Beylagen zu der Abhandl. von Lorenz von Bibra, Fürstbischoff zu Wirzburg

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Autor: Bernhard Georg Walch
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Titel: Beylagen zu der Abhandl[ung] von Lorenz von Bibra, Fürstbischoff zu Wirzburg
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 3, S. 706–742
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1791
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
Kurzbeschreibung:
s. a. Beytrag zur Geschichte Lorenzens von Bibra, Fürstbischoffs zu Wirzburg und Herzogs in Franken,

Zusatz zu dem Beytrag zur Biographie des Fürstbischoffs Lorenz von Bibra

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IV.
Beylagen zu der Abhandl. von Lorenz von Bibra, Fürstbischoff zu Wirzburg.


Urk. I.
Des Bischof Johannsen zu Würzburg Entscheidung einiger zwischen Graf Friedrich von Henneberg vnd den von Bibra obschwebenden Irrungen. 1405.
Wir Johanns von Gots Gnaden Bischoff zu Würzburg bekennen an diesen Brive, als der| Edel Graue Friederich von Henneberg vff ein Seiten Anthony Caspar vnd Willhelm von Bibra vff der andern Seiten aller ire Zuspruch Zwetracht auffleüffe vnd Bruch die sie biz vff diesen heutigen Tag zu einander gehabt haben, genzlichen vnd gar zv vns gangen an vns gestalt vnd blieben sin; Also wie wir sie freuntlich dorumb entscheiden vnd entscheiden daz sie daz vff beiden Siten veste vnd vnverbrochen sullen vnd wullen halten on eintragk vnd on allez Geverde. Also scheiden vnd sprechen wir zum ersten; Als der vorgenante Anthony den vorgenanten Graue Friderich zugesprochen hat von des Ebenberges vnd des Dorffs Berneyt wegen daz er darvmb gütlichen stille steen bleiben soll alsdann beide Partien damit bitzher kummen sint, wer aber daz ein Partie die andere darumb an Rede nicht gelassen mocht, so mocht, welcher Partie das not were, der andern zusprechen vnd daz vßtragen mit einen freundlichen Rechten Item von den Zehend zu Sulzdorff der Hube daselbst vnd der Hube zu Beringen wegen die Herr Friderich von Bibra Ritter vnd die egenannt von Bibra von den obgenannten von Henneberg zu Lehen haben, spricht der obgenannte Her Friderich von Bibra Ritter von dem obgenannten Graff Friederich den Eit den er in getan hat daz der Zehend vnd die obgenante Gut ongeverde vngeteilt sin, So sol sie Graf Friederich den obgenanten Hern Friederich oder dem elsten des Stammes vnter in ongeverde lihen als sie vnd ire Eltern von ihm vnd sin Eltern die gehabt haben ongeverde. Tet Her Friederich| das nicht hiezwischen vnd den nehesten sand Peterstag Cathedra genannt, oder wurden dornoch getheilet, so solt icklicher sinen teil empfahen. Item von des Zehend wegen zu Oberweren dorumb sollen Willhelm von Scleten vnd Eberhardt von Münster vnßern lieben Getrewen Kuntschafft verhoren vnd erfaren von der 10 Mltr Korns wegen die der obgenante Graff Friderich meint daz sie jerlichen vff daz Sloz gein Potenlaube dovon gefallen sullen, waz sie dorvmb erforn daz sullen sie an vns bringen vor den obgenanten sand Peterstag, vnd wie wir denn nach der Kuntschafft dorvmb vz sprechen doby sol ez bliben vnd wir sullen den Vzspruch thun hiezwischen vnd dem nehesten Sontag Letare. Darvf scheiden vnd sprechen wir daz alle Gericht Labung, Spruch, Zwetracht, Vnwille vnd argwon die sich zwischen den obgenanten Partien erhoben gemacht vnd verlauffen haben. biz vff diesen heutigen Tag genzlich vnd gar hingelegt vnd abe syn sullen ongeverde, Vnd der obgenante Graff Friederich fürder ihr gnediger Herre sin sul, daz sullen sie vmb in verdinen ongeverde. In Vrkund ist vnßer Insiegel an diesem Briff gehangen, der geben ist zu Wirzpurg an den Freitag nach Obersten. anno Domini MCCCCV.


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Urk. II.
Bischof Johann zu Würzburg erkennet, daß Anthon von Bibra jährl. 10 Mltr. Korn in das Schloß Bodenlaube geben soll. 1405.
Wir Johanns von Gots Gnaden Bischoff zu Würtzburg beckennen offentlichen mit diesem Brieve vmb sulch Bruch die gewesen sein, zwischen dem Edeln Graffen Friedrichen von Henneberg vff eine, vnd Anthonn von Bibra vff die andern Syten von der zehen Malter Korns wegen Sweynffurter Moses die der vorgenant Grave Friedrich meynte, daß die Anthonii jerlichen von dem Zehenden zu Obernwern, der Hannsen von Schwannfelt gewesen ist, vff das Schlos gein Bottenlauben antworten vnd reichen sollen, daz sie der beydersite zu Uns getragen vnd bey Uns bliben sein, Also wann wir von beyden Partyen Kuntschafft daruber verhoren, wir es denn vß sprechen vnd scheiden daz vff bedesyten stete vnd vnverruckt sullen vnd wollen halten on alles Geverde. Daruber so haben beyde Partey Ir Kuntschafft für vns bracht die wir wohl vernommen vnd verhöret haben, vnd versten vns nicht anders, denn daß Graven Friederichs Kundschafft die beste vnd redlichgist ist, darvmb so scheiden vnd sprechen Wir, daß Anthon von Bibra die obgeschriben zehen Malter Korns jerlichen von dem obgeschriben seinem teyle Zehend vff das Schloß Bottenlauben reichen vnd geben soll on Intragck vnd Hinderniße on geverde. Vmb die verseßen Jare, scheiden| wir, daß der vorgenant Anthonii derselben Jare zwey soll geben vnd bezaln on geverde.

Zu Vrkunde ist vnser Insigel an diesen Brive gehangen der geben ist zu Wurtzburg am Mitwuchen nach Egidii Anno domini millesimo quadringentesimo quinto.


Urk. III.
Vertrag zwischen den von Bibra und den von der Kere über den wechselseitigen Genuß des Marschall-Amts zu Würzburg den 22ten Junius 1405.
Es ist zu wissen das geteydingt ist zwuschen den von Bibra vnd den von der Kere von des Marschalgen Ampts vnd des Geheisches wegen, Also ist beredt vnd geteydinget worden, das igliche furthin zwene Ire fründe darzu geben sollen, die sie darumb richte vnd entscheide sullen, als hirnach geschribin stet, zum ersten so sollen sie scheide das Ebirhardt von der Kere bey dem Marschalgen Ampt bleiben soll alle sein Lebtage an Hinderniße vnd Irrunge aller von Bibra on Geuerde vnd wan der itzunt genant Ebirhardt von der Kere, ern Hansen seligen Sone von der Kere von todeswegen abgangen ist, so sollen dan darnach die von Bibra ein von Bibra in den nechsten vir Wochen, als Ebirhart abgangen ist, vnd In das an Geuerde zu wißen wurde, das er abgangen were, darzu schicke, der das Marschalg Ampt von vnsern Hern Grauen Heinrichen von Hennenberg oder seinen Erben entphahe, der doch also sey, das er| dem Marschalgen-Ampt möge vorgesten, an Hinderniße der von der Kere. Seumten sie das die vir Wochen als obgeschriben stet, so soll vnser Her Graue Heinrich oder sein erben obgedacht eym von der Kere den dann die von der Kere darzu schicken würden, das Marschalgen-Ampt wider leyhen, auch in den nechsten vir Wochen, darnach als die von Bibra Ire vir Wochen geseumt hetten, auch an Hinderniße der von Bibra an Geuerde, der doch also sey, das er dem Marschalgen-Ampt möge vor sein, vnd sal also ewiglichen dieweile bede Stemme von Bibra vnd von der Kere, vnd von eym von der Kere widir auf eym von Bibra fallen sol als dicke des not geschicht on Geuerde. Wer abir das der Stemme eynir gantz vßstürbe oder abginge, wie das queme, so solte das Marschalgen-Ampt dann bey dem andern Stamme bliben ewiglichen on Geuerde. Auch sal bede Parthie der obgnanten Stemme die Ampt getrewlich schützen, schirmen und schüre an Geuerde. Auch haben die vir vnd der fünffte nicht mere Macht vßzusprechen denn als obgeschribin stet vnd der Vßspruch sol geschen zu Sweinfurdt vf dem nechstem Samstag. Vnd dise obgeschriben Sache ist gescheen mit Wißen vnd Willen vnsers obgenanten Herrn Grauen Heinrichs von Hennenbergs, so seint diz die viere die diese obgeschriebene Sachen geteydingt haben, der Wirdige Er Diterich Abtt zu Breytingen, Er Günther von der Kere Thumher zu Wirzburg, Er Johanns| Zollner vnd Dietze Truchseße vnd bedorfen die viere die fürbaß darzu geben werden solln eins vngeraden, so sollen sie nemen Er Wilhelmen von Thüngen odir Richarte von Elmen, Also das es darbie bliben sol als obgeschriben stet on Geuerde des zu Urkunde haben Wir itzunt genanten vire vnser Insigele vnden an dise Schrifft gedruckt des Montags nach vnsers Hern Lichnamstag Tag centesimo quarto Anno quinto.


Urk. IV.
Graf Wilhelm vorleihet das nach Absterben Johannsons von Bibra erledigte Untermarschall-Amt zu Wirzburg an Otten von der Kehre, den 4ten Juny 1486.
Wir Wilhelm von Gots Gnaden Graue vnd Herr zu Hennenberg Nachdem vormals in vergangen Zeyten mit Wißen Gunst vnd Verwilligung vnser voreltern Grauen Heinrichs vnd Grauen Willhelms Grauen vnd Herrn zu Hennenberg seligen löblicher Gedächtniß zwischen beyden Geschlechten von Bibra vnd von der Kere durch vire irer Freunde ein vertrag vnd Verschreibung gescheen das Marschalgen Ampt betreffende, ob wir dann von vnsern Hern von Wirtzburg zu Lehin tragen vnd fürter ye zu Zeiten einen Vnter Marschalgk vs beeden obgedachten Geschlechten, welcher dan von In nach sage der obgemelten Vertrage oder Verschreibung darzu geordnet wirdet, erblich zu verleihen haben, vnd wan aber die von der Kere also nach Abgange Hansen von Bibra seligen der| dan von solchen VnderMarschalgen Ampt mit Tode verschieden, Otten von der Kere iren Vettern nach laut der vorgedachten Vertrage dem Hochgebornen Herrn Wilhelm Grauen vnd Hern zu Hennenberg vnsern lieben Hern vnd Vater seligen als Vndererbmarschalgk geordnet vnd angebin, darauf er auch also von vnsern Herrn vnd Vater seligen der Zeit, angenommen und als Vndererbmarschalg belehendt vnd nachfolgend von vnsern liben Bruder Grauen Wolfgang seligen in obgemelter maßen auch belehnet, demnach bekennen wir offentlich mit diesen Briff gein allermeniglich das wir den gedachten Otten von der Kere sollich Vnder Marschalg Ampt aus Krafft der obgedachten Vertrege vnd imaßen wir den solig Ampt von vnßer Herschaft Henneberg vormals zu Lehn entpfenglich bekommen, auch als einen Vndererbmarschalg vorlihen haben vnd verleihen im das mit Krafft dies Brieves mit allen Eren Wirden, Nutzen, Herlichkeiten, Rechten vnd mit allen andern seinen Zu vnd Ingehorungen, sich des alles wie den von alter Herkommen ist zu gebrauchen, darüber hat vns der gedacht von der Kere globt vnd zu den Heiligen gesworen, vnsern Schaden zu warnen, frumen zu werben, den obgedachten Lehen vnd Vndererbmarschalg Ampt getruwelichen nach seinen besten Vermögen vorzustehn zu thun vnd zu halten, wie sich dann das gebürt on Geuerde. Demnach haben wir den gedachten Otten von der Kere an vnsern Herrn von Würzburg hiemit als Vndererbmarschalg belehnt gewiesen, vnd biten den obgedachten vnsern gnedigen Hern| den genanten von der Kere nach laut dieses vnsers Brifes als Undererbmarschalg anzunehmen vnd zu halten, sich auch sollichs Ampts wie das Herkommen ist zu gebrauchen laßen on Geverde des zu Vrkund ist vnßer Graven Wilhelm Insiegel für vns vnser Erben vnd Herschafft mit rechten Wißen an diesen Briff gehanger der geben ist nach Christi vnsers liben Hern Geburt Virtzehin hundirt vnd in sechs vnd achzigisten Jar an vnßers Herrn Auffarts tage.


Urk. V.
Nebenvertrag zu dem Hauptvertrag Hannsens von Bibra mit seinen Söhnen erster Ehe, Wilhelm und Anton, ihre Abfindung betreffend, vom Jahre 1472.
(von einer vidimirten Copie)
Ich Hanns von Bibra der Elter Bekenne öffentlich mit diesem Brieff für mich vnnd alle meine Erben Nachdem ein vertrag zwischen mir meinen Kindern, die Ich von meiner Haußfraw, der vonn Schenckhwaldt han, oder zukunfftig gewinnen müg, auf eine seiten Wilhelmen vnnd Anthonien von Bybra, die Ich mit meiner Haußfraw der von Hespurg seeligen gehapt han Auf der Anndern seitten, geschehen Ist durch Herrn Kilian von Bibra, Doctor vnnd Dombherr zue Würzburg etc. Adam vnnd Philips vonn Bibra, Vnsern lieben herrn vnnd Vettern, Nach Inhalt zweyer Vertragsbrieffe, Der die gedachte meine Söhne Einen, Vnnd Ich den Andernn haben,| Vnnd In demselbenn Vertragsbrieffen vnnter Andernn gemelt würdt, das Ich Wilhelmen vnnd Anthonien meinen Söhnen, das Burgkgut zu Bodenlauben, mit seiner ein vnnd zugehörungen geben vnnd volgen laßen solle, Vnnd doch nicht geclert Ist, Was Ihnen zue solchem Burgkgut Jährlicher Nutzungen volgen vnnd werden solle. Ist in Vergeßenheit durch den Schreyber verkürtzt worden, Vnndt auf Zwitracht zwischen meinen Erben hienach deßhalben vorkhommen werden, So sindt diß die Stückhe die Ihnen mit solchem Burkhgut volgen vnnd werden sollen, der einßtheilß lehen vnnd einßtheilß aigen seindt, Nemblich mein Weingartenn am Berg zue Bodenlauben, Meinen hofe zue Reitterswiesen, der halb mein ist, Vnd meine guetter vnnd zinß daselbst, mein guetter zinß vnnd zehenden zue Orlezhausen, zue Eyringshausen, zue Stupfelt, vnnd das höflein, Vnnd waß Ich zue Kißingen han, Auch etliche Eckher, die Zinß geben, Inn einer Wüstung gut Witgenhausen, gelegen bey Ebenhausen, Auch alle meine Wiesen, die Ich vmb Bodenlauben Auch an der Sale gehabt han, Vnnd auch mein gehölz daselbst mit Annder nutzungen vnnd gerechtigkeit, Wie das Steffan vonn Bibra mein Pruder seeliger hat Inenngehabt, Vmb Bodenlauben Vngeuehrlich, Solches alles soll zu dem obgenannten Schloße Wilhelmen vnnd Anthonien mein Söhnen, von Ihren Erben, volgen vnnd werden, Vngehindert meiniglichs, ohne geuehrde. Ferner han Ich mich mit Wilhelmen vnnd Anthonien| meinen Söhnen, Der Schloß halben vereinigt, Inmaßen hernach volgt, Nemblich wie vnnd in welcher maß den iztgenanten meinen Söhnen, Vnnd auch meinen Söhnen Die Ich mit meiner Haußfrawen der von Schenkwalt gehapt, noch han oder künfftiglich gewinnen möcht, Ihre Oefnung an den Schlössern Bibra, Bodenlauben vnnd Steinaw, Im Vertrag durch die obgenanten Vnnser vettern von Bibra vorbehalten vnnd zugeschieden ist, In allermaßen sollen Ihr Allerseits Mannbar Erben des Stambs von Bibra, ann den Iztgenannten Schlößern Ihre oefnung hinfüro auch haben, Vnndt sich der gebrauchen, one Geuehrde. Vnnd welch mein Sohn, einer oder mehr oder Ihr mannbare Erben des Stambs von Bibra, sich der Oefnung an solchen Schlössern obgemelt geprauchen wollt, solle geschehen Inhalt des vertrags, davon hier bemelt wurdt, Derselb oder dieselben sollen auch gut macht haben, sich vnnser Behausung daselbst zu geprauchen, Vnnd zu seinen nöthen darinnen wohnen. Des die Andern, Vnd ihre Erben nicht weigern sollen, In kein weyß ohn geuehrde. Zue Bekanndtnus han Ich obgenant Hannß von Bibra mein Eigen Insiegell wissentlich an diesen Prieffe für mich vnnd meine Erben gehangen, So bekhenne Ich Anthonius vnnd Wilhelm von Bibra, gepruedere, Das diese verschreybung, mit Vnnserm Rath vnnd guten willen gemacht ist. Vnnd thun Vnsern Willen dorein gegenwertiglich, Vnnd gerethen Die für Vns vnnd Vnnsern Erbenn zue halten| Alle geuehrde hindangesezt, zue mehrer Vrkundt hat Vnnser Jeglich sinn aigen Insiegell bei des genanten Vnsers Vattern Insiegell gehangen An diesen Prieff, der Geben ist, Tausent vierhundert Vnnd Im Zwey- vnnd Siebentzigsten Jahr, Auf Donnerstag nach dem Sonntag Quasimodogeniti.
Quod praesens haec Copia, suo vero Originali concordet, Ego Hieronymus Müller, Not. publ. nec non Rmi Pfulis Herbip. Registrator hac mea manu propria attestor, inque fidem subsc.


Urk. VI.
Bericht des Klosters Rohr an den Bischof Lorenz von Bibra zu Wirzburg von den zu Rohr begrabenen Bibraischen Geschlechtspersonen.
„Hochwürdiger Fürst, gnediger Her vnser innigs gebet vnd waß wir guts vor mogen tragen got den almechtigen zuvor Gnediger Her Demnach als ewer fürstlich gnade zu vns geschickt vnd begert der von Bybra namen zu beschriben zu geben, die bey vns begraben ligen dan got gnade demselben nach sein ditze hernach derselben von Bybra namen die Ir begrebnis vnd testament bey vns haben die wir dan teglich vor bytten mit andern wohlthettern vns vnd dem closter vnd auch insonderheit etzlich iar begencknis nemlich alle virtal iars off den donerstag. In der fronvasten vnd off sant katherinetag vnd sunst vilmal im iar|
zum ersten

Her Conrat von bybra rytter, Elisabeth uxor eius.
Bertold von bybra rytter Elsie uxor ejus
Bertold von bybra Entzigan von bybra seyn sonne
Adolff von bybra Elsa uxor eius vnd Renhart sein Sonne
vnd vrsel vnd else sein Dochter.
Hans von Bybra Herr Bertolds Bruder Agnes uxor eius
Hans sein Sone, Elß vnd Gret uxores, felix sein dochter
Ennt –   bybra hansen Bruder
    bybra Caspars von Bybra alter vater
Bertold von bybra caspars vater margaretha uxor eius vnd Vrsula sein Dochterlin
Anthonius von Bybra, Anna uxor eius vnd Lorenz seyn Sonne
It. Vlrich von bybra Barbara uxor eius
Peter von bybra Margaretha uxor eius vnd Hans seyn Bruder.

Religiosi de bybra.

Her Karln von bybra dechant zu Fulda
Her Karle seyns bruders sonne
Her Endres von bybra der ein Vicarier hier gewest ist
Her Conrat von bybra Commetter zu Tondorff

It. Jorgen von bybra sein Bruder
| Caspar von Bybra Gutt uxor eius

It. Her Dytterich von bybra ritter Engel uxor eius
Her Conrat sein Bruder ritter
Her Herman von bybra auch sein bruder ritter
Hans von Bibra auch Ir bruder[1]
It. Katherin von Waldenstein die caspars von bybra dochter gewest ist.
It. Anna von bybra uxor contzen von bybra
It. Hans von bybra yr son
Bertold uon Bibra obiit anno 21j. I. I. o. (ist vnser liber bruder gewest, andre Hand)
Elisabet von bybra Adolphs von bybra dochter
Magdalen von bybra uxor hanßen von bybers
Eckarius von bybra der alt.

„Anno M°cccc°lxxiij jar vff mitwochen nach valtestag ist gestorben der erbar vnd veste hans von bybra dem got gnade der Ewer fürstlichen gnaden vater gewest.“
„Gnediger hochwürdiger fürst Wir haben auch gantzen trost zu ewr fürstliche gnade vnd auch tzu dem gantzen geschlecht von bybra wan sie haben vns vnd vnsern closter viel guts gethan und noch teglich thun das wir auch zu tag vnd nacht mit| vnser gebet vnd was wir guts vormogen – 

   den almechtigen ganz  
      
      
   Solches alles thun wir euwern
fürstlichen gnaden zu    
  
  

  Ebbtissin, Priorin und Nonnen im closter ror.
   (1502 mit andrer Hand.)“


Urk. VII.
Verzichts-Urkunde vom Jahr 1471 Hansens des Eltern von Bibra und Anton seines Sohnes an ihren Sohn und Bruder Wilhelm von Bibra über sein von ihm selbst erworbenes Vermögen.
Ich Hans von Bybra der Eltere vnd ich antonige von Bybra sein sone bekennen vnd tun kont offenbar allermeniglich für vns vnser Sone vnd Bruder vnd für alle vnser erbin das wir herrn wilhelm von bybra vnsern sone vnd Bruder wohlbedechtiglich zusage getan haben was er den fürsten ab verdyne vnd sie im gelt odir anders verschreyben oder gebin darum wollen wir oder vnser erbin keinen teyle an nemen oder fordern sondern er vnd sein erbin sollen sich des für sich vnd ir erbin gut| macht haben zu gebrauchen damit zu thun vnd zu lassen nach iren willen vngehindert von vns vnd vnsern erbin also hat im vnser gnediger Her langreff Lodwig von Hessen virhundert guldin vorschriben Im die auf Rent zu gebin vnd hat Im auch das ampt Smalkalden sein lebtag vorschriben vmb deswillen das er sich vnder sein gnad wenden wolle vnd in seinem fürstentum gefreyt hat, was Im der da gedacht vnser gnediger Her von Hessen gebin hat zu gebin vorschriben ist Ober hernach gebin oder vorschreiben würdet das sollenn vnd wollen wir oder vnser erbin oder vngenant von vnser wegen nichts anfordern oder nemen es wer dann das der gedacht vnser sone vnd Brüder an leybs elich erben mit tode abging, so das gesche wollten wir vns vnsers rechten vnnd Thun haben. Wir oder vnser erbin Sollen vnd wollen Im oder seinen erben solichs gut vnd geben wieuil Im des uon dem obgen. vnsern gnedigen Hern uon Hessen geben was oder geben würd, an seinen vetterlichen vnd mütterlichen gut nicht abrechen vnd er vnd sein erben sollen gut macht habin solich gut einzunemen das keren vnd wenden wohin sie wollen sich des nach iren nütz vnd gevallen gebrauchen vngehindt von vns vnd vnser erbin vnd meniglichs uon vnser wegen one alles geude Vnd wir obgenn hans| vnd antoni von Bibra gereden für vns vnd vnser Sone Bruder vnd alle vnser erbin wider disen Briff vnd vorschreybung nit zu tun noch zu und schicken weder mit gerichten geistlich oder werntlich oder an gericht noch süst mit keynen andern sach wie by ymands erdenken mocht die dem uilgedachten wilhelm zu schaden kommen mochten alle grude vnd argelist hir inne gentzlich hindan gesetzt. Zu vrkund haben wir oftgedachte Hans vnd anthoni von bybra vnser iglicher sein eigen insigel für vns vnser sone bruder vnd für alle unser erben mit gutem wissen vnd vor rath an diesen briue gehangen der geben ist tausend virhundert vnd Im ein vnd Sibinzigisten Jar auf Sant Gallein tagk.

Mit den Siegeln Hansen vnd Antons von Bibra.


Urk. VIII.
Notifikations-Schreiben der Churfürsten des deutschen Reichs an Friedrich III daß sie seinen Sohn Maximilian zum Römischen König gewählt haben, von Wilhelmen von Bibra mit unterschrieben 1486.
 oder Wahl-Decret K. Maximilian I.
In Namen der heiligen Triualtigkeit, des Vatters, Sons vnd des heiligen geists, denn| allerdurchleuchtigisten Großmechtigisten Fürsten vnnd Herrn. Hern Friederichen Romischen keiser zu allenn Zeiten Merer des Reichs. Zu Hungeren Dalmacien Croacien etc. Königen, Hertzoge zu Osterreich etc. vnnserm Allergnedigsten Herrn, Entbieten wir von Gottes gnaden Ertzbischoff zu Meintz, des heiligen Römischen Reichs durch Germanien, Johanns Ertzbischoff zu Trier, In welschen lannden vnnd durch das königkreich von Arelat, Herman Ertzbischoff zu Cöllen Hertzog zu Westualen vnd Engern, durch Italien Ertz-Canntzlere. Philips pfaltzgraue bey Reyne Hertzoge In Beyern Ertzdruchseß. Ernnst Hertzoge zu Sachssen Landtgraue In Dhuringen vnnd Margraue zu Meissenn. Ertzmarschalcke, Albrecht Margkgraue zu Brandenburgk zu Pomern Stetin etc. Hertzoge. Burgkgraue zu Nureinbergk vnnd Fürst zu Ruegen Ertz-Chamerer, alle des heiligen Römischen Reichs Churfürsten. Vnnser vnndertenig willig Dinst zuvor. Got der almechtig vnnser erlöser. hat vor abscheidt vß diesem zeitlichen wesen In schein zweyer schwert, gestieftet, die beyde obersten gewelte zu uersehung vnd regierung der sampnung, so sein götlich barmhertzigkeit, durch sein blut erlosen wolt, den eynen geistlich vnnd den andern die weltlich oberkeit,| dardurch die Cristenheit sein vertrawte Gemahel vor allen vnrechten gewalt beschützt, vnnd auch im friede götlich vnd erberlich regirt vnnd enthalten wurde, vnnd durch sein götlichs wort, denselben gewalt, das ist das Römisch Reiche von oben herabe erkennt gehabt, Vnnder dem Vnnser seligkeit vnnd erlösung erschinnen ist. Deßhalben der almechtig In waffen seiner gerechtigkeit. dasselb sein Reiche nachmals vß den Hennden der Irrenden vnglaubigen hat vordern. Vnnd sein Cristennlich volck damit begaben vnnd beschirmen wollen. Das auch nachvolgennde von ander nacionen vß mergklichen notsachen vnnd auch preißhafftiger woltet, In teutsche nacion In der person des heiligen keiser karlen gewanndt und verleibt worden. Zu erst erblich vnnd darnach zu der Chure Vnnser Churfurstenthumb vnnd Erblicher Ertz-Ampt, des heiligen Reichs vnwiderrufflich beuolhen ist. Daruff wir got dem Almechtigen zuuor. vnnd auch dem heiligen Reiche. Vnns schuldig erkennen merung seiner Eren vnnd nutzes zu betrachten. Vnnd des so uil mehr billich bewegt werden, das ewer keiserlich gnad, vff etwa vil tagen Im Reiche gehalten die groß beswerung der Vnglaubiger Turgken haben fürbringen laßen, wie die In kurtzer zeit alle kriechische| Reiche vnnd lande vnder sich gezwungen vnnd durch die Wynndische lannde, bieß an teutsche nation erwachsen sein. Vnn vß Cristennlichen lannden manig tausent cristglaubig Sele verfuret, gotsheuser zerstoret. Vnd kein lesterung oder Vbel. so gegen got oder den menschen beschehen mögten vnderlassenn haben. Darzu das Vberziehen, so vor wenig erschienen Jaren In lyflannd, durch die vnglaubigen ist beschehen. Vnnd die groß verwustung vnnd vnsprechlich marter an den Cristen beganngen Auch wie wir wissen die betrachtung fürnemen vnnd tat der vmbligennden gewelte. Die zu enntglieden, das heilig Reich geneigt sein, das sich mit langen kriegen zu Osterreich. vnnd In ewer keiserlichen Maistät erblanden vor Augen zeige. Vß dem allen und uil andere treffennlichen vrsachen wir zu uernemen haben. Wa nit vnuerlengt hilff vnnd widerstanndt beschech, das durch die annliegenden gewelt das heilig Reiche vnzweyflich zertrennet. vnnd teutscher nation Ir ere vnnd wirde benomen. Vnnd mit swerer frembder oberkeit vbersetzt vnnd vbernötigt, das auch zuletzt zu zerstörung Cristenlicher stende vnd glaubens reichen wurde, Vnd vns auch ewr keiserlichen maiestat danebe itzo hie zu Franckfurt abermals berichtet| die grausam mechtig vnd swer vebung des krigs die der konig von Hungern vnd die Turke, so sich deßhalben miteinander vereynt vnd vertragen haben, gebrauchen, vnd dardurch der konig vnd Turcken vß vnnotdürfftiger leichtuertiger Vbergab der Bischouen zu Saltzburg Passaw Secka vnnd lauant Sloß Stett vnnd beuestung die mitten in ewer keiserlichen Maiestat erblanden ligen so serr vnnd tieff In dieselben ewer lannde gewachsen sey, das Ir dem mit ewer selbst macht nit vorsteen muget, Vnnd dabey zu uersten gegeben, die gestalt derselben ewer lannde, das die porten vnnd schild gegen den Turgken. Vnnd der massen geschickt sein. Wa die In der veindt vnnd frembder nation hannde komen, das daruß das heilig Reiche vnnd teutsch nation, der fur annder, durch das frembd gezung zugesetzt wirdet. swerlichen bekriegt, vnnd bezwungen werden möchten. Dar Inn wir euch statlich hilff zu thunde, als wir das selbs erkennen schuldig wern. Vnnd wann aber die macht der Veindt so groß sey, das den so eylennd enntlicher widerstandt mit bescheenmug Wo danne ewer keiserlich Maiestat, das der almechtig got, verhutten wolle. in mitlerzeit mit tod abgienng. Vnnd wir nach des heiligen Reichs notturfft eynen anndern herren vnnd Romischen| konigk, hin In der Stat Franckfurt, da dann die wale eynes Romischen konigs nach gewonheit des heiligen Reichs beschehen sol. Vnnd ewern erblichen lannden ferrn gelegen ist, furnemen vnnd erwelen solten, das dardurch vnnser Hilff vnnd widerstanndt der Veindt zerrissen, Vnnd dazwischen durch die Veindt, ein solicher einpruch bescheen mocht, der hernachmals swer zu widerbringen wurde. Darvmb ewer keiserlichen Majestat als Liebhaber des heiligen Reichs meynung vnnd gut beduncken sey, auch dem heiligen Reiche vnnd teutscher nation zu gutt, nicht wol fruchtparlichs fürgenommen werden müge, dann itzo bey ewer keiserlichen Maiestat lebenn ein persone durch vnns zu erwelen, So die wirde vnnd regierung des heiligen Reichs nach ewerm tode anneme Wiewol euch solichs, als wir selbs versten, der keiserlichen wirde halben, die got der almechtig vff euch gewendet hat. Vnnd Ir in ewer grub zu bringen gedenncket, Swere sey, Vnnd dar Inm erweget, wa eyner erwelet, der auch In solich ewer keiserlichen wirde verhinderung zu thunde vnnderstund, das demselben vnnd dem heiligen Reiche mer damit entholffen, dann geholffen. Wa auch eyner der zu| ewern erblichen lannden nit neygung truge erwelet werden vnnd dieselben ewer erbliche lannde, dardurch in der Veindt vnd frembder nation hannde wachsen, das dann ewer keiserlich Maiestat meynung, so Ir dem heiligen Reich vnnd teutscher nation zu gutt furnembt, vß den vorberurten vrsachen zu zertrennung schaden vnnd verderben raichen mocht. Dieselben vrsachen des Hanndels die sich also warlich. vnnd vnwidersprechenlich vor augen vnnd offenbar erzeigen. Wir als Cristenlich Churfürsten mit besonder beschwerung Vnnser aller gnannte zu Hertzen genomen. Vnnd demnach, vff ewer keiserlich Maiestat für gehalten gnedig gut meynung vnnd bewilligung Auch manigfeltige Vndterrede vnd Ratslege zu mermaln vnnd Zeiten in dieser sachen gehabt, Vnnd nach den geschehen gottlichen Ambten von dem heiligen Geiste geordent, vnnd vnnser Churfürsten deßhalben gethanen eyden In der gewönlichen Statt der Chur, vnnd vnnser Churfürsten Conclaui In der Stiefftkirchen zu sandt Bartholome zu Franckfurt am Meyne gelegen. Daselbs zu dieser Sach geuordert vnnd versamelt, Habenn wir obgenanten Churfürsten alle, In den namen gottes des almechtigen, vnnd seiner werden mutter nach ordennlicher frag des| Erwirdigen Hern Bertoldts Ertzbischoffs zu Meintz. des heiligen Romischen Reichs durch Germanien Ertz Canntzlers vnnsers mit Churfürsten vnns vbertragen Vnnd den Durchleuchtigisten Großmechtigisten Fürsten vnnd Hern Hern Maximilian Ertzhertzogen zu Osterreich etc. Ewr keiserlichen gnaden Sone, Vnnsern gnedigsten Hern. frey einmutiglich vnnd samentlich itzo zu Romischen konig gewilligt. benannt, gewelet. erkoren. Vnnd nach ewer keiserlichen Maiestät ableibung, die got lang verhutten wolle. Hernach zu der keyserlichen kronung vndt salbung fursehen. Vnnd vnndter andern hir Inne bedacht gestalt der obgeschrieben. Auch seiner gnaden weißheit gerechtigkeit stannthafftigs vnnd fürstlich gemute. derselben vnnd aller andern tugennd sein gnad berumbt. Vnnd in den höchsten fellen manichfeltiger widerwärtigkeit in Jungen Jaren geubt hertlich versucht. Vnnd durch den almechtigen got, zu grossern der Cristenheit notdürfftigen sachen vnzweiflich ist ennthalten worden. Darzu auch vnns nit wenig bewogen. Ewer keiserlich gnaden vnnd ewer gnaden voreltern. löblichs herkomen. der fußstapffen sein gnad sich fleisset. Alß das wir die obgemelten. der Cristenheit vnnd des Reichs last. zertrenung vnnd zerstorung| in annder weyse keint wegs habenn wissen zu uerhutten oder nach notturfft furderlicher trostlicher vnnd verfencklicher dem entgegen mugen, Solich vnnser vereynigung willigung vnnd Chur. Wir ewern keyserlichen gnaden hiemit verkunden vnnd eröffnen. Vnderteniglichen bittennd, den gnanten Vnnsern gnedigsten Herren. den Erwelten. gewilligten vnnd zu dem Reiche versehen. in solichen wirden. Eren Tittel vnnd namen. anzunemen vnnd dafür zu halten. Auch offennlich verkundigen laßen. schaffen vnnd gepieten. sein gnad, als Romischen könig mit Eren wirden vnnd tittel. von allen des Reichs Stennden vnnd unterthanen zu halten vnnd zu erkennen, Hoffenn wir vnzweyflichen, Got dem almechtigen des Sach hier Inne gehanndelt ist werde solich versehung angeneme vnnd der Cristenheit dem heiligen Reiche vnnd aller oberkeit des Römischen Volcks tröstlich vnnd auch dem anndern zu Forcht komen. Als wir des, auch das gemein geschrey neigung vnnd zu fall verstanden haben. So sol auch ewer keiserlich wirde vnnd gewaltsam, durch diese vnnser wale nit verletzt sein. Hiebey sint gewesen, vnnd berufft die Erwirdigen vnd Hochgebornen Fürsten, geistlich vnnd werntlich, auch Preleten. Grauen Herrn vnnd Ritterschafft. Nemlich herr| Philips zu Bamberg, Herr Johanns zu Worms, Herr Wilhelm zu Eystet, Herr Ludwig zu Speyer, Bischoue. Herr Johanns Pfaltzgraff bey Reyne. Hertzog In Beyern. vnnd Graue zu Sponheym Herr Albrecht Hertzog zu Sachssen, Landgraue in Thuringen vnnd Margkraue zu Meissen. Herr Caspar Pfaltzgraue bey Reyne Hertzog In Bayern vnnd Graff zu Veldentz. Herr Friderich vnd Herr Johanns gebruder. Hertzogen zu Sachssen landtgrauen In dhuringen vnd Margkgrauen zu Meissen, Herr Heinrich Hertzog zu Brawnschwigk vnnd Luneburgk, Herr Wilhelm Landtgraue zu Hessen Graue zu Ziegenhain vnd zu Ryede, Herr Wilhelm Landtgraue zu Hessenn Graff zu Katzenelnbogen zu Dietz zu Ziegenhain vnd zu Ryede. Herr Reinhart zu Reypperg meister Teutschsordens In teutschen vnnd welschen landen, Herr Ott Graue vnnd Herre zu Hennenbergk Adolff Graff zu Nassaw, haug Graue zu Werdenberg Wilhelm Graue zu Newenar, Herr zu Bedebur, Johann Graff zu Nassaw vnnd zu Dietz Heinrich Graff zu Nassaw herr zu Beilstein. Peter Graff zu Salm herr zu Reyfferschiedt vnnd zu der Deck. Philips Graff zu Viernberg herr zu Monreal vnnd zu Saffenberg, Haug Graff zu Montfort Wilhelm von Bibra, Götz von Adletzheim bede Ritter vnnd Hugolt von Schleynitz Obermarschalck. des zu Vrkunde habenn wir alle vnnser Insiegel an dieß gegenwertigkeit Decret mit rechter wissen thun henncken. Geschehen zu Franckfurt am Meyne, Menntzer Bischtum, vff dornstag nach| dem Sontag Inuocauit den Sechzehenden tagk des Monats February. Nach Cristi vnnsers Hern geburt, Viertzehenhundert. Vnnd darnach Im Sechs vnnd Achtzigisten Jahre.
Mit den 6 Siegeln der Churfürsten, zu Mainz, Trier, Cölln, Pfaltz, Sachsen und Brandenburg.
Mandato Rmi domini mogunntj georgius de Helle Cancellar. do dat. presensss.


Urk. IX.
INNOCENTIVS episcopus, Seruus Seruor(um) dei Vniuersis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis Salt et aplicam ben. Ecclar. et alior. piior. locor. fabricis manus porrigere adiutrices pium et meritorium apud deum existimantes fideles singulos ad exhibendum illis oportuna suffragia spiritualibus muneribus, indulgentiis uidelicet et remissionibus frequenter inuitamus ut per temporalia que ipsis obtulerint auxilia premia consequi mereantur felicitatis eterne. Cupientes igitur ut parrochialis ecclesia in Walpach Herbipolen. dioc que ut accepimus in dominio dilectorum filior. Wilhelmi de Bibra Militis aurati et Antonii etiam de Bibra fratrum germanorum constituta existit ac ad quam idem Wilhelmus de Bibra Miles pro parte Carissimorum in Christo filiorum nostrorum Friderici Imperatoris semper Augusti et Maximiliani| Regis Illustris Roman. Orator ad nos destinatus singularem gerit deuotionis affectum congruis honoribus frequentetur et a Christi fidelibus in debita veneratione habeatur ac in suis structuris et edificiis reparetur et conferuetur nec non ornamentis ecclesiasticis ad diuinum cultum necessariis decoretur fidelesque ipsi eo libentius deuotionis causa ad ecclesiam preditam confluant ac ad reparationem et ornamentorum huiusmodi acquisitionem manus promtius porrigant adiutrices quo ex hoc ibidem domo celestis gratie uberius conspexerint se refectos, de omnipotentis dei misericordia ac beatorum Petri et Pauli Apostolorum eius auctoritate confisi omnibus et singulis utriusque sexus fidelibus uere penitentibus et confessis qui ecclesiam predictam in imediate post festum sancti Laurentii martiris et Quadragesime qua in ecclesia cantatur Letare Ierim (Ierusalem) dominicis diebus nec non feria Tertia post Dominicam Pentecostes a Primis Vesperis usque ad Secundas Vesperas Dominicarum et festiuitatum huiusmodi inclusiue deuote uisitauerunt nec non singulis diebus totius Anni in ecclesia huiusmodi Missam audiuerint et ad reparationem conseruationem ac acquisitionem predictas iuxta suorum Confessorum discretionem manus porrexerint adiutrices ut prefertur uisitantibus uidelicet Quindecim Annos et totidem Quadragenas ac Missam| audientibus praefatis Quadraginta dies iniunctis eis penitentiis misericorditer in domino relaxamus. Et nichilominus Rectori pro tempore existenti dicte parochialis ecclesie aliquos Confessores ydoneos in ecclesia praefata diebus Dominicis et festiuitatibus premissis deputandi, qui et etiam ipse Rector fidelium ad ecclesiam predictam eisdem Dominicis et festiuitatibus relaxationis huiusmodi consequendi causa confluentium confessiones audire eosque et quemlibet ipsorum a quibus cunque eorum peccatis criminibus delictis et excessibus, dumodo talia non fuerint propter que sedes apostolica esset merito consulenda absoluere eisque penitentiam salutarem iniungere valeant, plenam et liberam auctoritate apostolica tenore presentium concedimus facultatem. Presentibus perpetuis futuris temporibus duraturis, Volumus autem quod si ecclesiam predictam uisitantibus, et ad reparationem restaurationem et acquisitione premissas manus adiutrices porrigentibus seu inibi pias elemosinas erogantibus aut alias aliqua alia indulgentia in perpetuum uel ad certum tempus nondum elapsum duratura per nos concessa fuerit presentes littere nullius sint roborris vel momenti. Dat. Rome apud Sanctum Petrum Anno Incarnationis dominice Millesimo quadrigentesimo nonagesimo Octauo Id. Iulii Pontificatus nostri Anno Sexto
Von innen 
Io. pe. Arriuabenus.
Von aussen auf dem Umschlag 
L. Bagarochus. 
Auf dem Rücken Data in Secretaria apostolica. 


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Urk. X.
Thumbrobst Kylian von Bibra verleyhet Steffan v. Bibra den Zehend zu Kleinbardorf. im Jahr 1480.

Wir kylian von Bibra In geistlichen rechten doctor Thumprobst des thumstiffts zu Wirtzpurg Bekennen mit diesem Briefe gein allermeniglich das wir vnsern lieben vettern vnd getrewen, den Erbarn vnd vesten Steffan von Bibra vnd seinen brüdern zu rechtem manlehen verlihen haben, mit namen den zehende zu cleinbartdorff In velde vnd In dorffe mit allen seinen zugehörenden der von vns vnd vnser Thumprobstey zu lehen rurt vnd wir verleyhen den genanten Steffan von Bibra vnd seinen Brüdern den vorgeschriben Zehenden was rechts sie daran haben vnd wir Inn von rechtswegen daran verleyhen sollen vnd mögen In crafft dis brieffs, doch mit beheltnus vnßer vnd vnser Thumprobstey rechten vnd gewonheiten, die wir daran haben ongeuerde zu Vrkund ist vnser Insigel an disen Brieff gehangen der geben ist, am Montag nechst nach Dorotheetag nach Christi geburt Viertzehenhundert vnd Im lxxx Jaren.


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Urk. XI.
Auszug aus dem Kaufbriefe über Ober- und Unterauerheine, soweit er hieher zum Beweise gehört.
Ich Dariuß von Heßbergk zum Neuenhauß, Ritter bekenne vndt thue kunth offentlich mit diesem brieff gen allermeniglich für mich, Alle meine Erben vndt Erbnehmen, das ich mit wolbedachtem muthe vnndt zeittigen vorrath, vmb mehres meines nutzs vndt Frommen willen vff betheidigung der Erbern vndt vesten Cuntzen von Hutten, vndt Sigmundt von Thüngen, meinen Oheim vndt Schwägere, mein Schloß zu ObernEurheim mit beden Dörfern Obern vndt VnderEurheim, ob Schweinfurth neben vndt Am Mayn gelegen, mit allen vndt Jeden seinen Rechte, vnndt Vogtheyen, Gerichten, Herligkeitten, Leuten, Guettern, Zehenden, Zinsen, Guldten, Eckern, Wiesen, Weingärten, hofen, heusern Scheuern Boden, keller, kalterheuser, sehen, Sehestettenn, Wasser, Wasserfluessen, holtzrechten, Frohnen dinsten Atzungen, Leger, Gebott vndt verbott, Stock, Stein, vndt Rain, vnd sampt Alles Anders das Ich zum gemelten beeden Euerheim gehörendt Inngehabt, gantz nichts dauon Außgenohmen, Alles vndt Jedes, mit Allen Andern| seinen obrigkenn, herlicheitten, zu vndt eingehörung nichts Außgenohmen, Ober- vndt Vnder der Erdten, wie das nahmen hatt, oder gehaben mag von meinen Eltern, vff meinen vatter seeligen von meinem vatter vff mich, vndt ich darzu erkaufft genossen, besessen, Inngehabt vnndt herbracht haben, zur Vrthett vnnd einem stettigen ewigen Thodtkauff vnwiederruffenlich vndt in Crafft dieß brieffs, wie dann ein kauff von gewohnheitt wegenn, vndt im Recht allerbeste Crafft vnndt macht hatt haben soll vnndt mag verkaufft vndt zue kauffen geben habe, den Ehrwürdigen, Gestrengen Erbarn vnndt Vesten Herrn Lorentzen von Bibra, zu Maintz, Bamberg vndt Würtzburg Thumbherr etc. Johann Schencken von Schweinsberg Marschalkh, Hanßen Ritter vnndt Wernern Holtzadel gebrüdern vnndt Anthonien von Bibra, Alß Vormundent Wilhelms von Biebra weilandt des Gestrengen vndt Ehrnuesten Herrn Wilhelms von Biebra Seeligen Sohns, demselben Wilhelm vnndt seinen Erben für 8600 Gulden Reinischer Landtwehrung, zue Franckhen, der ich von Ihme gentzlich vndt gar vergnügt, bezalt vnndt entricht bin           Geben Vff donnerstag Nach Sanct Paulus tag. Conuersionis Nach Christi vnsers| lieben Herrn Geburth Vierzehenhundert vndt im zwey vndt Neuntzigisten Jharenn.


Urk. XII.
Bischof Lorenz belehnt Hannsen von Bibra mit Kleinbardorf. 1508.
(Extract aus dem Lehnbriefe.)
Lorentz, Bischoff zu Würzburg, nachdem Ihme der gestreng, Vest, sein Rath vnd lieber Getreuer, Hannß von Bibra, Ritter, den Sitz zu Kleinbardorff, wie der ietzt gebauet ist, vnd stehet, vnd künftiglich deßelben Orts, oder sonsten in der gantzen Marck daselbst aufgericht, oder gebauet werden mögt – oder würdet, mit thürnen, thoren, Mawern, Zwingern, Vorhöffen vnd Begriffen wie das alles vnd jeglichs Nahmen hatt, haben kan, soll vnd mag, sampt dem gantzen Dorff Kleinenbardorff, Voigtey, Dorffgerichten, Leuten vnd Güttern, Höffen, Häusern, Hofraithen, vnd Selden, Zinßen, Gülten, Lehenschaften vnd der gantzen Markunge, vnd den halben zehenden zu Dorff vnd zu Feld, auch Mühlen, Seen, Mühlstätten vnd Seestätten, Höltzern, Waßern, Wonne vnd Weyde, Weingärten, Aeckern, Wiesen, Schaaftrieb, vnd dem Gehöltz vnd Berg, der Wartberg genant, darzu auch Ius Patronatus praesentandi der| Pfarr daßelbsten, alles vnd jegliches mit seinen Rechten, Herrlichkeiten, Nutzungen und Gerechtigkeiten zu- vnd Eingehörungen, das alles bisher seynd frey lauter eigen Gutt gewest, Er von Bibra, auch dermaßen inngehabt, beseßen, genuzt vnd gebraucht hatt, in allweg gantz nichts davon ausgenommen, dann allein den andern halben Theil an den Zehend daßelbst, der von der Thumprobstey zu Würtzburg zu lehen rühret, zu rechtem Rittermannlehen aufgeben, vnd gemacht hatt, alles in laut der lehenmachungsbrieff Ihme Bischoff deshalb vbergeben, verleyhet gemelten Hannsen von Bibra, Rittern solche obgemeldte Lehenstücke alle vnd jegliche, wie obstehet. Geben am Donnerstage nach St. Jacobs des heil. Zwölffboten tagk. Anno 1508.


Urk. XIII.
Bischof Lorenz verleihet Veldten von Bibra Einen gantzen Sechsten Theill An dem Schloß Bibra im Jahr 1516.
Wir Lorentz von gots gnaden Bischoue zu Würtzburg vnnd Hertzoge zu Francken Bekennen offentlich mit disem brieue vnnd thun kunt allermeniglich, das wir dem vessten vnnserm liben getrewen Valenntin von Bibra zu rechtem manlehen verlihen| haben Einen ganntzen Sechsteyl in dem Schlosse Bibra als man ins Schlosse Bibra geet, gegen dem Brunn vber zur Rechten Hannd gelegen, das weyßhaws genannt mit seinem Begriffe vnd Gerechtigkeit, an solchem Sechßtheil Er vormallen einen halben teyl als sein frei lautter eigen gut gehabt, Vnnd den andern halben teyl desselben Schloss teyls von dem Gestrengen vessten vnnserm Rathe vnnd lieben getrewen Hannsen von Bibra Ritter als frey lautter eigen gut an sich erkauft, Vnnd vns solche bede halbe teyl des Sechsteyls, vnnd also den ganntzen Sechsteyl, des Schloss zu Bibra mit seinem Begriff vnd gerechtigkeyt, als sein frey lautter eigen gut zu Rechtem Ritter manlehen aufgeben vnd gemacht hat. Vnnd wir verleihen also dem gemelten Valentin von Bibra solchen obgemelten ganntzen Sechsteyl im Schlosse zu Bibra, also wie obsteet, wes Rechts Er daran hat, vnnd wir Ime von Rechtswegen daran verleihen sollen vnnd mögen, in krafft ditzs briefes doch vnns vnnsern nachkommen vnnd Stifft, an vnnsern lehenschafften Rechten unnd Gewondheiten, so wir daran haben, auch an bescheene lehenmachung vnschedlich vnd vnuergriffl. Ongeuerde, zu Vrkunt haben wir vnnser Innsigel an disen brieue thun henncken. Der Geben ist am Sambstag nach vnnser| lieben Frawentag Würzweyhe Nach Christi vnnsers lieben Hern geburt funffzehenhundert vnd im Sechtzehendenn Jarn.

 (L. S.)


Urk. XIV.
Vertrag wegen des von einigen Geschlechtsgliedern zu Bibra verletzten Burgfriedens vom Jahr 1518.
Wir Lorentz von gots gnaden Bischoue zu Würtzburg vnd Hertzog zu francken, vnd Wolfgang von Bibra, Compther teusch ordens zu vürnsperg, vnd wir ott vogt, von Saltzburg. marschalck, philips vom stein, vnd erhart truchsess, als gekorne freunde, als sich Irrung zwuschen wilhelmen vnd micheln von Bibra, begeben, in Beywesen, Lorentzen fritzen Lamprechten vnd Christoffl von Bibra, die als sie sagen scheidens halber gewest sindt, vnd doch in solicher Handlung, der obgemelten von Bibra, etliche Im sloss Bibra vnd Im burgkfriden verwundt, derhalben si gegeneinander, vor Iren gekören freunden gesucht haben, das In dem Igklichen, So sich nach lauth des Burgkfrieden, vmb soliche Handlung zu straffen gepure, aufgelegt werde, wan Nu wir obgemelte gekorne freunde, bedacht haben, ob man dise sach vnd Irrung gutlich mocht hinlegen, das solichs zwuschen den freunden des Geschlechts vnd stammes, am pesten vnd beqvemsiten were, vnd darumb so vil bey allen teyle, in beysein ander von Bybra, die der sach nit verwant gewest gehandelt, das sie solich Irrung zu vns obgemeldten gentzlichen, in der guth, gestellt haben, wie wir sie darin entschieden, das sy dem| vngewegert volziehung thun wollen, wie sie dan das alles, mir ott voyten, zu halten vnd zu volziehen, mit treuer an eydts stat an die Handt, als Irem gekornen einem, gelobt haben, Demnach Bekennen wir offentlich mit diesem brief, domit weytterung in dieser sach verkumen, vnd Ir keiner dem andern seins fürtragens Gestenntig Gewest, darauß nach langwierig orterung geuolgt hat, vnd vff das solichs alles abgeschieden vnd guter freuntlicher vetterlicher Wile zwuschen Ine pleyb, das wir darauff, entscheiden, vnd gesprochen haben entscheyden vnd sprechen yn Crafft dies briefs Das wir diesen handel dermassen funden, das er pilichen von allen teyllen vnderlassen vnd schicklicher darin gehandelt were, das sy solichs handels alles vnd ygklichs das sich darinen, mit worten vnd wercken verlassen vnd begeben, zwuschen Inen vnd Iren verwanten, gericht geschlicht vnd vertragen sein sol, Vnd sie oder Ire verwanten des Nymermer, yr keyner gegen dem andern oder sunst auch mit worten oder wercken, rechen anden oder affern sollen In kein weyß on alles geuerde Des zu Vrkunth haben wir diser spruch, wellicher teyl das pegert einen vnder vnsern Insigeln vbergeben, vnd sol darauff diser vnser spruch Iren purckfriden vnd vertragen, furter mehr unverletzlich sein vnd pleyben Der geben ist am Mitwoche nach Curie vnd Christi vnsers lieben Hern gepurth funftzehenhundert vnd Im achtzehenden Jaren.

Mit den 5 gut erhaltenen Siegeln der im Eingange gedachten Obmänner und Richter.



  1. Darunter geschrieben mit andrer Hand: Ist mein Valentin von Bibra eltervater gewest.