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BLKÖ:Mack Freiherr von Leiberich, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 211. (Quelle)
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Mack Freiherr von Leiberich, Karl (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Nennslingen in Bayern 24. August 1752 [nach der Inschrift des Grabsteins in St. Pölten], gest. zu St. Pölten 22. October 1828). Sein Vater war Amtmann und Lehenpropst der reichsunmittelbaren Familie Schenk von Geyern. Auf Veranlassung seines Oheims mütterlicher Seite, des Rittmeisters von Leiberich, dessen Namen Mack später bei seiner Erhebung in den Freiherrnstand zum Prädicat wählte, trat er im Jahre 1769, 17 Jahre alt, in das 2. Carabinier-Regiment Graf Althan (jetzt Kaiser Franz Joseph-Kürassiere Nr. 1), dessen Oberst und Regimentscommandant, Graf Kavánagh, ihn bald zum Regiments-Adjutanten beförderte. Im Jahre 1777 wurde M. Oberlieutenant, und als solcher im folgenden Jahre zu seinem Inhaber, dem Feldmarschall Lacy [Bd. XIII, S. 464], nach Gitschin berufen, um ihn auf der Bereisung der böhmischen Grenzen, welche Kaiser Joseph mit dem Feldmarschall unternahm, zu begleiten. Während des bayerischen Erbfolgekrieges blieb M. bei Lacy und war in dieser Zeit der einzige Bearbeiter seiner militärischen Entwürfe. Nach dem Feldzuge rückte er wieder bei seinem Regimente ein, kam im Jahre 1781 aus demselben als Hauptmann in das neu errichtete geheime militärische Cabinet des Generalstabes, wo er unter den Augen des Kaisers mit so unermüdeter Thätigkeit arbeitete, daß ihn oft die Morgensonne noch am Schreibtische fand. Bei den jährlichen Uebungslagern wurde er als Flügel-Adjutant des Kaisers verwendet. In dieser Zeit einer unverhältnißmäßig angestrengten Beschäftigung soll sich M. jenes Nervenleiden zugezogen haben, an dem er thatsächlich litt, und aus welchem man jenes unerklärliche Verhalten M.’s im Jahre 1805 ableiten will, dessen Erklärungsgrund aber in Umständen zu suchen ist, die kaum jemals, und wenn, so doch nicht so bald, aufgehellt werden dürften. (Der Tag von Königsberg [3. Juli 1866] in der Gegenwart dürfte mit dem Ereignisse von Ulm viel Analoges haben.) Bei Beginn des Türkenkrieges kam Mack als Major des Generalstabes zum Feldmarschall Lacy, der ihn als General-Quartiermeister verwendete. In dieser Eigenschaft vollendete er die Vorarbeiten zur Eroberung von Sabatsch, so wie jene zu dem Rückzuge auf Lugosch, der mit einer Präcision ohne Gleichen ausgeführt wurde. Nach Lacy’s Abgang blieb M. in gleicher Eigenschaft an der Seite des neuen Oberbefehlshabers, des Generals der Cavallerie Joseph Grafen Kinsky [Bd. XI, S. 296], der aber den Oberbefehl bald in die Hände des Feldmarschalls Grafen Hadik [Bd. VII, S. 166] niederlegte. Als der Kaiser bald darauf alle bei seiner Person angestellten Flügel-Adjutanten zu ihren Regimentern einrücken ließ, ernannte er Mack zu seinem alleinigen Flügel-Adjutanten und beförderte ihn zum Oberstlieutenant. Als der schon 80jährige Feldmarschall Hadik altershalber aus der Activität trat, [212] empfahl er Mack seinem Nachfolger Loudon [s. S. 66 dies. Bds.], welcher aber im Anbeginn sich nicht besonders geneigt gegen den ihm empfohlenen Schützling bewies. Nach einem Siege aber im Mehadierthale über den Seraskier Abdy Pascha, der die Folge einer genauen Ausführung der von Mack früher bereits entworfenen Verhaltungsbefehle war, wendete ihm der mißtrauische menschenscheue Loudon seine Gewogenheit zu, und Mack stieg von dieser Zeit immer mehr in Loudon’s Vertrauen. Bei der Vorrückung des Heeres gegen Belgrad, wie bei der Belagerung und Eroberung dieser Festung bewährte sich Mack von Neuem durch die Zweckmäßigkeit der von ihm getroffenen Anstalten und den Eifer bei deren Ausführung. Nach dem Falle der Festung wurde er zum Oberst befördert; nun leitete er die Belagerung von Orsowa und nahm während derselben durch einen Handstreich die wichtige Palanka Gladawa. Mit dem Ende des Jahres 1789 traf Mack mit dem Feldmarschall in Wien ein und erhielt auf ein von Loudon an das Capitel des Maria Theresien-Ordens eigenhändig ausgestelltes Zeugniß in der 19. Promotion (vom 21. December 1789) das Ritterkreuz desselben und wurde Chef des General-Quartiermeisterstabes. Um jene Zeit wurde Oesterreich wieder von einem Kriege mit Preußen bedroht. Loudon war beauftragt, die Kriegsmacht gegen die preußische und türkische Grenze aufzustellen. Mack war es, der Loudon’s Entwürfe ausarbeitete. Im April begab sich M. nach Mähren und dem dießseitigen Theile Galiziens, um die Stellungen für das Hauptheer zu wählen und die nöthigen Vertheidigungsmaßregeln zu treffen. Loudon, der ihm bald darauf nachfolgte und sein Hauptquartier zuerst in Kremsier, dann in Neutitschein genommen hatte, ist, wie bekannt, dort plötzlich einem Leiden, das gegen alle Voraussicht einen tödtlichen Charakter angenommen hatte, erlegen. Die kriegerischen Vorbereitungen nahmen mit dem bald darauf abgeschlossenen Reichenbacher Vertrage ein Ende, und Mack der während des türkischen Feldzugs sich zu schonen, keine Zeit gefunden, und dessen schon aus früherer Zeit stammendes, auch im Felde sich zugezogenes Kopfübel, das manchmal einen bedenklichen Charakter anzunehmen schien, sich wieder sehr bemerkbar gemacht hatte, suchte in ländlicher Ruhe Herstellung von jenem Leiden. Dieses Leidens wegen mußte er auch die ehrenvolle Anstellung eines General-Adjutanten bei Sr. Majestät dem Kaiser Leopold II., die ihm zugedacht war, ablehnen, dafür erbat er sich aber den Befehl eines Cavallerie-Regimentes, welcher Wunsch durch das ihm übertragene Commando des 3. Chevauxlegers-Regiments (jetzt Kaiser Maximilian Uhlanen Nr. 8) erfüllt wurde. Da er den Winter über noch in Wien blieb, so wurde ihm die ehrenvolle Aufgabe, den Erzherzogen Karl und Joseph über die Geschichte des letzten Türkenkrieges Vorträge zu halten. Erst im Frühlinge 1791 begab sich Mack zu seinem Regimente, das zu Zolkiew in Galizien stationirt war. Anderthalb Jahre blieb M. in dieser Stellung und verließ sie, um auf hofkriegsräthlichen Befehl im Herbste 1792 sich nach Ofen zu begeben und als General-Adjutant des Feldmarschalls Prinzen Coburg zu fungiren, dem der Kaiser den Oberbefehl über alle am Rheine und jenseits desselben aufgestellten k. k. Truppen übertragen hatte. M. reiste mit dem Prinzen nach Wien, von da über Freyburg nach Basel, um den Rhein bis [213] Mainz zu recognosciren. Nachdem in Coblenz der Uebergang über die Roer beschlossen worden, wurde derselbe mit Sachkenntniß und Vorsicht so zweckmäßig eingeleitet, daß er am 1. Mai 1793 durch völlige Ueberraschung des Feindes auf das Vollkommenste ausgeführt wurde. Diesem Ereignisse folgte am 18. d. M. der für die Niederlande, Holland und Deutschland wichtige Sieg an den Ufern der kleinen Geete, an den nunmehr weitere glückliche Unternehmungen sich reihten; darunter am 22. der Angriff der feindlichen Armee in allen Stellungen, welche sie dießseits Löwen genommen, und woraus sie nach mehreren sehr hitzigen und hartnäckigen Gefechten endlich zum Rückzuge gegen Brüssel und Ath gezwungen wurde. Da trat ein geschichtlich interessanter Zwischenfall ein. Am 27. März hatte Mack von Brüssel aus über Hall eine Recognoscirung längs der jenseits dieses Städtchens ausgestellten Vorpostenkette unternommen, als er zu einer wichtigen Unterredung in das französische Hauptquartier eingeladen wurde. Gegen Abend in Ath angekommen, fand Mack den Ober-General Dumouriez in einer zahlreichen Versammlung französischer Officiere an der Tafel. Dumouriez entließ gleich nach derselben einen größeren Theil der Tischgenossen, unter den wenigen Zurückgebliebenen befand sich der General-Lieutenant Herzog von Chartres, nachmaliger König Ludwig Philipp Orleans. Nun gab Dumouriez die Erklärung: Entschlossen, den Gräueln seines Vaterlandes ein Ende zu machen und den Dauphin auf den Thron Frankreichs zu setzen, verlange er nur das feierliche Versprechen des Prinzen Coburg, daß er ihn von nun an in seiner hinter dem Denderflusse bezogenen Stellung fernerhin nicht mehr beunruhigen werde. Mack erwiederte auf diesen Antrag: Daß der Prinz dieses Wort nicht geben könne und würde, da er, so lange noch ein Franzose in den Niederlanden und eine niederländische und holländische Festung in französischen Händen sich befinde, die bisher errungenen Vortheile verfolgen müsse. Dumouriez nahm diese Erklärung anfänglich mit Mißfallen auf, nach weiterer Berathschlagung aber erwiederte er: Daß er auf die ihm gestellten Bedingungen, die er zweckentsprechend finde, eingehen wolle, und die Unterredung schloß mit der Zusicherung von Seite des französischen Ober-Generals, daß er sich allmälig auf die französische Grenze zurückziehen, die festen Plätze raumen werde, von dem Prinzen Coburg aber erwarte, daß er ihn, wenn er es verlange, mit seiner ganzen Macht in dem ausgesprochenen Unternehmen unterstütze. Dieß Alles wurde, ohne eine Zeile niederzuschreiben, besprochen und auf gegenseitiges Ehrenwort beschlossen. Um Mitternacht kehrte Mack aus dem französischen Hauptquartiere nach Brüssel zurück. Dumouriez in seinen Memoiren gedenkt noch einer anderen, der obenerwähnten vorangegangenen Convention, eine solche aber bestand nicht, und die obige ist die erste und einzige, welche zwischen ihm und Mack abgeschlossen wurde. Die Convention wurde übrigens treu und pünctlich erfüllt, und mit Ende des Monats standen beide Heere auf ihren äußersten Grenzen. Die Geschichte meldet es, wie gleich darauf Dumouriez’s Vorhaben scheiterte. M. sollte sich nun zu einem Congresse, den die Oberbefehlshaber der verbündeten Armeen in Antwerpen abhalten wollten, begeben, damit dort das Nöthige über Zahl, Ausrüstung und Zeit des Erscheinens der englischen, hannoverischen und [214] holländischen Truppen vereinbart würde. Bevor er aber dahin abging, ließ er noch die Festung Condé umzingeln, die Ueberschwemmungsschleußen des Platzes öffnen, um die Blokade desselben mit kleinerer Truppenmacht bewirken zu können. Auch in der Schlacht von Famars, zu welcher er alle Anordnungen entworfen, hatte er noch mitgekämpft. Aber eine Wunde, die er in derselben erhalten, und sein durch die zunehmende Hitze zu hohem Grade gesteigertes Kopfübel zwangen ihn, das Heer zu verlassen. Zuvor wurde ihm aber noch die ungewöhnliche Auszeichnung, daß er, als Oberst, zum Inhaber des 6. Kürassier-Regiments (heute Prinz Alexander von Hessen) ernannt wurde. Ein mehrmonatlicher Urlaub hatte seine Gesundheit wieder gekräftigt, und nun erhielt er Befehl, sich im nächsten Frühjahre neuerdings nach den Niederlanden zu begeben, wo Se. Majestät der Kaiser sich in Person an die Spitze der verbündeten Heere zu stellen die Absicht hatte. Im Jänner 1794 kam M. auch am Orte seiner Bestimmung an; mußte aber schon im halben Februar nach London reisen, um dort das Erforderliche zu dem neuen Feldzuge zu verabreden. Dort gelang es ihm, die Entfernung des Herzogs von York vom Oberbefehle des englisch-hannoverischen Heeres und die Subsidien für ein in die Niederlande bestimmtes preußisches Hilfsheer von 50.000 Mann zu erwirken. Dort erhielt er auch von dem Könige einen prachtvollen Ehrendegen zum Geschenke, der später einmal Veranlassung zu einer feinen französischen Galanterie wurde. Mack wurde nun bei seiner Rückkehr zum General-Major befördert. Als General-Quartiermeister an die Seite des Kaisers gestellt, machte er die glänzenden siegreichen Kämpfe bei Landrecy, Tournay und Charleroy mit. Als dringende Ereignisse die Rückkehr des Kaisers nach Wien nöthig machten, verließ auch General Mack, dessen Leiden in den Anstrengungen des Feldzugs sich wieder sehr fühlbar gemacht, die Armee und ging nach Böhmen, wo er sich zur Heilung seines hartnäckigen Uebels einer langen und sorgfältigen ärztlichen Behandlung unterzog. Wieder hergestellt, erhielt er im Jahre 1796 den Ruf nach Lissabon zum Oberbefehl des portugiesischen Heeres. Ehe er aber dieser neuen Bestimmung folgen konnte, war er schon zum General-Quartiermeister der Rheinarmee und unter Einem zum Feldmarschall-Lieutenant ernannt worden. Von der Armee wurde er im April 1797 nach Wien berufen, wo man durch ein verschanztes Lager auf dem Wienerberge einer feindlichen Invasion zu begegnen suchte. Indessen hatte der Friedensschluß von Campoformio eine andere Verwendung Mack’s zur Folge gehabt, und wurde er nach Triest abgeordnet, um dort die Errichtung einer zahlreichen Flotte zu fördern, mit welcher Istrien, Dalmatien und Cattaro besetzt werden sollten. Und nachdem dieß beendigt war, begab er sich zu dem am Lech aufgestellten Beobachtungsheere, wo er den Befehl über die ganze Reiterei übernahm. Im August genannten Jahres erging an ihn die Aufforderung, den Oberbefehl der neapolitanischen Armee zu übernehmen. Der Kaiser selbst hatte den Wunsch in dieser Angelegenheit ausgesprochen. Indem Mack an die Annahme dieses Rufes nur die Bedingung knüpfte, daß der König Ferdinand selbst sich an die Spitze des Heeres stellen möge, kam er in den ersten Tagen des October in Caserta an. In Neapel wurde die 38.000 Mann starke Armee Anfangs November in enge Cantonirungen zusammengezogen. [215] Indessen zog die französische Armee immer mächtigere Verstärkungen an sich, und ein rascher feindlicher Angriff war jeden Augenblick zu gewärtigen. Wie die Dinge eben standen, galt es vor Allem, dem Feinde zuvorzukommen und ihn nicht über die Grenze rücken zu lassen. In der That wurden auch die Bewegungen des neapolitanischen Heeres so rasch und geschickt ausgeführt, daß die Franzosen das ganze diesseitige Gebiet des Kirchenstaates und die Hauptstadt aus freien Stücken räumten. Am 29. November hielt König Ferdinand seinen Einzug in Rom. Aber nicht lange währte dieser glückliche Anfang. Verrath und Feigheit hatten bald in der Führung der auf anderen Wegen ziehenden Seitencolonnen sich bemerkbar gemacht, und das königliche Heer gerieth in Lagen, die dessen ganze Vernichtung besorgen ließen. Der König Ferdinand verließ Rom und kehrte nach Neapel zurück, und der Rest des über die Hälfte durch schnöden Verrath aufgeriebenen Heeres zog sich nach Capua zurück. Den Anstrengungen Mack’s war es gelungen, den Rückzug, ohne vom Feinde erreicht zu werden, auszuführen. Nun eilte Mack nach Neapel, wo er den Hof bereits auf der englischen Flotte zur Flucht nach Sicilien eingeschifft fand. Nelson lud auch Mack ein, sich mit seinen deutschen Officieren einzuschiffen. Aber der Minister Acton widersetzte sich der Einschiffung Mack’s, indem der Rückzug nach Calabrien noch immer offen stehe, wenn die Gefahr dränge. Da auch der König dieser Ansicht beipflichtete. blieb Mack, begab sich nach Capua, ließ am rechten Ufer des Volturno ein kleines verschanztes Lager anlegen und setzte in jedes der Hauptwerke einen österreichischen Officier als Befehlshaber. Wie es aber mit den Besatzungen selbst bestellt war, erhellet aus der Thatsache, daß die österreichischen Officiere denselben die Versicherung gaben, sie würden, wenn sie ihre Plätze verließen, mit Kartätschen die Flüchtigen niederschmettern. Die Lage Mack’s und seiner Begleiter unter diesem welschen Meuterergesindel ward mit jedem Tage bedenklicher. Nun ergab sich gar Gaëta ohne Noth. Täglich ja stündlich mehrten sich die Zeichen des Verrathes. Die Männer, die das Ruder des Staates in den Händen hielten, waren entweder schwach und hatten die Köpfe verloren, oder auch Verräther. Die Stimmung der Bevölkerung Neapels erregte immer größere Besorgnisse. Mack nahm sein Hauptquartier in Casaria. Aber schon in der folgenden Nacht brach in Neapel der Aufstand aus, der sich bald über alle Cantonirungen verbreitete. Truppen und Insurgenten machten gemeinschaftliche Sache. Mack’s Hauptquartier war von den Aufrührern umrungen, und kaum war es ihm noch gelungen, sich mit seinen deutschen Officieren nach Caivano zu dem General-Lieutenant Duca di Salandero zu flüchten. Aber auch dahin wurden sie von dem aufständischen Pöbel verfolgt und Mack war gezwungen, sich an den französischen Ober-General Championnet mit dem Ersuchen zu wenden, ihn und seine Gefährten als Oesterreicher aufzunehmen, und sie vor den grausamen und blutgierigen Lazaronis zu retten. Da geschah es, daß, als Mack den ihm von dem Könige von England geschenkten Ehrendegen dem General Championnet übergeben wollte – denn im Grunde war der General Mack doch nur ein Kriegsgefangener Championnet’s – dieser die ihm dargebotene Waffe mit den Worten ablehnte: „Die Gesetze meiner Republik verbieten mir den Gebrauch englischer Waaren“. Mack und seine [216] Officiere reisten nun ohne Hinderniß ab, aber als sie in Bologna angekommen waren, wurden ihnen die Pässe zur Weiterreise verweigert. Mack und seine Gefährten wurden sofort als Kriegsgefangene behandelt, dann nach Dijon abgeführt, dort in enge Haft, und erst nach Bonaparte’s Rückkehr aus Egypten nach Paris gebracht. Eine Beschwerde Macks wider dieses völkerrechtswidrige Verfahren war erfolglos geblieben; nicht so ein Fluchtversuch, den Mack unternahm und der glücklich gelang. Am 20. April war Mack bei den österreichischen Vorposten in Höchst angekommen. Auf diesen Vorgang bezieht sich eine, wie es den Anschein hat, von Mack selbst veröffentlichte Flugschrift des Titels: „Die Gefangenschaft des General Mack’s sammt der Offenbahrung des Buonaparte“ (gedruckt in Jerusalem 1799). Nachdem M. auf diese Weise zurückgekehrt war, blieb er mit Belassung seines ganzen Gehaltes ohne Anstellung bis zum Jahre 1805. Im Frühling genannten Jahres wurde er nach Wien berufen und zum General-Quartiermeister des Erzherzogs Karl ernannt. In der von dem Erzherzoge zusammengesetzten Commission, welche Erleichterungen und Verbesserungen im Dienste, in den Abrichtungs- und Uebungsvorschriften auffinden und durchführen sollte, führte Mack den Vortrag. Später erhielt er den Auftrag, zugleich mit dem Vice-Präsidenten des Hofkriegsrathes, Fürsten Schwarzenberg, sich mit dem aus Rußland eingetroffenen General-Adjutanten des Kaisers Alexander, Baron Winzingerode, über den Marsch, die Verpflegung und Verwendung der russischen Hilfstruppen in’s Einvernehmen zu setzen. Mit Ende August wurde Mack zum General-Quartiermeister des Monarchen ernannt, da dieser entschlossen war, den Oberbefehl über das verbündete Heer in Deutschland in Person zu übernehmen. Mack wurde zu der am Inn sich sammelnden Armee abgesendet. Er hatte den Auftrag, in Bayern einzurücken, das bayerische Heer – an dessen Beitritt man nicht zweifelte – mit dem österreichischen Heere verbinden und die Festungswerke von Ulm und Memmingen auf das Schleunigste in guten Vertheidigungsstand setzen zu lassen. Das Heer versammelte sich zwischen Ulm und Memmingen an der Iller. Man dachte aber den Ausbruch des Krieges noch immer nicht so nahe bevorstehend, und meinte, daß er, da die Unterhandlungen immer fortdauerten, wohl gar ganz abgewendet werden könne. Die Verletzung der preußischen Neutralität durch das Bernadottisch-bayerische Heer wurde für ganz unmöglich gehalten, um so mehr, da Kaiser Alexander das Vorhaben, seine Truppen durch die preußischen Länder zu führen, aufgegeben hatte. Der sichere Glaube, die Vereinigung mit der russischen Armee würde stattfinden, bevor der Feind bei Ulm ankommen und ihm eine gleiche Anzahl Streiter entgegenstellen könne, wurde schon am 5. October durch die Nachricht vernichtet, daß die österreichischen Vorposten am Neckar mit Uebermacht angegriffen und zurückgeworfen worden waren. Die Armee wurde nun schleunigst zusammengezogen. Die einzelnen Heeresabtheilungen wurden aber zurückgedrängt und die Armee mußte nach Günzburg zurückgezogen werden, wo sie an der Donau lagerte. Da auf eine Vereinigung mit den Russen nicht mehr zu rechnen war, wurde der Rückzug nach Böhmen beschlossen. Er sollte eben in der Nacht vollzogen werden, als – in Folge andern Orts vernachlässigter, von Mack dringend [217] empfohlener Vorsichtsmaßregeln – der Feind ganz unverhofft im Rücken der Armee erschien, Verwirrung und Unordnung in die Reihen des in tiefer Ruhe liegenden Heeres brachte und den nächtlichen Rückzug nach Ulm unausweichlich gebot. Vor Ulm wurden am 10. October die sehr erschöpften Truppen wieder geordnet und Tags darauf von Marschall Ney angegriffen, dieser aber mit bedeutendem Verluste zurückgeschlagen. Am 13. October fand der Abzug von Ulm Statt. In Ulm selbst blieb nur noch ein einziges Armeecorps zurück. Eine Abtheilung desselben war jenseits der Donau aufgestellt, sollte sich aber in der Nacht wieder über die Donau zurückziehen und dann gegen Mittag nach dem Abkochen den nach Heidenheim abgerückten Truppen folgen. Mit ihr zugleich sollte das Hauptquartier Ulm verlassen. Ueber die Bestimmung dieses letzten Corps wurde jedoch Mack Nachmittags ganz unvermuthet in Zweifel gesetzt. Er hatte nämlich von dem General-Landes-Commissär Baron Steinheer im letzten Augenblicke vor der Abreise nach Heidenheim die Nachricht erhalten: es wären an einem Tage sechs Couriere an Napoleon durch Stuttgart gekommen und sei dort die Nachricht verbreitet worden, daß die Engländer bei Boulogne gelandet seien. Da erinnerte sich Mack an die feierlichen Verheißungen des englischen Ministeriums: daß der Abzug der französischen Armee von Boulogne allsogleich zu einer Landung benützt werden würde, wozu die an den englischen Küsten wegen der lange angedrohten französischen Landung aufgehäuften ungeheuren Mittel alle Möglichkeit darboten. Dazu kam noch sein fester Glaube an Preußens bereits erfolgte Kriegserklärung und die baldige Erscheinung seines Heeres im Felde. So stellte sich ihm die Nothwendigkeit dar, das noch zu Ulm befindliche Corps nicht abziehen zu lassen, sondern mit demselben den wieder hergestellten Platz zu vertheidigen, wo sich der Feind mittlerweile, bis er durch Entsendungen die Ruhe in seinem Innern wieder hergestellt haben würde, festzusetzen die Absicht haben könnte. Diese Absicht wurde Abends durch zwei der bedeutendsten Generale, welche nicht, wie Mack, von jenen Hoffnungen auf England und Preußen durchdrungen waren, so heftig bestritten, daß der Feldmarschall-Lieutenant wahrscheinlich doch am folgenden Tage den auf 11 Uhr Vormittags bestimmten Abzug zugegeben haben würde, wenn nicht ein neues entscheidend unglückliches Ereigniß eingetreten wäre. Es kamen nämlich schon um 8 Uhr Morgens die Trümmer des an die Donau entsendeten Armeecorps in eiligster Flucht, nach Ulm zurück. Diese Truppen waren unvorbereitet und plötzlich durch einen überlegeneu Feind angegriffen und beinahe aufgelöst worden. Nun war die Straße nach Heidenheim auch schon in der Gewalt des Feindes. Mack wurde nun umsomehr in dem Glauben bestärkt, den ferneren Abzug einstellen zu müssen, weil ihm dieser, ohne augenscheinliche Gefahr in den Platz zurückgeworfen zu werden, gar nicht mehr ausführbar erschien. Er hielt die Vertheidigung von Ulm für möglich und der allgemeinen Sache höchst vortheilhaft. Die Vertheidigung von einigen Wochen führte zur Wahrscheinlichkeit, daß durch Annäherung des zweiten sehr bedeutenden russischen Hilfsheeres und durch eine eigene noch in der Errichtung begriffene Reserve-Armee, alles Unglück abgewendet und auch Preußen mittlerweile zum Beitritte bewogen sein würde. Das gleich daraus erfolgte in der k. k. [218] österreichischen Armee wahrhaft beispiellose verhängnißvolle Ereigniß der Uebergabe Ulms durch Capitulation ist bekannt. Ueber diese ganze Geschichte schwebt ein undurchdringlicher Schleier, der durch die späteren dem Vater und Sohne erwiesenen Zeichen kaiserlicher Huld nicht gelüftet wird. Die Schimpfereien von Gentz und seinen Genossen, und in neuester Zeit von Springer, dessen jüngstes Werk über Oesterreich mitgeholfen, daß Preußen Krieg gegen Oesterreich geführt – da er den Kaiserstaat in seiner Geschichte in einer des Oesterreichers unwürdigen Weise blosgestellt und herabgedrückt, und seine Schwächen in denunciatorischer Weise bloßgestellt – entbehren jedes Halts und sind nur Angriffe der Leidenschaft, ebenso unberechtigt als unerwiesen. Es müssen Dinge dabei vorgekommen sein, für die es weder im Kopfleiden Mack’s, noch in Mißgriffen einzelner Persönlichkeiten, hinreichende Erklärungsgründe gibt. Mack hat sein Mißgeschick schwer gebüßt, er mußte büßen, weil er sich selbst Schweigen auferlegt, das er erst später brechen zu dürfen glaubte. Daß aber ein Mann, der das Vertrauen und die Liebe eines Kaiser Joseph und Erzherzog Karl eines Lacy, Loudon, Hadik in so ehrender Weise genoß, wenigstens von dem Tadel der Sykophanten und Alltagsmenschen hätte verschont bleiben sollen, das stand zu erwarten. Schwer aber fallen Napoleon’s Worte in’s Gewicht – und diese hätte Herr Springer früher lesen sollen, ehe er über einen Mann, wie Mack, ein Urtheil, wie er gethan, fällt. Als die Generale, Mack an der Spitze, vor dem Kaiser Napoleon erschienen, unterbrach er das tiefe Schweigen dieser Vorstellung mit den Worten: „Meine Herren, ich beklage so brave Leute, wie Sie, das Opfer der Thorheiten eines Cabinets zu sein, das sich von unverständigen Entwürfen nährt und sich nicht scheut, die Würde der österreichischen Nation auf’s Spiel zu setzen, indem es mit den Diensten seiner Generale Handel treibt. Ihre Namen sind mir bekannt, sie sind es ehrenvoll überall, wo sie gefochten haben.“ Nach der Capitulation von Ulm kehrte M. nach Oesterreich zurück, wurde als Staatsgefangener nach Wien gebracht und vor ein Kriegsgericht gestellt, das über ihn die Todesstrafe aussprach. Die Gnade des Kaisers milderte aber dieses Urtheil auf Cassation und zweijährigen Festungsarrest. Im Jahre 1808 wurde ihm auch die übrige Strafzeit erlassen. Mack ertrug sein Geschick mit Standhaftigkeit. Zwei Tage nach der Schlacht von Leipzig geruhten Se. Majestät der Kaiser aus Allerhöchst eigener Bewegung durch Anweisung der Feldmarschall-Lieutenants-Pension seine sehr bedrängte Lage zu erleichtern. Er hatte sich früher nie erlaubt, den Monarchen mit Bitten um seine Wiedereinsetzung zu belästigen. Erst im Frühling des Jahres 1819, als der Kaiser auf einer Reise zu St. Pölten übernachtete, wagte er die Bitte, daß von ihm über den kriegsrechtlichen Spruch, welcher ihn verurtheilte, niedergeschriebene Bemerkungen angenommen, und eine Commission mit dem Auftrage, nach strenger Prüfung ihr Gutachten: ob Mack einer Wiedereinsetzung in seinen im k. k. Heere innegehabten Rang würdig sei, auszusprechen, übergeben werden möchten. Diese Bitte wurde ihm gewährt, und nach erlassenem Gutachten der Commission geruhte der Kaiser am 3. December 1819 seine Wiedereinsetzung zu befehlen. Seitdem lebte Feldmarschall-Lieutenant Freiherr von Mack in der größten Zurückgezogenheit in St. Pölten. Gegen Ende des Jahres 1822 verfiel er in eine [219] lang anhaltende lebensgefährliche Krankheit. Er wurde zwar gerettet, konnte jedoch wegen zurückgebliebener Schwäche und Gebrechlichkeit seitdem nie mehr die Grenze des Gartens, in welchem er, nahe an der Stadt, wohnte, überschreiten. In St. Pölten verschied er, mehrere Jahre später, als Greis von 76 Jahren. Eine Schrift, die seinen Namen als Autor an der Spitze trägt, betitelt: „Vertheidigung des österreichischen Feldzuges von 1805, dem Hofkriegsrathe übergeben“ (Wien 1806, 8°.), ist eine Compilation aus Vogt’s Staatsrelationen, und den europäischen Annalen und ihm wohl nur unterschoben. Hingegen sind von ihm: „Instructionspuncte für die Generale der k. k. Armee“ (Frankfurt a. M. 1795, gr. 8°.) und „Vertheidigung des österreichischen Feldzuges von 1801“ (Gotha 1802, Hennings, 8°.) erschienen. Seinem einzigen Sohne Moriz, Rittmeister bei Nostiz-Chevauxlegers, wurde aus der kaiserlichen Privatcasse ein lebenslänglicher Gnadengehalt von 1200 fl. bewilligt. Der neue deutsche Nekrolog schrieb anläßlich seines Todes folgende wichtige Worte: „Sein Tod hat einigen Zeitungsschreibern Veranlassung gegeben, diesen durch ein unverdientes grausames Schicksal ohnehin schwer gekränkten Mann noch über das Grab hinaus zu verunglimpfen und dadurch immer mehr das Urtheil zu verwirren, welches dereinst die Geschichte über ihn zu fällen hat.“ Auch der schwäbische Merkur erlaubte sich einen Artikel mit schmählichen Ausfällen, worauf ihm erwiedert wird: daß der Ruhm eines Feldherrn nur durch Feigheit oder Verrath geschändet werden könne, Unglück und Irrthum schänden ihn nicht, zumal wenn letzterer treu und redlich gemeint, und auf Heiligkeit geschlossener Verträge und öffentlich ausgesprochener Verheißungen gestützt war. Es dürfte bald die Zeit kommen (?), daß durch die Bekanntmachung der Denkwürdigkeiten dieses der Geschichte angehörigen Mannes der Schleier gelüftet werde, der das verhängnißvolle Jahr 1805 noch bedeckt, und mit dichtem Faltenwurfe eine in der Kriegsgeschichte beinahe beispiellose Begebenheit über den wahren Hergang der Capitulation von Ulm in Dunkel hüllt. Daß Mack bloß Theoretiker war, widerlegt die kühne Ausführung seiner kühnen Entwürfe im Türkenkriege und im Feldzuge 1793 in den Niederlanden. Die an Verehrung grenzende Achtung, welche M. bis an’s Ende seines Lebens bei Allen genoß, die ihn kannten – die Wiedereinsetzung in seinen frühern Rang, Würden und Gehalt – die herzliche Theilnahme, welche der Kaiser selbst und alle Prinzen des Hauses bei dem ihm begegneten Ereigniß bezeugten, und die sich nach seinem Tode in der allerhöchsten Gnade kund that, womit seinem Sohne die Personalzulage des Vaters mit jährlichen 1200 fl. lebenslänglich zugesichert wurde – sind unverwerfliche Bürgen seines anerkannten hohen Werthes. Ein Zusammenfluß widriger Zufälle hat ihn zwar als schuldig gerichtet; allein sein Gewissen war sein Trost und höhere, reine, rettende Gerechtigkeit seine Hoffnung, und diese hat ihn nicht getäuscht. Gerechtfertigt bei seinem Monarchen und dem Staate, dem er angehörte, kümmerte er sich wenig um die empörenden Beschuldigungen uneingeweihter Schriftsteller, wie z. B. Walter Scott in seinem „Leben Napoleon’s“, das mit lächerlicher Parteilichkeit, ganz im Geiste der elendesten Schmeichelei geschrieben, den Ruhm des Verfassers wirklich geschändet hat. – Nach dem Urtheile von Männern, die mit ihm gedient und ihn in der Nähe beobachtet haben, war Mack [220] ein durchaus rechtlicher Mann, dessen Entwürfe aber äußerst kühn waren und der nichts für unmöglich hielt. Mehr Theoretiker als wirklicher Stratege, war er ein vortrefflicher General-Quartiermeister. der aber von dem commandirenden General bisweilen zurückgehalten werden mußte; auch der Umstand, daß er sich von der untersten Stufe emporgeschwungen hatte, war ihm vielleicht bisweilen nachtheilig. Seinen Talenten und seiner Arbeitsamkeit läßt man jedoch alle Gerechtigkeit widerfahren.

Freiherrnstands-Diplom vom 22. Februar 1791. – Böhmisches Incolat im Freiherrnstande vom 10. März 1801. – Die Gefangenschaft des General Mack’s sammt der Offenbahrung des Buonaparte (gedruckt in Jerusalem 1799, kl. 8°., 54 S.). – Erinnerungen (Prager Unterhaltungsblatt, 4°.) 1858, S. 57 u. f., in Julius Ebersberg’s Aufsatz: „Militärische Licht- und Nebelbilder aus der Friedenszeit“. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Bd. XX, S. 30. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1856, Staatsdruckerei, 4°.) S. 272 u. 1733. – Ritter von Rittersberg (J.), Biographien der ausgezeichnetesten verstorbenen und lebenden Feldherren der k. k. österreichischen Armee aus der Epoche der Feldzüge 1788–1821 (Prag 1828, Enders, 8°.) Bd. I, S. 827–899 [nach diesem und den meisten Quellen geb. am 25. August 1752]. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, Bernhard Friedr. Voigt, kl. 8°.) VI. Jahrg. (1828), II. Theil. S. 755, Nr. 297. – Europäische Annalen 1799, Bd. I, S. 255; 1800, Bd. I, S. 137. – Springer (Anton), Geschichte Oesterreichs seit dem Wiener Frieden 1809 (Leipzig 1864 u. 1865, Hirzel, gr. 8°.) Bd. I, S. 69. – Vehse (Eduard Dr.), Geschichte des österreichischen Hofs und Adels und der österreichischen Diplomatie (Hamburg, Hoffmann u. Campe, 8°.) Bd. IX, S. 194 bis 198. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 515. – BrockhausConversations-Lexikon, 10. Auflage, Bd. X, S. 55. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1850 et s., Firm. Didot, 8°.) Tome XXXII, p. 553 (gibt den 22. statt des 25. August als Mack’s Geburtsdatum an. Das hier über Mack gefällte Urtheil lautet: „Excellent chef d’état major, mais mauvais strategiste, plein de présomption, fanfaron, il avait une conception plus brillante que solide, de l’ éloquence dans ses écrits et ses discours, du zèle pour la gloire de son pays, une grande probité; d’ un autre côté il manquait de presance d’esprit dans l’action et de force d’âme dans le danger“. – Dictionnaire biographique et historique des hommes marquans (Londres 1800, 8°.) Tome II, p. 456. – Biographie des hommes vivants ou histoire par ordre alphabétique de la vie publique de tous les hommes qui se sont foit remarquer par leurs actions ou leur écrits (Paris 1816, L. G. Michaud, 8°.) Tome IV, p. 278. – Literarische Blätter der Börsen-Halle (Hamburg, 4°.) 1829, Nr. 451 in den Auszügen aus dem 7. Bande von Bourriennes’ „Denkwürdigkeiten“. – Biographie nouvelle des Contemporains ou dictionnaire historique et raisonné de tous les hommes qui, depuis la révolution française, ont acquis de la célébrité ... Par A. V. Arnault, A. Jay, E. Jouy, J. Norvins etc. (Paris 1820 et s., à la librairie historique, 8°.) Tome XII, p. 215–220. – Porträte. 1) Unterschrift: Karl Freih. Mack v. Leiberich, k. k. General-Feldmarschall-Lieutenant. F. Schier lith. Gedr. bei A. Machek (8°. u. 4°., Prag); – 2) J. Müller f. ad vivum 1792, J. Adam sc.Mack’s Grabdenkmal aus dem Friedhöfe von St. Pölten. Der Denkstein, den ihm sein jüngster Sohn, der in der kaiserl. österreichischen Armee diente, hatte setzen lassen, trägt folgende Inschrift: „Hier ruht Carl Freyherr von Mack von Leiberich, k. k. F. M. L. und Ritter des militär. Maria Theresien-Ordens, geboren den 24. August 1752, gestorben den 22. October 1828. Unglücklich, doch ungebeugt im Sturme der Zeit, hoher Verdienste wegen geehrt von dem Besten der Herrscher, geliebt und verehrt bis zum Grabe von Gattin, Kindern und Freunden.“ Dann folgen in einer Vertiefung nachstehende Verse:

„.... in des Glückes sonnenhellen Tagen
Hat auf glänzender Bahn ein Hochgewitter
[221] Dich ereilt, und niedergeschmettert Deine Segel und Maste!
Aber gerettet blieb Dir nach dem Sturme,
Für die stillere Einsamkeit: Bewußtseyn,
Liebe, Achtung edeler Menschen und die Tröstende Freundschaft!

L. P.

Dem Andenken des innigstgeliebten Vaters u. s. w. weiht dieß Denkmahl der dankbare Sohn.“ Obige Verse sind einem Gedichte entnommen, welches dem unglücklichen General im Jahre 1815 der damalige Abt des Stiftes Lilienfeld, nachmaliger Primas von Ungarn, der Dichter der Tunisias, Ladislaus Pyrker, geweiht hatte. – Wappen. In Gold ein ausgebreiteter roth bewaffneter schwarzer Adler, dessen Brust mit einer sechsmal gekrümmten Schlange von natürlicher Farbe pfahlweise belegt ist. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf der sich ein in’s Visir gestellter goldgekrönter Turnierhelm erhebt. Aus der Krone schwingen sich drei wallende Straußenfedern, eine schwarze zwischen goldenen empor. Die Helmdecken sind beiderseits schwarz mit Gold belegt. Die Schildhalter sind zwei auswärtssehende um die Lenden und um das Haupt mit Laub bekränzte wilde Männer, welche die freien Hände in die Hüften stemmen.