RE:Garum

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Fischsauce mit Öl und Wein genossen
Band VII,1 (1910) S. 841849
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Garum (ὁ γάρος, später auch τὸ γάρον, τὸ γάρος; vgl. Herodian. π. μ. λεξ. p. 35, 19. Ps.-Herodian. Philet. p. 437. Eustath. 1148, 25), eine Sauce, die ursprünglich aus dem Fische γάρος (Plin. n. h. XXXII 148. Rufus Ephes. c. 10 p. 259 Daremberg. Marcell. Sid. de pisc. v. 33. Ideler I 135) hergestellt wurde (Plin. n. h. XXXI 93. Isid. orig. XX 3). Sie war bei den Griechen schon frühe beliebt, Athen. II 67c und Herodian. a. a. O. haben uns Stellen aus Aischylos (frg. 211 Nauck), Sophokles (frg. 549 Nauck), Kratinos (frg. 11, Meineke II 178 = 280 Kock), Pherekrates (frg. 19, Meineke II 342 = 173 Kock), und dem Komiker Platon (frg. 17, Meineke II 656 = 198 Kock) erhalten.

In Rom war zur Zeit des alten Cato der Gebrauch des G. noch ein verpönter Luxus (Plin. n. h. XIX 7). Die folgende Zeit aber hatte großen Bedarf an dieser und anderen feinen Fischsaucen (vgl. allec, muria). Neben der aus dem Griechischen genommenen Bezeichnung G. war die lateinische liquamen sehr üblich (CIL IV Suppl. 5683[1] liq[uamen] g[ari] f[los] scombr[i]. Ed. Dioclet., CIL III Suppl. p. 1931 c. 3. 6. 7. Thes. gloss. emend. conf. Goetz [Corp. gloss. lat.] s. liquamen, garum. Geop. XX 46, 1. 2. Daneben hat liquamen auch eine weitere Bedeutung, vgl. Cael. Aurel. m. chr. II 13, 167 p. 408 Amman. Colum. VI 2, 7).

G. wurde aus vielen Fischen gewonnen (Isid. [842] or. XX 3. 19 ex infinito genere piscium). Diese Mannigfaltigkeit in der Auswahl der Fische hing natürlich ab von der Gegend, dem Wechsel der Zeit und der Verschiedenheit des Preises und des Zweckes des gewünschten Stoffes, je nachdem er dem Luxus oder dem einfachen Hausgebrauch dienen sollte. Wir kennen die Bereitung aus verschiedenen kleinen Fischen (Geopon. XX 46, 1. 3 λεπτὰ ὀψαρίδια, μάλιστα δὲ ἀθερίναι ἢ λεπτὰ τριγλία ἢ μαινίδια ἢ λυκόστομοι ἢ ὃ ἄν δόξῃ λεπτὸν εἶναι. σαῦροι. σκόμβροι. XX 25 κορακινίδες. Alkiphr. I 18 ἐκ τῶν λεπτότερων ἰχθύων. Plin. n. h. XXXI 95 ex inutili pisciculo minimoque, nämlich apua, ἀφύη oder lupus; er nennt diese Sauce allerdings allex), aus pisces natura pingues, ut sunt salmones et anguillae et alausae et sardinae vel aringi (in einem offenbar für nördliche Gegenden bestimmten Rezept einer St. Galler Hs., cod. 899 c. 62. Dümmler Mitt. antiqu. Ges. Zürich Bd. XII 6, 1859 p. VI. Rose Herm. VIII 1874, 226f.), aus dem Thunfisch (Geopon. XX 46, 6. Manil. V 667), aus dem silurus oder Stör (Ruf. Ephes. ed. Daremberg p. 338, 47. Cael. Aurel. II 1, 40), aus der maena, μαινίς (Geopon. XX 46, 3), aus der Muräne (CIL IV Suppl. 5673),[2] namentlich aber aus dem scomber (Schol. Persius 1, 43; vgl. auch unten). Dieses ist das eigentliche G., während die aus anderen Fischen, besonders aus maena, silurus und Thunfisch gewonnene Flüssigkeit richtiger muria oder ἅλμη genannt wird (Plin. n. h. XXXI 83. XXXII 88. Galen. vol. XII 377 K. Aëtios II c. 151. Marcell. Sid. de pisc. v. 101, Ideler I p. 137. Vgl. Marquardt-Mau Privatl. 441). Wir wissen von der Fabrikation des G. in Pompeii (s. u.), Puteoli (CIL XV 4687.[3] 4688), Antium (CIL XV 4712),[4] Klazomenai, Leptis, Mauretanien (Marquardt-Mau 439, 6) und Spanien, besonders in Neukarthago (Plin. n. h. XXXI 94. Strab. III 159 = Athen. III 121a. Hor. sat. II 8, 46. Martial. XIII 40. Gal. vol. XII 622 K. Totius orbis descriptio c. 59, Geogr. gr. min. Müller II 526. G. aus Barcinona: Auson. ep. 21. – In Herstellung der muria zeichnete sich nach Plin. n. h. XXXI 94 Antipolis, Thurii und Dalmatien aus. Vgl. Blümner Gewerbl. Tätigkeit der Völker des kl. Altert., Register). In größter Menge wurde der Scomber bei seinem Übergange aus dem atlantischen Ozean in das Mittelmeer an der mauretanischen Küste, bei Carteia in der Baetica und in der Nähe von Neukarthago bei der Heraklesinsel, die daher den Beinamen Scombraria hatte (Strab. a. a. O.), gefangen. Dieses spanische G., das am höchsten geschätzt wurde, hieß auch g. sociorum (Plin. n. h. XXXI 94, vgl. IX 66. Seneca ep. 95, 25. Galen. vol. XII 637 K., wo statt ὀξυγάρου σοκιώρουμ zu lesen ist; vielleicht auch bei Iulius Africanus, κεστοί c. 28, Vet. Math. Paris 1693 p. 300, vgl. Script. rei rust. ed. Schneider, Index s. garum. G. socciorum auf einem Kruge aus Pompeii, CIL IV Suppl. 5659).[5] Bei späten Schriftstellern lesen wir von Fabriken in Istrien (Cassiodor. var. XII 22, Patrol. lat. Migne LXIX 873 B) und in Bithynien (Geopon. XX 46, 3).

Wie in der Wahl der Fische, so herrschte auch in der Art der Bereitung des G. Mannigfaltigkeit. In den Geoponica XX 46 sind verschiedene Rezepte überliefert: die Eingeweide von [843] Fischen und ganze kleine Fische (Dioscor. mat. med. II 32 kennt auch Fleisch als Bestandteil des G.) werden mit Salz gemengt, die Mischung wird 2–3 Monate in einem Topfe in die Sonne zur Gärung gestellt, öfter umgerührt, schließlich die Brühe, das liquamen, durch ein Korbsieb von dem Satz (allex) geschieden. Im wesentlichen gleich schreibt die Herstellung das oben genannte St. Galler Rezept vor (Herm. VIII 226f.), nur werden noch viele Würzkräuter beigefügt. Statt der Aussetzung in der Sonne wird nach den Geoponica auch in abgekürztem Verfahren die Fischmasse mit starker Salzlake (die Stärke der Lake wird durch ein obenauf schwimmendes Ei geprüft. Darauf spielt auch Aristoteles meteor. II c. 38 an, wenn der Satz über die ταριχεῖαι nicht ein späterer Zusatz ist) und Origanum – man kann auch noch ἔψημα d. h. gekochten Most beifügen – in einem neuen Topfe über genügendem Feuer gekocht, die Brühe wird schließlich mehreremal durchgeseiht. Das beste G. ist das blutige (αἱμάτιον Geop. XX 46, 6), oder schwarze (Aëtios III c. 82), zu dem auch das spanische g. sociorum gehört (Gal. vol. XII 637 K.). Man nimmt nur die Eingeweide (Plin. n. h. XXXI 93 intestina ceteraque quae abicienda essent), das Blut und die anderen Säfte des Scomber (Martial. XIII 102. Hor. sat. II 8, 46. Geop. XX 46, 6 wird statt des Scomber der Thunfisch genannt. Zur Zeit, als diese Rezepte zusammengestellt wurden, hatte wohl das aus dem Thunfisch gemachte blutige G. das andere ersetzt. Vgl. Köhler Τάριχος 398–400). Alles wird in einem Topfe mit dem nötigen Salz gemischt höchstens zwei Monate in die Sonne gestellt. Darauf wird das Gefäß angebohrt und die Flüssigkeit abgelassen oder diese durchgeseiht (liquamen optimum saccatum CIL IV Suppl. 7110).[6] Wegen dieses Gärungsprozesses wird das G. gelegentlich als putrescentium sanies, pretiosa sanies oder σηπεδών bezeichnet (Plin. n. h. XXXI 93. Seneca ep. 95, 25. Manilius V 672. Artemidor. on. I 66. Suid. s. v.).

Plinius (n. h. XXXI 95) spricht von einem G. castimoniarum superstitioni etiam sacrisque Iudaeis dicatum, quod fit e piscibus squama carentibus. Wenn die Überlieferung nicht gestört ist, hat hier Plinius einen Irrtum begangen, denn den Juden ist ja gerade der Genuß der schuppenlosen Fische verboten (Deut. 14, 10. Lev. 11, 9. Nowack Hebr. Archäologie I 114, 117. Porphyr. de abst. IV 14. Vgl. weiteres bei Köhler Τάριχος 403f. Die durch Kochen hergestellte Fischsauce, auch die Probe der Lake durch das Ei, ist im Talmud erwähnt, Traktat Sabbath, Gemara XIV 2, Ausg. Goldschmidt I 576). Das in den Aufschriften mehrerer in Pompeii gefundener Krüge (s. u.) genannte g. castimoniale, auch aus dem Scomber gemacht (CIL IV 2569,[7] Suppl. 5660–5662; vgl. ebd. 2609 muria castimonialis), werden wir im Hinblick auf die geringen Spuren der Juden in Pompeii nicht mit diesen in Verbindung bringen; auch daß dieses G., wie es scheint (vgl. CIL IV Suppl. 5662), in denselben Fabriken, wie das andere, hergestellt wurde, spricht dagegen. Es wurde also bei den castimoniae heidnischer Kulte (Hastings Encyclopaedia of Religion and Ethics II 63ff.) genossen; s. auch u.

Verschickt wurde das G. in tönernen schlanken [844] Krügen und kleinen Amphoren (vgl. CIL IV Suppl. tab. I 6. 2. 4. 8. 14 und Dressel CIL XV p. 682), die in ziemlicher Anzahl aus Pompeii und Rom erhalten sind (CIL IV 2574ff.[8] Suppl. 5657ff. 6919ff. 7110. XV 4686ff. Dressel Ann. d. Inst. 1878, 118ff.; Bull. com. 1879, 93ff. Vgl. Marquardt-Mau 439, 6. 440). Sie tragen die Bezeichnung des Inhaltes und der Qualität, wie g. sociorum, g. scombri, gari flos (vgl. Veget. VI 28, 10), g. flos scombri, gari flos per se (,ohne Zusatz‘), liquamen primum oder optimum (vgl. auch Apicius ed. Schuch 289. 339; Ed. Dioclet. 3, 6; Paul. Aegin. III c. 59 p. 113, 28, Basil. 1538 γάρος πρωτεῖον), liquamen flos flos, liquamen flos excellens scombri, g. castimoniale (s. o.), mitunter auch die Angabe des Herstellungsortes (s. o.) und des Fabrikanten. In den Aufschriften der Krüge von Pompeii begegnen am häufigsten die Fabriken des A. Umbricius Scaurus, der Umbricia Fortunata, vielleicht seiner Frau oder Tochter, des Umbricius Abascantus und des Umbricius Agathopus, wohl seiner Freigelassenen.

Der Verkäufer hieß liquaminarius, γαροπώλης (Corp. gloss. lat. ed. Goetz III 470, 48), das Geschäft liquaminarium (ebd. 477, 30. Griech. γαρερουν?). Garismatia, d. h. G.-Fabriken erwähnt Cassiod. var. XII 22, Patrol. lat. Migne LXIX 873 B. Γαρέψαι zitiert Ducange Gloss. med. et inf. graec. aus Harmenopul. II 4 § 33.

Das G. wird bei Athen. I 6 a. II 66f–67 und Pollux VI 65 neben Öl, Wein und Essig als übliche Würze der Speisen genannt (vgl. auch Ed. Dioclet. c. 3). Fast in allen Rezepten des unter dem Namen des Apicius überlieferten Kochbuches (de re coquinaria ed. Schuch) spielt das liquamen eine Rolle, oft zusammen mit einer oder mehreren jener Flüssigkeiten. Auch besonders hergestellte Mischungen des G. waren üblich: mit Wein (οἰνόγαρον, oenogarum, garoenum, vinum et liquamen. Apic. 42. 76. 125. 146. 147. 149. 151. 181 besonderes Rezept. 183. 185. 187. 193. 194. 195. 201. 202. 203. 205. 211. 226. 243. 263. 265. 269. 297. 326. 327. 329. 368. 379 porcellus oenogaratus. 401. 414. 476. Martial. VII 28, 3. Hierophilos περὶ τροφῶν κύκλος, herausg. von Boissonade in Notices et extraits des manuscripts de la bibliothèque du Roi to. XI 2, S. 193 und 208, 29. Ausführliches Rezept in der St. Galler Hs. cod. 899, Rose Herm. VIII 226. Vgl. noch Köhler Τάριχος 403ff. Dressel CIL XV p. 682).[9] Mit Essig (ὀξύγαρον, oxigarum, liquamen et acetum. Galen. vol. VI 534 K. Arrian. Epict. diss. II 20, 9. Athen. IX 366 c, besonders im Pontus hergestellt. Apic. 33. 35. 78. 104. Martial. III 50, 4. Corp. gloss. lat. ed. Goetz VII 596 ὀξύγαρον = acetarium, acetum garo mixtum, bammum, tinctorium, oxogarum. Phrynichus, Bekker Anecd. 56, 22. Hierophilos s. Boissonade a. a. O. 220, 9. 225 b). Mit Öl (γαρέλαιον, ἐλαιόγαρον, eleogarum, ex oleo liquamen, liquamen et oleum, liquamen oleo mixtum. Galen. vol. VI 716 K. Hesych. s. v. Apic. 32 (?). 73. 77. 80. 106. 126. 153. 157. 159. 212. 213. 227. 230. 231. 237. 242. 245. 250. 267. 277. 282. 283. 292. 324. 334. 335. 362. 389. 413. 456. Corp. gloss. lat. II 261, 42; vgl. VI 549 s. impensa. Vita S. Pachom. 40, Bolland. Maii III. Hierophilos s. Boissonade a. a. O. 193. Φιλογαρέλαιος [845] Name eines Parasiten, Alkiphr. III 22 [58]). Mit Wasser (ὐδρόγαρον, hydrogarum, Hist. Aug. Heliogab. 29, dazu Marquardt-Mau 442, 5. Apic. 45, hidrogarata isicia. Oft bei den Ärzten erwähnt, s. u. Vgl. auch Dressel zu CIL XV 4736:[10] lymphatum.) Piperatum liquamen nennt Apicius 441 (vgl. Galen. vol. VI 725 K.).

G. sollte den Appetit anregen und die Verdauung befördern (Galen. de aliment, fac. II c. 22 vol. VI 599 K.: τοῦ γάρου σὺν τοῖς ἅμ' αὐτῷ ληφθεῖσιν ὑπάγειν πεφυκότος τὴν γαστέρα. Cels. II 29 nennt G. in his quae alvum movent. Apic. 35 oxigarum digestibile; vgl. 104) und wurde darum gerne zu den Vorspeisen gegeben. Galen. de aliment. fac. II c. 11 und 22, vol. VI 585f. 598ff. K. empfiehlt zuerst die Vorspeisen ἐκ γάρου, darauf solche μετ' ἐλαίου καὶ γάρου. Von ersteren nennt er: ῥαφανίδες (657, 586, 598ff.), ἐλαῖαι κολυμβάδες (609. 586. Vgl. Anonymus de alimentis c. 8, Ideler Med. min. II 261. Symeon Sethi, Lilio Gregorio Gyraldo interprete, Basil. 1538, p. 18). τῆλις (537. 539. 586. 598), φάσηλοι und ὦχροι (539), κάρυα (610), θαλάσσιοι ἐχῖνοι (738). G. zu Austern erwähnt Martial. XIII 82. Als Vorspeisen, die mit Öl und G., mitunter auch noch mit etwas Wein oder Essig genommen werden, führt Galen. a. a. O. an: θριδακίνη (625f.; vgl. lactuca mit oxygarum Martial. III 50, 4. Apicius 103. 104. 105), μαλάχη (586. 599; vgl. Geopon. XII 12, 1). τεῦτλον (586: vgl. Apicius 62. 63. 65). Auch als ὄψον wurden nach Galen viele Gemüse mit G., meist wieder mit Zusatz von Öl, Wein oder Essig zubereitet: τῆλις (537f.). ἀτράφαξυς und βλίτον (633), σέλινον und σμύρνιον (637f.; vgl. Plin. n. h. XXVII 136), γιγγίδιον (640), ὤκιμον (640), τεῦτλον, besonders in dem Gerichte τευτλοφακῆ (477f.), θέρμοι (534. 537. 539), φάσηλοι und ὦχροι (539), δόλιχοι (545f.), κινάρα (636), ἀσπάραγοι d. h. die Schößlinge verschiedener Pflanzen (641ff.), ἄρον (650), βόλβοι (653). Als Bauerngerichte erwähnt Galenos noch die Triebe der ῥαφανίς, γογγυλίς, θριδακίνη und des νᾶπυ (657), ferner ἀκανθώδη φυτά, πρὶς εἰς ἀκάνθας αὐτῶν τελευτῆσαι τὰ φύλλα (635f.). Hierophilos empfiehlt χαμαιδάφνια καὶ βρυώνια mit ἐλαιόγαρον für den Januar (Boissonade a. a. O. 193), verschiedene Gemüse mit ὀξύγαρον (,ὀξογαρίζειν ὄξει σκιλλητικῷ') für April, Juni, Juli (a. a. O. 225. 238. 245). Eierspeisen mit G.: ὠὰ πνικτά. Galen. a. a. O. vol. VI 707 K.; Aëtios I c. 134: Paul. Aegin. I c. 83 p. 25, 3 Basil. 1538. Spiegeleier, Martial. XIII 40. Ova frixa oenogarato, Apicius 329. Fische mit G.: Galen. a. a. O. vol. VI 725f. und de probis pravisque alimentorum succis vol. VI 812 K. empfiehlt Fische mit G. und Öl als Speise in der Sommerhitze. Lukian. Luc. s. as. c. 47. Horat. Sat. II 8, 42ff., spanisches G. in leckerer Sauce zur Muräne. Galen. a. a. O. vol. VI 716 K., die Leber der τρίγλη (mullus) mit γαρέλαιον und Wein verrührt als Sauce zu ihrem Fleische. Als besondere Feinheit riet der Schlemmer Apicius sogar, diesen Fisch lebend in g. sociorum zu ersticken (Plin. n. h. IX 66. Seneca nat. quaest. III 17, 2). Auch zu den Fleischspeisen wurde G. mit Öl, Wein, Essig als Würze allgemein verwendet: Galen. a. a. O. vol. VI 667 K. (diese Stelle von Köhler Τάριχος 403 falsch verstanden). [846] Plut. de esu carnium I 5, 17. Galen. a. a. O. vol. VI 669f. K., die ἄκρεα μόρια vierfüßiger Tiere gekocht, mit G., Öl und Wein genossen; derselbe de probis pravisque aliment. succis vol. VI 812 K., Schweinsfuß mit G. und Essig als Speise im Sommer. Martial. VII 27, 8, Wildschweinbraten mit oenogarum. Apicius 379 (vgl. 381), porcellus oenogaratus, 45 hidrogarata isicia. [‌Theodor. Priscian.] Diaeta ed. Schreiner, Halle 1632 c. 6. porcellina garo macerata (so korrigiert Schreiner S. 50 aus garimatia) minus nutrit et ventrem et urinam provocat. Es versteht sich, daß es sich bei diesen Gerichten nicht immer um das feine G. handelt, sondern daß besonders die oben genannten, dem einfacheren Haushalte dienenden Fischsaucen in Betracht kommen. Dies folgt schon aus den von Galen angeführten Bauerngerichten mit G. (vgl. auch Köhler Τάριχος 398–400). Wie sehr das G. zur Sauce κατ' ἐξοχήν geworden war, lehrt uns die Gleichsetzung von ὀξύγαρον mit den allgemeinen Wörtern bammum, tinctorium, von γαρέλαιον mit impensa bei den Glossographen (s. o.). Γαράριον (von *gararium) vertrat in der späteren Volkssprache die Wörter ὀξύβαφον oder ἐμβάφιον nach Schol. Nikand. Ther. 526 (vgl. Buecheler Rh. Mus. XXXIX 419f.).

Für nicht unschädlich hält übrigens Seneca (ep. 95, 25) den Genuß des G., und im dritten ἱερὸς λόγος des Aristides (I 317 Jebb) heißt es: καὶ μὴν γάρου γε εἷρξε καθάπαξ · οὐ γὰρ εἶναι τῇ κεφαλῇ σωτήριον, ἥκιστα δὲ ὀδοῦσιν. Anthimus, Epistula ad Theudericum regem Francorum c. 9 (Rose Anecd. Gr. II 71) sagt liquamen ex omni parte prohibemus.

Auch die Medizin verwendet das G. reichlich und in verschiedener Weise, teils als Mittel allein, teils mit andern zusammen. Seine Wirkung ist bei Symeon Sethi p. 13 (vgl. Boissonade a. a. O. 204: Koraes, Xenokrates 183) so zusammengefaßt: τὸ γάρος θερμόν ἐστιν ἐν τῇ πρώτῃ ἀποστάσει, ξηρὸν δὲ ἐν τῇ δεύτερᾳ, τέμνει τὸ φλέγμα καὶ τοὺς παχεῖς χυμούς, προτρέπει τε μετρίως τὴν γαστέρα, ἐξωθούμενον τὰ ἐν τῇ γαστρὶ περιττώματα · πλὴν δίψαν ἐμποιεῖ καὶ δεῖ τοὺς διψώδεις ῥοδοστάγματι τοῦτο μιγνύειν. χρῶνται δὲ τούτῳ καὶ πρὸς τὰ ἔξωθεν σηπεδονώδη ἔλκη (vgl. auch Galen. de fac. simpl. medicam. XI c. 12, vol. XII 377 K. Aëtios II c. 150. Paul. Aegin. VII c. 3 p. 234, 6). Zur Abführung von χολή, φλέγμα, μελαγχολικὸς χυμός nennt Aëtios III c. 82. 84–87 Rezepte, in denen G. und die oben genannten Mischungen mit anderen entsprechenden Mitteln verbunden werden (γ. καθαρτικόν, ὑδρόγαρον μαλακτικόν, οἰνόγαρον καθαρτικόν, ὀξύγαρον καθαρτικόν, ζωμοὶ μαλακτικοί). Den Stuhlgang befördert die Brühe der abgekochten Ostrakodermen und Schnecken, mit Öl und G. getrunken (Galen. de alim. fac. I c. 1. III c. 3. 33 = vol. VI 462. 669. 735 K. Aëtios II c. 144. Paul. Aegin. I c. 91 p. 26, 33. Anonym. de alim. c. 8, Ideler II 261), ebenso die Brühe von Kohl und Linsen (Galen. a. a. O. I c. 1. 18. II c. 44 = vol. VI 462. 525. 631 K. Oreibasios I c. 17, vol. I p. 32 Bussemaker-Daremberg. Anonym. de alim. c. 8), Malve mit Öl und G. genossen (Geopon. XII 12, 1). G. mit Essig als Bestandteil eines embamma quo venter solvetur bei Marcell. Empir. c. 30, 41. [847] Helmreich. Bei allen Magenstörungen, die durch ψῦξις oder ψυχρὸς χυμὸς ἐν τῷ στομάχω verursacht sind, hilft G. als wärmendes Mittel, so bei Appetitlosigkeit (Plin. n. h. XX 17, siser erraticum mit G. stomachum excitat, fastidium absterget. Alexander Trall. II p. 257 Puschmann). Besonders das ὑδρόγαρον wird in diesen Fällen zu trinken gegeben, bei Appetitlosigkeit (Alexander Trall. II p. 261. Paul. Aegin. III c. 37 p. 94, 7. Theophan. Nonn. c. 156, II p. 12 Bernhard), bei Verdauungsstörung (Leo Philos. V c. 6, Anecd. medica Ermerins p. 171. Theophan. Nonn. c. 162, II p. 23 B.), bei κυνώδης ὄρεξις (Leo Philos. V c. 3 p. 169f. Ermerins. Theophan. Nonn. c. 158, II p. 18 B.), bei halbseitigem Kopfschmerz (Alexander Trall. I p. 501). Ὑδρόγαρον wird auch bei Quotidianfieber mit Schleimauswurf und noch bei anderen Krankheiten als trocknende Arznei gegeben (Alexander Trall. I p. 391. 393. 409). Coclearum cibus mit Wein und Öl als Heilmittel für den Magen, Plin. n. h. XXX 44. Linsen, zweimal gekocht, mit G. und Essig, empfiehlt Galen. de alim. fac. I c. 1 vol. VI 478 K. als φάρμακόν τε ἅμα καὶ σιτίον bei chronischer Diarrhoe. Laser (Silphionsaft) cum aceto atque liquamine hilft bei Katarrh (Cael. Aurel. II 7, 107 p. 385 Amman). Kresse mit G. vertreibt Würmer (Alex. Trall. II 595). Bei anderen Krankheiten wiederum wird der Genuß des G., bezw. des ὑδρόγαρον beschränkt oder verboten, so bei ausbrechendem Katarrh (Marcell. Empir. 5, 18 Helmr.), bei μελαγχολία, Magenstörungen durch Hitze, Podagra (Alex. Trall. I p. 601. 605. II 247. 313. 403. 421. 473. 573).

Äußerlich wird G. als trocknendes Mittel angewendet bei frischen Brandwunden (Plin. n. h. XXXI 97), gegen Bisse von Hunden und anderen Tieren (Plin. ebd. Dioskor. II c. 32 Wellm.; ebenso allex und salsamenta oder τάριχος verwendet, Plin. n. h. XXXI 96. XXXII 45–47. Paul. Aegin. VII c. 3 p. 255, 31), gegen fressende Geschwüre und schwärende Wunden (Diosk. ebd. Plin. XXXI 97. Galen. de fac. simpl. medicam. XI c. 12. 13, vol. XII 377 K., wie auch die ἅλμη τῶν σιλούρων καὶ τῶν μαινίδων) derselbe de compos. medicam. sec. locos III c. 1, vol. XII 637 K. zitiert eine Salbe πρὸς δυσωδίαν καὶ νομὴν ἡ τῶν Ἱσπανῶν λεγομένη, bestehend aus γ. σοκιώρουμ, ὄξος σκιλλητικόν und attischem Honig. Aëtios II c. 150. Paul. Aegin. VII c. 3 p. 234, 6. Symeon Sethi p. 13, s. o.), besonders gegen Mundgeschwüre (Plin. n. h. XXXI 97. Ebenso die ἅλμη oder muria der μαινίς, maena und des σἰλουρος, silurus, Plin. n. h. XXXII 88; Galen. de fac. simpl. medicam. XI c. 13, vol. XII 377 K.; Aëtios II c. 151; Marcell. Sid. de pisc. v. 101; Ideler I p. 137), gegen Ohrenschmerzen und Ohrengeschwüre (Plin. n. h. XXXI 97. XXXII 78 mit Essig und Honig gekocht, lau eingeträufelt. Galen. de comp. medicam. sec. locos III c. 1, vol. XII 622 K., aus Archigenes: spanisches G. erwärmt eingeträufelt), gegen Entzündung des Zäpfchens (Plin. n. h. XXXII 90 g. coclearibus subditum). Die Asche des Knoblauchs mit Öl und G. aufgestrichen heilt lepras, lichenas, lentigines, sacros ignes (Plin. n. h. XX 55). Brot in γ. πρωτεῖον eingeweicht und dann gebrannt dient als Pflaster bei Hämorrhoiden (Paul. Aegin. III c. 59 p. 113, 28). [848]

Als Klystier wird G. bezw. die ἅλμη oder muria verschiedener Fische, besonders der maena und des silurus, gegeben bei Dysenterie und Ischias (Dioskor. II c. 32. Plin. n. h. XXXI 97. Galen. de fac. simpl. medicam. XI c. 12. 13, vol. XII 377 K. Rufus. Ephes. p. 338, 47 Daremberg. Aëtios II c. 150. 151. Paul. Aegin. VII c. 3 p. 234, 6), bei paralysis (Cael. Aurel. II 1, 40 p. 358 Amman).

Auch in der Tierheilkunde wird G. verwendet, nach Colum. VI 34, 2. 38, 2 wird es Stuten und Mauleselinnen bei gewissen Krankheiten durch die Nase eingegossen; eine Salbe aus gari flos, Wein und Honig gekocht empfiehlt Vegetius (II 22, 8 Lommatzsch; vgl. III 28, 10) gegen [oculorum] album sive glaucomata.

Als Mittel in der Hauswirtschaft gegen die οἴνου νοτία wird G. mit Granatapfelbaumblättern genannt (Geopon. VII 26, 1). Flußkrebse zwei Tage in γάρῳ ἀδόλῳ ταριχίων κορακινίδων eingelegt, dienen als Angelköder (Geopon. XX 25. Vgl. Koehler Τάριχος 408 nebst Anm. 586. 587).

Cels. II 21 nennt G. in his, quae mali succi sunt. Nach seinen Bestandteilen und seiner Herstellung war, wie sich denken lässt, der Geruch des G. nicht angenehm (Martial. VII 94, 2. Plin. n. h. XXXI 87. Corp. gloss. lat. ed. Goetz II 511, 7 foetor ὀσμὴ γάρου. Vgl. auch Arrian. Epict. diss. II 20), furchtbar war der des verdorbenen Stoffes (Plato com. frg. 198 Kock. Martial. VI 93, 6). Apicius 7 nennt ein Rezept de liquamine emendando, si odorem malum fecerit. Es sei auch auf die rohen Scherze hingewiesen, zu denen nach der Schilderung Alkiphrons (III 4, 4. 12, 2) das G. bei wilden Gelagen diente.

Das feine G. war, wie öfter hervorgehoben wird, sehr kostbar (Manilius V 672. Sen. ep. 95, 25. Martial. XI 27, 2. XIII 102). Nec liquor ullus paene praeter unguenta maiore in pretio esse coepit sagt Plinius (n. h. XXXI 94) und gibt als Preis für 2 Congii (= 61/2 l) des g. sociorum 1000 Sesterzen an. Das Edictum Dioclet. 3, 6. 7 (CIL III Suppl. p. 1931) bestimmt: liquaminis primi Ital. Ꭶ unum Ӿ se[decim] γάρου γευμ. πρωτεί[ου] ... liquaminis secundi Ital. Ꭶ unum Ӿ d[uodecim] ...

Auch im Mittelalter waren die als G. bezeichneten Fischsaucen im Gebrauch. Ein Teil der oben zitierten Schriftsteller gehört ja dieser Zeit an. Ducange (Gloss. med. et inf. lat. s. v.) führt noch aus Dipl. Chilp. II ann. 716 tom. 4; Collect. Hist. Franc. p. 694 garo modios triginta an (wenn etwa hier nicht ein anderes G. gemeint ist, s. u.). Im Orient dauert die Verwendung, wie es scheint, bis in die heutige Zeit (vgl. Reiff zu Artemid. 275. Anmerkung zu Oreibasios I 17 vol. I 569 ed. Bussemaker-Daremberg. Koraes Ξενοκράτους καὶ Γαληνοῦ περὶ τῆς ἀπὸ τῶν ἐνύδρων τροφῆς 183). Schließlich sei auch an die modernen pikanten Fischsaucen, wie die Anchovissauce, erinnert.

Plinius (n. h. XXXI 95) erwähnt ein g. ad colorem mulsi veteris adeoque dilutam suavitatem, ut bibi possit. Nach dem Zusammenhang meint er ein Fisch-G., das wir uns als Getränk allerdings kaum vorstellen können. Doch besagen seine Worte wohl nicht, daß es auch wirklich dazu gedient hat. Jedenfalls werden wir mit [849] Köhler Τάριχος 403 und Bussemaker-Daremberg (Oribase I 569) nicht auf ein Tischgetränk schließen. Auch aus Artemidor. on. I 66, der vom G.-Trinken im Traume spricht, und aus Isid. orig. XX 3, der am Schlusse des Kapitels de potu als Anhang über das G. handelt, folgt dies nicht. In der Stelle der Regula S. Pachomii (Patrolog. graeca, Migne XL 949) ἐὰν παρασκευάζωσιν αὐτοῖς φαγεῖν, οὐ μὴ γεύσωνται ἑψημένου γεύματος οὔτε γάρος οὔτε οἶνον πώσωσιν liegt ein einfaches Zeugma vor. Etwas anderes ist es schließlich, wenn die Ärzte ὑδρόγαρον als Arznei zu trinken geben (vgl. o.).

Nach der eben zitierten Stelle aus der Regel des Pachomios gehörte es zur Askese der alten Mönche, sich des G. zu enthalten. Nur Kranken wurde sein Genuß gestattet (Hieronym. Regula S. Pachom. 45, Patrol. lat. Migne XXIII p. 72 C. Vita S. Pachom. 40, Bolland. Maii III). Schon im späten Heidentum muß das Fisch-G. bei Kasteiungen ausgeschlossen gewesen sein, an seiner Stelle genoß man Saucen, die nicht aus Fischen gewonnen, in übertragener Bedeutung aber auch G. genannt wurden. Palladius (III 25, 12) gibt wenigstens das Rezept eines liquamen castimoniale aus Birnen und Salz. Der Christ Aëtios XVI c. 141 (ed. Skevos Zervos, Lpz. 1901, 168) beschreibt die γάρου νηστικοῦ σκευασία aus Wasser, Salz, getrockneten Kichererbsen, Erdschwämmen und getrockneten Feigen. In Ps.-Galen. de remed. parab. III vol. XIV 546f. K. lesen wir die κατασκευὴ γάρους Ἰωάχου τοῦ Μαρτυροπολίτου aus ungesäuertem Brot, Wasser, Honig, Zucker, Früchten und verschiedenen Kräutern und Gewürzen, also einer dem russischen Kwas ähnlichen Flüssigkeit. Zu dieser Art von Saucen gehört vielleicht auch der von Galen. de aliment. fac. I c. 1 vol. VI 477 K. erwähnte γάρος γλυκός. Ein fischloses G. ist auch das nur ἐξ ἅλμης ἀκράτου μέρους ἑνὸς καὶ δύο οἶνου τοῦ γλυκέος bereitete, das Iulius African. κεστοί c. 28, Vet. Math. p. 300 anführt (Köhler Τάριχος 403 faßt allerdings im Gegensatz zu Schneider [Script. rei rusticae index s. garum) ἅλμη als Fischsauce auf und denkt an das übliche οἰνόγαρον, vgl. jedoch über solche Mischungen des Weines mit Salzwasser auch Marquardt-Mau 457, 8).

In übertragener Bedeutung wird schließlich γάρον in den Geop. XIII 1, 7 für ein aus Heuschrecken gemachtes, zu ihrer Vertreibung dienendes Mittel gebraucht.

Literatur: Jan. Cornarius ad Galen. de compos. pharm. local., Bas. 1537 p. 361. Foesius Oeconomia Hippocratis. Frankfurt 1588, 133 s. γάρον. Ludovici Nonni Diaeteticon sive de re cibaria libri IV, Antverpae 1627. lib. III c. 41 p. 504–509. Boissonade in Notices et extraits des manuscripts de la bibliothèque du Roi to. XI 2 p. 203f., wo ältere Literatur zitiert ist. Köhler Τάριχος ou recherches sur l'histoire et les antiquités des pêcheries de la Russie méridionale, Mémoires de l'Academie impériale des sciences de St. Pétersbourg, Sixième série, t. I 1832 p. 347ff., bes. 394ff. Oribase, éd. Bussemaker-Daremberg I 568f. Becker-Göll Gallus III 341. Marquardt-Mau Privatleben d. Römer 438ff. Daremberg-Saglio Dictionnaire II 1459 s. v. Saalfeld Thensaurus italograecus s. v.

[Zahn. ]

Anmerkungen (Wikisource)[Bearbeiten]

  1. Corpus Inscriptionum Latinarum IV, 5683.
  2. Corpus Inscriptionum Latinarum IV, 5673.
  3. Corpus Inscriptionum Latinarum XV, 4687.
  4. Corpus Inscriptionum Latinarum XV, 4712.
  5. Corpus Inscriptionum Latinarum IV, 5659.
  6. Corpus Inscriptionum Latinarum IV, 7110.
  7. Corpus Inscriptionum Latinarum IV, 2569.
  8. Corpus Inscriptionum Latinarum IV, 2574.
  9. Corpus Inscriptionum Latinarum XV, 682.
  10. Corpus Inscriptionum Latinarum XV, 4736.