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Warum und wozu brauchen wir ein Ewiges Leben?

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Autor: Hermann von Bezzel
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Titel: Warum und wozu brauchen wir ein Ewiges Leben?
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Erscheinungsdatum: 1916
Verlag: Müller & Fröhlich
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Erscheinungsort: München
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Quelle: Commons
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Warum und wozu
brauchen wir ein
Ewiges Leben?



Vortrag
von
Oberkons.-Präsident D. Dr. v. Bezzel



Zum Besten des Evangelischen Magdalenenvereins
Preis 35 Pfg.



München 1916
Müller & Fröhlich, Verlagsbuchhandlung


|  Über dem Eingange des schönen Gottesackers draußen in der Au steht ein Wort in Stein gemeißelt, so schwer und so hart zu lesen, selbst wie aus Stein und Erz geboren: „Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben.“

 Diese uralte Wirklichkeit – denn eine Wahrheit soll es und darf es nicht sein – wird durch alle Völker und Zeiten und Geschlechter beklagt.

 Draußen auf dem Gottesacker, hier in der Nähe, steht an einem Grabe das Wort des alten griechischen Dichters: „Wie die Blätter der Bäume, so sind der Menschen Geschlechter: heute grünen sie auf und morgen fallen sie ab.“ Durch das ganze Altertum geht die tiefe, schwere Totenklage, nicht geboren werden sei das beste Schicksal oder doch bald sterben in früher Kindheit. Denn das Leben sei nichts als eine Reise unter Tränen und Leid, vom Sterben zum Sterben, ganz voller Angst, ganz ohne Kraft. – Durch| die Totenklage des heidnischen Altertums tönt tief und ernst das Wort der hl. Schrift: Das macht Dein Zorn, daß wir so vergehen, und Dein Grimm, daß wir so plötzlich dahin müssen. Wie gar nichts sind doch alle Menschen, die so sicher leben. Sie gehen dahin und machen ihnen viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und wissen nicht, wer es kriegen wird.

 Zu dem schweren, dumpfen Klange der Klage aus dem Munde des Volkes treten die Totenbilder aller Zeiten. Ich greife nur heraus die „Totentänze“ eines Holbein, eines Rethel, eines Weis in Mergentheim. – Das sind die wundersam schreckhaften Gebilde, wie der Tod mit allen Ständen und Geschlechtern und Menschenaltern, höhnend und alle Hoffnung vernichtend, zum Reigen antritt. Als man den 30jährigen Krieg zu Ende geführt hatte, erschienen im Jahre 1648 in Nürnberg 63 Bilder des Todes. Und 200 Jahre später – 1848 –, als die Märzunruhen über Berlin und München dahingegangen waren, hat Alf. Rethel, dessen 100jähr. Geburtstag man in diesen Tagen beging, seinen „Totentanz“ gemalt, die schauerlichen Bilder, wie der Tod über das Feld hinreitet, wie die Kinder hingemäht und die Greise verschont werden, wie die Säuglinge ihm von den Frauen entgegengehalten werden und er sie höhnend aus ihren Armen reißt. Ein Sterben durchschüttert die Luft. –

|  Aber so schwer die Klage und so bang die Frage: Warum dies alles? Warum der Tod und warum seine Gewalt?, so urwüchsig und ursprünglich aus der Tiefe der Volksseele herauf steigt ein flammender Protest gegen des Sterbens Allgewalt. Darum hat Ägypten seine Pyramiden erbaut, daß über den Leichen seiner Könige, die aufs sorgfältigste aufbewahrt wurden, Schutz und Schirm für zukünftiges Leben sei. Darum hat das alte Rom an die Wohnungen der Lebendigen die Gräber der Toten hingebreitet, dort in der großen Gräberstraße, der Via Appia, damit die Toten ganz im Bereiche des Lebens stehen und am Leben teilhaben und aus den Gräbern heraus bezeugen möchten, daß Tod Schein, Wahrheit aber das Leben sei. „Ich habe mich,“ so lautet dort eine Grabschrift, „in deine Nähe, o Mutter, bestatten lassen, damit, wenn du vorübergehst, du zu mir sagest: Mein Sohn Appius, sei gegrüßt!“ – Und darum hat das Mittelalter seine Grabstätten so nahe an die Kirchfreite angelegt, damit die Toten von dem Segen der Kirche berührt, von dem Lebensgruß der Kirchenleute begrüßt und von der Teilnahme der kämpfenden Gemeinde in sie hereinbezogen wären. Darum sind sie nicht draußen, sondern im „Kirchhof“ bestattet; es soll das Leben dennoch ihr Teil sein.
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 Ist nicht die Unsterblichkeitshoffnung so alt, wie das Wissen um des Sterbens banges Los? Ist nicht| der feste Glaube, den kein Priester anerzog und keine Kirche künstlich einimpfte, der Glaube an ein ewiges Leben, von Sterblichen getragen, der beste Beweis für das ewige Leben? Keiner, der dem Tode verfallen ist, konnte wiederkehren, vom Leben uns zu berichten; keiner, der das Todeslos gezogen hat, erhielt die Erlaubnis, vom Leben uns Kunde zu tun. Aber trotz des Verhängnisses des Todes und der Allgemeinheit dieser schauerlichen Größe lebt der Unsterblichkeitsglaube in den Herzen der Sterblichen, ja, das Wort „sterblich“ ist ihm selber ein Beweis der Unsterblichkeit. Wir nennen uns sterblich im Gegensatz zum Leben, weil wir hoffen, den Gegensatz zu überwinden.

 Aber warum, aus welchem Grunde brauchen wir denn ewiges Leben? Wäre es nicht besser, wenn mit der letzten Stunde das Letzte überhaupt gekommen wäre? Sollen nicht die recht haben, die mit Dav. Fr. Strauß sagen:

Wellen spielen um den Nachen,
Sel’ger Traum, – und kein Erwachen!

Wäre das nicht das beste, wenn nach einem Leben voll Mühe und Arbeit, nach einer Arbeit, der ein letzter Erfolg versagt blieb, tatenloses Schweigen unser wartete und große, traumlose Stille uns umfinge? Aber nein, wo diese Frage erhoben wird, wird sie verneint. Dazu sind wir nicht in die Welt gestellt und an die Arbeit gewiesen, daß wir das Feld düngen| und unseren zerfallenden Leib und unsere zerflatternde Seele die Stätte, da beide sich mühten, nicht mehr kennt. Dazu sind wir nicht wider unseren Willen in diese Zeit hineingeboren, daß der letzte Augenblick uns allem entführen möge, sondern wir sind zu neuem Leben bestimmt.

 Denn in mein, ja in jedes Menschen Leben, sind so viele Aufgaben hineingelegt, hineingebettet, hinein gestellt, daß der Lebenstag, auch wenn er in Weiten sich hindehnte, nicht imstande wäre, sie zu lösen.

 Mutter, die du die Erziehung auch nur eines Kindes anvertraut erhieltest, – wenn du es mit dieser Aufgabe ernst meinst und nimmst, kannst du dein Leben lang sie nicht lösen. Dein Kind gibt dir so viele Rätsel auf; jede Wendung seines Lebens, überraschende Fragen seiner Torheit, suchende Gedanken seiner Einfalt lassen dich oftmals ratlos stehen; seine Unart, wie seine gute Art geben dir, wie sein Werden und Wachsen, so viele Geheimnisse auf, daß du sie nicht lösen kannst; und darüber vergeht die Zeit. Sollte nun Gott die Aufgaben in dein Leben gelegt haben, um dich damit zu narren? Dich an Pflichten gewiesen haben, um dich dann zu lehren, du seiest ihnen nimmer gewachsen? Hörst du den Hohn des Gottes, an den du glaubst: er hat dir das Kind gegönnt, damit du an ihm zu Schanden werdest?

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„Ihr führt ins Leben uns hinein,
Ihr laßt uns arm und schuldvoll werden,
Dann überlaßt ihr uns der Pein!“ –

 Ist es wirklich so?

 Und du, Mann der Pflichten! Als du dein Amt antratest, schienen dir seine Obliegenheiten leicht zu lösen und annehmlich zu erfüllen. Je ernster du aber die Einzelheiten ins Auge faßtest, je schärfer du es mit deinen Pflichten nahmst, desto mehr traten aus allen Verborgenheiten und Verließen, aus allen Bezogenheiten mit der Außenwelt und allen Verbindungen mit deinem Innenleben ungeglaubte und ungeahnte neue Aufgaben an dich heran, und du kannst sie nimmer lösen. Siehe, diese Aufgaben weisen über sich hinaus, deuten über ein kurzes Leben hinüber, fordern mit gebieterischem Ernste, so wahr ein Gott lebt, der die Aufgaben gestellt hat, damit sie nicht ungelöst darnieder liegen, eine Zeitform des Gewordenseins, da man auch den schwersten Aufgaben gerecht wird.

 Es müßte denn sein – und wir werden es wohl inne werden, daß mit dem Glauben an ein ewiges Leben der Glaube an einen lebendigen Gott unlösbar verbunden ist – es müßte denn sein, daß ein persönlicher Gott nicht existiert, sondern irgend eine Gestalt oder Gewalt, wir mögen sie Schicksal, Geschick, Fügung, Allkraft nennen, launisch, wahllos, ziel- und zwecklos Arbeiten ins Leben hereinstreut. – Aber sagt selbst:| Gibt es eine zwecklose Bestimmung? Gibt es Arbeit ohne den, der sie kennt? Pflichten ohne den, der sie ermißt? Nein! So wahr es einen lebendigen und persönlichen Gott – nicht gibt, sondern geben muß, geben muß aus der Kraft des Denkens heraus, so gewiß verlangt ein enteilendes kurzfristiges Leben eine Zeitform, in der alle Aufgaben gelöst werden. Warum brauchen wir ein ewiges Leben? Weil wir einen gerechten Gott haben, der Aufgaben stellt, damit sie begonnen, unternommen, nicht durchgeführt auf Erden und wohlvollendet in der Vollendungszeit ausreifen. Weil wir einen zielsetzenden Gott kennen, der jeder Aufgabe eine bestimmte Gabe verordnet, eine Gabe, die in dieser Lebenszeit in ihrer Fülle, Größe und Bedeutung nie ganz zur Erscheinung kommt.
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 Und ein anderes! Wie viele Hoffnungen hat Gott in ein Menschenleben gelegt! „Als ich ein Kind war,“ sagt der große Weise des neuen Testamentes, „da redete ich wie ein Kind, war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge.“ Aber die Hoffnung war auch ins Kindesherz gelegt; kein Kindesleben, das nicht Blüten triebe, kein noch so armes Bäumlein in kümmerlicher Umgebung, das nicht feinen Mai hätte. Kein Leben unter all den verlorenen, verlassenen, verkümmerten, verkommenen, verstörten Lebensformen ist ohne Hoffnung. Es ist ein heidnisches, aber ein wahres| Wort: So lang der Atem in mir wallt, so lang die Hoffnung. – Soll vielleicht ein Gott mir die Hoffnung ins Herz gesenkt haben, um mich zu narren? Sollte er in mich die Sehnsucht gepflanzt haben, um ihrer zu spotten? Sollte die Menschenseele darum eine Tochter des Himmels sein, die mit Flügelschlägen über Berg und Tal hinübereilen möchte, daß sie mit gebrochenen Fittichen auf dem Boden liegen bleibt? Daß sie unter dem Hohne himmlischer Gewalten und unter dem mitleidslosen Lächeln eines harten Gottes vergehe? Ist es an dem, daß, wie H. Heine sagt, nur ein Narr auf Antwort wartet? Der Frankfurter Philosoph hat gesagt: „Nie ist die Hoffnung etwas Anderes gewesen als die größte Täuschung des Menschengeschlechtes. Wie dort in der Wüste der Wanderer eine Fata Morgana erblickt und wenn er näher hinzukommt, die freudigen Bilder in Luft und Schein und Schatten zerrinnen, so ist Hoffen und Gehofftes eitel Torheit.“ „Wahrlich,“ setzt er hinzu, „dieses Leben ist ein Geschäft, das die Kosten nicht deckt.“
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 Aber im Namen all derer, die jemals gehofft haben, und, so oft sie auch enttäuscht wurden, immer wieder hoffen, im Namen all der Tausende, denen die Hoffnung eine freundliche Geleiterin auf dem Lebenswege gewesen ist und bleibt, protestieren wir gegen diese Unterstellung, als ob Hoffnungslosigkeit Kraft, Verzweiflung Würde und Resignation wirklich des Menschen| Beruf sei, und sprechen: Ich hoffe, wenn es sein soll, mich zu tot! Der aber, der die Hoffnung ins Herz gelegt und sie Blüten hat treiben lassen, hat nicht dazu es getan, damit die Blüten welk vom Baume fallen, der Wind sie entführe und der Baum kahl und einsam stehe, sondern die entfallenen Blüten und alle geknickten Blätter und die zerbrochenen Hoffnungen protestieren gegen die Enttäuschung und weisen hinüber über Grab und Tod, über Welken und Vergehen, über Gewesensein und Werden, auf eine Zeit, da Hoffen und Haben eins geworden sind. Weil unser Leben voll von Hoffnungen ist, die nie sich erfüllen, und weil der Gott, der uns mit Hoffnungen bedacht und erfüllt hat, treu ist in Seinem ganzen Hause, darum, so sprechen wir, gibt es ein ewiges Leben.
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 Wenn wir über die Schlachtfelder hingehen und die Edelsten unseres Volkes in den Leichenäckern geborgen wissen, wenn Mütter über so viel Raub ihres Lebens klagen und weinen, wenn Väter ihren ganzen Zukunftstraum begraben und wie erstarrt liegen sehen, wenn die Kirche an den Gräbern ihrer Kirchgenossen sinnend und sorgend steht: Warum hast Du mir das getan? so pflanzt sie am Grabe die Hoffnung auf: Es kann nicht sein, daß so viele Lebensbedingungen unter der Erde nutzlos verfallen! Es darf nicht sein, daß so viel Lebensreichtum bloß dazu angehoben hat, daß er launisch vergeudet werde! Es soll nicht sein,| daß so viel Echtes, Ernstes, Edles für alle Zeit dem Tode und seinem Hohne ausgeantwortet bleibe! So gewiß Gott treu ist, so gewiß führt er im Verborgenen Hoffen und Gehofftes, Hoffnungsträger und Hoffnungsgabe zur seligen Erfüllung.
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 Und ein Drittes. Darum hoffen wir ein ewiges Leben, darum fügt die Kirche als letzten, ehernen Satz ihrem Bekenntnis an: ich glaube ein ewiges Leben – weil sie an Gott glaubt. Denn der Gott, den wir ehren, preisen, anbeten, anrufen, mit dem wir ringen von einer Morgenwache bis zur andern, der Gott, der unser Leben entflammt, unsere Kraft verneut und unsere Tage verlängert, der Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Wenn er ein Gott der Toten wäre, so müßte er vom Tode übermocht, selbst hinfallen. Wenn er ein Gott der Gräber wäre, der auf Leichenhügeln seine Altäre errichtet, dann müßten die Steine dieser Altäre ihn selbst begraben. Aber ich weiß, daß Gott ein Gott des Lebens ist, in dem alle Lebensbedingungen ihre Urstätte haben, aus dem alle Lebensquellen rauschen, die die Welt verneuen, die Maienpracht über die Erde hinbreiten und die Pfingstfreude durch die Kirche gehen heißen. Er ist der Gott, der die Gräber sich mit frischem Grün begrünen läßt und über die Totengefilde seines heiligen Geistes weckende Kraft sendet, der über Schlachtfelder hinschreitet, nicht als ein gebeugter, sondern als ein| kaiserlicher Herr, dem Tod und Todesgewalt unterworfen sind. Der Gott ist ein Gott des Lebens. Und daß er dieses ist, hat er an einem einzigen Grabe herrlich erwiesen. Falscher Hohn, feindlicher Witz und menschliche Torheit haben das Grab tief in den Felsen getrieben; Untreue und Bosheit, Sünde und Sündenschrecken haben den Lebensfürsten in das Grab gebannt; weltliche Gewalt hat den Stein auf das Grab getürmt; priesterliche Weisheit hat ihr Siegel auf dies Grabgewölbe geprägt; es war ausgemacht: Jesus ist tot! Und durch die Hölle ging’s wie brausendes Jubilieren: Jesus ist tot! Und durch alle Himmel gings wie eine furchtbare Totenklage: Jesus ist tot! Aber am dritten Tage ist er wieder auferstanden von den Toten, lebt und regiert in Ewigkeit. Das ist gewißlich wahr.

 Darum, weil Gott ein Gott des Lebens ist und als solcher sich am Grabe des geliebten Sohnes erwiesen hat, darum, weil er gegen der Hölle Gewalt und gegen die Gestalten des bitteren Todes feierlich, freudig, allmächtig protestierte, darum glauben wir ein ewiges Leben. Gottes Gerechtigkeit, Gottes Treue, Gottes Allmacht verlangen es, daß ewiges Leben kommt.

 Aber wenn ihr alles das zugebt, was eben gehört werden konnte, und wenn ihr dem zusagt, daß die Anlage des Lebens und die Hoffnungen im Leben und die| Aussichten über das Leben auf ein ewiges Leben hinzielen; ja, wenn ihr zugebt, daß der allmächtige Gott, der seinen Sohn dem Tode entnahm, sich selber das alles schuldet, so könnt ihr mir entgegenhalten:

 Wozu brauchen wir ein ewiges Leben und zu welchem Zwecke soll es uns gegeben sein?

 Vielleicht etwa dazu, daß wir, wie jetzt etliche wähnen, einen süßen Schlaf mit Bewußtsein führen, ein schmerzloses, leidloses, aber auch freudloses Nirwana, ein Nichtssein, ein Schlürfen, daß ein Genußmensch werde aus einem Menschen der Pflicht? Brauchen wir dazu ein ewiges Leben, daß wir über alle menschliche Arbeit, Pflicht, Beruf, Aufgabe, Hoffnung, Erwartung mitleidig lächeln und, fern von allen Wechselfällen des Lebens, den Sternen zusehen, wie sie erglänzen, und die Sonnen in ihrem Laufe ohne Freude und ohne Harm betrachten und schließlich an uns selber entschlafen? Brauchen wir dazu ein ewiges Leben? Nein, dazu brauchen wir es nimmermehr. Ein Leben, das nicht wert ist, gelebt zu werden, weil es nicht anstrengt und nicht anstrafft und nicht anspricht, ein solches Leben brauchen wir nicht.

 Oder sollten wir ein Leben begehren und empfangen, das allerlei Lust und Vergnügen in sich schlösse, törichten Wünschen Raum gäbe und kindische Einfälle erfüllte? Brauchen wir ein Leben, das nicht auf die Fragen heiliger, ernstlicher, männlicher Wißbegierde,| sondern auf seichte, leichte, weibische Neugierde Antwort gibt? Wie etwa die Spiritisten es wähnen und wollen, die da ihre Toten befragen, sich aber nicht vom Fürsten des Lebens regieren lassen.

 Brauchen wir vielleicht ein solches Leben, wie es der Islam, der ja manchem als Ziel der Entwicklung erscheint, uns vorstellt, ein Leben mit Sinnes- und sinnlichen Genüssen, die des Menschen Willen entehren und entnerven; ein solches Leben, schwächliche Kopie der Zügellosigkeit auf Erden, eine armselige Fortsetzung der Willkürlichkeit in dieser Zeit, ein kaum der Rede wertes Hindämmern und Hinschwelgen, das keine Kraft gibt und keine Kraft fordert? Sollen wir solch ein Leben eines Gottes würdig nennen? Ein Leben, das berauscht und nicht verneut, ein Leben, das schwächliche, weibische Neugierde befriedigte und den heißen Forschungstrieb des Mannes ungelöst ließe; wollt ihr ein solches Leben? Nein, ein solches Leben begehren wir nimmer!

 Oder vielleicht wie jetzt gar manch hohe Denker mit gefalteter Stirne und großer Wichtigkeit als neue Weisheit verkünden, soll es ein Leben mit „endlosen Entwicklungsreihen sein“? – Eine endlose Entwicklung ist – nebenbei gesagt – Unsinn; denn eine Entwicklung, die zu keinem Ziele führt, hört auf Entwicklung zu sein und wird tötendes Einerlei. Also soll es vielleicht ein Leben sein, in dem die Seele durch| verschiedene Erscheinungsformen hindurchgehen muß, ein Leben, wo die Seele immer von Mensch zu Mensch, von Zeit zu Zeit, von Erscheinung zu Erscheinung wandert, um ruhelos Ewigkeiten zu durchmessen? Ist das wirklich ein Leben, wie es ein zielsetzender Herr uns bestimmt? Rein, weder ein Leben des Genusses noch ein Leben des Traumes noch ein Leben der rastlosen Entwicklung wollen, sollen und können wir erbeten, erwarten und erhalten, sondern ein Leben der Kraft.
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 Wir brauchen dazu ein ewiges Leben, daß wir zunächst aus Gott arbeiten. Darum brauchen wir ja auch den Leib, der nicht bloß ein Gefängnis der Seele, nicht bloß ihr harter Kerker, sondern ein Tempel des hl. Geistes ist; dazu brauchen wir einen lebenskräftigen, durchheiligten und durchläuterten Leib, daß wir arbeiten aus Gott. Er hat so viele Möglichkeiten in dich und mich gelegt, die noch einmal Wirklichkeiten werden müssen. Dazu brauchen wir ein ewiges Leben, daß wir aus Gottes Kraft alles Wissens Wert, alles Lebens Wahrheit, alles Daseins Größe erleben, erfassen, erwirken. Dazu bedürfen wir ein ewiges Leben, daß wir mit ganzem Ernste das aus uns heraus erstellen, wozu wir angelegt sind. Hier ist die Sünde uns hinderlich, die Schwachheit hemmt uns, unsere Umgebung hält uns auf und die Kürze des Lebens läßt so viel Arbeit ungelöst. Und mit jenen heidnischen| Weisen wundern wir uns, daß Gott Tiere so alt werden läßt ohne Zweck, und wir so bald davon müssen. Aber in der Welt des Gewordenseins und der seligen Wahrheit sollen wir das werden, was wir sein sollen, dürfen, können.

 Wir wirken aus Gott und wir wirken mit Gott. Hier arbeiten wir so in eigener Kraft und werden zu Schanden, wirken mit geborgten Möglichkeiten und brechen zusammen, wir befassen uns mit erdichteten Größen und sterben und gehen an ihnen zu Grunde. Droben arbeiten wir mit Gott; nicht mehr in tastender Ferne, nicht mehr in suchender Weite, nicht mehr in fragender Entlegenheit, sondern von Angesicht zu Angesicht.

 Wir brauchen ein ewiges Leben, damit wir die ganze Fülle und Größe Gottes in uns hereinnehmen. Denkt nach, was es allein schon Großes sein wird: Weltgeschichte rückwärts erleben, einen Rückblick auf die großen Geschehnisse dieser Zeit werfen dürfen, an des größten Geschichtsherrn, des heiligen Geistes, Hand durch die Zeiten wandern und sie sich deuten lassen und sie verstehen, verstehen all die wundersamen Verkettungen von Schuld und Fehle, von Sünde und Gnade, von Zulassung und Vergebung; alles liegt vor uns offen. Wahrlich, wenn im hintersten Winkel jemand sagte: „Ach, das ewige Leben muß überaus langweilig sein!“ so wäre nur er langweilig genug,| aber das Leben wäre es nicht. Mit Gott Weltgeschichte treiben, mit Gott in den Lauf der Weltgänge blicken, mit Gott den heißen Durst nach Erkenntnis stillen; „denn Du bist die lebendige Quelle und in deinem Lichte sehen wir das Licht,“ – das ist ewigen Lebens Preis.
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 Aus Gott, mit Gott und für Gott arbeiten! Hier arbeiten wir so oft für uns und spannen die Ewigkeit in den engen, kurzen Rahmen unseres Tages denken an uns, sorgen für uns, meinen uns, rechnen mit uns und werden für uns enttäuscht. Was wird es sein, wenn jeder meiner Gedanken für ihn gehört! Nicht in überschwänglicher Ekstase, nicht in zerflossener Rührung, sondern in der Energie zielbewußter Arbeit: Dir bringe ich mein Herz zum Opfer! – Wenn ich hier auf Erden schon für einen geliebten Menschen sorgen und sinnen kann und in erfindsamer Weise für ihn etwas ausdenke, das ihn erquickt – für meinen Freund, für einen geliebten Lehrer, für einen teuren Menschen, für meine Mutter; wenn ich hier auf Erden für den Heiland meiner Kirche mein Leben lassen könnte, was muß es sein, ein sündenloses Leben für den König der Geister hinzugeben, um es immer wieder von neuem aus seiner Hand zu empfangen! Für Gott zu wirken, eine Geschichte zu erschaffen und erstehen zu lassen, in der Gott alles in allem ist, ganze Welten für ihn zu erobern, Menschen zu suchen für ihn, die| Blätter der Lebensbäume zur Genesung der Völker reichlich auszuteilen; alles für ihn und für den, der fortan an der Spitze der erlösten Menschheit stehen will, für den König der Schmerzen, für den Herrn der Klarheit, für die Fülle aller Gottesgedanken, für Jesum.

 Seht, das ist ewigen Lebens würdig und wert und dazu brauchen wir es, wir brauchen es, damit die Welt verklärt, damit sie verneut werde. Denn das kann nicht das Ende der Weltgeschichte sein, daß sie mit einem großen Zweifel schließe, daß die ganze Weltarbeit trüb zu Ende geht. „Siehe,“ spricht der Wahrhaftige, „ich mache alles neu!“ – Und wie jetzt am Himmel ein Stern um den andern aufzieht und das große Heer der Gottesleuchten und Gotteslichter das Rund erhellt, so sollen wir einst leuchten und glänzen. „Herz, freu’ dich, du sollst werden vom Elend dieser Erden und von der Sündenarbeit frei. So, so werd’ ich auch stehen, wenn mich wird heißen gehen mein Gott aus diesem Jammertal!“ Das singen wir nicht umsonst; denn wir sollen einst Sterne sein, in denen er sich verklärt, sollen als Lichter prangen, in die er seine Leuchtkraft eingestiftet hat, und sollen die Welt erleuchten.

 Nicht mit dem kalten Winter, wie etliche wähnen, mit der Eiszeit, in der alles erstarrt und vor der alles gerinnt, schließt das Weltbild und der Weltlauf, sondern| mit einem Frühling, den man hinieden ahnt und droben begrüßt, mit einem Mai der ewigen Erbarmung; nicht mit einer Dissonanz, einem schrillen, unerträglichen, unerquicklichen Ton soll das Weltenlied ausklingen, sondern mit der Kantate eines neuen Liedes, einer neuen Weise: Siehe, er ist es, Ehre sei ihm in Ewigkeit!
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 Mit einem Worte über dem Portale des schönen Gottesackers draußen in der Au haben wir begonnen, mit einem andern Wort kann ich schließen. Wenn man durch die Pforten geht, über denen die furchtbaren Worte im Stein stehen, kommt man in die so lichte, ebenso einfache, als leuchtende Aussegnungshalle mit den unvergeßlichen Bildern: Der Chor der Seligen wallt empor zum Herrn. – Und wie jene Worte aus Hebr. 9, so sind diese Hebr. 12 entnommen: „Ihr seid gekommen zu dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, zu dem himmlischen Jerusalem und zu der Menge vieler tausend Engel; und zu der Gemeine der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollkommenen Gerechten.“ Wie die Totentänze des Mittelalters den großen Ernst des Sterbens uns vorführen und die Totenbilder der Modernen die ganze, grause Wirklichkeit uns vorstellen, so haben diese lichten Bilder eines Signorelli und eines Fiesole, wie auch die mächtigen Zeichnungen und| Kartons eines Cornelius für den Berliner Campo Santo unser Herz berührt.

 Zu diesen Darstellungen in Farbe und Bild kommen die herrlichen Lieder und Erkenntnisse der Kirche. So erschien i. J. 1599, mitten unter dem Grauen der Pest, der „Freudenspiegel des ewigen Leben“ v. Phil. Nikolai, ein Buch, das „mit Himmelsblumen durchrankt“ ist, und mitten in den Schrecken des 30jährigen Krieges hat J. Meyfart von den Freuden des himmlischen Jerusalem gesprochen: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt’ Gott, ich wär’ in dir.“ Wir hoffen, wir glauben, wir wissen ein ewiges Leben, da dieser Leib der verklärten Seele vollkommen ebenbürtig sein soll, ein Abbild davon, daß der weltliche Leib der verklärten Gemeinde der heiligen, vollendeten Kirche gehorsamer Träger und Teilhaber ist; da Himmel und Erde in Lobsagung sich einen für den, der ein Fürst des Lebens ist.

 Noch eine Frage: Du sprichst uns vom ewigen Leben, von der Verklärung alles Geschaffenen, von der Heimkehr aller Gläubigen, von der Vollendung aller Seligen; du redest von Herrlichkeit und Seligkeit; diese, sagst du, ist das Sein in Gott, jene, meinst du, ist das Gewordensein in Gott. Was aber redest du von den Anderen, von denen ohne Gott? Ach, das wissen wir und darauf stehen wir standhaft, daß der Gott, der ein Gott der Barmherzigkeit und Gnade ist,| das zerstoßene Rohr nicht zerbrechen und den langsam verglimmenden Docht nicht ganz auslöschen wird. Das wissen wir und des versehen wir uns zu der großen Misericordia Domini, der Barmherzigkeit Gottes, daß er ehrlich Suchende, treulich Fragende, heilig Zweifelnde nicht verwirft: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.“

 Aber das wissen wir auch, daß es Pforten gibt, über die nicht nur der Dichter geschrieben hat, daß, wer durch sie in das Land der Gramverlorenen eingehe, alle Hoffnung fahren lassen solle; das wissen wir, daß die Reben, die sich willentlich, wissentlich und wesentlich von dem wahren Weinstocke gelöst haben, gesammelt und dorthin gebracht werden, wo sie leben müssen wider ihren Willen. Wir wissen, daß manche das Hochgebirge anflehen, es möge sie begraben, und die Urberge des Weltalls angehen, sie mögen sie verschütten vor dem Grimm des Nazareners, vor dem Zorn des Lamms. Aus den Abgründen, in die Leichtsinn, Traumsucht, Hohn gegen alles Heilige den Menschen versenken, gibt es keine Erlösung und Befreiung mehr; aus den Tiefen, die der Mensch sich selber gräbt, kann uns auch kein Gott erlösen.

 Aber nicht mit diesem Schreckbilde wollen wir schließen. Noch einen Augenblick geleitet mich an das Gestade des Meeres, an das Ufer der Tiber. Zwei Gestalten sehen hinüber über Fluß und Meer; eine| greise Mutter und ihr Sohn. Es ist die Mutter Monika mit ihrem geretteten Sohne Augustinus. Im 9. Buch seiner Bekenntnisse erzählt er von dem letzten Gespräche mit dem geliebtesten Menschen auf Erden: „Näher traten wir und höher kamen wir und über Sonne und Sterne, über Himmel und Wolken ging unser Geist hinaus, ja auch über dein Wort, o Menschenseele. Und wir eilten empor, wenn es uns möglich war, über alle Gedanken des Lebens und über alle Hoffnung der Ewigkeit. Was wird es sein, o Sohn, sagte sie, wenn wir nun dem näher gekommen sein werden, dem unser Sehnen galt? Ich sterbe gern; denn ich weiß dich im Frieden. Aber wir sollen einst uns wieder finden.“

 Ja, ich glaube eine Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden und ein ewiges Leben. Ich glaube, daß all die Heldenopfer, die der Krieg fordert, wenn ihr letztes Wort Vergebung und ihr letzter Gedanke Jesus war, auf uns warten. Sie wachsen, sie nehmen zu, während wir ihrer gedenken und hoffen, sie kommen aus der Glaubensarbeit in des Schauens Freude und kommen uns doch nicht zuvor. Über ein Kleines und dieses ganze Weltbild hat sich verändert. Von dem Weltkriege werden unsere Kinder und Kindeskinder reden, wir sind ihm entnommen. Von dem großen Ernste der Zeit wird die Geschichte melden, wir haben ihn hinterlegt.

|  Aber dann, o ewiger Gott, laß uns nach der Mühe des Lebens und dem Ernste des Tages und der Not der Tränen bei dir Feste feiern, die Arbeit sind, und Arbeit erleben, die festlich ist. Und schenke Du uns allen, die wir hier in Armut und Gebundenheit deinen Geheimnissen nachsinnen, daß wir sie in der Seligkeit erleben und feiern dürfen in Ewigkeit. Amen.




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Müller & Fröhlich, Verlagsbuchhandlung, München


Bezzel-Schriften

Warum haben wir Luther lieb? Preis 50 Pfg.

 „Der reich begabte und unermüdliche bayerische Präsident des bayer. protest. Oberkonsistoriums bietet uns hier einen kurzen Abriß über Luthers Leben und Wirken, der bei aller Großzügigkeit, welche die Bezzel’schen Schriften auszeichnen, auch eine Fülle kleiner und feiner, wenig bekannter Einzelheiten aus Luthers Leben bietet. Die Schrift ist ein aus dem Ernst der Zeit herausklingender Mahnruf für jeden evangelischen Christen und wenige gibt es über Luther, die gleich begeistert und begeisternd geschrieben sind.“

Bismarck und das deutsche Gemüt. Preis 25 Pfg.; 10 St. 2.20; 50 St.10.–; 100 St. 18.–; 500 St. 80.–; 1000 St. 150.–. Post- und frachtfrei.

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 „Der Verfasser, der seine „Mahnworte“ zu der die Gegenwart vielfach bewegenden Frauenfrage an den Ausspruch des Herrn, Luk. 12. 49, knüpft, steht den modernen Frauenbestrebungen nicht ablehnend gegenüber, doch will er, daß das vom Herrn „auf die Erde geworfene“ heilige Feuer nicht fehle … es sind aus dem Herzen kommende, beherzigenswerte Worte, die uns hier geboten werden; mögen sie nicht ungenützt verhallen.“

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Lebendiges Wasser. Predigt über Ev. Johannes 4, 5–15, Von Pfarrer Wilhelm Herold. Preis 25 Pfg.


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Karl Ernst Knodt:

„Lichtlein sind wir!“ Eine Auslese aus seiner gesamten Lyrik. 12 Bogen in Leinen gebunden Mk. 3.–.

„Lösungen und Erlösungen. Der letzte Gedichtband von K. E. Knodt. 12 Bogen in Leinen geb. Mk. 3.–.

Karl Ernst Knodt. Eine literarische Charakterstudie von Richard Knies. 4 Bogen in Klein-Oktav. In kräftigem Umschlag Mk. –.75.

 „Karl Ernst Knodks Morgen bricht an, ein Morgen hell und klar, ein Morgen voller Kraft und Schönheit; denn die Stunde, welche diesen Dichter der Sehnsucht in das rechte Licht stellen wird, donnern die Kanonen herbei, ruft der Schreiben dieses Krieges wach. Seine ergreifenden Lieder sind Balsam für unsere Seele und wir alle, die wir erschüttert sind von fremdem und eigenem Leid, das dieser unheimliche Krieg über uns brachte, finden in Knodt’s Liedern Erquickung, Trost und Versöhnung.“

Sturmgeboren. Gedichte aus dem Kriege von Fr. Ulmer. 5. Aufl. Mit Buchschmuck von S. v. Suchodolski. Preis Mk. 1.20.

 „Der Verfasser dieser Gedichte muß ein seltener Mensch sein. Er hat das Größte erlebt, was an Schönem wie an Schwerem unsere Zeit einem auferlegt. Es kann einer mit diesem Buche eine Stunde feiern, die für ihn zum Gottesdienst wird.“ – „Man hat den Eindrucke, als hätte eine Granate den Boden seines Herzens tief aufgerissen und nun quillt es wie Herzblut in seinen Liedern empor und ergreift den Leser.“ – „Hier loht heiliges Feuer! Herzu, wer Fackeln anzünden will!“

Das Licht der Welt! Das Evangelium nach Johannes. In Sonetten von Wilhelm Rüdel. Preis elegant geb. Mk. 1.20.

 „Man ist nicht selten betroffen über die Kraft der Darstellung. Der eigenartige Gedanke, besonders eindrucksvolle Stellen der Johanneischen Erzählung in Sonetten wiederzugeben, ist, wie wir sehen, in außerordentlich ansprechender Weise geglückt.“ ... „Hilbsche Sonetten in schöner Sprache. Die tiefen Gedanken des Johanneischen Evangeliums treten hier recht scharf hervor.“

Goethe’s Faust. Als ein Versuch zur Lösung des Lebensproblems in den Hauptlinien betrachtet u. beurteilt von Gg. Streng. 4 Bogen in Klein-Oktav. Mit kräftigem Umschlag Preis Mk. 1.50.



Druck von Paul Müller, München, Schwanthalerstr. 55.