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BLKÖ:Holbein, Edler von Holbeinsberg, Franz Ignaz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hollpein, Heinrich
Band: 9 (1863), ab Seite: 220. (Quelle)
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Holbein Edler von Holbeinsberg, Franz Ignaz, gemeiniglich Franz von Holbein (dramatischer Dichter und Director des kais. Burgtheaters in Wien, geb. zu Zizzersdorf (auch Zistersdorf) bei Wien 1779, gest. zu Wien 5. September 1855). Nach dem Adelsdiplom, welches Kaiser Joseph dem Bruder von Holbein’s Großvater verliehen, und worin es heißt: „wasmassen die Vorfahren .… schon im 15. Jahrhundert in unserer und des heiligen Reichs Stadt Augsburg ansäßig waren, wie solches die allda von dem dasigen ansehnlichen Burger und berühmten Maler Hanns Holbein dem Aelteren verfertigten kunstreichen Gemälde bezeigen, desgleichen dessen Sohn, Hanns Holbein der Jüngere genannt, von dessen ungemeiner Geschicklichkeit die im ganzen Europa vorfindlichen berühmten Gemälde den deutlichen Beweis ablegen“ stammt Holbein also von den berühmten gleichnamigen Malern des 15. Jahrhunderts ab. Da er seinen Vater in früher Jugend verloren und dieser kein Vermögen hinterlassen hatte, übernahm sein Großvater Joseph von Holbein, k. k. Hofrath, dessen Erziehung. H. wurde nun in das Kloster Lilienfeld, dessen Erziehungsanstalt eben aufzublühen begann, geschickt, wo unter Director Alt die Anstalt in seltenen Aufschwung kam und ein dort befindlicher Novize Ladislaus nicht ohne Einfluß auf H.’s fernere Bestrebungen blieb. Letzterer war der nachmalige Erzbischof und Dichter Ladislaus Pyrker, der H. seine Freundschaft und Theilnahme durch’s ganze Leben bewahrte. Drei Jahre hatte H. im Stifte zugebracht, und wie er selbst bemerkt, so vielerlei erlernt, daß sich zwar der Ausspruch seiner Mutter: „Du weißt aus Allem Etwas, im Ganzen Nichts“, vollends bestätigte, ihm aber eben diese später immer mehr vervollkommnete Vielseitigkeit auf seiner Lebenslaufbahn große Dienste leistete. Bevor H. eine Stelle im Lottoamte – die ihm der Großvater mittlerweile verschafft hatte – antrat, machte er noch mit einem Freunde des Hauses, Zucconi, der überdieß trefflich musikalisch gebildet war, eine Reise nach Italien. Nach seiner Rückkehr trat H. sein Amt beim Lotto an, hielt es aber nicht lange dabei aus und ging – durch, seinen wahren Namen mit dem italienischen Fontano vertauschend. Nun beginnt jenes abenteuerliche und wechselvolle Leben H.’s, welches zu beschreiben H. begonnen, aber leider nicht beendet hat. Ein guter Guitarrespieler, hoffte er alsbald bei einer Bühne Unterkunft zu finden. Er begab sich vorerst nach St. Petersburg und ließ sich auf der Guitarre öffentlich und mit Beifall hören. [221] Nicht im Besitze hinreichender Legitimationen schien ihm sein Aufenthalt nicht sicher genug und er verließ die nordische Residenz, um sich nach Berlin zu begeben, traf aber auf der Rückreise mit der Döbbelinischen Gesellschaft, die eben in Fraustadt Vorstellungen gab, zusammen, wurde Mitglied derselben und wirkte daselbst als Sänger und Schauspieler, als welcher er aber mit seinem österreichischen Dialecte Schwierigkeiten hatte. 1798 verließ er die Gesellschaft, nachdem ihm einige Concerte auf der Guitarre das nöthige Reisegeld verschafft hatten. H. begab sich nun nach Berlin, wo er mit dem nachmals so berühmten Dichter E. Th. Am. Hoffmann, mit Iffland, Fleck und dem Capellmeister Anselm Weber bekannt wurde und auf deren Rath wieder die Bühne betrat, auf welcher er theils als Sänger, theils als Schauspieler wirkte. In diese Zeit fällt seine Heirath mit der Gräfin Lichtenau. Nach seiner Vermälung begab sich H. nach Breslau, wo er sich nunmehr mit Composition, Guitarrespiel und Poesie beschäftigte und das nachmals so oft gegebene Schauspiel „Fridolin“ in sechs Wochen schrieb. Zu gleicher Zeit arbeitete er an der Ausführung eines von ihm erfundenen Instrumentes, das, nachdem es vollendet war, nichts zu wünschen übrig ließ und mit welchem er, nachdem er sich von seiner Frau getrennt, eine Kunstreise nach München und Regensburg unternahm; später folgte er einer Einladung des Grafen Pallfy als Theaterdichter beim Theater an der Wien, in welcher Zeit mehrere Operntexte, Lustspiele und Schauspiele entstanden. Wieder aber erwachte in H. die Lust, auf der Bühne aufzutreten und sofort begab er sich nach Regensburg, wo er die Bühne betrat, und 1809 nach Wien, wo er auch während Napoleon’s Anwesenheit in der italienischen Oper mitwirke. Nach einem kürzeren Gastspiele auf mehreren deutschen Bühnen übernahm H. die Direction des Theaters in Bamberg, wo er wieder mit Hoffmann, den die französische Invasion in Preußen um Amt und Stelle gebracht hatte, zusammentraf und der an der Bühne, an welcher H. Director war, als Musikdirektor fungirte. Erst die kriegerischen Jahre 1812 und 1813 unterbrachen H.’s Bühnenleitung in Bamberg, mit welcher er sich das besondere Wohlwollen des daselbst residirenden Herzogs Wilhelm von Bayern erworben hatte. Nun machte H. wieder eine Kunstreise, nahm dann ein Engagement in Karlsruhe an, wo das später so oft gegebene Stück: „Das Turnier von Kronstein“, entstand. Nach hergestelltem Frieden ging H. von Neuem auf Kunstreisen, welche sich dießmal bis Hamburg und Kopenhagen ausdehnten, an welch’ ersterem Orte H. den berühmten Schröder kennen lernte, und trat alsdann in sein neues Engagement beim Theater in Hannover, an welchem er aber bald mit dem Director Pichler gemeinschaftlich die Leitung der Bühne führte. Vier Jahre war H. in Hannover als Vorstand der Bühne thätig, als er die ihm angetragene Regie, später die Leitung des ständischen Theaters in Prag übernahm, an welchem sich während seiner Leitung neben anderen Sternen minderen Glanzes Seidelmann und die Sontag entwickelten. Das Talent Seidelmann’s auf die rechte Bahn geleitet zu haben, ist thatsächlich H.’s Verdienst; im Mai 1824 wurde H. auf seinen Wunsch der Leitung des Prager Theaters enthoben und begab sich nach Wien, wo er jene des Hofoperntheaters, die ihm bereits zugesprochen [222] war, übernehmen sollte, als er einen Antrag als königlicher Hoftheaterdirector in Hannover vorzog und die Leitung dieses Kunstinstitutes unter den glücklichsten Verhältnissen 16 Jahre führte, in welcher Zeit unter seiner Direction Künstler wie die Bayer-Bürck, Palm-Spatzer, wie Hendrichs und Grunert, viele andere nicht zu erwähnen, sich heranbildeten. Ein Antrag, die Leitung des Hofburgtheaters in Wien zu übernehmen, verbunden mit der Sehnsucht, in seinem Vaterlande zu leben, bewogen H. seine Entlassung zu erbitten, die ihm auch – aber nicht ohne Schwierigkeiten – gewährt wurde (März 1841). Am 19. April 1841 eröffnete H. die Direction des Wiener Burgtheaters mit Lessing’s „Mina von Barnhelm“ und leitete sie bis zum 29. December 1849, mit welchem Tage ihm Dr. Laube als artistischer Director beigegeben wurde, worauf H. nur Vorstand der Oekonomiegeschäfte beider Hoftheater blieb, indem ihm noch im Jahre 1848 die Leitung des k. k. Hofoperntheaters übergeben worden war. Aber auch von letzterer trat er im Jahre 1853 zurück. So hatte H. vom Jahre 1798 an alle Arten der Bühnenfunctionen in den tiefsten und höchsten Regionen, alle Gattungen Künstler- und Directionsverhältnisse in allen Schattirungen ihrer Organisationen selbst erfahren und vollzogen. Unter seinen Directionen keimten mehrere Talente empor, welche nachmals an den ersten deutschen Bühnen als große Künstler glänzten, und bleibt ihm mit Küstner das Verdienst unbenommen, wie jener für Berlin, so für Wien die Autorentantième durchgesetzt zu haben. Mit dieser energischen und erfolgreichen Thätigkeit als Bühnenleiter verband er auch jene eines Bühnendichters, dessen Arbeiten sich viele Jahre und zum Theile noch jetzt auf dem Repertoire erhalten. Seine dramatischen Arbeiten erschienen zum Theile gesammelt unter dem Titel: „Theater“, 2 Bde. (Rudolstadt 1811, Hofbuchhandlung, 8°.); – „Neuestes Theater“, 4 Nummern (Pesth 1820– 1823, 8°.); – „Dilettantenbühne für 1826“ (Wien 1826, Wallishausser, 8°.); mehrere Stücke wurden einzeln gedruckt. Die einzelnen Stücke heißen: „Fridolin“, Schauspiel in 5 Aufzügen, 1806; – „Der Brautschmuck“, Schausp. in 5 Acten; als zweiter Theil des vorigen; – „Der Verstorbene“, romant. Gemälde in 3 Aufz.; „Der Verräther“, Lustsp. in 1 A.; – „Leonidas“, dramatisches Gedicht in 5 A.; – „Myrina, Königin der Amazonen“, Melodramm in 3 A.; – „Die beiden Blinden“, Oper in 3 Aufz. (Musik von Gyrowetz); – „Wiedersehen“, ein ländliches Gemälde in 1 A.; – „Das Turnier zu Kronstein“, Lustsp. in 5 A.; – „Der Tyrann von Syrakus“, nach Schiller’s Bürgschaft“; – „Uebereilung und Argwohn“, Schauspiel; – „Deutscher Sinn“, zur Feier des 18. October 1813 zu Karlsruhe geschrieben; – „Das Alpenröslein; das Patent und der Shawl“, Schausp. in 3 Abthlgn.; – „Der Wunderschrank“, Lustsp. in 4 A., auf den Wunsch der Gräfin Clam-Gallas geschrieben, um jeden der adeligen Dilettanten, welche darin spielten, in einer von demselben gewünschten Rolle zu beschäftigen; – „Volkes Stimme“; – „Der Vorsatz“, Lustsp. in 1 A.;-“Die Nachschrift“, Lustsp.; – „Geniren sie sich nicht“, Lustsp. in 1 A.; –-„Das Preisgedicht“, die fünf letztgenannten für Dilettantenbühnen; – „Das Erntefest“; – „Der Bruder und die Schwester“; – „Die Witwe und der Witwer“ (in Kotzebue’s Almanach für 1822); – „Ida“, Schauspiel in 4 A. mit Gesang (Musik von Gyrowetz); – „Der Doppelgänger“, [223] Lustsp. in 4 A., nach Ad. v. Schaden’s Erzählung; – „Die erlogene Lüge“, Lustsp. in 4 A.; – „Maria Petembeck“, Historisch. romantisch. Drama in 5 A., nach Bruckbräu’s Erzählung; – „Die Verrätherin“, Lustsp. in 1 A., Seitenstück zum „Verräther“; – „Der Jugendfreund“, Lustsp. in 3 Aufz.; – „Die verhängnisvolle Wette“, Drama in 5 A., dieses und das vorige nach dem Französischen; – „Die Schlittenfahrt oder der Herr im Hause“, Lustsp. in 1 A. Auch bearbeitete er für die Aufführung: Kleist’s „Käthchen von Heilbronn“, „Die Familie Schroffenstein“ (unter dem Titel: „Die Waffenbrüder“) und „Prinz vom Homburg“, ferner Shakespeare’s „Bezähmte Widerspenstige“. In allen diesen Stücken, welche freilich das ästhetische Urtheil nicht aushalten, beurkundet H. eine bühnenkundige Mache, welche ihre Wirkung nie verfehlt. Er selbst wollte an dieselben keinen höheren Maßstab gelegt wissen, und zunächst dem Schauspieler Gelegenheit zu wirksamer Entfaltung seines Talentes bieten, wie durch spannende Situationen dem Publikum Vergnügen gewahren. Holbein war dreimal verheirathet; mit 21 Jahren nahm er die durch ihre Beziehungen zu Friedrich Wilhelm II. bekannt gewordene Gräfin von Lichtenau, eine Tochter des Musikers Enke, zur Frau, welche er zu Glogau in Schlesien, wo sie damals in Verbannung lebte, kennen gelernt hatte. Doch war diese Ehe nicht glücklich und beide Ehegatten trennten sich schon nach wenigen Jahren. Später vermälte er sich mit der berühmten Schauspielerin Maria Renner, welche aber 1824 starb, und im Jahre 1828 mit der hannover’schen Hofschauspielerin Johanna Göhring. Aus letzterer Ehe stammen drei Söhne, alle in der k. k. Armee als Officiere und Stabsofficiere bedienstet, und zwei Töchter. H. war schon im Jahre 1842 zum k. k. Regierungsrathe ernannt, von dem Könige von Hannover mit dem Guelphen-Orden und von dem Herzoge von Sachsen-Coburg mit dem Ernestinischen Haus-Orden ausgezeichnet worden. Seine „Memoiren“, welche er zu schreiben begonnen, sind nicht über den ersten Theil gediehen, der unter dem Titel: „Deutsches Bühnenwesen“ (Wien 1853, 8°.), erschien und Rechenschaft über seinen Lebenslauf – in den allgemeinsten Umrissen – wie über seine verschiedenen Bühnenleitungen, letzteres in sehr instructiver Weise gibt. Er spricht in diesen Erlebnissen auch von mehreren bühnengerechten Theaterstücken, die als ein Anhang seiner Memoiren hätten erscheinen sollen und sich wahrscheinlich im Besitze seiner Erben befinden.

Holbein (Franz von). Deutsches Bühnenwesen. Ein Handbuch für Alle, welche auf irgend eine Weise mit dem Theater in Beziehung stehen (Wien 1853, C. Gerold u. Sohn. 8°.) Erster (und einziger) Theil. S. 7–79 [enthält seine Lebensgeschichte]. – Memoires de la Comtesse de Lichtenau (Paris 1809, in 3 Bdn., London im nämlichen Jahre in 2 Bdn., 8°.) [enthalten mehreres über H.]. – Wiener Conversationsblatt (Theater-Zeitung), herausgegeben von Ad. Bäuerle, Jahrgang 1853, S. 859 u. f. – Die Jahreszeiten (Hamburger Mode-Journal, gr. 8°.) 1853, Nr. 37, S. 1170. – Oesterreichische National-Encyklopädie herausgegeben von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 630. – Monatschrift für Theater und Musik, herausgegeben von Jos. Klemm (Wien, Wallishausser. 4°.) I. Jahrg. (1855), S. 464 [nach dieser gest. am 6. Sept.]. – Oesterreichische Zeitung (Wien. Fol.) 1855, Nr. 348. – Pest-Ofner Zeitung 1855, Nr. 211. – Humorist von M. G. Saphir (Wien, kl. Fol.) 1854. Nr. 7. – Wigand’s Conversations-Lexikon für alle Stände (Leipzig 1848. O. Wigand, gr. 8°.) Bd. VI, S. 731. – BrockhausConversations-Lexikon (10. Aufl.). Bd. VIII, S. 24 [nennt H.’s [224] Geburtsort Zippersdorf anstatt Zizzersdorf]. – Bohemia (Prager Unterhaltungsbl., 4°.) 1855, Nr. 214. – Nouvelle Biographie générale … publiée par MM. Firmin Didot frères, sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1850 et seq., 8°.) Tome XXIV, p. 930. [daselbst heißt Holbein’s Geburtsort auch irrig: Zippersdorf statt Zizzersdorf]. – Unsere Zeit. Jahrbuch zum Conversations-Lexikon (Leipzig 1857, F. A. Brockhaus, gr. 8°.) Bd. I, S. 416 [nach dieser gest. am 6. September 1855]. – Iris (Gratzer illustr. Muster- u. Modezeitung) 1851, im Monat Februar [Cerri entwirft darin Holbein’s Silhouette]. – Holbein’s Schrift. Ad. Hentze in seinen Handschriften der deutschen Dichter und Dichterinen (Leipzig 1855, Schlick), S. 69, nennt Holbein’s Schriftzüge: „Weidenzweige, saftig und elastisch“. – Die Literaturgeschichten von Theodor Mundt und Rudolph Gottschall (1. Aufl.) nennen Holbein gar nicht, Wolfg. Menzel in seinem Werke: „Die deutsche Literatur“ (Stuttg. 1836, Hallberger, Bd. IV, S. 257), nennt Holbein’s Stücke „roh“, gesteht aber zu, daß sie, wenn sie auch wie jene der Weissenthurn und Birch-Pfeiffer eine strengere Kritik nicht aushalten, doch immer gerne gesehen werden, Heinrich Laube aber in seiner Geschichte der deutschen Literatur (Stuttgart 1840, Hallberger, gr. 8°.) Bd. IV. S 98, stellt Holbein’s Arbeiten in die Kategorie des „mittelmäßigen Schlendrians“, welchen das tägliche Repertoir braucht. – Porträt. Gestochen von Benedetti (Leipzig, Brockhaus, 8°.) [auch vor dem ersten Jahrgange der Neuen Folge von Dr. Franck’s „Taschenbuch dramatischer Originalien“ (1842)]. – Wappen. Eine Verbesserung und Bestätigung des alten Wappens erhielt bereits mit Diplom von Prag, 1. October 1612, der Augsburger Bürger und Hofhandelsmann Philipp Holbein, eine neue Bestätigung nebst Prädicat von Holbeinsberg, wurde mit Diplom: Wien 24. April 1756, dem kais. wirkl. geh. Reichshofraths-Kanzellisten Joh. Georg Holbein ertheilt, der mit Diplom: Wien 24. Februar 1787 in den erblichen Reichsritterstand erhoben wurde. Johann Georg’s Bruder Joseph aber wurde mit Diplom vom 27. Jänner 1770 geadelt. Auf Ansuchen der Therese Holbein von Holbeinsberg [s. d. Folg.], einer Enkelin des Johann Georg und eine Tochter des Oberstlieutenant Philipp Holbein von Holbeinsberg, von dessen sechs Kindern nur genannte Theresia am Leben geblieben und also diese Linie in ihrem Mannsstamme erloschen ist, wurde mit 30. November 1852 das Prädicat von Holbeinsberg auf den Theaterdirector Franz Ignaz von Holbein, Geschwisterkind im 2. Grade obgenannter Therese und ein Enkel des obgenannten Joseph von Holbein, Hofrathes und Lottodirectors, übertragen. Das Wappen besteht aus einem quadrirten Schilde, dessen oberes rechtes Quartier von schwarzer und Goldfarbe, das untere linke aber von Gold und schwarzer Farbe nach der Länge getheilt ist, in deren jedem ein schwarz beringter, zwischen den Hörnern von einem Sterne begleiteter Ochsenkopf schwebt, Kopf und Stern von eben denselben, jedoch nach der Theilung des Feldes abgewechselten Farben. Im obern linken, sowie im untern rechten Quartiere von schwarzer Farbe ragt aus der Mitte des äußern Seitenrandes ein goldbekleideter Arm hervor, welcher in der bloßen Hand eine runde, roth ausgefütterte, mit Diamanten gefüllte Kapsel hält. Auf dem Schilde erhebt sich ein gekrönter, rechtsgestellter Turnierhelm, aus dessen Krone ein schwarzer Adlerflug hervorragt, in dessen Oeffnung der im Schilde bezeichnete Ochsenkopf sammt Stern, beide von schwarzer und Goldfarbe, nach der Länge getheilt, sich wiederholen. Die beiderseitigen Helmdecken sind schwarz mit Gold unterlegt. –