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BLKÖ:John, Friedrich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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John, Johann Dionys
Band: 10 (1863), ab Seite: 235. (Quelle)
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John, Friedrich (Kupferstecher, geb. zu Marienburg in Westpreußen 24. Mai 1769, gest. zu Marburg in Steiermark 2. September 1843). Der Sohn eines geachteten Rechtsgelehrten in Marienburg, der im Elternhause eine gute Erziehung erhielt, Talent zum Zeichnen und eine besondere Anlage zum Geniewesen gaben sich schon im Knaben kund, der Schanzen und Befestigungswerke nach Freitag’s und Vauban’s System mit seinen Schulcameraden im freien Felde errichtete, welche die Aufmerksamkeit der Officiere der Garnison erweckten. Schon war der Eintritt in das Geniecorps, welches in Berlin lag, eine abgemachte Sache, als die Sorge der Mutter, die ihren Sohn im Geiste schon todtgeschossen sah, den Plan vereitelte und Friedrich gegen seinen Willen die Handlung erlernen sollte. 15 Jahre alt, kam er in ein Handlungshaus nach Warschau, wo ihm nur seine Vorliebe für mathematische Studien, denen er bei Nacht mit Eifer oblag, den Stand erträglich machte und ihn die ermunternden Briefe seines Vaters, der ihm den Handelsstand in seiner eigentlichen Bedeutung darstellte, aufrecht hielten. Auch übte sich J. in der Erlernung von Sprachen; so wurde er in drei Jahren Correspondent, dann Buchhalter und erfreute sich endlich so sehr des Vertrauens seiner Geschäftsherren, daß er bei allen größeren Unternehmungen zu Rathe gezogen wurde. Zuletzt wurde der Beschluß gefaßt, er solle für das Haus, in welchem er arbeitete, eine Reise durch Europa machen. 1789 trat er dieselbe unter sehr günstigen Bedingungen und mit guten Empfehlungen an. Er besuchte zuerst Dänemark, wo er aber nur kurze Zeit verweilte und darauf nach England ging. Nach dreimonatlichem Aufenthalte in London [236] besuchte er sofort die größeren Fabriks- und Manufacturstädte und war eben im Begriffe, nach Schottland zu reisen, als er Nachricht erhielt, daß sein Haus durch den Concurs eines der Mitgesellschafter fallirt habe. Nun war John sich selbst überlassen, seine Cassa war auch ziemlich leer geworden, vom Hause hatte er keine Nachrichten; da brachte ihn die Ankündigung eines Franzosen Namens Noirdemange, der sich jungen Leuten antrug, ihnen Unterricht im Kupferstechen zu ertheilen, auf die Idee, es damit zu versuchen. Er begann, und da er schon einige Kenntnisse im Zeichnen besaß, ging die Sache besser von Statten als er anfänglich selbst erwartet hatte. Durch einige Freunde auf die Arbeiten Bartolozzi’s aufmerksam gemacht, dessen punctirte Manier damals allgemein beliebt war und die Rouleau-Manier Noirdemange’s weit übertraf, verschaffte sich J. eine Empfehlung an Bartolozzi, der ihn auf das Freundlichste aufnahm. Das war aber auch Alles. Ueber seine Kunst und die Geheimnisse derselben verrieth er nichts und so war John wieder auf sich selbst gestellt, bis ihm ein Deutscher, der an John und seinen Arbeiten lebhaften Antheil nahm, die freudige Nachricht brachte, er kenne nun die Instrumente, welcher sich Bartolozzi bei seinen Arbeiten bediene. Das war ein großer Schritt vorwärts. Kannte John die Instrumente auch nur aus der Beschreibung seines Freundes, sein eigener Genius und fleißiges Studium machten ihn bald mit ihrem Gebrauche vertraut, und so entstand der erste Kupferstich: das Porträt der Maria Cosway, das im Stich wohl einer Arbeit Bartolozzi’s immer noch nachstand, aber John selbst das Beste hoffen ließ und eine sehr günstige Aufnahme fand. Neue fünf Monate hatte J. bereits in London zugebracht, und weder von seinem Handlungshause noch von seinen Angehörigen waren ihm bisher Nachrichten zugekommen, seine Hilfsquellen waren so weit versiegt, daß er nicht einmal die Mittel besaß, den Rath seiner Freunde zu befolgen und nach Warschau zurückzukehren. Endlich fand sich Jemand – und ein deutscher Kaufmann war es – der ihm die zur Rückkehr nach Warschau erforderliche Summe auf seinen ehrlichen Namen lieh. John kaufte nun mehrere Kupferplatten, verschiedene zum Kupferstechen bestimmte Instrumente, deren Gebrauch er noch gar nicht kannte, und kehrte mit dem ersten nach Danzig segelnden Schiffe nach Warschau zurück. Dort erfuhr er, daß sein Haus Ordnung gemacht habe und das Geschäft wie früher betreibe, an ihn auch nach London Briefe und Rimessen abgeschickt habe. Den Antrag des Chefs, wieder unter den früheren Bedingungen in seine Dienste zu treten, lehnte J. jedoch ab und nur auf dringendere Vorstellungen erklärte er sich bereit, noch ein Jahr arbeiten, aber dieß nur bei Nacht thun zu wollen, da er entschlossen, sich in Zukunft ausschließlich der Kunst zu widmen und die Stunden des Tages eben zu seiner Ausbildung in derselben verwenden müsse. Dieser Antrag konnte nicht angenommen werden und John begann nun sich selbst im Kupferstechen zu unterrichten. Es wäre interessant, John’s Aufzeichnungen zu folgen, wie von seiner Ausdauer seine Bemühungen gekrönt wurden und wie wieder der Zufall es war, der ihn in der Führung des Grabstichels die besten Handgriffe kennen lehrte. In Warschau lernte John um diese Zeit den Hofmaler Smuglewicz kennen, der damals mehrere Folioplatten mit Darstellungen zur polnischen Geschichte im Auslande [237] stechen ließ. John trug sich ihm an, eine dieser Zeichnungen zu übernehmen. Das Blatt stellte dar: Boleslaus den Kühnen von Polen, den der König von Böhmen auf seinen Thron einsetzte. John’s rastloser Eifer wurde von günstigem Erfolge gekrönt. Da um jene Zeit in Warschau sich noch kein Kupferstecher befand, so fehlte es ihm bald nicht an zahlreichen Bestellungen. Mehre gelungene Porträts polnischer Magnaten, als des Fürsten Sapieha, des Kronschreibers Grafen Soltyk u. A., machten ihn bald in den Adelskreisen bekannt und der König Stanislaus August interessirte sich, auf John aufmerksam gemacht, sehr für den jungen Künstler, den ihm auch bald die Gräfin Schütter, des Königs Geliebte, vorstellte. John gefiel dem Könige sehr, neben der Kunst kam ihm vor dem Könige seine Sprachenkenntniß – John sprach 7 Sprachen – gut zu Statten. Der König forderte ihn auf, ihm jede fertig gewordene Arbeit im Probedrucke vorzulegen, was John auch that und wofür er jedesmal von Stanislaus August königlich beschenkt wurde. Wenn nun John’s Arbeiten auch in Warschau Beifall fanden, er selbst, das höhere Ziel des Künstlers nie aus den Augen lassend, strebte nach Vervollkommnung, wozu jedoch Warschau nicht der geeignete Boden war. Die Wiener Akademie unter Füger’s Leitung war damals im Auslande ruhmvoll bekannt, auch die Wiener Künstler erfreuten sich eines günstigen Rufes, und so entstand in John der Wunsch, die Wiener Akademie zu besuchen. Seine deßhalb dem Könige vorgetragene Bitte fand die beifälligste Aufnahme; der König setzte ihm eine nahmhafte Pension aus, und gab ihm auf die Reise 100 Ducaten nebst einem eigenhändigen Schreiben an Füger und an seinen Gesandten in Wien, den Grafen Woyna. Mitte Mai 1792 reiste John von Warschau ab und kam am 24. Mai in Wien an. Kaum war John wenige Wochen in Wien, als der russisch-polnische Krieg ausbrach, welcher auch den letzten Rest der polnischen Selbstständigkeit vernichtete. Der edle Stanislaus Poniatowski, einer der trefflichsten, geistvollsten, leider aber auch ganz unselbstständigen Könige, wurde bald darauf nach St. Petersburg abgeführt, und so war denn in diese unglücklichen politischen Ereignisse auch das Schicksal des jungen strebsamen John verflochten, der nun wieder aller Hilfe und Mittel bar, auf sich selbst angewiesen war. Der Besuch der Akademie mußte also im Sommer auf die Früh-, im Winter auf die Nachtstunden verlegt werden, weil er die Tageszeit dem Kupferstechen widmen mußte, wovon er den Lebensunterhalt für sich, und da er schon verheirathet war, für seine Frau bestritt. Uebrigens fand er an Füger einen liebevollen Lehrer, der seine Fortschritte mit Theilnahme verfolgte und sich einen großen Theil seiner Zeichnungen zu Vorlegblättern für seine geübteren, den höheren Standen angehörenden Schülerinen ausbat. Die Bekanntschaft mit dem Dichter Alxinger [Bd. I, S. 23] wurde für John sehr nützlich. Alxinger stellte den jungen Künstler dem Fürsten Liechtenstein vor, und nun fehlte es ihm nicht an Bestellungen, vornehmlich aus den Kreisen des hohen Adels, wodurch sein Name bekannt wurde und der Ruf seiner Kunst durch seine trefflichen Arbeiten, welche so zu sagen Mode wurden, stieg. Ein Unternehmen, die Mitglieder des Nationaltheaters in ihren Charakterrollen zu stechen, kam nicht über das erste Heft, welches die Frau Adamberger und den [238] Schauspieler Klingmann enthielt, aber glücklicher war John mit der Bestellung die Bildnisse des Churfürsten und der Churfürstin von Bayern, nebst einer Serie von 32 Porträten gelehrter Bayern, sämmtlich nach Edlinger, zu stechen, welcher Aufgabe er sich mit seltenem Geschicke 1793 und 1794 entledigte. Diese Porträtstiche von John, in höchst charakteristischer Weise ausgeführt, hatten die Aufmerksamkeit des Kaisers Franz erregt, der den Künstler zu sich beschied und sich die ganze Serie dieser bayerischen Porträte – die übrigens zu den großen Seltenheiten des Kunsthandels gehören – von John geben ließ. Da John selbst keinen Abdruck mehr hatte – denn die Platten waren Eigenthum des Münchener Buchhändlers Strobel und gingen dann in jenes des Buchhändlers Fleischmann über – so überließ er dem Monarchen seine eigenen, bereits aufcachirten Probedrücke. Da Kaiser Franz, ein großer Porträtfreund, auch sammelte, so ertheilte er John den Auftrag, ihm für seine Sammlung von jedem Bildnisse, das er stechen sollte, ein Exemplar zu überlassen, in dessen Befolgung sich John nicht bloß auf Bildnisse beschränkte, sondern Alles überreichte, was er überhaupt stach, daher also die kaiserliche Privat-Kupferstichsammlung so ziemlich ein vollständiges Werk der Stiche John’s, wenigstens vom Jahre 1794 an, besitzen dürfte. John’s Ruf als Kupferstecher drang auch ins Ausland, und der Buchhändler Göschen in Leipzig, welcher einer Prachtausgabe von Wieland’s und Klopstock’s Werken vorbereitete, wollte dieselben mit John’s Stichen geziert sehen. So stach er denn für die Werke von Wieland 12, für jene von Klopstock 6 Platten in Quarto. Auch fallen in diese Zeit seine Platter zu Alxinger’s „Doolin von Mainz“ und „Bliomberis“, und das große Blatt nach Füger, „Abels Tod“, welches allein ihn fast ein volles Jahr, 1800, beschäftigte. Ein Stich, das Porträt der Fürstin Litta, gebornen Prinzessin von Este, nach einem Kniestück von Barbe, eine der schönsten aber auch seltensten Arbeiten des Künstlers, machte seinen Namen auch in Paris auf das Vortheilhafteste bekannt. Nun wurde ihm eine ebenso schöne als lohnende Aufgabe, nämlich der Stich der Platten für die von dem Grafen Meerman van Dalem vollendete holländische Uebersetzung der Messiade von Klopstock, für welche er nach den zwar geistvollen aber sehr flüchtigen, in schwarzer und weißer Kreide auf blauem Papier ausgeführten Zeichnungen Füger’s 20 Klein-Folioblätter zu stechen hatte, wozu noch die Porträte Klopstock’s nach Hickel und des Grafen Meerman nach Boilly kamen. Betreffs des Stiches dieser 20 Blätter ist eine kleine Episode kunstgeschichtlich interessant. Füger hatte nämlich für das 20. Blatt die Scene gewählt, wie Gott Vater dem Sohne das Reich übergibt. Da aber die Holländer eine Abbildung von Gott Vater nicht dulden, so sollte Füger dieses Blatt durch ein anderes, ersetzen und wollte es anfänglich nicht thun, von der trefflichen Arbeit John’s aber sichtlich befriedigt zeichnete er an Stelle des gedachten Blattes ein anderes vorstellend die Himmelfahrt Christi, während ihm die Engel das Kreuz nachtragen. Neun Jahre, 1805 bis 1813, hatte John hauptsächlich an diesen schönen Blättern gearbeitet; aber in dieser Zeit auch noch einige andere Arbeiten, wie z. B. die Blätter zu Collin’s Werken und mehrere Porträte, ausgeführt. Nun begann er im Jahre 1814 das berühmte Blatt nach Lebrun: „Die Adoration [239] der Engel“, die einzige Arbeit John’s, welche bis auf Kleinigkeiten unvollendet geblieben ist und sich im Besitze seiner Tochter Emilie, verheiratheten Oprawil, in Gratz befindet. Im nämlichen Jahre noch begann John die Blätter für das Taschenbuch Aglaja, welche von ihrem ersten (1815) bis zu ihrem letzten Jahrgange (1832) Blätter von John, und zwar im ersten drei, in allen folgenden sechs, im Ganzen 105 Stiche [diese sind in dem unten folgenden Verzeichnisse der Blätter John’s mit Sternen (*) bezeichnet] enthalten und in ihrer Gesammtheit das zweite Hauptwerk John’s bilden. Zwar ist das Format der Blätter klein (12°.), aber der größte Theil der Originale sind Meisterwerke der Belvedere-Gallerie, und im Stiche mit einer Anmuth und Zartheit, in welchen John nie erreicht worden, ausgeführt. Eine vollständige Folge der ersten Abdrücke gehört zu den großen Seltenheiten und wurde schon mit 100 fl. bezahlt. Die 20 Platten zur Messiade, mit Klopstock’s und Meerman’s Porträt, befinden sich im Besitze der Familie des Letzteren, die 105 Platten zur Aglaja sind aber in jenem der Buchhandlung Wallishausser (jetzt Klemm), welcher in den Jahren 1855 und 1856 einen Wiederabdruck der besser erhaltenen versuchte und sie dem Kunstblatte beilegte, welches eine Beilage der von Nordmann herausgegebenen Wochenschrift „Salon“ bildete. Aber eine Retouchirung schien nicht entsprechend, denn die Platten waren stark ausgedruckt und eine nur annähernde Wiederherstellung derselben mußte, wenn sie überhaupt möglich ist, von einem John ebenbürtigen Künstler ausgeführt werden. Am 26. Mai 1832 beendigte John die letzte Platte, es war die 302., die „Verherrlichung der Magdalena“ nach Guido Reni, und am folgenden Tage trat er seine Reise nach Steiermark an, wo er zu Marburg sich niederließ und von aller Arbeit ausruhend, nunmehr nur seiner Familie zu leben die Absicht hatte. Aber wie beglückend durch steigenden Künstlerruhm während einer ununterbrochenen 42jährigen künstlerischen Thätigkeit – die im Ganzen doch so lohnend gewesen, daß sich J. von der Arbeit zurückziehen und von seinem Erworbenen leben konnte – die Vergangenheit sich gestaltet hatte, so düster und herzerschütternd sollte das letzte Decennium werden, das ihm gegönnt schien nicht um auszuruhen, sondern um auszuleiden. Sein ältester Sohn, bereits selbstständig, fiel 1836 ein Opfer der Cholera; dadurch wurde die Uebersiedlung eines zweiten Sohnes aus Amerika nach Triest vereitelt und ging ein großer Theil des Vermögens des Letzteren verloren. Ein Schwiegersohn starb auch und ließ eine unversorgte Witwe mit vier unmündigen Kindern zurück und endlich raffte der Tod ein Jahr vor John’s eigenem Hingange seine Frau dahin, mit der er 37 Jahre hindurch redlich Leid und Freud’ getheilt. So am Abend seines Lebens von Leiden überwältigt, starb er, 74 Jahre alt, und ruht auf dem Marburger Gottesacker, wo sein mit einem einfachen Kreuze geschmücktes Grab von manchem durchreisenden Kunstfreunde besucht wird. Als Künstler nimmt John eine bedeutende Stelle ein, er leistete Treffliches und seine eigentliche Stärke selbst genau kennend, war er groß im Kleinen, obgleich er auch einige größere Platten vortrefflich ausgeführt hat. Dabei hatte er sich durchwegs selbst gebildet, war der Schöpfer eines Verfahrens, welches, vor ihm unbekannt, nach ihm viel versucht, geübt und nachgeahmt, aber nie mit solcher Vollendung [240] angewendet wurde, wie von ihm selbst. So wurde John der Begründer einer eigenen Schule in der Kupferstichkunst, die jedoch mit ihm selbst erloschen ist und zwar einzig aus dem Grunde, weil bei der Schwierigkeit seines Verfahrens nur eine meisterhafte Behandlung sie zur Geltung bringen konnte, diese aber nur in den seltensten Fällen und nie in solcher Ausdauer wie bei John selbst, vorkommt. Wer nur einige Blätter von John gesehen, erkennt augenblicklich ein Bild seines Grabstichels, so ausgeprägt ist seine Manier, die eben nur ein Werk als sein Werk kennzeichnet. Seine Manier ist weich aber nicht weichlich, zart und doch ausgeprägt, angenehm, aber immer charakteristisch. Was das Technische seiner Behandlung anbelangt, so weicht seine Manier zu punctiren, von der gewöhnlichen ganz ab. Wie der Kupferstecher mit dem Grabstichel mittelst der stärkeren oder schwächeren Strichlagen die Perspektive und die verschiedenen Stoffe der Körper auszudrücken versteht, so brachte John dieß durch die runden oder spitzen und in den Hintergründen oft durch die eckigen Puncte heraus, und verstand es, dem Ganzen, der eigentlichen einfachen Hilfsmittel ungeachtet, in den Gegenständen eine große Verschiedenheit zu verleihen. Wie übrigens John immer fortschritt und immer Vollendeteres zu leisten bestrebt war, ergibt sich aus einer Vergleichung der beiden Blätter zum 10. und 14. Gesange der Göschen’schen und Meerman’schen Ausgabe der Messiade, erstere im Jahre 1798, letztere im Jahre 1809, also um eilf Jahre später ausgeführt, erstere matt, verworren, unrein und unbestimmt, letztere kräftig, klar, rein und bestimmt. Seine sich steigernde Vollendung im Landschaftlichen zeigt sich wieder am besten in einigen Blättern zur „Aglaja“ wie in Carlo Maratta’s „Johannes als Kind“ und in Franceschini’s[WS 1] „Narciß“ und im „Jesukinde das auf dem Kreuze schläft“, alle aus des Künstlers letzten Jahren 1829 bis 1830 stammend. In den Porträten vereinte John sprechende Aehnlichkeit mit einer Gediegenheit in der Ausführung, welche seine Arbeiten so beliebt machte, daß es eine Zeit gab, in welcher es zum guten Ton gehörte, wie heut’ zu Tage von Angerer photographirt, so von John gestochen zu sein.

l. Verzeichniß sämmtlicher Platten, welche Friedrich John seit dem Jahre 1790 gestochen hat. Nach John’s eigenen Aufzeichnungen. Ich halte mich an die chronologische Ordnung, welche Sammlern die willkommenste sein dürfte, weil auf den Kupferstichen selbst das Jahr nur selten angegeben ist und in Betreff der Formate und Ausführung an John’s eigene Angaben.
Im Jahre 1790. In London: „Kopf einer Venus“, nach Cipriani. – „Kopf einer Medusa“ (von einer Camee). – „Porträt eines Directors der Sorbonne“ (colorirt mit 4 Platten). – „Maria Cosway“. Porträt nach Bartolozzi.
In Warschau: „Bild aus der polnischen Geschichte“, nach Smuglewicz. – „Stanislaus August, König von Polen“, nach Lampi.
1791. „Graf Bulhakow“, nach Carville (kl. oval). – „Die polnische Constitution (aquatinta, rund). – „Etat de la Pologne“ (ebenso). – „Fama schwebt über der Erde“ (punctirt, rund). – „Graf Malachowski“, nach Lampi (rund). – „Graf Ostrowski (rund). – „Fürst Sapieha“, nach Pitschmann (oval).
1792 In Warschau: „Fürst Joseph Poniatowski“, nach Grassi (kl. oval). – „Graf Soltyk“, nach Lampi (4°.). – „Platte über die polnische Constitution. Der König geht zum neugebauten Tempel ein“, nach Smuglewicz (rund).
In Wien: „Visit-Billet mit Arabesken“, für den Fürsten Jos. Poniatowski. – „Visit-Billet mit Arabesken“, für den Baron Braun. – „Naturforscher Graf“, Porträt [241] nach Edlinger (oval). – „Oberst Kienmayer“ (oval). – „Bild zur Zauberflöte nach Dorfmeister (12°.).
1793.Genius of Innocense oder Porträt des Prinzen Henry Lubomirsky“, nach Cosway (oval). – „Kaiser Joseph II.“, nach Füger. – „Graf Pergen“ (Pastellgemälde, gr. rund). – „Buchhändler Strobel“. – „Babo“. – „Zimmermann“. – „Baron Stengel“. – „Bucher“. – „Dietl“. – „Schrank“, alle nach Edlinger (oval). – „Heilige Familie“, nach Fra Bartolomeo (rund). – „Graf Törring“. – „Baumgartner“. – „Baron Weichs“, die letzten drei nach Edlinger (oval).
1794. „Zaupser“. – „Abt Hilbert“. – „Sailer“. – „Utzschneider“. – „Dorner“, alle nach Edlinger (oval). – „Kosciuszko“, nach Grassi (oval). – „Karl Theodor, Churfürst von Bayern“. – „Elisabeth, Churfürstin v. Bayern“. – „Westenrieder“. – „Riedl“. – „Graf Preißing“. – „Baader“. – „Eckartshausen“. – „Rottmanner“. – „Reiser“. – „Oberhauser“. – „Kratter“. – „Edlinger“, alle nach Edlinger (oval).
1795. „Mutschelle“. – „Weber“. – „Fischer“, diese drei nach Edlinger (oval). – „Schauspieler Klingmann“, nach Dorfmeister. – „Sänger Bennucci“, nach demselben. – „Schauspieler Klingmann“, nach Kininger (kl. Fol.). – „Schauspielerin Mad. Adamberger“, nach Kininger (kl. Fol.). – „Kaiser Joseph II.“, nach Füger (zum zweitenmal, oval). – „Die Wasserkufe“, zu Wieland, nach Ramberg (4°.). – „Fürst von Liechtenstein“ (oval).
1796. Zu Wieland’s „Oberon“ (Amanda nach der Entbindung), nach Ramberg[WS 2] (4°.). – „Die Herzogin Giovanne“, nach Kininger (oval). – „Jupiter und Juno“, zu Wieland, nach Ramberg (4°.). – „Bachante“, nach einem Intaglio (kl. oval). – „Profil-Kopf“, nach einer Camee (oval). – Zu Wieland’s „Oberon“ (Hüon mit den Kindern), nach Ramberg (4°.). – „Dichter Alxinger“, nach Kininger (oval).
1797. Zu Alxinger’s „Doolin von Mainz“, 5 Blätter, nach Kininger (gr. 8°.). – „Minerva“, Vignette nach Kininger. – „Faustina“ zu Wieland, nach Ramberg (4°.). – „Mamilia“ zu Wieland, nach demselben (4°.). – „Visitbillet für Wranitzky“ (Lyra). – „Siona“ zu Klopstock’s Werken, nach Schnorr (4°.).
1798. „Teutonia“ zu Klopstock, nach Schnorr (4°.). – 4 Blätter zu Klopstock’s „Messiade“, nach Füger, für die Göschen’sche Prachtausgabe (4°.). – „Das Auge mit dem Staar“, nach Dr. Beer.
1799. „Psyche“ (4°.). – „Agathodämon“, beide zu Wieland’s Werken, beide nach Schnorr (4°.). – „Sir Isaac Newton“ (oval). – „St. Joseph mit dem Kinde“, nach Correggio (4°.). – „Graf Dietrichstein (oval). – „Callidion“, nach Kininger (gr. 8°.). – „Christus-Kopf“, nach Annibale Carracci (4°.). – „Visitbillet für Frau Ursula Graf“ (Cupido), nach Kininger. – 2 Blätter zu Alxinger’s „Bliomberis“, nach Kininger (8°.).
1800. „Tod Abel’s“, nach Füger (gr. Fol.).
1801. 3 Blätter zu Wieland’s „Aristipp“, nach Füger (4°.). – „Van der Lühe“, nach Kininger (Ovalprofil und en face).
1802. „Terpsichore“, nach Kininger (8°.). – „Wallenstein“, nach Waechter (4°.).
1803. 3 Blätter zu Wieland’s „Musarion“, nach Agricola (8°.). – „Genius der Dichtkunst“, nach einer Statue von Zauner. – „Baron Retzer“, nach Lieder (oval).
1804. „Octavia“ (kl. 8°.). – „Madame Nousseul“, nach Schrötter (oval). – „Baron Quarin“ (oval). – „Buchhändler Degen“, nach Agricola. – „Dichter Kazinczy“, nach Kininger. – „Geburt der Dichtkunst“, nach Daiser (kl. 8°.). – „Polyxena“, nach Loder (kl. 8°.).
1805. „Mercur“. Vignette. – „Prediger Glatz“, nach Niedermann (oval). – „Prediger Bredezky“ (oval). – „Fürstin Litta aus dem Hause Este“, nach Barbe (gr. Fol.). – „Psyche und Hebe“. Vignette nach Kininger. – „Die Architektur“, Vignette nach Loder. – „Sänger Crescentini“ (oval). – „Zu Klopstock’s Messiade. Zum 2. Gesang“, nach Füger (4°.), für Meerman’s holländische Uebersetzung.
1806. „Zum 1., 3., 4., 5. Gesange von Klopstock’s Messiade“, Blatt 1 nach Caucig, die anderen nach Füger (4°.). – „Compositeur Molitor“ (oval). – „Psyche, Hebe und Amor“, Vignette nach Kininger.
1807. „Unger“, nach Niedermann (oval). – „Madame Kowachich“ (oval). – „Zum 6., 7. u. 8. Gesange von Klopstock’s Messiade“, alle drei nach Füger (4°.) – „Kammerherr Jekelfalusy“ (oval). – „Erzherzog Johann“, nach Lumnitzer. – „Mars und die Friedensgöttin“, Vignette nach Kininger.
[242] 1808. „Christus“. Copie des ersten Blattes der Messiade, nach Caucig (kl. 8°.). – „Zum 9., 10. u. 11. Gesange der Messiade“, alle drei nach Füger (4°.). – „Baron Steigentesch“ (oval). – „Schauspieler Lange“, nach Lieder. – „Attribute der Minerva“, Vignette nach Kininger. – „Cupido“, Vignette. – „Bohemia“, Vignette nach Kininger.
1809. „Zum 12., 13, u. 14. Gesange der Messiade“, nach Füger (4°.). – „Der Dichter und die fliehende Muse“, zu einer Ode der Frau Bacsanyi, nach Kininger (gr. 8°.). – „Gabriele von Bacsanyi“, nach Füger (kl. 4°.). – „Baron Hormayr“ (oval).
1810. „Johannes der Täufer“, nach Raphael (4°.). – „Zum 15., 16, u. 17. Gesange der Messiade“, alle drei nach Füger (4°.). – „Apollo“, nach Loder (kl. rund).
1811. „Madame Rupprecht als Heloise“, nach Stubenrauch (8°.). – „Zum 18., 19. u. 20. Gesange der Messiade“, alle drei nach Füger (4°.).
1812. „Dichter Collin“, nach Lange (oval). – „Regulus“; – „Bianca della Porta“. – „Horatier“. – „Kaiser Albrecht“, alle vier zu Collin’s Werken und nach Kininger (gr. 8°.). – „Vignette“ für Baron Bretfeld.
1813. „Rudolph von Habsburg“ zu Collin’s Werken. – „Dichter Klopstock“, nach Hickel (oval). – „Graf Meerman van Daalen“, nach Boilly[WS 3].
1814. „Adoration der Engel beim Kreuze (angefangen und unvollendet geblieben), nach Lebrun (Folio). – *„Madonna“, nach van Dyk (12°.). [Die mit einem Stern (*) bezeichneten bilden die Suite der 105 Aglajablätter.] – *„Veredlung der Liebe“, nach Correggio (12°.). – *„Christuskind“, nach Contarini (12°.). – „Gouverneur Paszthory“, nach Kininger (oval). – „Erzherzog Karl“, nach Krafft (detto). – „Bischof Kreuz“, nach Kreutzinger (detto).
1815. *„Galathea“, nach Albani (12°.). – *„Madonna“, nach Giulio Romano (12°.). – *„Arkadische Hirten“, nach Poussin (12°.). – *„Oedipus und Antigone“, nach Krafft (12°.). – *„Genius mit der Laute“, nach Rossi (12°.). – *„Hymen und Amor“, nach Guido Reni (12°.). – „Kaiser Alexander I.“, nach Isabey (oval). – „Sänger Wild“, nach Letronne (detto). – „Der junge Napoleon“, nach Benner (detto).
1816. *„Familienscene“, nach einer Skizze von Carlo Cignani (12°.). – *„Magdalena“, nach Füger (12°.). – „Johannes“, nach dems. (12°.). – *„Johannes“, Brustbild nach Guercino (12°.). – „Der ungarische Dichter Csokonai“ (oval). – *„Der liegende Amor“, nach Guido Reni (12°.). – *„Madonna“, nach Andrea del Sarto (12°.). – „Fürst Poniatowsky“, nach Benner (gr. 4°.). – „Rudolph Graf von Salis, Oberst“ (oval).
1817. *„Füger’s drei Kinder“, nach Füger (12°.). – „Hofrath von Hammer“, nach Krafft (oval). – *„Charitas“, nach Carlo Cignani (12°.) – *„Raphael d’Urbino“, nach Agricola (12°.). – *„Madonna“, nach Sassoferrato (12°.). – *„St. Paulus“, nach Le Sueur (12°.). – *„Johannes, als Kind knieend“, nach B. Luini (12°.). – „Compositeur Abbé Gelinek“, nach Letronne (oval). – *„Christuskopf“, nach Giorgione (12°.). – *„Venus mit Amor“, nach Correggio (12°.).
1818. *„Andromeda“, nach Turino (12°.). – *„Cupido“, nach Correggio (12°, ). – „Fortuna“, nach Carlo Maratta (12°.). – „Die Mutter des Kaisers Alexander I.“, nach Benner. – *„Heilige Familie“, nach Andrea del Sarto (12°.). – „Großfürst Nikolaus“. – „Großfürst Michael“. – „Großfürst Constantin“, alle drei nach Benner (4°.).
1819. *„Christus und die Pharisäer“, nach Dominichino (12°.). – *„Maria, vor dem Kinde knieend“, nach Correggio (12°.). – *„Dido“, nach Füger (12°.). – *„Idealer Kopf“, nach Palma (12°.). – „Prediger Cleynmann“, nach Egger (oval). –* „St. Joseph mit dem Kinde“, nach Carlo Dolce (12°.). – *„Das badende Mädchen“, nach Caracci (12°.). – *„Die Frau des Malers Rubens“, nach Rubens (12°.); – *„Sta. Rosalia oder Sieg des Glaubens“, nach Guido Reni (12°.). – *„Cleopatra“, nach Dominichino (12°.).
1820. *„Margarethe“, nach Raphael (12°.). – *„Heilige Familie“, nach Andrea del Sarto (12°.). – „Kaiserin Karolina Augusta“, nach Stieler (oval). – *„Die Obsthändlerin“, nach Gabr. Mezu (12°.). – *„Katharina“, nach Leonardo da Vinci (12°.). – *„Salvator mundi“, nach Raphael Mengs (12°.).
1821. *„Heilige Familie“, nach Andrea del Sarto (12°.). – *„Otiositas“, nach Correggio (12°.). – *„Cupido“, nach Guido Reni (12°.). – *„Schutzengel“, nach Matteo Rosselli (12°.). – *„Porträt des Don Pedro de Campomani“, nach Raphael Mengs (12°.).
[243] 1822. *„Salvator mundi“, nach Füger (12°.). – *„Hieronymus“, nach Dominichino (12°.). – *„Porträt einer jungen Spanierin“, nach Seb. Murillo (12°.). – *„Lucretia“, nach Trevisano (12°.). – „Graf Teleki“, nach Donat (oval). – *„Tochter der Herodias“, nach Onoro Marinaro (12°.). – *„Judith“ (12°.).
1823. *„Correggio’s Porträt“, nach Correggio (12°.). – *„Lesende Mönche“, nach Rembrandt (12°.). – *„Ossian’s Malvina“, nach Krafft (12°.). – *„St. Franciscus Seraphicus“, nach Dominichino (12°.). – *„Madonna“, nach Fra Bartolomeo (12°.). – *„Charitas“, nach Carlo Cignani (12°.). – *„Lautenspielerin“, nach Caravaggio (12°.).
1824. *„Magdalenens Verherrlichung“, nach Dominichino (12°.). – *„Kirchenväter“, nach Rubens (12°.). – *„Johanna d’Arc“, nach Frz. Leux (12°.). – *„Madonna“, nach Carlo Dolce (12°.). – *„Justina“, nach Pordenone (richtig nach Buonvicino) (12°.).
1825. *„Kaiser Constantin im Gefängnisse“, nach Guercino (12°.). – *„Ecce Homo“, nach Correggio (12°.). – *„Endymion“, nach Annib. Caracci (12°.). – *„Flötenspieler“, nach Gerhard Dow (12°.). – *„Fortuna“, nach Albani (12°.). – *„Madonna mit Jesus und Johannes“, nach Raphael (12°.).
1826. *„Franciscus Seraphicus“, nach Caracci (12°.). – *„Venus, den Amor küssend“, nach Franceschini (12°.). – *„Kopf einer Griechin“, nach Dominichino (12°.). – *„Sta. Catharina“, nach Carlo Dolce (12°.). – *„David“, nach Dominichino (12°.). – *„Hagar in der Wüste“, nach Giacomo Bassano (12°.).
1827. *„Die Ruhe unter den Palmen“, nach Raphael (12°.). – *„Sinceritas“, nach Carlo Dolce (12°.). – *„Charitas“, nach Correggio (12°.). – *„Violante Palma“, nach Bordone (12°.). – *„Urania“, nach Carlo Dolce (12°.). – *„Madonna“, nach Schiffer (12°.).
1828. *„Johannes „Baptista“, nach Raphael (12°.), – *„Christus nach der Kreuzigung“, nach Andrea del Sarto (12°.). – *„Maria mit dem Christkinde, Katharina und Barbara“, nach Leonardo de Vinci (12°.). – *„Der lachende Genius“, nach Correggio (12°.). – *„Der andächtige Genius“, nach dems. (12°.). – * „Der Leyerschnitzer“, nach Parmeggianino (12°.).
1829. *„Latona“, nach Franceschini (12°.). – *„Magdalena“, nach Carlo Dolce (12°.). – *„Potiphar’s Weib mit dem Joseph“, nach Cingarelli (12°.). – *„Christus mit der Hostie“ (12°.). – *„Diana“, nach Guido Reni (12°.). –* „Madonna“, nach Francesco Francia (12°.). – *„Das auf dem Kreuze schlafende Jesuskind“, nach Franceschini (12°.). – *„Rembrandt’s Mutter“, nach Rembrandt (12°.).
1830. *„Amor in der Glorie“, nach Guido Reni (12°.). – *„Artemisia“, nach Turino (12°.). – *„Petrus“, nach Raphael Mengs (12°.). – *„Die Zigeunerin“, nach Correggio (12°.). – *„Magdalena“, nach Franceschini (12°.). – *„Narciß“, nach dems. (12°.).
1831. *„David“, nach Guido Reni. – *„Johannes als Kind“, nach Carlo Maratta (12°.). – *„Cleopatra mit der Perle“, nach Dominichino (12°.).
1832. „Apollonia“, nach Felice Schiavoni (12°.). – „Die Verherrlichung der Magdalena“, nach Guido Reni (12°.).
Wie sich aus diesem Verzeichnisse ergibt, ist die bei weitem größte Zahl der John’schen Blätter in 12°., 8°, und 4°., die Zahl der Folioblätter ist klein, sie beträgt kaum ein halbes Dutzend. Die drei Hauptwerke – nach den Suiten der Gegenstände getrennt – sind I. die Porträte, welche eine Folge von 100 Blättern bilden; II. die Copien der Meisterwerke der Belvedere-Gallerie für das Taschenbuch Aglaja, 105 Blätter; – III. die Illustrationen zu den Dichtern Alxinger (7), Collin (5), Klopstock für die Göschen’sche und Meerman’sche Ausgabe (6 und 20) und Wieland (14), zusammen 52 Blätter; außerdem 14 Vignetten und Visitkarten und 31 verschiedene, bald größere, bald kleinere Blätter. Von den Blättern der Meerman’schen Ausgabe der Messiade erschien eine besondere Ausgabe unter dem Titel: „Collection de vingt estampes représentant des sujets de la Messiade“ (Paris 1813, Treuttel, Folio, 75 Franc).
II. Zur Biographie John’s. Ich konnte eine ausführliche, leider in den eigenen Namen schwer leserliche Handschrift, die Selbstbiographie des Künstlers enthaltend, zu meiner Arbeit benützen. – Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, Doll, 8°.) Jahrg. 1810, Bd. III, S. 350. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines [244] Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 467. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Sect. 22. Theil, S. 290. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) II. Jahrg. (1843), S. 914: „Nekrolog“. [Nagler, Frenzel in „Ersch und Gruber’s Encyklopädie“ und Frankl geben das Jahr 1770 als John’s Geburtsjahr an; obige Angabe des Geburtsdatums, 24. Mai 1769, ist die richtige.] – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Professor Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1857, Ebner und Seubert, gr. 8°.) Bd. II, S. 449. – Kunstblatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) 1843; S. 379.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Franzeschini’s.
  2. Vorlage: Lamberg.
  3. Vorlage: Bailly.