BLKÖ:Meixner, Karl Wilhelm

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Meixner, Johann
Band: 17 (1867), ab Seite: 316. (Quelle)
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Meixner, Karl Wilhelm (k. k. Hofschauspieler, geb. zu Königsberg in Preußen 16. November 1818). Sohn des namentlich aus der Blüthenzeit der Ringelhardt’schen Direction in Cöln rühmlich bekannten Bassisten Heinrich Meixner. Karl ward in Berlin erzogen, besuchte das Gymnasium zum grauen Kloster und später das Collège français. Schon als Kind zeigte M. viel Talent für’s Theater, und war in Cöln unter Ringelhardt in seinen Knabenrollen sehr beliebt. Sein Vater bestimmte ihn zum Juristen, als er aber das Berliner Engagement verließ, waren dem Sohne die Mittel zum Studiren entzogen; sie hätten auch wohl nichts genützt, denn wie fast alle sogenannten Theaterkinder, war auch er fest entschlossen, zur Bühne zu gehen. Am 16. Februar 1837 trat er als Anfänger in ein kleines Engagement ein, und zwar bei einer reisenden Gesellschaft, unter Direction des Th. Müller, genannt „Franzosen-Müller“, spielte dort viel ältere Rollen, unter anderen auch den Secretär Wurm. Nach kurzer Zeit schon engagirte die Hoftheater-Direction in Detmold Meixner für chargirte Rollen, die er mit großem Glücke spielte (Cäsar von Zierl, in der Einfalt vom Lande, u. a.). Auch sang er in der Oper, wie z. B. den Matteo in „Fra Diavolo“, den Comthur in „Don Juan“, den Haruspex in der „Vestalin“, den Melchthal in „Wilhelm Tell“, den Paul in der „Schweizer Familie“ u. m. a. Theaterdirector Maurice in Hamburg ward auf den talentvollen jungen Mann aufmerksam und engagirte denselben für Hamburg an das damalige kleine Steinstraßer-Theater. [317] Am 1. Mai 1839 trat hier M. und mit ungewöhnlichem Erfolge auf; hier kam Meixner auch bald in sein eigentliches Rollenfach, und spielte mit großem Glücke jugendliche komische Rollen und besonders Bonvivants. Da er sehr rein und fließend französisch sprach, ließ ihn Maurice den Bonjour in den „Wienern in Paris“, von Holtei, spielen, und Meixner fand darin solchen Beifall, daß dieses Stück an hundert Mal mit ihm gegeben wurde. Meixner ward in Hamburg sehr beliebt und blieb fünf Jahre in diesem Engagement. Am 9. November 1843 wurde das von Maurice neuerbaute Thalia-Theater eröffnet und Meixner mit Julie Herrmann sprachen darin das erste Wort, den Prolog. Der damals am Hamburger Stadttheater engagirte berühmte Schauspieler Grunert empfahl Meixner auf das Eindringlichste dem neuen Director des Leipziger Theaters Dr. Schmidt, und dieser engagirte Meixner auf drei Jahre. In einer Geschichte des deutschen Theaters wird die Periode, während welcher Dr. Schmidt die Leitung des Leipziger Theaters führte, künstlerischer Seits immer volle Würdigung finden müssen. Schmidt, selbst ein kunstsinniger Leiter, hatte Marx als Ober-Regisseur zur Seite, und Laube, damals in Leipzig, wendete warmes, thätiges Interesse den jungen talentvollen Kräften zu. Die Leipziger Bühne besaß zu jener Zeit an tüchtigen Kräften ein Ensemble, daß es mit keiner anderen deutschen Bühne den Vergleich zu scheuen brauchte. Um diese Zeit entstanden Laube’s „Karlsschüler“, „Gottsched und Gellert“ u. A. Sein älteres Lustspiel „Rococco“ ward ebenfalls gegeben, und zwar mit außerordentlichem Glücke; Meixner spielte darin den Abbé von der Sauce, einen Liebhaber-Intriguant – es war eben niemand sonst für die Rolle da – Laube selbst leitete die Proben, und war doch etwas besorgt für den jugendlichen Komiker (siehe seine Vorrede zu Rococco). Meixner aber errang in dieser Rolle einen überraschenden Erfolg, und eigentlich datirt sich von dieser Rolle, die er mit solchem Geschick erfaßt und durchgeführt hatte, Meixner’s hervorragende Stellung im Charakterfach; der Abbé war die Grundlage für seine späteren Leistungen im Fache der scharfen und schneidigen Charaktere. Im Jahre 1845 gastirte Meixner im Monat Mai im kön. Hoftheater in Dresden, und zwar: als verwunschener Prinz, Karl Ruf in der „Schachmaschine“, als Dr. Wespe – den Meixner überhaupt in Deutschland, und zwar in Hamburg zuerst gespielt hat; als Stillfried in „Er geht auf’s Land“, als Ludwig in „Ich bleibe ledig“ und als Nicolas Botin in „Das goldene Kreuz“. Bei seiner Rückkunft nach Leipzig erhielt Meixner von Director Holbein einen Engagementsantrag nach Wien an’s Hofburg-Theater, konnte denselben aber wegen seiner contractlichen Verhältnisse in Leipzig nicht annehmen. Im Juli 1846 gastirte Meixner am königlichen Hoftheater in Berlin unter Küstner, und zwar: als Weiberfeind in „Der verwunschene Prinz“, als Zierl in „Die Einfalt vom Lande“, als Dr. Wespe und als Bern in „Die unterbrochene Whistpartie“. Küstner bot nach dem günstigen Erfolge dieses Gastspiels Meixner Engagement an; der zur Zeit dieses Gastspiels in Berlin anwesende Baron Gall, Intendant des kön. Hoftheaters in Stuttgart, jedoch machte M. ebenfalls vortheilhafte Anerbietungen, und M. zog die letzteren [318] vor, weil in Berlin damals noch Louis Schneider als Schauspieler in Wirksamkeit war und sein Rollenfach mit dem Meixner’s collidirte. Im Jahre 1847 trat M. sein Engagement am Hoftheater in Stuttgart an und war während seines zweijährigen Wirkens an demselben ein Liebling des Publicums, da kam das Jahr 1848 und vernichtete Vieles in den bis dahin so glänzenden Stuttgarter Theaterverhältnissen[1]. Meixner ging zu einem größeren Gastspiele nach Bremen, von da wieder nach Leipzig und folgte von dort dem Engagementsantrage an’s k. k. Hofburg-Theater zu Wien. Auf demselben trat er am 9. März 1850 als verwunschener Prinz, während die nicht wieder ersetzte Louise Neumann das Evchen gab, auf, und ward nach seiner zweiten Rolle Dr. Wespe bereits engagirt. Am 15. September 1851 erhielt M. das Decret als k. k. Hofschauspieler, auf welchem Posten er noch zur Stunde thätig ist. Meixner’s Repertoir ist sehr reich und mannigfach, er ist seit dem Jahre 1850 bis heute in 236 Rollen aufgetreten. Im letzten Jahre ist ein nicht unansehnliches Contingent des Beckmann’schen Repertoirs ihm zugefallen.

I. Meixner’s Repertoir. Verzeichniß aller von ihm seit seinem Eintritte in das Burgtheater auf demselben gespielten Rollen. 1850. 9. März: Verwunschener Prinz im gleichnamigen Stücke von Plötz. – 13. März: Dr. Wespe im gleichnamigen Stücke von Benedix. – 18. März: Jean Champeroux in „Die junge Pathe“; – Geyser in „Rechnungsrath und seine Töchter“. – 12. April: Buchjäger im „Erbförster“ von Ludwig. – 14. April: Jetter in „Egmont“ von Goethe. – 23. April: Wirth in „Zwei Tage aus dem Leben eines Fürsten“ von Deinhardstein. – 9. Mai: Christoph in „Leichtsinn aus Liebe“ von Bauernfeld. – 10. Mai: Rath Feldner in „Die Geschwister“ von Raupach. – 12. Mai: Hofmarschall Kalb in „Kabale und Liebe“ von Schiller. – 15. Mai: James in „Ein Billet“ von Frau Birch-Pfeiffer. – 27. Mai: Dritter Bürger in „Julius Cäsar“ von Shakespeare. – 13. Juni: Baron Fresco in „Werner, oder Herz und Welt“ von Gutzkow. – 15. Juni: Hillermann in „Rosenmüller und Finke“ von Töpfer. – 7. August: Cäsar von Zierl in „Die Einfalt vom Lande“ von Ebendemselben. – 3. September: Sporting in „Der beste Ton“ von Ebendems. – 5. September: Desaunais in „Michel Perin“ von S. Franz. – 12. September: Actuarius in „Ein deutsches Dichterleben“ von Mosenthal. – 30. September: Stumpf in „Vor hundert Jahren“ von Raupach. – 2. October: Johann in „Die Entführung“ von Jünger. – 5. November: Heinrich in „Eigensinn“ von Töpfer. – 4. December: Jean in „Die schöne Müllerin“, aus dem Französischen. – 10. December: Riedler in „Der Oheim“ von Prinzessin Amalie von Sachsen. – 18. December: Babieça in „Die Königin von Navarra“.
1851. 20. Jänner: Schwächlich in „Heinrich IV.“ von Shakespeare. – 21 Jänner: Jacob in „Einer muß heirathen“ von Wilhelmi. – 23. Jänner: Schaal in „Heinrich IV.“ von Shakespeare. – 24. Jänner: Bauer in „Von Sieben die Häßlichste“ von Angely. – 27. Jänner: Stiefel in „Pagenstreiche“ von Kotzebue. – 4. März: Junker Kaspar in „Der Zeitgeist“ von Raupach. – 29. März: Klaus in „Der Liebesbrief“ von Benedix. – 2. April: Pierre Pica in „Das Pamphlet“, aus dem Französischen. – 5. April: Dr. Klette in „Das Preislustspiel“ von Mauthner. – 12. April: Herr von Staar in „Die Vertrauten“ von Müllner. – 3. Mai: Fettich in „Jurist und Bauer“ von Rautenstrauch. – 14. Mai: Georg in „Der geheime Agent“ von Hackländer. – 21. Mai: Balthasar in „Der Herzensschlüssel“ von Lorm. – 10. Juni: Rufus in „Coriolan“ von Shakespeare. – 17. Juni: Waldauer in „Des Malers Meisterstück“. – 18. August: Lanzelot Gobbo in „Der Kaufmann von Venedig“ von Shakespeare. – 1. September: Dromio in „Die Komödie der Irrungen“. – 22. September: Tanzmeister [319] in „Rococco“ von Laube. – 14. October: Verneuil in „Das Geheimniß“ von Kettel. – 11. November: Tartaglia in „Turandot“ von Schiller.
1852. 31. Jänner: Adler in „Der Vater der Debütantin“, aus dem Französischen. – 1. Februar: Lelio in „Die Mördergrube“, aus dem Französ. – 10. Februar: Julius Haase in „Rothe Haare“, aus dem Französ. von Grandjean. – 14. Februar: Zweiter Mörder in „Richard III.“ von Shakespeare. – 23. Februar: Georg in „Liebhaber und Nebenbuhler“ von Ziegler. – 18. März: Innocent Lamm in „Gebrüder Foster“ von Töpfer. – 19. März: Peter in „Romeo und Julie“ von Shakespeare. – 23. März: Mascarillo in „Querstreiche“. – 29. März: Zucker in „Der Ball zu Ellerbrunn“ von Blum. – 5. Mai: Lieutenant Wallen in „Stille Wasser sind betrüglich“ von Schröder – 11. Mai: Berlagot in „Blaubart“, aus dem Französ. – 15. Mai: Dormington in „Reginald Armstrong“ von Alfred Meißner. – 35. Mai: Juliers in „Die Adoptivschwester“ von Frz. v. Meixner. – 9. Juni: Cidborn in „Bruderzwist“. – 23. Juni: Marder in „Die Brandschatzung“. – 13. August: Bernard in „Christoph und Renata“ von Blum. – 18. August: Gerichtsschreiber in „Götz von Berlichingen“ von Goethe. – 28. Aug.: Frosch in „Faust“ von Ebendems. – 4. September: Johann in „Vetter Raoul“ von Goier. – 25. September: Wächter in „Viel Lärm um Nichts“ von Shakespeare. – 6. October: Meusler in „Das Lügen“ von Benedix. – 23. October: Rath Presser in „Er muß auf’s Land“, aus dem Französ. – 31. October: Steckrübe in „Die silberne Hochzeit“. – 5. December: Baron Abendstern in „Nach Sonnenuntergang“, aus dem Französ. – 10. December: Winter in „Der alte Magister“. – 11. December: Gottschall in „Das Käthchen von Heilbronn“. – 15. December: Germain in „Unbewußte Liebe“, aus dem Französ.
1853. 27. Jänner: Peacock in „Sullivan“, nach dem Französ. – 1. Februar: Walters in „Der Courier“. – 7. Februar: Brennike in „Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten“ von Angely. – 5. März: Wirth in „Englisch“. – 8. April: Narr in „Imogena“ von Shakespeare. – 11. April: Abbé in „Adrienné Lecouvreur“ von Scribe. – 6. Mai: Christoph von Bleichenwang in „Was Ihr wollt“ von Shakespeare. – 2 Juni: Pierrot in „Die Wette“, a. d. Frz. – 18. Juni: Samuel Süßkind in „Witzigungen“ von Vogel. – 10. August: Plumper in „Er mengt sich in Alles“. – 14. September: Schmock in „Die Journalisten“ von Freitag. – 22. September: Werther in „Zu Hause“. – 30. September: Fremder in „Nach Mitternacht“, aus dem Französ. – 3. October: Bauer in „Wallenstein’s Lager“ von Schiller. – 18. October: Herr von Iriex in „Lady Tartüffe“. – 3. December: Dubois in „Das Urbild des Tartüffe“ von Gutzkow. – 19. December: Herr von Nörborg in „Die Königin von 16 Jahren“, aus dem Französ.
1854. 1. Jänner: Tümpel in „Das Lustspiel“ von Benedix. – 17. Jänner: Amable Godet in „Der Stiefvater“, aus dem Französ. – 17. Februar: Kesselflicker in „Der Sonnwendhof“ von Mosenthal. – 19. Februar: Frank in „Der Schneider und Sohn“ von Schröder. – 27. Februar: Clodwig Kerbel in „Ein Tiger“, aus dem Französ. – 23. März: Florell in „Don Gutiero“. – 30. März: Heinrich in „Die rettende That“ von Lederer. – 23. Mai: Muffert in „Liebe im Arrest“ von Putlitz; – Brandler in „Proceß zwischen Eheleuten“ von Feldmann. – 10. Juni: Kratzer in „Schuldig“ von Hackländer. – 16. Juni: Niccaut de la Marlinière in „Minna von Barnhelm“ von Lessing. – 3. October: Squenz in „Sommernachtstraum“ von Shakespeare. – 7. November: Paimpot in „Mein Stern“, aus dem Französ.; – Herr von Cerny in „Ein kleiner Roman“. – 14. December: Benjamin in „Valentine“ von Freitag. – 20. December: Koch in „Birnbaum und Sohn“, aus dem Französischen.
1855. 9. Jänner: Gerstheim in „Das Concert“ von Benedix. – 9. Februar: Jacopo in „Die Blutrache“, aus dem Französischen. – 13. Februar: Till in „Die Schleichhändler“ von Raupach. – 18. Februar: Sperling in „Die deutschen Kleinstädter“ von Kotzebue. – 7. März: Silberling in „Gänschen von Buchenau“; – Rodricourt in „Der Hut“. – 21. Mai: Tramio in „Die Widerspänstige“ von Shakespeare. – 29. Mai: Habakuk in „Die Royalisten“ von Raupach. – 25. August: Miroton in „Der Freiwillige“, aus dem Französ. – 9. September: Koch in „Die [320] Karlsschüler“ von Laube. – 12. September: Magister Bückling in „Freie nach Vorschrift“ von Töpfer. – 15. September: Peter in „Menschenhaß und Reue“ von Kotzebue. – 5. October: Adler in „Der Vater“ von Bauernfeld. – 23. October: Adolph in „Die Virtuosen“ von Bauernfeld. – 23. November: Grutry in „Cäcilie“. – 3. December: Montlucart in „Gönnerschaften“, aus dem Französischen nach Scribe. – 18. November: Buchbinder in „Zur Ruhe setzen“ von Hackländer.
1856. 1. Februar: Kuff in „Essex“ von Laube. – 4. Februar: Bernard in „Der Stellvertreter“; – Amadeus in „Der Zweikampf im dritten Stock“ von Angely. – 26. Februar: Jonathan in „Essex“ von Laube. – 16. Juli: Aubri in „König und Bauer“ von Halm. – 23. September: Hammerling in „Die Schwestern“ von Angely. – 4. October: Rohlofsky in „Ottfried“. – 23. October: Anton in „Die falschen Vertraulichkeiten“, aus dem Französ. – 11. November: Gaudorf in „Die Lästerschule“, aus dem Englischen. – 3. December: Gablitz in „Luftschlösser“.
1857. 16. Jänner: Willig in „Das hohe C“ von Grandjean. – 28. Jänner: Sancerre in „Der Sohn der Marquise“. – 1. Februar: Peter in „Glück bessert Thorheit“ von Schröder. – 12. Februar: Truffaldino in „Der Diener zweier Herren“ von Goldoni. – 18. Februar: Heinrich in „Mit den Wölfen muß man heulen“ von Wilhelmi; – Rifolet in „Die Haarlocke“, aus dem Französ. – 20. März: Vassecourt in „Die Biedermänner“, aus dem Französ. – 30. März: Erster Bürger in „Brutus und sein Haus“ von Anschütz. – 23. Mai: Moriz in „Kunst und Natur“ von Albini. – 4. November: Biberstein in „Regenbogen“; – Wolf in „Er hat Recht“. – 18. November: Felix in „Fiamina“ von M. Uchard. – 7. December: Dr. Prott in „Der reiche Mann“ von Töpfer. – 29. Dec.: Pierre in „Ihr Bild“, aus dem Französ.
1858. 9. Februar: Kaspar in „Cato von Eisen“ von Laube; – Meißler in „Der 30. November“ von Feldmann. – 19 April: Blondeau in „Der zerstreute Ehemann“; – Traugott in „Ein Vers Virgils“, aus dem Französischen. – 28. September: Abgesandter in „Die Räuber“ von Schiller. – 7. October: Joseph in „Der Copist“. – 18. October: Schwerlich in „Drei Candidaten“ von Schleich. – 3. November: Knaller in „Durch’s Fernrohr“. – 6. December: La Fleche in „Der Geizige“ von Molière.
1859. 3. Februar: Josua Green in „Montrose“ von Laube. – 18. Februar: Baron Grumbach in „Welt und Theater“ von Bauernfeld. – 23. Febr.: Lerchenthal in „Der Bräutigam aus Mexiko“. – 7. März: Lehner in „Steckenpferd“ von Feldmann. – 3. Juni: Blaufuß in „Meine Frau ist in Franzensbad“. – 3. September: Unruh in „Bürgerlich und Romantisch“ von Bauernfeld. – 3. October: Robertin in „Der verstorbene Lionel“, aus dem Französ. – 22. October: Box in „Graf Waldemar“ von Freitag.
1860. 2. Jänner: Polycarp in „Crescentia“. – 16. October: Toumas in „Vater und Sohn“, aus dem Französ. – 3. November: Busonnier in „Der letzte Brief“, aus dem Französ. – 18. November: Anton in „Nicht schön“, von Schlesinger; – Camonflet in „Eine Taffe Thee“, aus dem Französ.
1861. 11. Jänner: Hinze in „Die Grafen von der Esche“ von Heyse. – 20. Jänner: Kniflig in „Der Winkelschreiber“ von Adolfi. – 1. Februar: Baron Sporn in „In der Theaterloge“. – 11. Februar: Gast in „Wenn man nicht tanzt“ von Schlesinger. – 16. Februar: Alefeldt in „Fanny“, aus dem Französ. – 18. April: Dubreuil in „Aus der komischen Oper“, aus dem Franz. – 27. Mai: Isidor Girodot in „Cäsar’s Testament“, aus dem Französ. – 29. Mai: Farrenkraut in „Kleine Erzählung ohne Namen“ von Görner. – 21. Juni: Mattieu in „Man muß Rücksicht nehmen“, aus dem Französ.; – Ein Russe in „Das Eichhörnchen“. – 4. November: Rigaud in „Der arme Marquis“, aus dem Französ. – 10. November: Tieffenbach in „Piccolomini“ von Schiller. – 30. December: Spangen in „Am Freitag“ von Schlesinger; – Ratinois in „Sand in die Augen“, aus dem Französ.
1862. 4. Jänner: Eckhof in „Zopf und Schwert“ von Gutzkow. – 13. Jänner: Mittler in „Der Königslieutenant“ von Gutzkow. – 6. März: Sigmund in „Gottsched und Gellert“ von Laube. – 7. Mai: Giboyer in „Die öffentliche Meinung“, aus dem Französ. des Augier. – 24. Mai: Schulze in „Der Proceß“. – [321] 20. September: Antolicus in „Wintermärchen“ von Shakespeare. – 9. October: Hartlieb in „Gegenüber“ von Benedix; – Stillberg in „Günstige Vorzeichen“ von Ebendems. – 12. December: Schraube in „Opfer der Wissenschaft“ von Schlesinger. – 30. December: Schallberg in „Lange Flitterwochen“ von Schlesinger.
1863. 9. Jänner: Marécat in „Die guten Freunde“, aus dem Französischen; – Schraube in „Eglantine“ von Mauthner. – 13. Mai: Pomard in „Ehestandsinvaliden“, aus dem Französ. – 5. November: Griebel in „Opfer der Patienten“ von Schlesinger. – 20. November: Brocker in „Der verlorne Sohn“ von Hackländer. – 9. December: Pirzel in „Soldatenliebchen“ von Bauernfeld.
1864. 1. Jänner: Nepomuk in „Andreas Hofer“ von Immermann. – 13. Jänner: Sterkel in „Schraube des Glücks“ von Schlesinger. – 18. Jänner: Müller in „Die Pflegetochter“ von Benedix. – 29. Jänner: Snougthon in „Pitt und Fox“ von Gottschall. – 23. April: Lord Gray in „Ein Abend zu Titschfild“ von Halm. – 10. September: Bader in „Deborah“ von Mosenthal. – 18. October: Krokow in „Hans Lange“ von Paul Heyse. – 4. November: Rapinière in „Memoiren des Teufels“, aus dem Französ. – 10. December: Simplicius in „Edda“ von Weilen.
1865. 7. Februar: Georg Büttner in „Ein deutscher Krieger“ von Bauernfeld. – 4. April: Selling in „Doctor Treuwald“ von Benedix. – 21. April: Giboyer in „Pelican“, aus dem Französ. des Augier. – 27. September: Ivan in „Um die Krone“ von Puttlitz. – 18. October: Wallner in „Der Tag von Oudenarde“ von Weilen; – Grimm in „Entweder – oder“ von Rosen. – 30. December: Buschmann in „Ein pfiffiger Ehemann“, aus dem Französ.
1866. 30. Jänner: Scharf in „Das Liebesprotokoll“ von Bauernfeld. – 20. April: Formichel in „Eine Familie nach der Mode“, aus dem Französ. des Sardou. – 5. September: Cawperson in „Eine vornehme Ehe“, aus dem Französ. – 9. September: Küchenmeister in „Die Nibelungen“ von Hebbel. – 1. October: Kammerdiener in „Magnetische Curen“ von Hackländer. – 20. October: Hänselmeier in „Der geadelte Kaufmann“ von Görner. – 1. November: Todtengräber in „Hamlet“ von Shakespeare. – 5. November: Werder in „Leichtsinn aus Liebe“ von Bauernfeld. – 11. November: Bleistift in „Die Karlsschüler“ von Laube. – 13. November: Marquis in „Die schöne Müllerin“, aus dem Französ. – 17. November: Jean Giraud in „Die Geldfrage“, aus dem Französischen des Dumas fils. – 17. December: Obersthofmeister in „Der geheime Agent“ von Hackländer. – 20. December: Lämmchen in „Die Krisen“ von Bauernfeld.
1867. 14. Februar: Cyprian in „Viel Lärm um Nichts“ von Shakespeare. – 3. März: Kreuzquer in „Pagenstreiche“ von Kotzebue. – 12. März: Adam Swiney in „Der Statthalter von Bengalen“ von Franz. – 14. März: Schröpf in „Ein höflicher Mann“ von Feldmann. – 9. April: Hühnchen in „Die deutschen Comödianten“ von Mosenthal. – 23. April: Tityrus in „Wintermärchen“ von Shakespeare; – Kindermann in „Marionetten“ von Hackländer. – 5. Mai: Kapuziner in „Wallenstein’s Lager“ von Schiller.
II. Quellen zu Meixner’s Biographie. Stuttgarter Theater-Zeitung. Redigirt von Wilhelm Kaffka, 1847, Nr. 4: „Karl Meixner“, von Dr. Edmund Zoller.
III. Porträte. 1) Gez. von Richter (Leipzig, Thonau, gr. 8°.). – 2) Stahlstich von Weger und Singer (Leipzig, Baumgärtner, 4°.). – 3) Lithographie von Dauthage 1857 (Wien, Fol.). – Meixner-Photographien-Album von Jagemann (Wien, Kunsthandlung von Neumann), 26 Costumebilder in Visitkarten-Format: Dr. Wespe; Winkelschreiber; Schneider Jetter (Egmont); Schmock (Journalisten); Desaunais (Michel Perin); Niccaut de la Martinière; Ratinois (Sand in die Augen); Dr. Prott (reiche Mann); Tümpel (Lustspiel); Camonflet (Tasse Thee); Benjamin (Valentine); Kesselflicker (Sonnwendhof); Abbé (Adrienne Lecouvreur); Schwerlich (drei Candidaten); Sigmund (Gottsched und Geliert); Stillberg (Günstige Vorzeichen); Bassecourt (Biedermänner); Hillermann (Rosenmüller und Finke); Giboyer (Oeffentliche Meinung); Clodwig (Tiger); Hartlieb (Gegenüber); Box (Waldemar); Gast (Wenn man nicht tanzt); Bleichenwang (Was Ihr wollt); Antolicus (Wintermärchen); Wilhelm (Verwunschener Prinz).
[322] IV. Zur Charakteristik Meixner’s als Schauspieler. Das Bezeichnendste in dieser Hinsicht ist eine Parallele Meixner’s mit Beckmann, welche das „Humoristische Jahrbuch“ von Geiger enthält und folgendermaßen lautet: „Wenn Beckmann, der Komiker, von des heiteren Gottes Gnaden ist, so ist Meixner, der Satyriker, von des Geistes Gnaden. Seine Komik hat ihren Hauptsitz im Kopf. Wenn Beckmann zum Publicum sagt: „Du sollst lachen, aber ohne zu wissen, warum und über was,“ so sagt Meixner zu ihm: „Du sollst lachen, aber als raisonnables Geschöpf des raisonnirenden neunzehnten Jahrhunderts schickt es sich für dich, daß du auch wissest, über was du lachst“. Wenn die Komik Beckmann’s die Komik aller Zeiten ist, so ist Meixner der echte Sohn der Zeit, der rastlos grübelnden, zweifelnden, forschenden Zeit. Er ist Tendenzkomiker, und er wird darum die Gestalten, die speciell in der Zeit wurzeln, viel wahrer und charakteristischer zur Anschauung bringen, als sein älterer College. In allen modernen Gesellschaftskomödien ist Meixner darum sicher besser am Platze, als Beckmann, der die allgemein menschlich komischen Typen zu erreichbar darstellt, den Typen des Jahrzehends aber ihre prägnante Physiognomie nicht zu geben vermag. Man lacht immer über Beckmann, aber nicht immer über das, was er darstellt, weil er es oft gar nicht darstellt; wenn man aber über Meixner lacht, so lacht man nicht über ihn persönlich, sondern über die Gestalt, die er geschaffen. Man hat Meixner oft vorgeworfen, daß er in Episodenrollen zu vordringlich sei, daß er sich zu stark in die erste Reihe schiebt. Das ist richtig und unrichtig. Seine Gestalten drängt er vielleicht nach vorwärts, er selbst verschwindet hinter ihnen. Schon in der Aeußerlichkeit charakterisirt sich das. Man wird Beckmann in jeder Maske erkennen. Meixner hat derartige Masken, daß das Publicum bei seinem Erscheinen oft fragt: „Wer ist das?“

  1. Das Hoftheater wurde geschlossen, die Mitglieder beurlaubt!