BLKÖ:Schröder, Sophie Antonie

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Smets, Wilhelm
Band: 31 (1876), ab Seite: 321. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Sophie Schröder in der Wikipedia
Sophie Schröder in Wikidata
GND-Eintrag: 118761889, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schröder, Sophie Antonie|31|321|}}

Schröder, Sophie Antonie (dramatische Künstlerin, geb. zu Paderborn nach der auf sie geprägten Medaille am 1. März, nach anderen Quellen am 28. Februar 1781, gest. zu München am 25. Februar 1868 um 8 Uhr Morgens). Ihr Vater, Namens Bürger, war ursprünglich Candidat der Theologie gewesen. Die Mutter stammte aus der altadeligen preußischen Familie von Lütkens und war der Vater preußischer pensionirter Hauptmann, der nie in eine Verbindung seiner Tochter mit einem Bürgerlichen gewilligt hätte. In der Kirche, als Bürger die Probepredigt hielt, welcher Fräulein von Lütkens beigewohnt, fanden sich die Herzen, und da an eine Einwilligung zur Verbindung nicht zu denken war, halfen sie sich durch die Flucht. Nachdem sie sich hatten trauen lassen und Beiden die Mittel zum Leben fehlten, blieb ihnen nichts übrig, als zum Theater zu gehen. Sophiens Eltern ging es so gut und so schlecht, wie es den [322] Schauspielern jener Zeit bei einer Wandertruppe, die alle vier Wochen ihr Domicil wechselte, überhaupt erging. Uebrigens soll Sophiens Mutter eine treffliche Darstellerin gewesen sein, weniger glücklich war ihr Vater in dem ihm durch die Noth aufgedrungenen Stande. Sophie folgte zwei Jahre lang dem Wanderleben der Eltern. Als ein zweites Kind, die nachherige Schauspielerin Henriette Brose, kam, gaben die Eltern ihre Sophie in die Pflege einer Verwandten mütterlicher Seits, wo sie mit Liebe und Sorgfalt gehalten wurde. Als Sophie sieben Jahre alt war, starb ihr Vater und ihre Mutter schloß mit dem damals berühmten Schauspieler Keilholz die zweite Ehe und nahm Sophie wieder zu sich, die schon von ihrem zehnten Lebensjahre in Kinderrollen mitwirkte. Die strenge, leidenschaftliche Gemüthsart der Mutter blieb nicht ohne tiefen Eindruck auf das Kind. Der Stiefvater war ein guter, freundlicher Mann. Als die Familie im Jahre 1793 in Petersburg in der Tilly’schen Gesellschaft spielte, geschah es, daß durch den Tod der Frau des Schauspielers Stollmers eine Darstellerin für jugendliche Rollen fehlte. Da machte Sophiens Mutter den Vorschlag, ihre Tochter bis zum würdigen Ersatze für das erledigte Fach eintreten zu lassen. Und so betrat Sophie in Dittersdorf’s Oper: „Das rothe Käppchen“ als Lina zum ersten Male als Liebhaberin die Bühne. Dieser erste Versuch fiel günstig aus, Sophie trat fest in das Fach der ersten Liebhaberinen ein und heirathete 1795, damals erst 14 Jahre alt, den Witwer Stolmers, dessen Familienname Smets war. 15 Jahre alt, gebar sie ihrem Gatten einen Sohn, den nachmals als Dichter bekannt gewordenen Wilhelm Smets [s. d. Quellen S. 333: VII. Einzelnes]. In Reval lernte Kotzebue die junge Frau Stolmers kennen, und da er eben damals die Direction des Wiener Theaters übernahm, engagirte er das Ehepaar für Wien. Daselbst, 1798, spielte Sophie noch ausschließlich naive Rollen, so z. B. die Margaretha in den „Hagestolzen“, das Gretchen in „Die „Verwandtschaften“, und gefiel. Am 8. August 1798 trat sie zum ersten Male auf, und nun spielte sie außer den zwei schon genannten Rollen noch das Röschen in Kotzebue’s „Die Korsen in Ungarn“ und die Elsbeth in Kotzebue’s „Der Graf von Burgund“. Kaum ein Jahr blieb sie damals in dem Wiener Engagement, in welchem sie in folgenden neuen Rollen auftrat, als Margot in Rambach’s „Das Mißverständniß“, als Luise in Lafontaine’s „Die Tochter der Natur“, als Friederike in Kotzebue’s „Epigramm“, als Emilie in desselben „Das Schreibepult“, als Molly in desselben „Der Lohn der Wahrheit“, als Franziska in desselben „Die Unglücklichen“, als Rosa in A. v. Wall’s „Der Stammbaum“ und als Hildegard in Kotzebue’s „Johanna von Montfaucon“. Von älteren Rollen spielte sie die Leopoldine in v. Bock’s „Die Holländer“, die Angelika in Gotter’s nach dem Englischen bearbeiteten „Der argwöhnische Ehemann“ und das Röschen in v. Wall’s „Die beiden Billets“. Nun verließ sie ihr Wiener Engagement und ging mit ihrem Gatten zuvörderst nach Breslau, wo sie namentlich für die Oper verwendet werden sollte und als Hulda im „Donauweibchen“ viel Glück machte. Musikalische Kenntnisse besaß Sophie nicht, wohl aber ein sehr feines Gehör und eine angenehme Sopranstimme. Die [323] Parthien mußten ihr nach dem Gehör mit der Violine eingeübt werden. In Breslau wurde in gemeinsamer Uebereinstimmung der Gatten im Jahre 1799 ihre Ehe mir Stolmers wieder getrennt. Stolmers hatte nämlich die theatralische Laufbahn aufgegeben und war unter seinem eigentlichen Familiennamen Smets von Ehrenstein in seine früheren juristischen Verhältnisse zurückgetreten. Von Breslau wurde Sophie Stolmers durch den Director Herzfeld für Hamburg gewonnen, woselbst sie 1801 ihr Engagement antrat. Ihre Verwendung im tragischen Fache, welche sie längst wünschte, erfolgte erst im Jahre 1803, als in Folge einer Erkrankung der Darstellerin der Johanna in Kotzebue’s „Johanna von Montfaucon“ sie die Rolle der Johanna aushilfsweise übernahm. Der Erfolg, den sie mit dieser Rolle erzielte, war ein so durchgreifender, daß man ihr diese Rolle beließ, während man sie immer noch im komischen Fache als Salondame und in der Oper verwendete. Im Jahre 1804 vermälte sich Sophie Stollmers zum zweiten Male mit dem gleichfalls an der Hamburger Bühne angestellten Baritonisten und Schauspieler Friedrich Schröder. Allmälig verbreitete sich der Ruf ihrer außerordentlichen Leistungen in tragischen Rollen so sehr, daß sogar der berühmte Tragöde Friedrich Ludwig Schröder, der unfern von Hamburg auf seinem Landsitze Rellingen lebte, bestimmt ward, nach Hamburg zu gehen, um die Künstlerin selbst spielen zu sehen. Seine Neugierde wurde durch das, was er sah, weitaus befriedigt. Er sprach sich auch der Künstlerin gegenüber unverhohlen aus, und gab ihr in einem Gespräche über ihre Art, zu studiren, den Rath, bei der Darstellung einer Rolle nicht blos zu empfinden, sondern auch zu denken. Von nun an las die Künstlerin, wie sie selbst sagte, ihre Rollen so lange durch, bis sie sich dabei ausgeweint hatte, erst dann ging sie an das eigentliche Studium und suchte die gehabten Empfindungen im richtigen Maße der Steigerung zu reproduciren. Als im Jahre 1810 die berühmte Händel[WS 1] in ihrem Gastrollen-Cyklus auch pantomimische Darstellungen gab, fand sich auch Sophie durch diese Darstellungen zu ähnlichen Leistungen angeregt, wodurch sie zum Studium der Antike hingeführt wurde, ein Umstand, der unzweifelhaft ihren späteren tragischen Gebilden jene hohe, ja höchste künstlerische Weihe verlieh, wodurch sie denn eben einzig in ihrer Art dastand. Die kriegerischen Ereignisse, welche nun eintraten und auch Hamburg nicht verschonten, veranlaßten, daß das Ehepaar Schröder, welches um halbe Gage nicht weiter spielen wollte, 1813 seine Stellung aufgab, Hamburg verließ und mehrere Gastspiele auf verschiedenen Bühnen gab. Ein Ueberblick der Leistungen der Künstlerin während ihrer dreizehnjährigen Thätigkeit auf dem Hamburger Theater wird das zuverlässigste Conterfey der Künstlerin als solcher geben. Ihr Repertoir umfaßte unter den großen Rollen Werke von Shakespeare, Schiller, Lessing und Kotzebue, außerdem mehrerer anderer einzelner Poeten: von Shakespeare die Porcia im „Kaufmann von Venedig“, die Ophelia im „Hamlet“, die Beatrice in „Viel Lärmen um Nichts“ und die Isabella in „Maaß für Maß“; von Schiller zuerst die Elisabeth, später die Maria in „Maria Stuart“, zuerst die Königin, später die Eboli in „Don Carlos“, zuerst die Agnes Sorel, dann die [324] Johanna in „Die Jungfrau von Orleans“, zuerst die Luise, dann die Lady Milford in „Kabale und Liebe“, die Gräfin Terzky im „Wallenstein“, die Armgard im „Wilhelm Tell“, die Turandot im gleichnamigen Stücke, die Leonore in „Fiesco“ und die Beatrice in „Die Braut von Messina“; von Lessing die Minna in „Minna von Barnhelm“, die Orsina in „Emilia Galotti“ und die Sittah in „Nathan der Weise“; von Kotzebue die Margaretha in „Die Hagestolzen“, den Julius in „Abbé de l’Epée“, die Emma in „Die Kreuzfahrer“, Madame Müller in „Menschenhaß und Reue“, die Cora in „Die Sonnenjungfrau“; von anderen Dichtern, und zwar von Goethe nur die Sophie in seinen „Mitschuldigen“, ferner die Blanca in „Julius von Tarent“ von Leisewitz, die Bianca in „Bianca de la Porta“ von Collin, die Chimene in „Rodrigo und Chimene“ von Klingemann und die Medea und Merope in Gotter’s gleichnamigen Stücken. Nach kurzen Gastspielen in verschiedenen Städten Deutschlands nahm das Ehepaar Engagement bei dem unter Liebich’s Leitung stehenden deutschen Theater in Prag, wo es zwei Jahre blieb. Im Jahre 1815 kam Sophie S. zum zweiten Male nach Wien, wo sie vom 10. April bis 12. Juni in acht Rollen gastirte, und zwar als Merope in Voltaire’s gleichnamigem, von Gotter übersetzten Trauerspiele, als Maria Stuart, als Isabella in „Die Braut von Messina“, als Elisabeth in „Maria Stuart“, als Ophelia in „Hamlet“, Orsina in „Emilia Gallotti“ und Phädra im gleichnamigen Trauerspiele. Diesem Gastspiele folgte ein festes Engagement, in welchem die Künstlerin bis zum Jahre 1830 ununterbrochen verblieb. In diese Zeit fällt der Tod ihres zweiten Gemals, der im Jahre 1818 einem unheilbaren Leberleiden in Karlsbad, wo er Hilfe suchte, erlag, und im Jahre 1825 am 25. October ihre dritte Heirath mit dem Schauspieler Wilhelm Kunst [Bd. XIII, S. 382]. Nicht die Warnung treugesinnter Freunde, und deren besaß die Künstlerin genug, nicht die Vorstellungen des Kaisers Franz, der die von ihm hochgeschätzte Tragödin in Audienz zu sich beschied, konnten sie von dem unheilvollen Schritte abhalten. Schon nach wenigen Wochen, nach Aussagen von Zeitgenossen der Schröder, schon nach der Hochzeitsnacht, stellte es sich heraus, daß ein dauerndes Bündniß unter zwei so ungleichartigen Naturen nicht bestehen konnte, und nach sechsmonatlicher Dauer wurde die unglückliche Ehe getrennt. Inzwischen war aber ein glückliches Familienleben zerstört und waren die ökonomischen Verhältnisse zerrüttet worden. Ein Zerwürfniß mit der Intendanz des Burgtheaters bestimmte die Künstlerin, um ihre Entlassung wiederholt einzukommen. Ihr Biograph und Schwiegersohn P. Schmidt bemerkt über diesen Schritt seiner Schwiegermutter: „Hätte Sophie S. Gründe gehabt, die vor der Vernunft bestehen konnten, als sie ihr Wiener Engagement aufgab, so würden diese in späteren Jahren sicher der Familie nicht unbekannt geblieben sein, was doch in der That nicht der Fall ist“. Wer nicht berufen ist, die Pfade des Genie’s zu wandeln, dem mußte es Bedenken erregen, wenn Sophie S., dem fünfzigsten Lebensjahre nahe, ihre Stellung in Wien aufgab. Durch ihr vierzehnjähriges Engagement an der Hofbühne waren ihre Ansprüche auf Pension längst begründet. [325] Die Vortheile der Stellung in Gegenwart und Zukunft mißachtend, trieb sie ihre Behörde zu dem für sie gewiß unangenehmen Schritte, ein in Petersburg glänzend eröffnetes Gastspiel auf diplomatischem Wege unterbrechen zu lassen. Endlich aber erhielt sie ihre Entlassung. Theater-Enthusiasten, die genau wissen, welche Nummer der Handschuh einer Künstlerin hat, wollen die Ursache des Ausscheidens der Künstlerin auf ein Costumestück zurückführen. Wir werfen nun einen Blick auf ihre Leistungen während ihres vierzehnjährigen Engagements an der Wiener Hofbühne. Sie war in dieser Zeit in 26 neuen Rollen aufgetreten, und zwar im J. 1815 als Cleopatra in „Rodogune“ von Babo; 1816 als Brunhilde in v. Müllner’s „König Yngurd“, als Clementine in Weidmann’s „Clementine von Aubigny“; am 21. März 1818 als Sappho in Grillparzer’s gleichnamigem Stücke; 1819 als Gilfe in „Turturell“ von Zedlitz, als Sophia in „Die Fürsten Chawansky“ von Raupach, als Adelaide in „Das Haus Mac-Alva“; am 27. März 1821 als Medea in der Grillparzer’schen Trilogie; als Klytämnestra im gleichnamigen Stücke von A. v. Beer; 1822 als Margaretha in „Die Sühnung“ von Houwald; 1823 als Donna Estella in „Zwei Nächte von Valladolid“ von Zedlitz, als Eustache in „Die Waffenbrüder“ (Familie Schroffenstein) von Kleist. 1824 als Lucia in „Der Gast“ von Deinhardstein, als Brossolis in „Die Feinde“ von Houwald, als Illina in „Die Blutrache“ von Hermannsthal; am 19. Februar 1825 als Margaretha in „König Ottokar’s Glück und Ende“ von Grillparzer; 1826 als Elisabeth in „Die Burg Gölding“ von Franul von Weissenthurn, als Adelina im gleichnamigen Stücke von Levis, deutsch bearbeitet von Vogel; 1827 als Antonina in „Belisar“ von Schenk, als Gisela in „Ernst von Schwaben“ von Uhland, als Hedwig in „Wilhelm Tell“ (in Hamburg hatte sie die Armgard gespielt); 1828 als Gräfin Roussilon in „List und Liebe“ (Bearbeitung von Shakespeare’s „Ende Gut, Alles gut“ von Förster), am 28. Februar d. J. als Gertrud in „Ein treuer Diener seines Herrn“ von Grillparzer, als Hermine in „Der junge Ehemann“, aus dem Französischen von Graf Majlath, und als Brunhilde in „Der Nibelungenhort“ von Raupach. Von älteren Rollen gab sie außer mehreren[WS 2], bereits in ihrem Hamburger Engagement erwähnten: Assakowa in „Die Strelitzen“ von Babo, die Justizräthin in „Der Hausfrieden“ von Iffland, die Iphigenie in Goethe’s „Iphigenie auf Aulis“, die Attilia in „Regulus“ von Collin, die Veturia in „Coriolan“ von Ebendemselben, die Zenobia in „Maeon“ von Ebendemselben, die Lady Macbeth in Shakespeare’s „Macbeth“, die Goneril in „König Lear“ und die Elvira in Müllner’s „Schuld“. Nachdem die Künstlerin 1830 aus dem Verbande der Wiener Hofbühne getreten, ging sie zunächst nach München, wo ihr huldvoller Mäcen, der König Ludwig, der sie als die „erste Tragödin Deutschlands“ bezeichnete, ihre sofortige Anstellung beim Hoftheater vermittelte. Nach den Theatergesetzen konnte sie aber vorgerückten Alters halber nicht auf eine Zeit angestellt werden, welche die Berechtigung zur Pension gewährte. Großmüthig hob König Ludwig diesen Mißstand auf und entschädigte die Pensionscasse [326] in so weit, daß die Künstlerin schon nach fünfjähriger Wirksamkeit in volle Pensionsansprüche treten konnte. Von den in München neu gespielten Rollen sind als die bedeutendsten zu nennen: Iphigenie in Goethe’s gleichnamiger Tragödie, die Civa in Schenk’s „Die Krone von Cypern“ und die Sybille in „Kaiser Heinrich VI.“ von Raupach. Im J. 1833 kam Sophie zu einem längeren, zwanzig Abende umfassenden Gastspiele wieder nach Wien, welches sie am 15. März mit der Isabella in der „Braut von Messina“ eröffnete und am 17. Mai mit derselben schloß. An neuen Rollen spielte sie in diesem Cyklus nur die Elisabeth in „Die Flucht von Kenilworth“ nach Walter Scott von Lembert, und am 14. und 19. April die Medea in Grillparzer’s gleichnamigem Stücke. Nach fünfjährigem Aufenthalte in München machte Sophie ihren Anspruch auf Pension geltend, um dann abermals, 1836, in ihre alten Verhältnisse zum Wiener Burgtheater zu treten, wo sie noch im Jahre vorher an sieben Abenden, vom 12. bis 29. Juni, doch in lauter schon bekannten Rollen, gastirt hatte. Die drei Debutrollen, mit welchen sie ihr neues Burgtheater-Engagement antrat, waren am 6. April 1836 die Isabella in der „Braut von Messina“, am 8. April die Merope, am 16. die Elisabeth in der „Maria Stuart“. In diesem letzten Engagement verblieb sie etwas über drei Jahre, während welchen sie nur in zwei neuen Rollen auftrat, am 24. September 1838 als Frau von Lobeck in „Die Zurücksetzung“ von Töpfer, und am 6. October d. J. als Anna Lambertazzi in Halm’s „Imelda Lambertazzi“. So hatte die Künstlerin während ihrer verschiedenen Engagements und Gastspiele im Burgtheater im Ganzen fünf und siebenzig verschiedene Rollen und von diesen sieben und dreißig zum ersten Male gespielt. Unter den hervorragendsten der von ihr geschaffenen Charaktere sind Grillparzer’s „Sappho“ und „Medea“, Houwald’s „Margaretha“, Schenk’s „Antonina“ und Raupach’s „Brunhilde“ zu nennen. Aus Gesundheitsrücksichten hatte sie um ihre Entlassung und Pensionirung gebeten. Beide Gesuche wurden ihr gewährt und nun, 60 Jahre alt, nahm sie Abschied von der Bühne. Sie bezog ein lebenslängliches Jahrgehalt von 1200 fl. von Bayern und von 800 fl. von Oesterreich. In bescheidenen, jedoch gesicherten Verhältnissen zog sie sich in’s bürgerliche Leben zurück. Sie verdankte ihre sorgenfreie Lage im Alter der Huld und Anerkennung dreier Monarchen, der Kaiser Franz und Franz Joseph und des Königs Ludwig I. von Bayern. Tief und innig dieß empfindend, pflegte sie auch zu sagen: „Habsburg und Wittelsbach sind die Schußengel meines Lebens gewesen und nichts kann meiner Verehrung und Dankbarkeit gegen Beide gleichkommen“. Nachdem sie der Bühne entsagt, zog sie sich nach Augsburg zurück, wo ihr Sohn Alexander in Garnison stand. Durch ihren Künstlerberuf gezwungen, hatte sie bisher dem Familienleben ferne gestanden, jetzt, da sie frei, sich selbst, ihrem Denken und Fühlen angehörte, gab sie sich demselben auch ganz hin, und zwischen Mutter und Sohn knüpfte sich ein Band verwandtschaftlicher Liebe und Anhänglichkeit, das den Lebensabend der Künstlerin verschönte. Ab und zu machte sie kleine Reisen, um ihre Kinder zu besuchen, trat noch einmal auf Verlangen 1847 in Hamburg als Isabella von Messina auf und [327] übersiedelte, als ihr Sohn nach Landau in Station kam, 1855 von Augsburg dahin, welches sie aber bald mit Gleisweiler vertauschte, wo sie drei Jahre verlebte. Als im Jahre 1858 Hauptmann Schröder krankheitshalber in Pension trat, zog sie nach Hamburg, wo sie aber nur ein Jahr verblieb, um dann 1859 in München ihren bleibenden Aufenthalt zu nehmen. In der Zwischenzeit war sie am 14. Mai 1854 noch einmal in Wien aufgetreten, wo sie das Gedicht von Klopstock: „Die Frühlingsfeier“ und zu den gestellten Bildern von Schiller’s „Lied von der Glocke“ den verbindenden Text vortrug. Am 9. November 1859 nahm sie aber zu München in der Festvorstellung zur Schillerfeier, in welcher sie wieder Schiller’s „Lied von der Glocke“ declamirte, für immer Abschied von der Bühne. Nun lebte sie ausschließlich den Ihrigen und ihren Erinnerungen und mußte im hohen Alter wiederholt tiefes Leid erleben. Im Anfalle einer trüben Stimmung, als die Cholera-Epidemie in Augsburg ausbrach und ihr Sohn Alexander eben abwesend war, vernichtete sie im Jahre 1854 alle ihre Papiere, wodurch ihrem späteren Biographen alles authentische Materiale für ihre Künstlerbiographie verloren ging. In ihren drei Ehen hatte sie aus erster und zweiter Ehe Kinder; in der ersten mit Stollmers (Smets), wie bereits erwähnt, einen Sohn, den nachherigen Canonicus und als feinfühligen Dichter bekannt gewordenen Wilhelm Smets, eine Tochter starb bald nach der Geburt. In der zweiten Ehe mit dem Bariton Schröder hatte sie drei Töchter und einen Sohn. Letzterer ist der schon genannte Officier Alexander S. Ihre Töchter waren Auguste, Elisabeth und Wilhelmine, welche sich alle drei der Bühne widmeten. Wilhelmine erlangte als Schröder-Devrient [siehe die besondere Biographie S. 337] und dramatische Sängerin einen Ruhm, der jenem ihrer Mutter nicht nachstand; Auguste spielte auf der Mannheimer Bühne und verheirathete sich dort mit dem Schriftsteller Arnold Schlönbach, der seine Gattin im Jahre 1866 als Witwe zurückließ; die dritte Tochter, Elisabeth, war längere Zeit eine Zierde der Hamburger Oper, trat aber, als sie sich im Jahre 1831 mit Dr. P. Schmidt, dem Sohne des als Hamburger Theater-Directors, Dramaturgen, Schauspieldichters und Darstellers ehrenvoll bekannten Friedrich Ludwig Schmidt, vermälte, von der Bühne ab, nur noch ab und zu in Kirchen und Concerten ihre herrliche Stimme ertönen lassend. Tief erschüttert wurde Sophie Schröder, als im Jahre 1860 ihre Tochter Wilhelmine, nachherige Frau von Bock, mit der sie zwanzig Jahre hindurch, jede in ihrer Weise, um die Palme höchster Anerkennung gerungen, in Coburg starb. Im Uebrigen ging ihr Leben im ruhigen Geleise weiter. Ihr Sohn Alexander blieb, obgleich er geheirathet hatte, bis kurze Zeit vor ihrem Tode mit ihr zusammen, und erst, als er unerwarteten Kindersegen erhielt, trat eine Trennung im Zusammenleben ein. Ein Augenleiden, das sie in ihrem höheren Alter befiel, stieg im Jahre 1867 bis zu völliger Erblindung; aber durch eine gelungene Operation des Dr. Nußbauer erhielt noch die 85jährige Frau das Augenlicht wieder. Sonst ohne weitere Beschwerde genoß sie ihr hohes Alter und selbst ihre letzte Krankheit ein katarrhalischer Zustand, ließ den traurigen Ausgang, der acht Tage darauf erfolgte, nicht ahnen. Ihr Sohn Alexander [328] kam in diesen Tagen ihrer Krankheit nicht von ihrer Seite. Am 28. Februar des Morgens um vier Uhr sprach sie noch die Worte: „Heute macht es der liebe Gott aus mit mir“; es waren ihre letzten Worte, ruhig entschlief sie im Alter von 87 Jahren. Da Sophie S. alle ihre Papiere vernichtet, so erscheint es um so wichtiger, Alles aufzuzeichnen, was die Zeitgenossen von ihr erzählen. Daher folgt unten eine, leider doch sehr lückenhafte Uebersicht von Quellen, welche manchen interessanten Zug aus ihrem Leben, manchen Beitrag zu ihrer Biographie enthalten. Ebenso folgt dann eine und, ich meine, vollständige Uebersicht ihrer Bildnisse und sonstige Einzelheiten. Ueber ihre künstlerische Bedeutung dürfte das Urtheil Heinrich Laube’s, welches auch mitgetheilt wird, als ein durchaus unbefangenes und auf gründlicher Sachkenntniß beruhendes maßgebend sein. Diese Darstellung aber sollen die Worte einer Collegin der Künstlerin schließen und so das Bild der großen Tragödin würdig vollenden. „Ich werde nie“, schreibt diese, „den überwältigenden Eindruck vergessen, als die Schröder als Sappho im weißen Gewande mit Purpurmantel und Lorbeerkranz auf goldenem Triumphwagen und unter dem nicht enden wollenden Jubel des ganzen Hauses (in Berlin) – imposant, majestätisch wie eine Königin des idealen classischen Griechenthums – edel, berauschend, anbetungswürdig wie eine gottbegnadete, begeisterte Dichterin auf der prächtigen Scene erschien. ... Dann schwoll ihre herrliche, sonore, so überaus modulationsfähige Stimme, wie ich keine zweite gehört habe, gleich Orgelten an, bis sie in voller, seltener Kraft und Klangfülle das ganze große Haus durchrauschte. ... Ihr Vortrag war ihre Hauptstärke; sie hatte aus der edlen Redekunst ihr ganzes Bühnenleben lang ein ernstes, unermüdliches Studium gemacht und es hierin zu einer Meisterschaft gebracht, wovon unsere heutige Theaterwelt keine Ahnung mehr hat. Sie stammte aus der alten classischen, ernsthaften Schule von Ludwig Schröder in Hamburg und hat diese nie verleugnet. Jedes Wort, jede Betonung war bei ihr überlegt, erprobt und – vollberechtigt. Und daß doch das Ganze in reinster Harmonie dahinquoll und der Hörer von Absichtlichkeit und langem, mühsamen Studium nicht merkte – das war eben die nie übertroffene Kunst von Sophie Schröder. Mit diesem wunderbaren Vortrage gingen ihre seelenvolle Mimik und classische Plastik Hand in Hand. Und doch hatte Mutter Natur diesem Lieblinge der Musen und Grazien so bitterwenig Hilfsmittel und Zehrung mit auf die Reise über die bretterne Welt gegeben. Als ich am andern Morgen die damals schon fünfundvierzigjährige Schröder in der Probe zur „Medea“ zum ersten Male mitten im alltäglichen Leben sah, erschrack ich förmlich. War diese kleine, dicke, starkknochige Frau mit dem robusten Gesichte und der kurzen starken Nase – im jugendlichen, kurzen Indiennekleide und koketten Häubchen, zierliche Kreuzbänder an den Schuhen ... die königliche, ideale, berauschende Sappho von gestern Abends? Nichts erinnerte mehr an die – Auferstandene des schönen Griechenthums, als das seelenvolle, große, leuchtende Auge. Freund Krüger, der mich begleitete, sah mein Erstaunen. Er lächelte: „Nur Geduld – Sie werden trotz der Kreuzbänder bald in der Medea eine würdige Schwester der Sappho wiederfinden“. Als er mich dann der Schröder vorstellte, reichte sie mir herzlich die Hand [329] und ein mildes, wohlwollendes Lächeln verschönte ihre unregelmäßigen Züge, indem sie, meine Befangenheit bemerkend, mir sagte, wie viel Schönes sie schon über mein Talent gehört habe. Und Krüger hatte Recht. Schon nach der ersten Scene, in welcher Medea auftrat, hatte ich die Kreuzbänder, das kurze Indiennekleid, das kokette Häubchen und die ganze Unschönheit ihrer „Medea“ von der Probe total vergessen. Und das war gerade der Zauber ihrer Kunst. Wie wenig äußerliche Schönheit sie in die Theatergarderobe mitbrachte, spricht sich am deutlichsten in dem bekannten Worte König Ludwig’s I. von Bayern aus: „Schröder, Ihre ganze Grazie liegt in Ihrem griechischen Oberarm“. Ein solcher Beifallssturm, wie am Abend der Vorstellung nach den Worten: „Zurück, wer wagt’s, Medea zu berühren!“ losbrach, soll im Berliner Opernhause noch nie gehört worden sein, und noch heute steht die grauenhaft schöne, dämonische Zauberin Medea lebensvoll vor meinen Geistesaugen.“ So Karoline Bauer über Sophie Schröder. Wohl ein vollgiltiges Urtheil.

l. Biographien und Biographisches. (Schmidt, P. Dr.) Sophie Schröder, wie sie lebt im Gedächtniß ihrer Zeitgenossen und Kinder (Wien 1870, Wallishausser’sche Buchhandlg., 8°.). [Das Buch, dessen Verfasser und Herausgeber Dr. P. Schmidt ist, ein Sohn des einstigen Hamburger Theater-Directors Friedrich Ludwig Schmidt und ein Schwiegersohn der Sophie Schröder, deren zweite Tochter Elisabeth seine Gattin ist, zerfällt in drei Abtheilungen und einen Anhang. Die erste Abtheilung enthält Biographisches, und zwar eine kurze Lebensskizze der Künstlerin und Bruchstücke ihrer Selbstbiographie; ein näheres Eingehen auf ihre Eigenart in künstlerischer und menschlicher Beziehung und Nachrichten über sie seit ihrer Zurückgezogenheit von der Bühne bis zu ihrem Tode. Die zweite Abtheilung, welche die Künstlerin im Spiegel ihrer Zeitgenossen schildert, berichtet über ihren 80. Geburtstag, die ihr zu Theil gewordenen Ehrenbezeugungen und Freundesbriefe, und registrirt die abweichenden Stimmen in der Beurtheilung ihres Kunstwerthes; die dritte Abtheilung aber theilt Recensionen und Gedichte aus der Zeit der vollen Wirksamkeit der Künstlerin mit. Der Anhang endlich enthält einige interessante Albumblätter. Das Ganze ist jedenfalls nur Materiale für eine ausführliche Darstellung dieses in jeder Hinsicht, namentlich aber in der wahren Kunst so bedeutungsvollen Künstlerlebens.] – Abend-Zeitung. Von Theodor Hell (Dresden, schm. 4°.) 1819, Nr. 200: „Sophie Schröder“ [nach dieser geboren am I. März 1781). – Allgemeine Theater-Chronik (4°.) 1868, Nr. 10, S. 104: Nekrolog [gibt den 28. Februar 1781 als der Schröder Geburtsdatum an]; – dieselbe, Nr. 11, S. 113: ihr Begräbniß. – Allgemeines Theater-Lexikon u. s. w. Herausgeg. von K. Herloßsohn, H. Marggraff u. A. (Altenburg und Leipzig o. J., kl. 8°.) Bd. VI, S. 298. – Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 4°.) 1868, Beilage Nr. 60 u. 63. – Der Bazar (Berliner Muster- und Modeblatt), XVII. Jahrgang (1871), Nr. 10, 13. März. S. 85: „Zum letzten Mal!“(zwei Theater-Erinnerungen). Von Georg Belly. [Diese Erinnerungen betreffen Sophie Schröder und ihren ehemaligen Gatten Wilhelm Kunst.] – Damen-Zeitung. Ein Morgenblatt für die elegante Welt. Herausgegeben von C. Spindler. II. Jahrg. (1830), Nr. 276: „Madame Schröder in München“. – Debatte (Wiener Parteiblatt), 1. Mai 1868, Nr. 60, im Feuilleton: „Wiener Chronik (Sophie Schröder)“. Von Friedrich Uhl. – Deutsche Blätter. Beilage der Gartenlaube (Leipzig, Keil, 4°.) 1868, Nr. 10: „Ein König und eine Königin“. – Europa (Leipzig, schm. 4°.) 1868, Nr. 10. – Fremden-Blatt. Von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1868, Nr. 56: „Sophie Schröder“; Nr. 59, in der Beilage [über ihr Gastspiel in Dresden 1839/40] Nr. 64, in der Rubrik: „Theater, Kunst u. s. w.“ [aus der Zeit ihres Aufenthaltes in Hamburg. Höchst interessante Einzelheiten]; Nr. 86, in der Rubrik: „Theater, Kunst u. s. w.“ [aus dem Leben der Künstlerin; in der Nummer vom 6. März 1868, I. Beilage [aus ihrem Leben, im Winter Halbjahr 1868/9] – Gartenlaube (Leipzig, Ernst Keil, 4°.) 1868, Nr. 13, in der Rubrik: [330] „Blätter und Blüthen. Ein paar Stunden bei Sophie Schröder“; – 1869, S. 766: „Deutschland’s größte Tragödin“. – (Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien. 4°.) Jahrg. 1823, Nr. 146: „Gallerie szenischer Künstler. Drittes Bild. Sophie Schröder“. Von F. C. Weidmann. – Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber, kl. Fol.) XXXIV. Band (1860), l. Theil, S. 15: „Sophie Schröder“. – Kertbeny (K. M.), Silhouetten und Reliquien. Erinnerungen an Albach, Bettina, Grafen Louis und Kasimir Batthyány u. s. w. (Prag 1863, I. L. Kober, 8°.) Bd. II, S. 100: „Sophie Schröder’s (!) achtzigster Geburtstag“. – Männer der Zeit. Biographisches Lexikon der Gegenwart (Leipzig 1862, Carl B. Lorck, 4°.) Zweite Serie, im Anhange, der die „Frauen der Zeit“ enthält, Sp. 104. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abtheilg. Bd. VIII, S. 9, Nr. 17. – Monatschrift für Theater und Musik. Herausgeber Joseph Klemm (recte Fürst Czartoryski) (Wien, 4°.) im Jahrgang (1857), S. 16: „Sophie Schröder“; – dieselbe, VII. Jahrg. (1861), S. 148: „Sophie Schröder und Adelaide Ristori“. – Morgen-Post (Wiener polit. Blatt) 1868, Nr. 57, im Feuilleton: „Sofie Schröder“. – Das Neue Blatt (Leipzig, Payne, 4°.) II. Bd. (1871), Nr. 16: „Mutter und Tochter. Von Karoline Bauer. I. Sophie Schröder“. – Neues Familien-Journal, Nr. 21. Extrablatt zu Nr. 70 des „Neuen Wiener Tagblatt“ vom 11. März 1868: „Die Leidenschaften. Eine Erinnerung an Sophie Schröder“. Von Joh. Heinr. Mirani. – Neues Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1868, Nr. 57: „Sophie Schröder“. – Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1865, Nr. 286, im Abendblatt. Theater-Zeitung: „Bei Sophie Schröder“. Von M. Z.; – dieselbe 1868, Nr. 1257, im Feuilleton: „Sophie Schröder“, von Heinrich Laube; Nr. 1262, Abendblatt, in der „Kleinen Chronik“: „Sophie Schröder“; Nr. 1273, in der „Kleinen Chronik“: „Sophie Schröder“; 1871, Nr. 2596, im Feuilleton. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 597 [nach dieser geboren am 1. März 1781]. – Neues Wiener Tagblatt 1868, Nr. 57, im Feuilleton: „Sophie Schröder“. – Oesterreichische Zeitung (Wiener polit. Blatt) 1860, Nr. 241, im Feuilleton: „Ein Besuch bei Sophie Schröder“. Von Eduard Mautner. – Sammler (Wiener Unterhaltungsblatt, 4°.) 1874, S. 612: „Sophie Schröder“. – Theater-Zeitung, herausg. von Ad. Bäuerle (damals Wiener Conversationsblatt) 1855, S. 327: „Sophie Schröder als Doppelgängerin wider Willen“. – Ueber Land und Meer. Allgemeine illustrirte Zeitung (Stuttgart, Ed. Hallberger, kl. Fol.) XXIV. Band, Nr. 31 „Aus meinem Bühnenleben. Von Karoline Bauer. IX. ’s gibt nur a Kaiserstadt“ [interessante Einzelheiten aus dem Leben der Tragödin, in der bekannten anmuthigen Weise der Erzählerin vorgebracht. – Unterhaltungsblatt des Badischen Beobachters 1865, Nr. 45, S. 179: „Sophie Schröder. Eine Kunstveteranin von 1813“. – Victoria (Muster- und Modeblatt), Nr. 6, 15. März 1866, im Aufsatze: „Ursprung und Entwickelungsgeschichte des Schauspiels und der Oper in Deutschland. Von F. L. Die moderne Schauspielkunst. Sophie Schröder; Ferdinand Eßlair“. – Wanderer (Wiener polit. Blatt, Fol.) 1868, Nr. 56: „Sophie Schröder“; 1868, Nr. 314, im Feuilleton: „Sofie Schröder“. – Wiener Theater-Chronik 1868, Nr. 18: „Sofie Schröder“ [mit der treffenden Bemerkung: „Was die Franzosen an ihrer Rachel bewunderten und was an Frau Ristori noch derzeit als mustergiltig erkannt wird, das besaß die deutsche Bühne in harmonischer Vereinigung an Sophie Schröder“]. – Wiener Zeitung 1868, Nr. 56, S. 842: „Die achtzigste Geburtstagsfeier der Frau Sophie Schröder“ [ausführlicher Bericht über die Glückwunsch-Adressen und Festgaben, welche von nah und fern an die Künstlerin eintrafen, und über die Feier, welche die Münchener Hofbühne der großen Tragödin bereitet hatte]. – Zeitung für Norddeutschland 1863, Nr. 4387: „Sophie Schröder und Schiller’s Tochter“. – Zellner’s Blätter für Musik, Theater u. s. w. (Wien, kl. Fol.) Jahrg. 1861, Nr. 20, S. 79, in der „Theaterschau“ [Schreiben der artistischen Direction und der Mitglieder des Hofburg-Theaters in Wien anläßlich des 80. Geburtstages der Künstlerin]; – dieselben 1869, S. 354: „König Ludwig und Sophie Schröder“. – Der Zwischenakt (Wiener Theaterblatt, kl. Fol.) 1858, Nr. 23: „Sophie Schröder. Eine biographische Skizze“.
[331] II. Zur künstlerischen Charakteristik. Laube über Sophie Schröder. „Was“, schreibt Laube, „war der Grundcharakter ihrer Kunst und wodurch ist sie für uns die große Schauspielerin geworden? Ihr Grundcharakter war schwerer Ernst und durch den Vortrag in erster Linie ist sie die große Schauspielerin geworden. Ihr Organ war sonor, ihr Accent rein, ihre Eintheilung der Rede meisterhaft. Sie stammte aus der guten Zeit, welche gespannten Sinnes eine neue Literatur aufnahm, welche jedes schöne Wort begrüßte, welche die Bedeutung eines jeden Wortes genau würdigte. Eine solche Zeit spricht in ihrer Redekunst so klar als möglich, sie sucht für jede Wendung des Satzes den entsprechenden Ton. Sie stammte ferner aus einer Zeit, welche neben der ideal auffliegenden Literatur doch in der Schauspielschule von Schröder und Iffland einen realen technischen Boden hatte. Diesen Boden durften damalige Schauspieler nicht leicht verlassen in unverstandener Ueberschwenglichkeit. Leute wie Schröder und Iffland verlangten auch für die Ueberschwenglichkeit Erklärung, Motivirung und stufenweisen Gang. Aus diesen Einflüssen ist Sophie Schröder in ihrem Schauspiel-Charakter hervorgegangen. Dieser Charakter war nicht so blos ideal, wie jetzt oft behauptet wird; er ruhte auf einer sehr realen technischen Grundlage; er holte sich gar manche Begründung oder Ausschmückung vom realen Felde. Die nächste Frage ist: War sie nur declamirend, oder war sie zu sehr declamirend, wie ihr neuerdings nachgesagt wird? Ihre Declamation drängte sich nicht vor, löste sich nicht ab vom dramatischen Charakter. Sie sprach schön, sie sprach – man empfand es wohl – mit Bewußtsein, daß die Art des Sprechens eine Hauptsache wäre, aber sie hielt die Verbindung mit dem dramatischen Gedanken und Gange unzweifelhaft fest, sie sprach dramatisch schön. Die letzte Frage wird sein: Hatte sie Leidenschaft genug? Entwickelte sie Schönheit genug? Hatte sie Leidenschaft genug? Zur Beantwortung dieser Frage gibt ihre persönliche Bekanntschaft mir Anhaltspuncte näherer Art. Sie war eine tief ernsthafte, strenge Natur und hat mich in ihren Aeußerungen wohl an puritanische Leidenschaften aus Cromwell’s Nähe erinnert. Nicht an die Leidenschaft des Südens, wohl aber an die schonungslos leidenschaftlichen Ausbrüche der Nordlandsrecken. Das beliebte Schlagwort älterer Leute heißt „dämonisch“, wenn sie von diesen Schröder’schen Ausbrüchen sprachen. Ich glaube, sie haben nicht ganz Unrecht, aber auch kaum ganz Recht. Wir suchen im Dämonischen ein gutes Theil wilder Phantasie, weltstürmenden, völlig unabhängigen Gedankens. Den gerade habe ich nie wahrgenommen in ihr; ich habe sie nie gedankenreich, nie ungestüm und dreist in der Gedankenwelt gefunden. Ihre Kraft war die eines starken Willens, mächtiger, unnahbarer Entschlüsse. In diesem Bereiche werden sich auch ihre stärksten Rollen finden, und man spricht gewiß mit Fug und Recht von ihrer außerordentlichen Lady Macbeth. Eine rationell erwachsende Leidenschaft besaß sie gewiß in starkem Grade. Desgleichen die Leidenschaft eines herben, ja harten Naturells. Schwerlich die einer warmen Gluth. – Und nun: Besaß sie Schönheit genug? Man wird die Frage nicht mißverstehen und an die blos äußerliche Schönheit der Erscheinung denken. Diese besaß sie bekanntlich nicht. Sie war klein und mehr robust als schön gebaut. Auch im Antlitz waren starke Knochen und eine kurze Nase dem schönen Eindrucke nicht förderlich. Dieß Alles hindert nicht, im Ganzen und namentlich in der Bewegung des Körpers ästhetisch schön zu wirken. Das vermochte sie. Sie hatte eine so lange und so gründliche Schule durchgemacht, daß ihr volles Ebenmaß der Haltung und des körperlichen Ausdruckes ganz und gar eigen war. Alle Schilderungen ihrer antiken[WS 3] Rollen stimmen darin überein. Was die Schönheit in mehr äußerlicher Bedeutung betrifft, in der Bedeutung, daß die bloße Erscheinung gewinnend und liebenswürdig sei, darüber ist sie selbst beizeiten streng gegen sich gewesen im eigenen Zutrauen. Das alte Soufflirbuch des „goldenen Vließes“ in der Abtheilung „Die Argonauten“ hat mir darüber einen merkwürdigen Aufschluß gegeben. In diesen „Argonauten“ ist vielfach von dem, wenn auch wilden, Mädchenreize der Medea die Rede in den Liebesscenen mit Jason. Mit Schrecken sah ich, daß all das gestrichen war. Was auf Medea’s Liebreiz nur irgendwie hindeutete, war ausgelöscht. Das hatte Sophie Schröder nicht passend erachtet für sich. Es blieb nun freilich unklar, auf Kosten der Dichtung, woher denn wohl die Neigung Jason’s stammte, aber die Darstellerin der Medea war nun gesichert, daß man ihr nichts von einer Liebhaberin zutrauen durfte. Sie war [332] damals vierzig Jahre alt und spielte noch zahlreiche tragische Liebhaberinen. Man sieht hieraus, daß sie beizeiten, wo es irgend anging, den Schönheitsprädicaten auswich. Ich habe deshalb gewiß auch in ihrem Sinne gesagt, daß ihre volle und reine Größe erst begann, als sie zum Fache der Heldin und Heldenmutter überging. Hier konnte sie von ihrem durchwegs strengen Naturell Alles vollständig geltend machen, hier konnte die seltene große Schauspielerin entstehen. Das ist sie gewesen. Das Wesen einer Heroine erschien in ihr echt und natürlich und hoch erhaben durch ihre Darstellungskunst. Eine Anzahl ihrer strengeren Rollen wird in unserer Theatergeschichte immer Schröderisch genannt werden und Schröderisch wird so viel bedeuten als classisch. In ihrem eigentlichen Fache steht sie unerreicht und einzig da, ein Vorbild für die deutsche Schauspielerwelt. [Man vergleiche, übrigens über sie als Künstlerin: Morgenblatt für die gebildeten Stände (Stuttgart, Cotta, 4°.) 4. Sept. 1819: „Theaterkritiken von A. Müllner“ [über die Schröder als Elisabeth in Maria Stuart, Eine geistvolle Vergleichung der Schröder mit Madame Wolf in Berlin in dieser Rolle – dasselbe Blatt, Nr. 213: „Madame Schröder als Lady Macbeth“ [gleichfalls von Müllner]. – Oesterreichische Zeitung (Wien) 1857, Nr. 465, im Feuilleton: „Ein Vortrag von Sophie Schröder“, von Titus Ulrich. – Der Schmetterling, belletr. Beiblatt zum „Spiegel“ (schm. 4°.) 1850, Nr. 15: „Die französische und die deutsche Rachel“ [aus der Berliner deutschen Reform]. – Theater-Zeitung, Herausg. von Ad. Bäuerle (Wien, 4°.) 1854, Nr. 111: „Frau Sophie Schröder. Am 14. Mai 1854“. Vom Herausgeber dieses Lexikons“. – Ueber ihre Charakteristik als Künstlerin vergleiche übrigens das Buch: „Sophie Schröder, wie sie lebt im Gedächtniß ihrer Zeitgenossen und Kinder“, wo auf S. 173–213 verschiedene Recensionen namhafter Autoren, als: von Atterbom. Dr. J. W. Fleischer u. A. mitgetheilt werden. Das Beste doch, was über sie gesagt worden, möchten wohl obige Worte Laube’s sein.]
III. Porträte. 1) Unterschrift: Sophie Schröder | K. k. Hofschauspielerin, Mähnke pinx., J. Blaschke sc. (oval, 8°.), [Das Originalbild von Mähnke besitzt der Herausgeber dieses Lexikons. Des Künstlers Mähnke gedenkt weder Nagler noch sonst ein Künstler-Lexikon. Ein nichts weniger denn geschmeicheltes, aber in den Jahren, in denen es gemalt ist, der Künstlerin sicher sehr ähnliches Bildniß.] – 2) Unterschrift: Antoinette Sophie Schröder, A. Haack X. A., Goebl sc. Holzschnitt in der Musterzeitung „Victoria“ 1866, S. 22. – 3) Unterschrift: Sophie Schröder | als Sappho. Daffinger p., Bl. Höfel sc. (oval, 4°.). [Die Schröder zählte damals, als Daffinger sie malte, 32 Jahre. Daffinger war seiner Zeit ein berühmter und namentlich in den Kreisen des hohen Adels sehr gesuchter Miniaturmaler.] – 4) Lithogr. von Kriehuber (Wien, Spina, Fol.). [Dieses Bild von Meister Kriehuber stellt die Schröder im 46. Jahre dar, Kriehuber hat es im Jahre 1828 gezeichnet und in seiner bekannten Naturtreue – immer aber noch ideal – ausgeführt.]– 5) Ohne Unterschrift. Kriehuber 1869 (lith.), Gedr. bei H. Gerhart, Wien (8°.). – 6) Unterschrift: Sophia Schroeder. Stöckel sc. [auch in der Zeitschrift „Spiegel“ 1823. Sehr selten. Nur im Umriß.] – 7) Nach Daffinger gest. von Stölzl d. J. (4°., Leipzig 1819, Arnold). – 8) Unterschrift: Sophie Schröder. Ohne Angabe des Zeichners. Lithogr. bey Jos. Trentsensky in Wien (4°.) [war Kunstbeilage des Hormayr’schen „Archiv“ zum Aufsatze von Weidmann, 1823, Nr. 146. – 9) Unterschrift: Sophie Schröder. Nach einer Photographie von F. Hanfstängl, Holzschnitt von A. N.(eumann) [in der „Illustrirten Zeitung“ Nr. 862, 7. Jänner 1860, S. 15. Stellt die Künstlerin im Greisenalter, aber sehr ähnlich dar].
IV. Medaille. Avers-Seite. Das sehr ähnliche Brustbild der großen Tragödin mit der Umschrift: Sophie Schroeder. Unter dem Brustabschnitt: J. Schön 1838, Revers-Seite. Um Lorbeerkranz und Lyra die Embleme der dramatischen Muse. Umschrift: Geboren den 1. März 1781 zu Paderborn. Größe, Durchmesser 4 ½ Centimeter. Der Anlaß, aus welchem diese – nicht häufige – Medaille geprägt wurde, ist mir nicht bekannt.
V. Gedichte an Sie. Die Zahl derselben ist Legion; in dem Buche: „Sophie Schröder, wie sie lebt“, sind einige der besseren von König Ludwig, Joh. Gabr. Seidl, Bauernfeld u. A. mitgetheilt. Sonst sind noch anzuführen: Abend-Zeitung. Von Theodor Hell (Dresden, 4°.) 1822, Nr. 99: „Meiner geliebten Mutter Sophia Schröder“. Von Dr. Wilhelm Smets, kathol. Diaconus. – [333] Der Sammler (Wiener belletr. Blatt, 4°.) 1818, Nr. 93 u. 94: „Sophie Schröder“ [vier schwungvolle Sonette[WS 4] auf die große Tragödin von dem zu früh verblichenen Karl Joh. Schröckinger (s. über diesen S. 316]. – Der Zeitgeist (Wiener Localblatt) 1868, Nr. 7: „Nachruf an Sofie Schröder“, von Franz Fitzinger.
VI. Grab und Grabdenkmal. Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien 4°.) 1868, Nr. 58: „Das Leichenbegängniß von Sophie Schröder“. – Die General-Direction des k. Hoftheaters zu Dresden schickte einen Lorbeerkranz auf weißem Atlaskissen an Baron Perfall nach München, damit ihn dieser auf den Sarg der Künstlerin niederlege. – In den ersten Tagen des November 1869 fand auf dem südlichen Gottesacker in München, auf welchem Sophie Schröder ruht, die Enthüllung des Denkmals Statt, welches die Mitglieder des Hoftheaters der berühmten Tragödin hatten errichten lassen. Auf einem Sockel von rothem Untersberger Marmor erhebt sich die Büste der Verewigten aus weißem Marmor. Die Büste ist von Zumbusch, der jede Entschädigung dafür abgelehnt, ausgeführt und das Denkmal trägt außer dem Datum der Geburt und des Todes als einfache Inschrift in Gold: „Dem Andenken der großen Tragödin von ihren deutschen Kunstgenossen“. Mit dem Sockel ist das Denkmal etwas über 9 Schuh hoch, davon entfallen2/3 auf den Sockel. [Neue freie Presse (Wien) 1869, Nr. 1650.] – Eine Abbildung der Büste ist im Holzschnitt von A. N. ausgeführt. Das Blatt führt den Titel: „Sophie Schröder’s Denkmal auf dem neuen Kirchhofe zu München. Nach der Natur aufgenommen“ [auch in der Gartenlaube 1869, S. 767. Vergleiche übrigens die Neue freie Presse 1869, Nr. 1910, S. 8: „Sophie Schröder’s Monument auf dem Münchener Friedhofe“].
VII. Einzelnes. Der Schröder Geburtsort. Die Stadt Paderborn, wo die Schröder geboren, kann sich auf den Ruhm, eine Schröder hervorgebracht zu haben, gerade nicht zu viel einbilden. Die große Künstlerin selbst, als Jemand sie an diese Herkunft von der „Teutoburger Haide“ erinnerte, erwiederte lachend: „Nun ja, irgendwo muß ich doch geboren sein. Meine Eltern gehörten zu einer wandernden Schauspielertruppe, die gerade in Paderborn spielte; dort bin ich zufällig – auf einem Kornboden – geboren. Ich bin halt ein Theaterkind aus der alten Zeit!“ – Einst und Jetzt. Sophie Schröder war eine Künstlerin, wie es nach ihr keine zweite gab. Im J. 1817 erhielt sie für vier Rollen zusammen ein mit 250 Thalern garantirtes Benefiz, dessen Gesammteinnahme ihr mit 292 Thlrn. 16 Gr. verabfolgt wurde. Später erhielt sie etwa 50 Thaler für jede einzelne Rolle. – Und die heutigen Coulissen-Virtuosen mit ihren einstudirten Bravour-Stücken, mit frappanten Einzelheiten ohne künstlerischen Zusammenhang des Ganzen, mit ihren Gastjagdspielen und Paraderollen! – König Ludwig I. von Bayern und Sophie Schröder. Ehe König Ludwig I., der der Künstlerin ebenso huldvoll begegnete, als sie sonst in Ehren hielt, im Herbste 1867 nach Nizza ging, besuchte er sie noch vor seiner Abreise in ihrer Wohnung in München. Beim Scheiden sagte die berühmte Künstlerin ganz traurig, es ist wohl das letzte Mal, daß ich Eure Majestät sehe“ – „Glauben Sie denn, Frau Sophie – so pflegte er sie zu nennen – daß ich sterbe?“ – Frau Schröder entgegnete: „Nein, ich muß zuerst sterben, um Euere Majestät drüben empfangen zu können“. In der That starb Sophie Schröder wenige Tage vor Ludwig I. Sie war am 25. Februar 1868, vier Tage später König Ludwig, am 29. Februar d. J. gestorben. – Grillparzer über Sophie Schröder.

Zwei Schröder, Frau und Mann,
Umgrenzen uns’res Drama höhern Lauf
Der Eine stand in Kraft, als es begann,
Die And’re schied – da hört’s wohl, fürcht’ ich, auf.
     Wien, am 24. Mai 1854. –


Friedrich Hebbel über Sophie Schröder. Der Dichter der „Judith“ schrieb in das Album der Künstlerin:

„Unvergänglicher Lorbeer in schnell verbleichender Locke,
Welch ein gewaltiges Bild menschlicher Größe und Kraft.

Erinnern Sie Sich bei diesem Vers eines Ihrer aufrichtigsten Bewunderer; Sie haben ein Recht auf denselben, denn Sie sind ein Typus deutscher Kunst geworden, und wenn ein königlicher Dichter den Ausspruch über Sie that, daß Sie einzig seien, so haben Sie die Wahrheit seines Wortes jetzt bei uns abermals bewiesen. Wien, den 20. Mai 1854.“ –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vergleiche ADB:Hendel-Schütz, Henriette.
  2. Vorlage: mehrereren
  3. Vorlage: ankiken
  4. Vorlage: Sonnette