BLKÖ:Stěpanek, Johann Nepomuk

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 205. (Quelle)
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Stěpanek, Johann Nepomuk (čechischer Schriftsteller, geb. zu Chrudim [206] in Böhmen 19. Mai 1783, gest. zu Prag 12. Februar 1844). Deutsch erscheint er auch nicht selten Stiepanek geschrieben. Sein Vater war ein wohlhabender Wirthschaftsbesitzer. Der Sohn besuchte die Ortsschule, dann das Gymnasium in Leitomischl, von wo er nach Prag kam, dort die philosophischen Studien beendete und nun auf Wunsch seiner Eltern das Studium der Theologie begann. Als im Jahre 1800 in Folge der Kriegswirren die Bildung einer böhmischen Legion stattfand, trat auch S., der damals bereits im ersten Jahrgang der Theologie stand, in dieselbe; als dann im Februar 1801 die Legion aufgelöst wurde, kehrte Stěpanek zu seinen theologischen Studien zurück und erst 22 Jahre alt, beendete er dieselben. Da er nun in Folge noch nicht erreichten kanonischen Alters die Priesterweihe nicht empfangen konnte, widmete er die ihm gewordene Muße zu Studien der Geschichte und Literatur seines Vaterlandes. Dadurch trat er aber auch mit den jüngeren und älteren Literaten seiner Heimat, mit Jungmann, Nejedly, Rulik, den Brüdern Tham[WS 1], Tomsa u. a. in persönlichen Verkehr. In Folge dessen steigerte sich nun noch mehr seine Neigung für die schöne Literatur und je mehr er dieselbe befriedigte, um so mehr trat der Gedanke an den geistlichen Stand in den Hintergrund, und zuletzt gab er denselben ganz auf. Mit dieser Sinnesänderung waren aber seine Eltern nichts weniger denn zufrieden und ließen es auch nicht an Vorstellungen und, als diese nichts fruchteten, an Vorwürfen fehlen. Stěpanek aber ließ sich dadurch nicht beirren und beharrte auf seinem Entschlusse, sich der literarischen Laufbahn zu widmen. Durch den Verkehr mit mehreren Freunden des Theaters, welche sich die Förderung der čechischen Bühne angelegen sein ließen, darunter Prokop Šediwy [Band XXXIII, S. 275], Majobr, Rausch u. A., widmete alsbald auch Stěpanek der Bühne einige Aufmerksamkeit. Da um jene Zeit der Theaterdirector Guardasoni auf beiden damals in Prag bestehenden Bühnen čechische Sing- und Schauspiele zur Aufführung brachte, so übersetzte auch S. mehrere Stücke, um dem Bedürfnisse des Repertoires zu Hilfe zu kommen, und trat sogar in einigen Stücken als Dilettant mitwirkend auf. Auch sonst wendete sich in den damaligen bewegten Zeiten die öffentliche Aufmerksamkeit manchen geistigen Erscheinungen zu, welche durch die drohenden Zeitverhältnisse ins Leben gerufen wurden. Eine solche Erscheinung waren die von Collin gedichteten Landwehrlieder, welche der Ausdruck der Stimmung waren, von der damals das von Napoleon bedrängte Oesterreich erfüllt war. Auch in Böhmen fanden Collin’s Lieder ihren Nachhall und S. war es, der ihnen seine Sprache lieh, in welcher sie alsbald im ganzen Lande gesungen wurden. Aber er übersetzte nicht bloß, sondern schrieb selbst mehrere Volks- und Kriegslieder; diese, mit jenen vereint, wurden im Auftrage und auf Kosten Joseph Maximilians Fürsten von Lobkowitz [Bd. XV, S. 345] gesammelt, 1809 durch den Druck veröffentlicht und unter die Mannschaft der Landwehr-Bataillons zur Belebung des kriegerischen Geistes unentgeltlich vertheilt. Im Jahre 1812 verband sich S. mit mehreren jungen Leuten beiderlei Geschlechts zur Ausführung eines Gedankens, der bald allgemeinen Anklang fand und die besten Früchte trug. Er bildete nämlich mit denselben eine Theatergesellschaft, [207] stellte sich an ihre Spitze und gab čechische Stücke, deren Ertrag zu wohlthätigen Zwecken bestimmt war. So wurden in der Zeit von 1812 bis 1815, also innerhalb nur dreier Jahre, 28 solche Vorstellungen gegeben, welche eine Summe von über 15.000 fl. zu wohlthätigen Zwecken abwarfen; und in der Zeit von 1815–1820 wieder 21 čechische Stücke mit einem Gesammtergebniß von über 14.000 fl. Diese ansehnlichen Summen wurden an die Wohlthätigkeits-Anstalten Prags baar abgeführt. Er setzte diese Wohlthätigkeits-Vorstellungen auch in den folgenden Jahren fort und auch diese lieferten stattliche Summen zu den edlen Zwecken, aber dem Herausgeber fehlen die Uebersichten dieser Einnahmen. Wirkte S. in vorgenannter Weise nach einer, der humoristischen Richtung, mit bestem Erfolge, so war er nicht minder bemüht, das patriotische Gefühl durch Stücke zu beleben und zu erheben, in welchen vaterländische Begebenheiten mit begeistertem Patriotismus behandelt wurden. So brachte er im J. 1812 das Schauspiel „Die Belagerung Prags durch die Schweden“ oder „Böhmische Treue und Tapferkeit“. – im Jahre 1813 das Schauspiel, Bretislaw, der Böhmen Achilles“ oder „Der Sieg der Böhmen bei Tauß“, und in eben demselben Jahre zur Feier des Sieges bei Leipzig das Gelegenheitsstück „Die Patrioten“ zur Aufführung, welche Arbeiten der Stimmung, wie sie in der denkwürdigen Zeit der Befreiungskriege erforderlich war, Rechnung trugen und auch eine enthusiastische Aufnahme fanden. Er war es auch, der den Einfall hatte und der Erste ausführte, in den Wintermonaten an den Sonn- und Feiertagen in dem landständischen Schauspielhause um die vierte Nachmittagsstunde čechische Stücke und Singspiele aufzuführen, was bei einer zweckmäßigen Wahl der Stücke und in einer Zeit, in welcher der Nationalitätenhader noch nicht in so verderblicher Weise wie heute fortwucherte, auf die Bildung, ja auf die Sittlichkeit der Bevölkerung einen wohlthuenden Eindruck übte. In Folge dieser anerkennenswerthen Bestrebungen erhielt Stěpanek im J. 1816 die Stelle eines Secretärs und Buchhalters an der böhmisch-ständischen Bühne, in welcher Anstellung er bis an sein Lebensende verblieb. Wie schon oben bemerkt wurde, war S. für die Bereicherung des Repertoires der čechischen Bühne rastlos thätig; nicht nur schrieb er eine stattliche Reihe von Originalstücken, er war auch unermüdlich im Uebersetzen der besten dramatischen Arbeiten des Auslandes, vornehmlich der deutschen Bühne, von denen eine Sammlung der ersteren wie ein großer Theil der letzteren auch im Druck erschien. (Die dramatischen Arbeiten S.’s werden auf Seite 209 angeführt.) Im Jahre 1819 begann Stěpanek die Herausgabe seiner Stücke unter dem Gesammttitel „Divadlo“, wovon bis zum Jahre 1832 16 Bände mit 52 Stücken veröffentlicht wurden. Warum er dieselbe nicht weiter führte ist nicht bekannt, aber um so mehr auffällig, als auch nach dieser Zeit mehrere Originalstücke und eine große Menge von Uebersetzungen durch den Druck in Einzelausgaben ausgegeben wurden. Im Ganzen beläuft sich die Zahl der von Stěpanek geschriebenen theils originalen, theils übersetzten Trauer-, Schau- und Lustspiele, Possen und Opern auf über zweihundert, von denen jedoch wohl nur die Hälfte in der oben genannten Sammlung oder in Einzelausgaben erschienen [208] sind. Im Jahre 1824 wurde ihm in Gemeinschaft mit Polawsky und Kainz die Direction des ständischen Theaters übertragen, welche er bis zum Jahre 1833 führte und die ihm durch seinen Vorgänger, den ebenso als Theaterdirector wie Darsteller ausgezeichneten Johann Karl Liebich [Bd. XV, S. 99] erworbene geachtete Stellung zu erhalten bemüht war. An seine schriftstellerische Thätigkeit als dramatischer Poet knüpft sich auch seine redactionelle, indem er an Celakowsky’s Stelle in Gemeinschaft mit Tomiček, die Redaction der čechischen „Prager Zeitung“ (Prazske Nowiny) und des Blattes „Die Biene“ (Česká Wčela) übernahm und beide bis an seinen Tod fortführte. Ferner besorgte er seit 1837 die čechische Uebersetzung der von der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft herausgegebenen großen und kleinen Kalender und des seit 1. Jänner 1838 herausgegebenen „Belehrungs- und Unterhaltungsblattes für den Landmann und kleinen Gewerbsmann Böhmens“. Von Stěpanek rührt auch die čechische Uebersetzung des von dem Architekten J. Ph. Joendl [Bd. X, S. 225] verfaßten Werkes „Unterricht in der Landbaukunst“ her, welche unter dem Titel „Navedení o stavbě privátních a obecních stavení v městech, městysích a vesnicích“ (Prag 1839, gr. 8°.) im Druck erschien. Außer den unten angegebenen dramatischen und poetischen Arbeiten Stěpanek’s sei noch einiger kleineren gedacht, welche in Zeitschriften erschienen sind, so seiner „Rede bei Aufführung des vaterländischen Stückes „Jaroslav und Bozena“, – seiner „Empfindungen bei der Verlobung Ludmillas Fürstin Lobkowitz mit Kaspar Herzog von Arenberg“ (1819); – seiner „Denkwürdigen Ereignisse Böhmens durch alle Jahrhunderte“ und seiner Schrift „Leben und Streben des hochw. Herrn Alex. Vincenz Parzizek“, dessen Biographie auch dieses Lexikon [Bd. XXI, S. 314] enthält. Bis an sein Lebensende, auch in der Zeit seiner langen und schmerzlichen Krankheit, blieb Stěpanek ununterbrochen thätig, und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Gedeihen jener humanistischen Vereine Prags, denen er seit Jahren angehörte. So war er seit 1818 Mitglied des Prager Humanitätsvereins, seit 1819 des Directoriums des allgemeinen Witwen- und Waisen-, und des damit verbundenen Taubstummen-Institutes, welches ihn auch zum Cassencontrolor wählte; dann des Privatvereins zur Unterstützung der Hausarmen; seit 1830 Mitvorsteher des Prager Waisenhausinstitutes; seit 1833 Mitvorsteher der Kinderbewahranstalt am Hradek in Prag; seit 1841 jener zu Rokiczan, und zuletzt Waisenvater der k. k. Findel- und Localwaisenanstalt. Hier wurden nur die humanistischen Vereine angeführt und andere zur Förderung der Kunst, Musik und gemeinnütziger Zwecke, denen er gleichfalls als Mitglied angehörte, übergangen. Mit ah. Entschließung vom 16. December 1820 wurde Stěpanek „für diese Verdienste“ wie es in der Verleihung ausdrücklich heißt, mit der mittleren goldenen Ehrenmedaille mit Oehr und Band ausgezeichnet. Wenn man Stěpanek’s Wirksamkeit als Mensch und Schriftsteller zusammenfaßt, so tritt uns in ihm eine durch und durch ehrenhafte, noch nicht von den Protuberanzen eines falschen Nationalgefühls entstellte Persönlichkeit entgegen. Er war ein Čeche, wir stehen nicht an zu sagen, ein Vollblutčeche, aber neben seinem čechischen Patriotismus [208] hatte der allgemeine österreichische Patriotismus Platz, dem er unverhohlen[WS 2], wo sich ihm Gelegenheit darbot, Ausdruck gab. Eine streng rechtliche, wohlwollende, überhaupt sittliche Persönlichkeit, in des Wortes edelster Bedeutung, war er ebenso ein ausgezeichneter Menschenfreund, wie ein wackerer Patriot. Er schrieb nur in čechischer Sprache, aber er nahm keinen Anstand, die Literatur seiner Heimat mit dem Besten, was ihm die deutsche dramatische Literatur darbot, zu bereichern. Und in dieser Auswahl war er sehr glücklich. Was aber seine Originalarbeiten anbelangt, so erscheint er uns weniger als ein genialer Poet, vielmehr als ein geschickter, bühnenkundiger Autor, dem auch manchmal die höhere Muse den Weihekuß gibt. Eines seiner besten Originalstücke ist das Lustspiel: „Der Böhme und der Deutsche“. Das Stück fand gleich bei seiner ersten Aufführung ungetheilten Beifall, und nur eine so verworrene Zeit wie die Gegenwart kann es versäumen, auf dieses immer wirksame Stück auch heute noch zurückzugreifen. Man ehrte das Andenken des Verfassers, dessen Bezeichnung als „čechischer Kotzebue“ mit einiger Einschränkung man immerhin gelten lassen kann, am wirksamsten, als man dieses Stück am 20. Februar 1844 zum Vortheile seiner hinterlassenen Familie gab; das Haus war gedrängt voll, der Beifall ein endloser. Wenn Kaiser Franz I. die böhmische Hauptstadt besuchte, dann befahl er jedesmal die Aufführung dieses Stückes, und auch während des Hoflagers in Münchengrätz wurde es in Gegenwart des russischen Kaisers Nikolaus gegeben. Stěpanek’ war nicht älter geworden als 61 Jahre und ließ eine zahlreiche Familie, die Witwe mit sechs unmündigen Kindern, mittellos zurück. Von diesen Kindern wollen wir hier seiner zwei Töchter Antonia und Johanna gedenken. Antonia (geb. in Prag 1820, gest. ebenda 5. December 1873) war ihrer Zeit eine gefeierte Opernsängern; später, als die Stimme abnahm, widmete sie sich dem Gesangsunterrichte, und starb als Musiklehrerin im Alter von 53 Jahren. – Ihre Schwester Johanna (gest. zu Prag 31. December 1864) widmete sich dem Erziehungswesen, war zuletzt Inhaberin eines Mädchenerziehungsinstitutes, und starb als solche in den besten Jahren.

Stěpanek’s dramatische und poetische Werke. „Divadlo. Šestnacte dílův“, d. i. Theater. 16 Theile (Prag, 1820, G. Haase, 8°.). Herausgeber läßt nun den Inhalt der einzelnen Theile sofort in deutscher Uebersetzung folgen. I. „Die Belagerung Prags durch die Schweden“. Originalschauspiel in 5 Acten. – „Fridolin“. Ritterschauspiel. – „Wer würde nicht heirathen“ Posse in 1 Act. – II. „Bretislaw I., Böhmens Achilles“. – „Das lustige Begräbniß“. Schwank in 1 Act. – „Vier Wächter auf einem Flecke“. Lustspiel. – III. „Die Patrioten oder der Ruhm der Schlacht bei Leipzig“. Originalstück in 3 Aufzügen. – „Das kalte Fieber“. Schwank in 1 Act. – „Der Hund des Aubry“. – IV. „Der Brudermörder“. Trauerspiel in 1 Act. – Das gefährliche Gericht“. Lustspiel in 1 Act. – „Ivan IV.“ Schauspiel in 2 Acten. – „Der Hut“. Lustspiel in 1 Act. – „Fastnachtscherz oder Herr Sidlo der Tanzmeister“. Posse in 3 Acten. – V. „Čeche und Deutscher“. Lustspiel in 3 Acten. – „Die Hexe von Sidon“. Trauerspiel in 4 Acten. – „Kuhferd“. Schwank in 1 Act. – VI. „Die Kärnthner in Böhmen“. Vaterländisches Schauspiel in 5 Acten. – „Alles auf der Post“. – „Der Schloßgeist“. – VII. „Der Bräuer von Sojkov“. Original-Lustspiel in 5 Acten. – „Čech und Lech“. Vaterländisches Schauspiel in 4 Acten. – VIII. „Jaroslaw und Blasena oder Schloß Kunetic“. Original-Ritterstück in 5 Aufzügen. – „Drei Väter für Einen“. Lustspiel in 1 Act. – „Salomons Urtheil“. Drama in 3 Acten. – IX. „Die Berauner Kolatschen“. Original-Lustspiel in 1 Acte. – [210] „Nr. 777“. Lustspiel in 1 Act. – „Der Freund in Aengsten“. Schwank in 1 Act. – „Das Thal von Almeria“. – „Die Gartenmauer“ Lustspiel in 2 Aufzügen, – X. „Die verzauberte Hütte“. Original-Schauspiel in 1 Act. – „Jolante Königin von Jerusalem“. Trauerspiel in 4 Acten. – „Gevatter Mathias“ Lustspiel in 5 Acten. – XI. „Und doch bekennt sich niemand dazu“. Original-Lustspiel in 3 Acten. – „Wilfing Stubenberg“. Ritter-Schauspiel. – „Die Alte im Cornelbeerenwald“. – XII. „Die Vogelscheuche“ Schwank in 1 Act. – „Ich menge mich in nichts“. Lustspiel in 1 Act. – „Der Mauldrescher“. Lustspiel in 3 Acten. – „Der König und der Heizer“. Lustsp. in 1 Act. – XIII. „Johann von Paris“. Oper in zwei Acten. – „Zwei Worte oder eine Nacht im Walde“. Singspiel in 1 Act. – „Der Freischütz“. Romantische Oper in 3 Acten. – XIV. „Die Teufelsmühle auf dem Wienerberge“. Zaubermärchen mit Gesang in 4 Aufzügen. – „Aschenbrödel“. Singspiel in 3 Aufzügen. – XV. „Die Kirchweih zu Kocurkow“. Lustspiel in 4 Acten. – „Die Waise und ihr Mörder“. Drama in 3 Acten. – „Das Plappermaul“. Posse in 2 Acten. – XVI. „Was sich dehnt, reißt nicht“; Original-Lustspiel in 3 Acten. – „Die Schauernacht im Schlosse Paluzzi“. Drama in 3 Acten. – „Der Bettler“. Schauspiel in 1 Act. – Außer dieser Ausgabe seiner gesammelten Werke ist aber noch Mehreres einzeln erschienen, das in obige Ausgabe nicht aufgenommen ist, u. zw. folgende Originalstücke: „Pan Štěkavec, Veselohra ve 3 jednáních“, d. i. Herr Großmaul. Lustsp. in 3 Acten (Prag 1815); – „Nebožka paní aneb tři ženichové a jedna nevěsta. Veselohra ve 3 jednáníh“, d. i. Die selige Frau oder drei Bräutigam und eine Braut. Lustspiel in 3 Acten (Prag 1816). – „Faust druhý. Tak se krotějí zié ženské. Veselohra ve 4 jednáníh“, d. i. Faust der Zweite. So zähmt man böse Weiber. Lustspiel in 4 Aufzügen. (Prag 1817); – „Loupežnici na Chlumnu. Vlastenská činohra“, d. i. Die Räuber von Kulm. Vaterländisches Drama (Prag 1816; n. A. 1820); ferner die Uebersetzungen folgender Schau- und Lustspiele und Opern: „Der Wirrwar“, von Kotzebue; – „Jessonda“. Oper, Text von Gehe; – „Aline oder Prag in einem anderen Welttheile“, Bearbeitung der Bäuerle’schen „Aline oder Wien in einem anderen Welttheile“; – „Der Scharfrichter von Amsterdam“, von Lembert. – „Der Degen“ dramatischer Scherz von Raupach; – „Der Verschwender“, von Raimund; – „Das Nachtlager von Granada“; – „Der Essighändler“. Trauerspiel von Merciér; – „Pagenstreiche“, von Kotzebue; – „Die ländliche Einfalt“, von Töpfer; – „Die sieben Worte Christi“, von Haydn; – „Karl XII. bei Bender“; – „Der lustige Schuster“; – „Drei Stunden vor der Hochzeit“, Schwank von V. A. Hermann nach Oettinger’s Roman „Eau des milles fleurs“; – „Das war ich“, von Hutt; – „Zampa oder die Marmorbraut“, von Melesville; – „Der versiegelte Bürgermeister“, von Raupach; – „Von Sieben die Häßlichste“; – „Der Verbrecher aus Ehrsucht“, von Iffland; – „Der Verräther“, von Holbein, und „Der Diener zweier Herren“, von Goldoni. All die genannten Uebersetzungen sind nicht nur aufgeführt worden, sondern auch im Drucke erschienen. Auch übersetzte S., wie im Texte erwähnt ist, Heinrichs von Collin „Landwehrlieder“, welche unter dem Titel: „Valečne zpěvy pro české země obraňce“, mit der Musikbegleitung von Jos. Weigl (Prag 1809) im Drucke erschienen, und besorgte neben der Redaction der in der Biographie erwähnten Zeitschriften und Kalender auch die čechische Uebersetzung des von Kalina von Jäthenstein herausgegebenen „Belehrungs- und Unterhaltungsblattes für den Landmann Böhmens“.
Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 202. – Magazin für die Literatur des Auslandes (Leipzig, 4°.) 1864, S. 396. – (Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) 1825, S. 915. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.). Supplementband V, S. 1047. – Wenzig (Joseph), Blicke über das böhmische Volk, seine Geschichte und Literatur u. s. w. (Leipzig 1855, Brandstetter, 8°.) S. 141. – Jungmann (Jos.), Historie literatury české, d. i. Geschichte der böhmischen Literatur (Prag 1849, Řiwnáč, 4°.). Zweite, von [[BLKÖ:Tomek, Wenzel Wladiwoj|W. W. Tomek] besorgte Ausgabe, S. 637. – Frankl (Ludw. Aug. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) III. Jahrg. (1844), Beilage zu [211] zu Nr. 8, S. 186: „Todesnachricht und Lebensversicherung. Wenzel Klicpera und Joh. Nep. Stěpanek’“. Von Frankl. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, Voigt, 8°.) XXII. Jahrg. (1844), S. 140. – Erneuerte vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) 1820, S. 216.
Porträt. F. von Lütgendorf del., G. Döbler sc. (8°.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Karl Ignaz und Wenzel Tham.
  2. Vorlage: unverholen.