sind oder zugestanden werden. Ihrerseits übernehmen Seine Allerchristlichste Majestät, - da Ihnen nichts mehr am Herzen liegt, als die immerwährende Dauer des Friedens zwischen den Kronen Frankreich und England, und da Sie, so weit es in Ihrem Vermögen steht, dazu beitragen wollen, von nun an von den Verhältnissen beider Völker alles zu entfernen, was dereinst das gegenseitige gute Vernehmen stören könnte - die Verpflichtung, kein Befestigungswerk in den Niederlassungen anzulegen, die Ihnen herausgegeben werden sollen und innerhalb der Gränzen der Brittischen Souveränetät auf dem festen Lande von Indien belegen sind, und in diese Niederlassungen nur die zur Handhabung der Polizei erforderliche Anzahl von Truppen zu legen.

Dreizehnter Artikel. Was die Fischerei-Gerechtigkeit der Franzosen auf den großen Untiefen von Terre-Neuve, an den Küsten der Insel [254] dieses Namens und der umliegenden Inseln in dem Golfe de St. Laurent betrifft, so wird alles wieder auf denselben Fuß, wie im Jahre 1792, gesetzt werden.

Vierzehnter Artikel. Die Kolonien, Komptoirs und Niederlassungen, welche Seiner Allerchristlichsten Majestät von Seiner Britischen Majestät oder Ihren Alliirten herausgegeben werden sollen, werden, und zwar die in den Nordischen Meeren und in den Meeren und auf dem festen Lande von Amerika und Afrika, in drei Monaten - und die jenseits des Vorgebirges der guten Hoffnung, in sechs Monaten nach der Ratification des gegenwärtigen Vertrages überliefert werden.

Fünfzehnter Artikel. Da die hohen kontrahierenden Theile vermittelst des 4. Artikels der Convention vom 23. des letztverflossenen Monats April sich vorbehalten haben, in dem gegenwärtigen definitiven Friedenstractate das Loos der Arsenale und der bewaffneten und unbewaffneten Kriegsschiffe zu reguliren, welche sich in dem von Seiten Frankreichs zur Erfüllung des 2. Artikels jener Convention überlieferten Seeplätzen befinden, so ist man überein gekommen, daß die gedachten bewaffneten und unbewaffneten Kriegsschiffe und Kriegsfahrzeuge, desgleichen das Schiffsgeschütz und die Schiffsmunition und alle Materialien zum Baue und der Bewaffnung "zwischen Frankreich und den Ländern, wo die Plätze liegen", in dem Verhältnisse von zwei Drittheilen für Frankreich und einem Drittheil für die Mächte, welchen die besagten Plätze gehören werden, getheilt werden sollen. Die im Bau begriffenen Schiffe und Fahrzeuge, welche nicht in dem Zustande sein sollten, sechs Wochen nach [255] Unterzeichnung des gegenwärtigen Vertrages in See gelassen zu werden, sollen für Materialien angesehen, und als solche, nach geschehener Demolirung, in dem oben bemerkten Verhältnisse vertheilt werden.

Von beiden Seiten werden Kommissare ernannt werden, um die Theilung festzusetzen und eine Zusammenstellung darüber aufzunehmen, und die verbündeten Mächte werden Pässe und Gebietsbriefe ertheilen, um die Rückkehr der französischen Gewerks- und Seeleute und Offizianten nach Frankreich zu sichern.

Die Schiffe und Arsenale, die sich in den Seeplätzen befinden, welche vor dem 23. April in die Gewalt der Alliirten gefallen sein möchten, desgleichen die Schiffe und Arsenale, welche Holland gehörten, und namentlich die Texelflotte sind unter obigen Bestimmungen nicht begriffen.

Die französische Regierung verpflichtet sich, alles, was ihr vermöge der oben angegebenen Bestimmungen zu Theil werden wird, binnen drei Monaten nach bewerkstelligter Theilung wegzuschaffen oder verkaufen zu lassen.

Der Hafen von Antwerpen wird künftighin ein Handelshafen sein.

Sechzehnter Artikel. Da die hohen contrahirenden Theile die Spaltungen, welche Europa erschüttert haben, in gänzliche Vergessenheit bringen und gebracht wissen wollen, so erklären und versprechen sie, daß in den durch den gegenwärtigen Vertrag herausgegebenen oder abgetretenen Ländern kein Individuum, wes Standes und Würden er auch sei, für seine Person oder an seinem Eigenthum unter irgend einem Vorwande [256] oder wegen seines Betragens und seiner Meinung in politischen Angelegenheiten, oder wegen seiner Anhänglichkeit, es sei an irgend einen der contrahirenden Theile, oder an eine der Regierungen, deren Dasein aufgehört hat, oder aus sonst irgend einer Ursache, es sei denn wegen eingegangener Schuldverbindlichkeiten gegen Individuen oder wegen Handlungen, die später als der gegenwärtige Vertrag sind, verfolgt, beunruhigt oder angefochten werden soll.

Siebzehnter Artikel. In allen Ländern, welche theils kraft des gegenwärtigen Vertrages, theils kraft der in Folge desselben zu treffenden Vereinbarungen, andere Beherrscher erhalten oder erhalten sollen, wird den eingebornen und fremden Einwohnern, wes Standes und Volkes sie seien, ein sechsjähriger Zeitraum, von Auswechselung der Ratificationen an gerechnet, verstattet sein, um, wenn sie es angemessen finden, über ihr es sei vor oder nach dem jetzigen Kriege erworbenes Eigenthum zu schalten und sich nach selbst beliebiger Wahl in dieses oder jenes Land zurückzuziehen.

Achtzehnter Artikel. Da die alliirten Mächte Seiner Allerchristlichsten Majestät einen neuen Beweis ihres Verlangens geben wollen, die Folgen der durch den gegenwärtigen Frieden so glücklich beendigten

Unglücks-Epoche verschwinden zu lassen, so leisten sie auf die Totalität der Summen Verzicht, welche die Staatsregierungen aus Kontrakten, für Lieferungen oder irgend welche Vorschüße, die dem französischen Gouvernement in den verschiedenen seit 1792 stattgefundenen Kriegen geleistet worden sind, an Frankreich zu fordern haben.

[257] Ihrerseits begeben Sich Seine Allerchristlichste Majestät aller Forderungen, die Sie in gleicher Beziehung wider die alliirten Mächte sollten anbringen können.

Zur Vollstreckung dieses Artikels verpflichten sich die hohen kontrahirenden Theile, sich wechseitig alle auf die Schuldforderungen, denen sie gegenseitig entsagt haben, sich beziehenden Rechtstitel, Obligationen und Urkunden auszuhändigen.

Neunzehnter Artikel. Die französische Regierung verpflichtet sich, die Summen liquidiren und bezahlen zu lassen, von denen sich finden möchte, daß sie solche anderweitig in den Ländern außerhalb ihres Gebietes auf den Grund von Kontrakten oder andern förmlichen Verpflichtungen schuldig ist, welche zwischen Individuen oder Privat-Anstalten und den französischen Behörden sowohl für Lieferungen als aus Anlaß gesetzlicher Verbindlichkeiten eingegangen worden sind.

Zwanzigster Artikel. Die hohen kontrahirenden Theile werden unmittelbar nach Auswechselung der Ratificationen des gegenwärtigen Vertrages Kommissarien zur Regulirung und Wahrnehmung des Vollzuges der Gesammtheit der in den 18. und 19. Artikel enthaltenen Bestimmungen ernennen. Diese Kommissarien werden sich mit der Untersuchung der Forderungen, von welchen in dem vorstehenden Artikel die Rede ist, mit der Liquidation der reclamirten Summen und mit der Weise beschäftigen welche von der französischen Regierung zur Berichtigung derselben vorgeschlagen werden wird. Sie werden gleichermaßen mit Aushändigung der Rechtstitel, Obligationen und Urkunden in Betreff der Schuldforderungen [258] beauftragt werden, auf welche die hohen kontrahirenden Theile wechselseitig Verzicht leisten, dergestalt, daß die Ratification des Resultats ihrer Arbeiten diese gegenseitige Verzichtleistung zur Vollständigkeit bringt.

Einundzwanzigster Artikel. Die Schulden, welche ursprünglich auf die zu Frankreich nicht ferner gehörigen Länder speziell hypothecirt oder für deren innere Verwaltung kontrahirt worden sind, bleiben diesen nämlichen Ländern zur Last. Man wird daher der französischen Regierung vom 22. Dezember 1813 an, diejenigen dieser Schulden zu gut rechnen, welche in Einschreibungen in das große Buch der öffentlichen Schuld von Frankreich verwandelt worden sind. Die Rechtstitel von den zur Einschreibung vorbereiteten und noch nicht eingeschriebenen, werden den Regierungen der betreffenden Länder ausgehändigt werden. Eine Kommission mixte wird die Verzeichnisse aller dieser Schulden anfertigen und feststellen.

Zweiundzwanzigster Artikel. Der französischen Regierung bleibt an ihrem Theile die Erstattung aller der Summen zur Last, welche von Unterthanen der obgedachten Länder in die französischen Kassen als Kaution, Deposita oder Konsignationen gezahlt worden sind. Gleichermaßen sollen die französischen Unterthanen, welche Diener jener Länder sind, und in deren Schatz Gelder als Kaution, Deposita oder Konsignationen abgeliefert haben, getreulich befriedigt werden.

Dreiundzwanzigster Artikel. Die mit keinem baaren Geldverkehr beauftragte Titularen von Stellen, die einer Kautionsleistung [259] unterworfen waren, sollen mit den Zinsen, bis zur vollständigen Zahlung in Paris, fünftheilweise und jährlich, vom Dato des gegenwärtigen Tractates an gerechnet, befriedigt werden.

In Ansehung der, eine Rechnungsvertretung auf sich habenden, wird diese Befriedigung, den einzigen Fall einer Veruntreuung ausgenommen. spätestens sechs Monate nach der Darlegung ihrer Rechnungen beginnen. Der Regierung ihres Landes wird eine Abschrift der letzten Rechnung zugestellt werden, um ihr zur Auskunft und zum Punkte zu dienen, von welchem auszugehen ist.

Vierundzwanzigster Artikel. Die gerichtlichen Deposita und die Niederlegungen (Consignations), so bei der Amortisations-Kasse zur Erfüllung des Gesetzes vom 28. Nivose Jahr 13 (18. Januar 1805) gemacht worden, und wo die Eigenthümer Einwohner der im Besitze Frankreichs nicht ferner verbleibenden Länder sind, werden in Zeit von einem Jahre, von Auswechselung der Ratificationen des gegenwärtigen Vertrages an gerechnet, zu Händen der Behörden jener Länder ausgeantwortet werden; ausgenommen diejenigen dieser Deposita und Niederlegungen (consignations), wobei französische Unterthanen interessiren, welchen Falles sie in der Amortissements-Casse bleiben, um erst auf die aus den Entscheidungen der kompetenten Behörden sich ergebenden Ausweisungen verabfolgt zu werden.

Fünfundzwanzigster Artikel. Die von Communen und öffentlichen Anstalten bei der Caisse de service und der Amortisationskasse, oder bei jeder andern Staatskasse deponirten Fonds sollen, nach Abzug der etwaigen ihnen gemachten Vorschüße und mit Vorbehalt der vorschriftsmäßigen, [260] auf diese Fonds von den Gläubigern jener Communen und öffentlichen Anstalten eingelegten Oppositionen, denselben Fünftheilweise von Jahre zu Jahre, vom Dato des gegenwärtigen Vertrages an gerechnet, zurückerstattet werden.

Sechsundzwanzigster Artikel. Vom ersten Januar 1814 an hört für das französische Gouvernement die Verbindlichkeit auf, irgend einem Individuum, welcher nicht mehr französischer Unterthan ist, irgend eine bürgerliche, militärische oder geistliche Besoldung, Gnadengehalt und Verabschiedungstractement zu bezahlen.

Siebenundzwanzigster Artikel. Die in den ehemaligen Departements von Belgien, des linken Rheinufers und der Alpen, außerhalb der ehemaligen Gränzen Frankreichs, von französischen Unterthanen unter einem lästigen Titel erworbenen Nationaldomainen, sind und bleiben den Erwerbern gesichert.

Achtundzwanzigster Artikel. Die Abschaffung des Heimfall-Rechtes (droit d’aubaine), Abschoß-Rechtes (detraction) und anderer von gleicher Beschaffenheit, wird in den Ländern, die sie gegenseitig mit Frankreich stipulirt haben oder die mit selbigem ehehin vereint waren, ausdrücklich beibehalten.

Neunundzwanzigster Artikel. Die französische Regierung verpflichtet sich, die Verschreibungen und andere Rechtstitel herausgeben zu lassen, welche in den von den französischen Heeren und Verwaltungen besetzten Provinzen möchten weggenommen worden sein, und falls die Herausgabe derselben nicht zu bewerkstelligen sein sollte, sind und bleiben diese Verschreibungen und Rechtstitel null und nichtig.

[261] Dreißigster Artikel. Die zu entrichtenden Summen für alle noch nicht beendigten, oder nach dem 31. Dezember 1812 beendigten Arbeiten zum allgemeinen Besten auf dem Rheine und in den durch den gegenwärtigen Vertrag von Frankreich losgetrennten Departements, fallen den künftigen Landbesitzern zur Last, und sollen durch die mit der Liquidation der Landesschulden beauftragte Kommission liquidirt werden.

Einunddreißigster Artikel. Die Archive, Karten, Pläne und Urkunden aller Art, welche den abgetretenen Ländern gehören oder die Verwaltung derselben betreffen, sollen gleichzeitig mit den Ländern selbst, oder wenn dieses nicht möglich sein sollte, binnen einer Frist, die nicht länger als sechs Monate nach der Uebergabe der Länder sein darf, getreulich ausgeliefert werden.

Diese Bestimmung findet auf die Archive, Karten und Pläne Anwendung, welche in den von den verschiedenen Armeen vorübergehend besetzten Ländern mögen fortgenommen worden sein.

Zweiunddreißigster Artikel. Binnen einer zweimonatlichen Frist werden alle von einer oder der andern Seite in den gegenwärtigen Krieg verwickelt gewesenen Mächte Bevollmächtigte nach Wien senden, um auf einem allgemeinen Kongresse die Vereinbarungen in Richtigkeit zu bringen,. durch welche die Bestimmungen des gegenwärtigen Vertrages vervollständigt werden sollen.

Dreiunddreißigster Artikel. Die Ratification des gegenwärtigen Vertrages und die Auswechselung der Ratificationen desselben soll binnen vierzehntägiger und wo möglich früher erfolgen.

[262] Zu Urkund dessen haben ihn die beiderseitigen Bevollmächtigten unterzeichnet und mit ihrem Wappen besiegelt.

Geschehen zu Paris den dreißigsten Mai des Jahres Christi Eintausend achthundert und vierzehn.

(L. S.) Karl August Freiherr von Hardenberg.
(L. S.) Knrl Wilhelm Freiherr von Humboldt.
(L. S.) Der Prinz von Benevent.

Additioneller Artikel. Obgleich der zu Basel den 5. April 1795 geschlossene Friedensvertrag, der zu Tilsit vom 9. Juli 1807 die Pariser Konvention vom 20. September 1808, so wie alle seit dem Baseler Frieden zwischen Preußen und Frankreich geschlossenen Konventionen und Verhandlungen aller Art durch den gegenwärtigen Vertrag schon an und für sich null und nichtig geworden, so haben gleichwohl die hohen contrahirenden Theile zweckmäßig erachtet, noch ausdrücklich zu erklären daß die gedachten Tractate in allen ihren sowohl öffentlichen als geheimen Artikeln aufhören verbindlich zu sein, und die Contrahenten gegenseitig sich jeglichen Rechtes begeben und von jeglicher Verbindlichkeit lossagen, die daraus fließen könnten.

Seine Allerchristlichste Majestät verspricht, daß die wider französische oder vermeintlich französische im Dienste Seiner Preußischen Majestät befindliche oder befindlich gewesene Unterthanen ergangenen Decrete, gleichwie die etwanigen zur Vollstreckung derselben gefällten Urtels ohne Wirkung bleiben sollen.

Der gegenwärtige additionelle Artikel soll dieselbe Kraft und Giltigkeit [263] haben, als wenn er von Wort zu Wort dem Haupt-Tractate vom heutigen Tage einverleibt wäre. Seine Ratification und die Auswechselung der Ratificationen desselben wird gleichzeitig erfolgen.

Zu dessen Urkund haben ihn die beiderseitigen Bevollmächtigten unterzeichnet und mit ihren Wappen besiegelt.

Geschehen zu Paris den dreißigsten Mai des Jahres Christi Eintausend Achthundert und vierzehn.

(L. S.) Carl August Freiherr von Hardenberg.
(L. S.) Carl Wilhelm Freiherr von Humboldt.
(L. S.) Der Prinz von Benevent.


Es folgt die französische Version dieses Vertrags. Der Wortlaut entspricht der Vorlage, die dort vorhandenen Fehler werden unkommentiert übernommen.


[243]
Au nom de la très Sainte et indivisible Trinité.

Sa Majesté le Roi de Prusse et Ses Alliés d’une part, et S. M. le Roi de France et de Navarre d’autre part, étant animés d’un égal désir de mettre fin aux longues agitations de l’Europe et aux malheurs des peuples, par une paix solide, fondée sur une juste répartition de forces entre les Puissances, et portant dans ses stipulations la garantie de sa durée, et S. M. le Roi de Prusse et Ses Alliés ne voulant plus exiger de la France, au-jourd’hui que, s’étant replacés sous le Gouvernement paternel de ses Rois, elle offre ainsi à l’Europe un gage de sécurité et de stabilité, des conditions et des garanties qu’ils lui avoient à regret demandées sous son dernier Gouvernement: Leurs dites Majestés ont nommé des Plénipotentiaires pour discuter, arrêter et signer un traité de paix et d’amitie, savoir S. M. le Roi de Prusse, le Sieur Charles Auguste Baron de Hardenberg, son Chancelier d’Etat, Chevalier du grand ordre de l’Aigle noire, de l’Aigle rouge, de celui de St. Jean de Jérusalem et de la Croix de fer de Prusse, Grand Aigle de la Légion d’honneur, Chevalier des ordres de St. André, des St. Alexander-Newsky et de St. Anne de première classe de Russie, grand Croix de l’ordre de St. Etienne de Hongrie, Chevalier de l’ordre de St. Charles d’Espagne, de celui des Séraphins de Suéde, de l’Aigle d’or de Wurtemberg et de plusieurs autres; [244] et le Sieur Charles Guillaume Baron de Humboldt, Son Ministre d’Etat, Chambellan et Envoyé Extraordinaire et Ministre Plénipotentiaire auprés de Sa Majesté Impériale et Royale Apostolique, Chevalier du Grand ordre de l’Aigle rouge, de celui de la Croix de fer de Prusse et de celui de St. Anne de première classe de Russie;

et Sa Majesté le Roi de France et de Navarre, le Sieur Charles Maurice Talleyrand-Périgord, Prince de Benevent, Grand Aigle de la Légion d’honneur, Chevalier de l’ordre de l’Aigle noire et de l’Aigle rouge de Prusse. Grand Croix de l’ordre de Léopold d’Autriche. Chevalier de l’ordre de St. André de Russie, Son Ministre et Secretaire d’Etat des affaires étrangères etc. lesquels, après avoir échangé leurs pleins pouvoirs trouvés en bonne et dûe form, sont convenus des articles suivans:

Article premier. Il y aura, à compter de ce jour, paix et amitié entre Sa Majesté le Roi de Prusse et Ses Alliés d’une part, et Sa Majesté le Roi de France et de Navarre de l’autre part, leurs héritiers et successeurs, leurs états et sujets respectifs, à perpétuité.

Les hautes Parties Contractantes apporteront tous leurs soins à maintenir, non seulement entr’elles, mais encore, autant qu’il dépend d’elles, entre tous les Etats de l’Europe, la bonne harmonie et intelligence si nécessaires a son repos.

[245] Article second. Le Royaume de France conserve l’intégrité des ses limites, telles qu’elles existoient à l’époque du 1. Janvier 1792. Il recevra en outre une augmentation de territoire, comprise dans la ligne de démarcation fixée par l’articlc suivant.

Article troisième. Du côté de la Belgique, de l’Allemagne et de l’Italie, l’ancienne frontière, ainsi qu’elle existoit le premier Janvier de l’année 1792 sera rétablie, en commençant de la mer du Nord entre Dunkerque et Nieuport, jusqu’à la Méditerranée entre Cagnes et Nice, avec les rectifications suivantes:

1. Dans le Département de Jemappes les Cantons de Dour, Merbes-le-Chateau, Beaumont et Chimay resteront à la France: la ligne de démarcation passera là où elle touche le Canton de Dour, entre ce Canton et ceux de Boussu et Paturage, ainsi que plus loin entre celui de Merbes-le-Chateau et ceux de Binch et de Thuin.

2. Dans le Département de Sambre et de Meuse, les Cantons de Valcour, Florennes, Beauring et Gédinne appartiendront, á la France; la demarcation, quand elle atteint ce Département, suivra la ligne qui sépare les Cantons précités du Département de Jemmappes et du reste de celui de Sambre et Meuse.

3. Dans le Département de la Moselle la nouvelle démarcation, là où elle s’écarte de l’ancienne, sera formée par une ligne à tirer depuis [246] Perle jusqu’à Fremersdorf, et par celle qui sépare le Canton de Tholey du reste du Département de la Moselle.

4. Dans le Département de la Sarre les Cantons de Saarbruck et d’Arneval resteront à la France, ainsique la partie de celui de Lebach qui est situé au midi d’une ligne à tirer le long de confins des villages de Herchenbach, Ueberhofen, Hilsbach et Hall (en laissant ces différens endroits hors de la frontière française, (jusq’au point où, près de Querseille) qui appartient a la France (la ligne qui sépare les Cantons d’Arneval et d’Ottweiler atteint celle qui sépare ceux d’Arneval et de Lebach; la frontière de ce côté sera formée par la ligne ci-dessus désignée, et ensuite par celle qui sépare le Canton d’Arneval de celui de Bliescastel.

5. La forteresse de Landau ayant formé avant l’année 1792 un point isolé dans l’Allemagne, la France conserve, au delà de ses frontières, une partie des Départements de Mont-Tonnèrre et du Bas-Rhin, pour joindre la forteresse de Landau et son rayon au reste de Royaume. La nouvelle démarcation, en partant du point où près d’Obersteinbach (qui reste hors de limites de la France), la frontière entre le Département de la Moselle et celui du Mont-Tonnèrre atteint le Département du Bas-Rhin, suivra la ligne qui sépare les Cantons de Weissenbourg et de Bergzabern (du côté de la France) les [247] Cantons de Pirmasens, Dahn et Anweiler (du côté de l’Allemagne) jusqu’au point ou ces limites, près du village de Vollmersheim, touchent l’ancien rayon de la forteresse de Landau. De ce rayon, qui reste ainsi qu’il étoit en 1792, la nouvelle frontière suivra le bras de la rivière de la Queich, qui, en quittant ce rayon près de Queichheim (qui reste à la France) passe près des villages de Mertenheim, Knittelsheim et Belheim (demeurant également François jusqu’au Rhin, qui continuera en suite à former la limite de la France et de l’Allemagne.)

Quant au Rhin le Thalweg constituera la limite, de manière cependant que les changemens que subira par la suite le cours de ce fleuve, n’auront à l’avenir aucun effet sur la propriété des îles qui s’y trouvent, l’état de possession de ces îles sera rétabli tel qu’il existoit, à lépoque de la signature du Traité de Luneville.

6. Dans le Département du Doubs la frontière sera rectifiée de manière à ce qu’elle commence audessus de la Ranconnière près de Locle, et suive la crête du Jura entre le Cerneux-Péquignot et le village de Fontenelles, jusqu’à une cime du Jura située à environ 7 ou 8000 pieds au Nord-Ouest du village de la Brévine, où elle retombera dans l’ancienne limite de la France.

[248] 7. Dans le Département du Léman, les frontières entre le territoire François, le pays de Vaud et les différentes portions du territoire de la République de Genève (qui fera partie de la Suisse) restent les mêmes qu’elles étoient avant l’incorporation de Genève à la France. Mais le Canton de Frangy, celui de St. Julien (à léxception de la partie située au Nord d’une ligne à tirer du point où la rivière de la Loire entre près de Chancy dans 1e territoire Genevois, le long des confins de Seseguin, Laconex et Séseneuve, qui resteront hors de limites de la France), le canton de Reignier (à l’éxception de la portion qui se trouve à l’Est d’une ligne qui suit les confins de la Muraz, Bussy, Pers et Cornier, qui seront hors des limites françaises) et le Canton de la Roche (à l’éxception des endroits nommés la Roche et Armanox avec leurs districts) resteront à la France. La frontière suivra les limites de ces différens Cantons, et les lignes qui séparent les portions qui demeurent à la France, de celles qu’elle ne conserve pas.

8. Dans le Département du Montblanc, la Prance acquiert la Sous- Préfecture de Chambery, à l’éxception des Cantons de l’Hôpital, de St. Pierre-d’Albigny, de la Rocette, et de Montmeillant.. et la Sous- Préfecture d’Annecy, à l’éxception de la partie du Canton de Faverges située à l’Est d’une ligne, qui passe entre Ourechaise et Marlens [249] du côté de la France, et Marthod et Ugine du côté opposé, et qui suit après, la crête de montagnes jusqu’à la frontière du canton de Thones: c’est cette ligne qui, avec la limite des Cantons mentionnés, formera de ce côté la nouvelle frontière.

Du côté des Pyrénées, les frontières restent telles qu’elles étoient entre les deux Royaumes de France et d’Espagne à l’époque du premier Janvier 1792, et il sera de suite nommé une Commission mixte de la part des deux couronnes, pour en fixer la démarcation finale.

La France renonce à tous droits de souveraineté, de suzeraineté et de possessions sur tous les pays et districts, villes et endroits quelconques situés hors de la frontière ci-dessus désignée, la Principauté de Monaco étant toutefois replacée dans les rapports où elle se trouvoit avant le premier Janvier 1792.

Les Cours alliées assurent à la France la possession de la Principauté d’Avignon, du Comtât Venaissin, du Comté de Montbeliard et de toutes les enclaves qui ont appartenu autrefois à l’Allemagne, comprises dans la frontière ci-dessus indiquée, quelles aient été incorporées à la France avant ou après le premier Janvier 1792. Les Puissances se réservent réciproquement la faculté entière de fortifier tel point de leurs Etats qu’elles jugeront convenable pour leur sureté.

[250] Pour éviter toute lésion de propriétés particulières, et mettre à couvert, d’après les principes les plus libéraux, les biens d’individus domiciliés sur les frontières, il sera nommé par chacun des Etats limitrophes de la France, des Commissaires pour procéder conjointement avec des Commissaires François, à la délimitation des pays respectifs.

Aussitôt que le travail des Commissaires sera terminé, il sera dressé des cartes signées par les Commissaires respectifs, et placé des poteaux qui constateront les limites réciproques.

Article quatrième. Pour assurer les communications de la ville de Genève avec d’autres parties du Territoire de la Suisse, situées sur le lac, la France consent, à ce que l’usage de la route par Versoy soit commun aux deux pays. Les Gouvernemens respectifs s’entendront à l’amiable sur les moyens de prévenir la contrebande, et de régler le cours des postes et l’entretien de la route.

Article cinquième. La navigation sur le Rhin, du point où il devient navigable jusqu’à la mer, et réciproquement, sera libre, de telle sorte quelle ne puisse être interdite à personne, et l’on s’occupera au futur congrès des principes d’après lesquels on pourra régler les droits à lever par les Etats riverains, de la manière la plus égale et la plus favorable au commerce de toutes les nations.

[251] Il sera examiné et décidé de même dans le futur congrès, de quelle manière, pour faciliter les communications entre les peuples et les rendre toujours moins étrangers les uns aux autres, la disposition ci-dessus pourra être également étendue à tous les autres fleuves, qui, dans leur cours navigable, séparent ou traversent différens Etats.

Article sixième. La Hollande, placéc sous la souveraineté de la maison d’Orange, recevra un accroissement de territoire. Le titre et l’exercice de la ssouveraineté n’y pourront dans aucun cas appartenir à aucun Prince portant ou appelé à porter une courronne étrangère.

Les Etats de l’Allemagne seront indépendans et unis par un lien fédératif.

La Suisse indépendante continuera de se gouverner par elle même.

L’Italie, hors des limites des pays qui reviendront à l’Autriche, sera composée d’Etats souverains.

Article septième. L’isle de Malte et ses dépendances appartiendront en toute propriété et souveraineté à S. M. Britannique.

Article huitième. Sa Majesté Britannique, stipulant pour Elle et ses Alliés, s’engage à restituer à Sa Majesté Très-Chrétienne, dans les délais qui seront ci-après fixés, les colonies, pêcheries, comptoires et établissemens de tout genre que la Francc possédoit au premier [252] Janvier 1792, dans les mers et sur les continens de l’Amérique de l’Afrique et de l’Asie, à l’éxception toutefois des îles de Tabago et de St. Lucie et de l’île de France et de ses dépendances, nommément Rodrigue et les Séchelles, lesquelles S. M. Très-Chrétienne céde en toute propriété et souveraineté a S. M. Britannique, comme aussi de la partie de St. Domingue, cédée à la France par la paix de Bâle, et que S. M. Très-Chrétienne rétrocèede à S. M. Catholique en toute propriété et souveraineté.

Article neuvième. S. M. le Roi de Suède et de Norvège, en conséquence d’arrangemens pris avec ses alliés et pour l’éxecution de l’article précédent, consent à ce que l’île de la Guadeloupe soit restituée à S. M. Très-Chrétienne, et cède tous les droits qu’il peut avoir sur cette île.

Article dixième. S. M. Très-Fidèle, en conséquence d’arrangemens pris avec ses Alliés, et pour l’éxecution de l’article VIII s’engage à restituer à S. M. Très-Chrétienne dans le delai ci-après fixé, la Guiane française, telle quelle existoit au premier Janvier 1792.

L’effet de la stipulation ci-dessus étant de faire revivre la contestation existante à cette epoque au sujet des limites, il est convenu que cette contestation sera terminée par un arrangement amiable entre les deux cours, sous la mediation de S. M. Britannique.

[253] Article oncième. Les placcs et forts existant dans les colonies et établissemens qui doivent être rendus à S. M. Très-Chrétienne, en vertu des articles VIII, IX et X seront remis dans l’état où ils se trouveront au moment de la signature du présent Traité.

Article douzième. Sa Majesté Britannique s’engage à faire jouir les sujets de S. M. Très-Chrétienne, relativement au commerce et à la sureté de leur personnes et propriétés, dans les limites de la souveraineté Britannique sur le continent des Indes, des mêmes facilités, privilèges et protection qui sont à présent on seront accordés aux nations le plus favorisées. De son côté S. M. Très-Chrétienne, n’ayant rien plus à coeur que la perpétuité de la paix entre les deux couronnes de France et d’Angleterre, et voulant contribuer, autant qu’il est en Elle, à écarter dès-à-présent, des rapports des deux peuples ce qui pourroit un jour altérer la bonne intelligence mutuelle, s’engage à ne faire aucun ouvrage de fortification dans les établissemens qui lui doivent être restitués, et qui sont situés dans les limites de la souveraineté Britannique sur le continent des Indes, et à ne mettre dans ces établissemens que le nombre de troupes nécessaire pour le maintien de la police.

Article treizième. Quant au droit de pêche des Français sur le grand-banc de Terreneuve, sur les côtes de l’île de ce nom et des [254] îles adjacentes dans le Golfe de St. Laurent, tout sera remis sur le même pied qu’en 1792.

Article quatorzième. Les colonies, comptoirs et établissemens qui doivent être restitués à S. M. Très-Chrétienne par S. M. Britannique, ou ses alliés seront remis, savoir: ceux qui sont dans les mers du Nord ou danqs les mers et sur les continens de l’Amérique et de l’Afrique, dans les trois mois, et ceux qui sont au delà du Cap de Bonne-Espérance, dans les six mois qui suivront la ratification du présent Traité.

Article quinzième. Les Hautes Parties contractantes s’étant résérvé par l’Article 4 de la Convention du 23. Avril dernier, de régler dans le présent Traité de paix définitive le sort des arsenaux et des vaisseaux de guerre armés et non armés qui se trouvent dans les places maritimes, remises par la France en éxecution de l’article 11 de la-dite Convention, il est convenu que les-dits vaisseaux et batimens de guerre armés et non armes. comme aussi l’artillerie navale et les munitions navales et tous les matériaux de construction et d’armemens, seront partagés entre la France et le pays où les places sont situés, dans la proportion de deux tiers pour la France, et d’un tiers pour les Puissances auxquelles les dites places appartiendront. Seront considérés [255] comme matériaux et partagés comme tels dans la proportion ci-dessus énoncée, après avoir été démolis, les vaisseaux et bâtimens en construction, qui ne seroient pas en état d’être mis en mer six semaines après la signature du présent traité.

Des oommissaires seront nommés de part et d’autre pour arrêter le partage et en dresser l’état; et des passeports ou sauf-conduits seront donnés par les puissances alliés, pour assurer le retour en France des ouvriers, gens de mer et employés français.

Ne sont compris dans les stipulations ci-dessus les vaisseaux et arsenaux existans dans les places maritimes qui seroient tombées au pouvoir des alliés antérieurement au 23. Avril, ni les vaisseaux et arsenaux qui appartenoient à la Hollande, et nommément la flotte du Texel.

Lc gouvernement de Francc s’pblige à retirer ou á faire vendre tout ce qui lui appartiendra par les stipulations ci-dessus énoncées, dans le délai de trois mois après le partage effectué.

Dorénavant le port d’Anvers sera uniquement un port de commerce.

Article seizième. Les hautes partics contractantes voulant mettre et faire mettre dans un entier oubli les divisions qui on agité l’Europe, déclarent et promettent que, dans les pays restitués et cédés par le présent traité, aucun individu de quelque classe et condition qu’il soit, ne pourra être poursuivi, inquiété ou troublé, dans sa personne [256] ou dans sa propriété, sous aucun prétexte, ou à cause de sa conduite ou opinion politique, ou de son attachement, soit à aucune des parties contractantes, soit à des gouvernemens qui ont cessé d’exister, ou pour toute autre raison, si ce n’est pour des dettes contractées envers des individus, ou pour des actes postérieurs au présent traité.

Article dix-septième. Dans tous les pays, qui doivent ou devront changer de maîtres, tant en vertu du présent traité que des arrangemens qui doivent être faits en conséquence, il sera accordé aux habitans naturels et étrangers, de quelque condition et nation qu’ils soient, un espace de six ans, à compter de l’échange des ratifications, pour disposer, s’ils le jugent convenable, de leurs propriétés acquises, soit avant, soit depuis la guerre actuelle, et se retirer dans tel pays qu’il leur plaira de choisir.

Article dix-huitième. Les puissances alliées voulant donner a Sa Majesté très-Chrétienne un nouveau temoignage de leur desir de faire disparoitre, autant qu’il est en elles. les conséquences de l’époque de malheur si heureusement terminée par la présente paix renoncent à la totalitè des sommes que les gouvernemens ont à réclamer de la France à raison de contracts de fournitures ou d’avances quelconque faites au Gouvernement français dans les différentes guerres qui ont eu lieu depuis 1792.

[257] De son côté Sa Majesté très-Chrétienne renonce à toute réclamation qu’elle pourroit former contre les puissances alliées aux mêmes titres.

En exécution de cet article les hautes parties contractantes s’engagent à se remettre mutuellement tous les titres, obligations et documens qui ont rapport aux créances auxquelles elles ont réciproquement renoncé.

Article dix-neuvième. Le gouvernement français s’engage à faire liquider et payer les sommes qu’il se trouveroit devoir d’ailleurs dans des pays hors de son territoire, en vertu de contracts, ou d’autres engagemens formels passés, entre des individus ou des établissemens particuliers et les autorités françaises, tant pour fournitures qu’à raison d’obligations légales.

Article vingtième. Les hautes parties contractantes nommeront immédiatement après l’échange des ratifications du présent traité, des commissaires pour régler et tenir la main à l’éxécution de l’ensemble des dispositions renfermées dans les articles XVIII et XIX. Ces commissaires s’occuperont de l’examen des réclamations dont il est parlé dans l’article précédent, de la liquidation des sommes réclamées, et du mode dont le gouvernement français proposera de s’en [258] acquitter. Ils seront chargés de même de la remise des titres, obligations et documens relatifs aux créances auxquelles les hautes parties contractantes renoncent mutuellement, de manière que la ratification du résultat de leur travail complettera cette rénonciation réciproque.

Article vingt-unième. Les dettes spécialement hypothéquées dans leur origine sur les pays qui cessent d’appartenir à la France, ou contractées pour leur administration intérieure, resteront à la charge de ces mêmes pays. Il sera tenu compte en conséquence au gouvernement français, à partir du 22. Decembre 1813 de celles de ces dettes qui ont été converties en inscriptions au grand livre de la dette publique de la France. Le stitres de toutes celles qui ont été préparées pour l’inscription et n’ont pas encore été inscrites, seront remis au gouvernement des pays respectifs. Les états de toutes ces dettes seront dressés et arrêtés par une commission mixte.

Article vingt-deuxième. Le gouvernement français restera chargé, de son côté du remboursement de toutes les sommes, versées par les sujets des pays ci-dessus mentionnés, dans les caisses françaises, soit à titre de cautionnement, de dépôts ou de consignations. De même les sujets français, serviteurs de dits pays, qui ont versé des sommes à titre de cautionnement, dépôts ou consignations dans leurs trésors respectifs, seront fidélement remboursés.

Article vingt-troisième. Les titulaires des places assujetties à cautionnement, qui n’ont pas de maniement de deniers, seront remboursés [259] avec les intérêts, jusqu’à parfait payement à Paris, par cinquiéme et par année, à partir de la date du présent traité.

A l’égard de ceux qui sont comptables ce remboursement commencera au plus tard six mois après la présentation de leurs comptes, le seul cas de malversation excepté. Une copie du dernier compte sera remise au Gouvernement de leur pays, pour lui servir de renseignement et de point de départ.

Article vingt-quatrième. Les dépôts judiciaires et consignations faits dans la caisse d’amortissement en éxécution de la loi du 28. Nivose an 13 (18. Janvier 1805) et qui appartiennent à des habitans des pays, que la France cesse de posséder, seront remis, dans le terme d’une année à compter de l’échange des ratifications du présent traité, entre les mains des autorités des dits pays, à l’exception de ceux de ces dépôts et consignations qui intéressent des sujets français, dans lequel cas ils resteront dans la caisse d’amortissement, pour n’être remis que sur les justifications résultantes des décisions des autorités compétentes.

Article vingt-cinquième. Les fonds déposés par les communes et établissemens publics dans la caisse de service et dans la caisse d’amortissement, ou dans toute autre caisse du gouvernement, leur seront remboursés par cinquième, d’année en année, à partir de [260] la date du présent traitè, sous la déduction des avances qui leur auroient été faites, et sauf les oppositions régulières faites sur ces fonds par des créancieres des dites communes et des dits établissemens publics.

Article vingt-sixième. A dater du premier Janvier 1814 le Gouvernement français cesse d’être chargé du payement de toute pension civile, militaire et ecclésiastique, solde de retraite et traitement de réforme, à tout individu qui se trouve n’être plus sujet français.

Article vingt-septième. Les domaines nationaux acquis à titre onéreux par des sujets français dans les ci-devant départemens de la Belgique, de la rive gauche du Rhin et des Alpes, hors des anciennes limites de la Erance, sont et demeurent garantis aux acquéreurs.

Article vingt-huitième. L’abolition des droits d’aubaine, de detraction et autres de la même nature dans les pays qui l’ont réciproquement stipulée avec la France ou qui lui avoient précédemment été réunis, est expressément maintenue.

Article vingt-neuvième. Le Gouvernement français s’engage à faire restituer les obligations et autres titres qui auroient été saisis dans les provinces occupees par les armées ou administrations françaises; et dans le cas où la restitution ne pourroit en être effectuée, ces obligations et titres sont et demeurent anéantis.

[261] Article trentième. Les sommes qui seront dûes pour tous les travaux d’utilité publique non encore terminés ou terminés postérieurement au 31. Decembre 1812 sur le Rhin et dans les departemens détachés de la France par le présent traité, passeront à la charge des futurs possesseurs du territoire, et seront liquideés par la commission chargée de la liquidation des dettes des pays.

Article trente-unième. Les archives, cartes, plans et documens quelconques appartenant aux pays cédés ou concernant leur administration, seront fidèlement rendus en même temps que les pays, ou si cela étoit impossible, dans un délai qui ne pourra être de plus de six mois après la remise des pays mêmes.

Cette stipulation est applicable aux archives, cartes et planches qui pourroient avoir été enlevées dans les pays momentanément occupés par les différentes armées.

Article trente-deuxième. Dans le délai de deux mois, toutes les puissances qui ont été engagées de part et d’autre dans la présente guerre, enverront des plénipotentiaires à Vienne, pour régler, dans un congrès général, les arrangemens qui doivent completter les dispositions du présent traité.

Article trente-troisième. Le présent Traité sera ratifié et les ratifications en seront échangés dans le délai de quinze jours, ou plutôt si faire se peut.

[262] En fois de quoi les plénipotentiaires respectifs l’ont signé et y ont apposé le cachet de leurs armes.

Fait à Paris le trente Mai l’an de grace Mil-huit-cent-quatorze.

(L. S.) Charles Auguste Baron de Hardenberg.
(L. S.) Charles Guillaume Baron de Humboldt.
(L. S.) Le Prince de Bénévent.

Article additionnel. Quoique le traité de paix conclu à Bâle le 5. Avril 1795, celui de Tilsit du 9. Juillet 1807, la convention de Paris du 20. Septembre 1808, ainsi que toutes les conventions et actes quelconques conclus depuis le paix de Bâle entre la Prusse et la France soyent déjà annullés de fait par le présent Traitè, les hautes parties contractantes ont jugé néanmois à propos de déclarer encore expressément, que les dits traités cessent d’être obligatoires pour tous leurs articles tant patents que secrets. et qu’elles rénoncent mutuellement à tout droit et se dégagent de toute obligation qui pourroient en découler.

S. M. Très-Chrétienne promet que les décrets portés contre des sujets français ou réputés français, étant ou ayant été au service de S. M. Prussienne demeureront sans effets, ainsi que les jugemens qui ont pu être rendus en éxécution de ces décréts.

Le présent article additionnel aura la même force et valeur que [263] s’il étoit inséré mot à mot au traité patent de ce jour. Il sera ratifié et les ratifications en seront échangées en même tems.

En foi de quoi les plénipotentiaires respectifs l’ont signé et y ont apposé le cachet de leurs armes.

Fait à Paris le trente Mai l’an de grace Mil-huit-cent-quatorze.

(L. S.) Charles Auguste Baron de Hardenberg.
(L. S.) Charles Guillaume Baron de Humboldt.
(L. S.) Le Prince de Bénévent.


Martens recueil des principaux traités supp. tom. VI. pag. 1 et 17.[WS 1]




Anmerkungen (Wikisource)

  1. Der Text folgt - insbesondere die deutsche Übersetzung (die Martens nicht bietet) - mit geringfügigen Abweichungen der preußischen amtlichen Fassung nach der Gesetzsammlung für 1814, S. 113-136.