Deutsche Sagen (Brüder Grimm, Band 2)
[I]
von
den Brüdern Grimm.
in der Nicolaischen Buchhandlung
1818.
Eine Zusammenstellung der deutschen Sagen, welche vorliegenden Band ausmachen, und sich unmittelbar an die wirkliche Geschichte schließen, ist unseres Wissens noch nicht unternommen worden, und deßwegen vielleicht verdienstlicher, aber auch mühsamer. Nicht allein haben die hauptsächlichsten gedruckten Geschichtsbücher und Chroniken durchlesen werden müssen, sondern es ist uns noch viel angelegener gewesen, handschriftliche Hülfsmittel, so viel wir deren habhaft werden können, sorgfältig zu gebrauchen. Die wenigsten der hier mitgetheilten Erzählungen waren aus mündlicher Ueberlieferung zu schöpfen; auch darin unterscheiden sie sich von den örtlichen, welche in umgekehrtem Verhältnisse gerade ihrer lebendigen Fortpflanzung unter dem Volke zu verdanken sind. Nur zuweilen berührt sich noch das, was die Localsage bedingt, mit der historischen Anknüpfung; für sich betrachtet, gibt ihr jenes einen stärkeren Halt, und um die seltsame Bildung [IV] eines Felsens sammelt sich die Sage dauernder, als um den Ruhm selbst der edelsten Geschlechter. Ueber das Verhältniß der Geschichte zur Sage haben wir uns bereits im allgemeinen erklärt, so gut es, ohne in die noch vorbehaltene Untersuchung und Ausführung des Einzelnen einzugehen, geschehen konnte. In Bezug auf das Eigenthümliche der gegenwärtigen, die man Stamm- und Geschlechtssagen nennen könnte, läßt sich hinzufügen, daß sie wenig wirkliche und urkundliche Begebenheiten enthalten mögen. Man kann der gewöhnlichen Behandlung unserer Geschichte zwei, und auf den ersten Schein sich widersprechende Vorwürfe machen: daß sie zu viel und zu wenig von der Sage gehalten habe. Während gewisse Umstände, die dem reinen Elemente der letzteren angehören, in die Reihe wirklicher Ereignisse eingelassen wurden, pflegte man andere ganz gleichartige schnöde zu verwerfen, als fade Mönchserdichtungen und Gespinnste müßiger Leute. Man verkannte also die eigenen Gesetze der Sage; indem man ihr bald eine irdische Wahrheit gab, die sie nicht hat, bald die geistige Wahrheit, worin ihr Wesen bestehe, ableugnete, und sich, gleich jenen Herulern, als sie durch blaublühenden Lein schwimmen wollten, etwas zu widerlegen anschickte, was in ganz verschiedenen Sinn behauptet werden mußte. Denn die Sage geht mit andern Schritten, und [V] sieht mit andern Augen, als die Geschichte thut; es fehlt ihr ein gewisser Beischmack des Leiblichen, oder, wenn man lieber will, des Menschlichen, wodurch diese so mächtig und ergreifend auf uns wirkt[1]; vielmehr weiß sie alle Verhältnisse, zu einer epischen Lauterkeit zu sammeln und wieder zu gebähren. Es ist aber sicher jedem Volke zu gönnen, und als eine edle Eigenschaft anzurechnen, wenn der Tag seiner Geschichte eine Morgen- und Abenddämmerung der Sage hat; oder wenn die, menschlicher Augenschwäche doch nie ganz ersehbare Gewißheit der vergangenen Dinge, statt der schroffen, farblosen und sich oft verwischenden Mühe der Wissenschaft, sie zu erreichen, in den einfachen und klaren Bildern der Sage, wer sagt es aus, durch welches Wunder? gebrochen, wiederscheinen kann. Alles, was dazwischen liegt, den unschuldigen Begriff der dem Volke gemüthlichen Sage verschmäht, zu der strengen und trockenen Erforschung der Wahrheit aber doch keinen rechten Muth faßt, das ist der Welt jederzeit am unnützesten gewesen.
[VI] Was unsere Sammlung jetzt noch enthalten kann, kündigt sich deutlich als bloße, oft ganz magre und bröckelhafte Ueberbleibsel von dem großen Schatze uralter deutscher Volksdichtung an; wie die ungleich zahlreichere und besser gepflegte Menge schriftlicher und mündlicher Ueberlieferungen des nordischen Stammes beweist. Die Unstätigkeit der meisten übrigen Völkerschaften, Kriege, theilweiser Untergang und Vermengung mit Fremden haben die Lieder und Sagen, der Vorzeit gefährdet und nach und nach untergraben. Wie viel aber muß ein Volk besessen haben, das immer noch solche Spuren und Trümmer aufzuweisen vermag! Die Anordnung derselben hat diesmal weniger zufällig seyn dürfen, sondern sie ist beides nach den Zeiten und Stämmen eingerichtet. Wenige Erzählungen gehen voran, die wir der Aufzeichnung der Römer danken, und andere Sammler vielleicht ausgelassen oder vermehrt haben würden. Inzwischen schienen uns keine anderen Züge sagenhaft, namentlich die Thaten des Arminius rein historisch. Von der Herrlichkeit gothischer Sage ist auf eine nie genug zu beklagende Weise das Meiste untergegangen; den Verlust der älteren und reicheren Quellen kann man nach dem Wenigen schätzen, was sich aus ihnen bei Jornandes noch übrig zeigt. Die Geschichte hat dem gothischen und den mit ihm verwandten Stämmen große Ungunst bewiesen; [VII] wäre der Arianismus nicht, dem sie ergeben gewesen, und der mit dadurch begründete Gegensatz zu den Rechtgläubigen, so würde vieles in anderm Lichte stehn. Jetzt läßt uns nur einiges hin und wieder Zerstreutes ahnen, daß diese Gothen milder, gebildeter und edler begabt gewesen, als ihre Feinde, die aufstrebenden, arglistigen Franken. Von den Longobarden, die gleichfalls unterliegen mußten, gilt fast dasselbe in schwächerem Maße; außer daß sie noch kriegerischer und wilder, als die Gothen, waren. Ein besserer Stern hat über ihren Sagen gewaltet, die ein an einander hangendes Stück der schönsten Dichtung, von wahrem, epischen Wesen durchzogen, bilden. Weniger ist die fränkische Sage zu loben, der doch die meisten Erhaltungsmittel zu Gebot gestanden; sie hat etwas von dem düsteren, tobenden Geiste dieses Volkes, bei welchem sich kaum Poesie gestalten mochte. Erst nach dem Erlöschen der Merovinger zieht sich um Karl den Großen die Fülle des edelsten Sagengewächses. Stammüberlieferungen der Völker, welche den Norden Deutschlands bewohnen, namentlich der Sachsen, Westphalen und Friesen, sind beinahe ganz verloren und wie mit Einem Schlage zu Boden gedrückt; einiges haben die Angelsachsen behalten. Jene Vertilgung wäre kaum begreiflich, fände sie nicht in der grausamen Bezwingung dieser Völker unter Karl dem Großen Erklärung; [VIII] das Christenthum wurde mit der Zerstörung aller Alterthümer der Vorzeit zu ihnen geführt, und das Geringhalten heidnischer Sitten und Sagen eingeschärft. Schon unter den sächsischen Kaisern mögen die Denkmäler früherer Volksdichtung so verklungen gewesen seyn, daß sie sich nicht mehr an dem Glanze und unter dem Schutze ihrer für uns Deutsche so wohlthätigen Regierung aufzurichten im Stande waren. Merkwürdig bleibt, daß die eigentlichen Kaisersagen, die mit Karl anheben, schon nach den Ottonen ausgehen, und selbst die Staufenzeit erscheint unmythisch; blos an Friedrich Rothbart, wie unter den späteren an Rudolf von Habsburg und Maximilian stammen noch einzelne Lichter. Dieser Zeitabschnitt bindet andere Sagenkreise so wenig, daß sie noch während des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts eben in ihrer Blüte stehn. Unter allen einzelnen Geschlechtern aber, die in der Sage gefeiert worden, ragen früher die Amaler, Gunginger und Agilolfinger, später die Welfen und Thüringer[2] weit hervor. Es bleibt überhaupt bei der Frage: auf welchem Boden die epische Poesie eines Volkes gedeihen und fortlebe, von Gewicht, daß sie sich in urdeutschen Geschlechtsfolgen [IX] am liebsten zeigt, hingegen auszugehen und zu verkommen pflegt da, wo Unterbrechungen und Vermischungen mit fremden Völkern, selbst mit andern deutschen Stämmen vorgegangen sind.[3] Dies ist der Grund, warum die in Deutschland eingezogenen und allmälig deutsch gewordenen slavischen Stämme keine Geschlechtssagen aufzuweisen haben; ja auch an örtlichen gegen die ursprünglichen Länder entblößt dastehen. Die Wurzeln greifen in das ungewohnte Erdreich nicht gerne ein, ihren Keimen und Blättern schlägt die fremde Luft nimmer an.
Die äußere Gestalt, in der diese Sagen hier mitgetheilt werden müssen, scheint uns manchem gegründeten Tadel ausgestellt, der indessen, wo es so überwiegend auf Stoff und Inhalt ankam, schwer zu vermeiden war. Sollten letztere als Hauptsache betrachtet und gewissenhaft geschont werden; so mußte wohl, aus der Uebersetzung lateinischer, der Auflösung gereimter und der Vergleichung mehrfacher Quellen, ein gemischter, unebener Styl hervorgehen. Eine noch strengere Behandlungsart des Ganzen – so daß man aus dem kritisch genauen, bloßen Abdruck aller, sey [X] es lateinischen oder deutschen Quellen, mit Beifügung wichtiger späterer Recensionen, einen förmlich diplomatischen Codex für die Sagendichtung gebildet hätte – würde mancherlei Reiz neben unleugbarem Gewinn für die gründliche Forschung gehabt haben, allein doch jetzt nicht gut auszuführen gewesen seyn, schon der einmal im Zweck liegenden gleichmäßigen Uebersicht des Ganzen halben. Am meisten geschmerzt hat es uns, die selbst ihren Worten nach wichtigen, aus dem Heidelberger Cod. 361. geschöpften Sagen von Karl und Adalger von Baiern in einem geschwächten Prosa-Auszug liefern zu müssen; ohne Zweifel hatten sie, zum wenigsten theilweise, ältere deutsche Gesänge zur Unterlage. So stehen andere Stellen dieser merkwürdigen Reimchronik in unverkennbarem Bezug auf das Lied von Bischof Anno, und es bleibt ihr vollständiger, wörtlicher Abdruck in aller Rücksicht zu wünschen.
Eine solche Grundlage von Liedern haben gewiß noch andere Stammsagen gehabt. Bekannt sind die Verweisungen auf altgothische Lieder, für die longobardische Sage läßt es sich denken.[4] Einzelne Ueberlieferungen gehen in [XI] der Gestalt späterer Volkslieder umher, wie die von Heinrich dem Löwen, dem Mann im Pflug u. s. w.; merkwürdiger ist schon das Westfriesenlied der Schweizer. Andere sind im dreizehnten Jahrhundert gedichtet worden, wie Otto mit dem Bart, und der Schwanritter, Ulrich von Würtenberg u. s. w. Möchten die damaligen Dichter nur öfter die vaterländische Sage der ausländischen vorgezogen haben! Auf eigentliche Volks- und Bänkelgesänge verweisen die Geschichtschreiber, bei den Sagen von Hattos Verrath und Curzbolds Heldenthaten.[5] Andere Sagen sind mit den Liedern verschollen, wie die bairische [XII] von Erbo’s Wisent-Jagd, die sächsische von Benno, und was der blinde Friese Bernlef besungen.[6]
Es ist hier der Ort, ausdrücklich zu bemerken, welche deutsche Sagen aus unserer Sammlung ausgeschlossen bleiben mußten, weil sie in dem eigenen und lebendigeren Umfang ihrer Dichtung auf unsere Zeit gekommen sind. Dahin gehören die Sagen 1) von den Nibelungen, Amelungen, Wolfungen, Harlungen und allem, was diesen großen Kreis von ursprünglich gothischen, burgundischen und austrasischen Dichtungen bildet, in deren Mitte das Nibelungenlied und das Heldenbuch stehen. 2) Von den Kerlingern, namentlich [XIII] Karl, Roland, den Haimonskindern und andern Helden, meistens austrasischen Ursprungs, doch auch in französischen, italienischen und spanischen Gedichten eigenthümlich erhalten. Einige besondere Sagen von Karl dem Großen haben indessen, der Verbindung wegen, aufgenommen werden müssen, und weil sie einigermaßen außerhalb des Bezirks jenes Hauptkreises liegen. Mit der schönen (bairischen) Erzählung von Karls Geburt und Jugend war dies nicht völlig der Fall. 3) Die spätern fränkischen und schon mehr französischen Sagen .von Lother und Maller, Hugschapler und Wilhelm dem Heiligen. 4) Die westgothischen von Rodrigo. [7] 5) Die bairische Sage von Herzog Ernst und Wetzel. 6) Die schwäbischen von Friedrich von Schwaben und von dem armen Heinrich. 7) Die austrasischen von Orendel und Breite, deßgleichen Margaretha von Limburg. 8) Die niedersächsische von Thedel von Wallmoden.[8]
Sind auf solche Weise die Grenzen unserer [XIV] Unternehmung gehörig abgesteckt; so glauben wir nicht, daß sich zu dem Inhalt des gegenwärtigen Bandes bedeutende Zusätze ergeben können, es müßten denn unverhofft ganz neue Quellen eröffnet werden. Desto mehr wird sich aber für die Vervollständigung der örtlichen Sagen thun lassen; wir haben zu dem ersten Theile glücklich nachgesammelt, und so erfreuliche Mittheilungen empfangen, daß wir diese zuvor in einem dritten Theil herauszugeben wünschen, um uns dann desto ungestörter und sicherer zu der Untersuchung des ganzen Vorrathes wenden zu können.
[XV]
363. | Der heilige Salzfluß | Seite 1 |
364. | Der heilige See der Hertha | 2 |
365. | Der heilige Wald der Semnonen | 3 |
366. | Die Wanderung der Ansivaren | 4 |
367. | Die Seefahrt der Usipier | 5 |
368. | Wanderung der Gothen | 6 |
369. | Die eingefallene Brücke | 8 |
370. | Warum die Gothen in Griechenland eingebrochen | ebd. |
371. | Fridigern | 9 |
372. | Des Königs Grab | 11 |
373. | Athaulfs Tod | ebd. |
374. | Die Trullen | 12 |
375. | Sage von Gelimer | ebd. |
376. | Gelimer in silberner Kette | 14 |
377. | Ursprung der Hunnen | 15 |
378. | Die Einwanderung der Hunnen | ebd. |
379. | Sage von den Hunnen | 16 |
380. | Das Kriegsschwert | 17 |
381. | Die Störche | ebd. |
382. | Der Fisch auf der Tafel | 18 |
383. | Theoderichs Seele | 19 |
384. | Urajas und Ildibad | 20 |
385. | Totila versucht den Heiligen | 21 |
386. | Der blinde Sabinus | 23 |
387. | Der Ausgang der Langobarden | 24 |
388. | Der Langobarden Ausgang | 25 |
389. | Sage von Gambara | 26 |
390. | Die Langobarden und Aßipiter | 27 |
391. | Die sieben schlafenden Männer | 29 |
392. | Der Knabe im Fischteich | 30 |
392b. | Lamißio und die Amazonen | 377 |
393. | Sage von Rodulf und Rumetrud | 31 |
[XVI]
[XVII]
[XVIII]
[XIX]
[XX]
554. | Wie es um Ludwigs Seele geschaffen war | Seite 339 |
555. | Der Wartburger Krieg | 341 |
556. | Doctor Luther zu Wartburg | 346 |
557. | Die Vermählung der Kinder Ludwig u. Elisabeth | 347 |
558. | Heinrich das Kind von Brabant | 348 |
559. | Frau Sophiens Handschuh | 349 |
560. | Friedrich mit dem gebissenen Backen | 350 |
561. | Markgraf Friedrich läßt seine Tochter säugen | 352 |
562. | Otto der Schütze | 353 |
563. | Landgraf Philips und die Bauersfrau | 355 |
564. | In Ketten aufhängen | 356 |
565. | Landgraf Moritz von Hessen | 357 |
566. | Brot und Salz segnet Gott | 360 |
567. | Nidda | 362 |
568. | Ursprung der von Malsburg | 364 |
569. | Ursprung der Grafen von Mannsfeld | 365 |
570. | Henneberg | ebd. |
571. | Die acht Brunos | 366 |
572. | Die Eselswiese | 369 |
573. | Thalmann von Lunderstedt | 370 |
574. | Hermann von Treffurt | ebd. |
575. | Der Graf von Gleichen | 372 |
576. | Hungersnoth im Grabfeld | 373 |
577. | Der Croppenstädter Vorrath | 374 |
578. | So viel Kinder, als Tag’ im Jahr | ebd. |
579. | Die Grafin von Orlamünde | 376 |
Nro 466. Otto Rothbart ist vermutlich Otto II, nicht Otto I. Vergl. Lohengrin Str. 741., und Leibniz access I. p. 184. Indessen schwankt die Sage überhaupt bei gleichen, auf einander folgenden Namen.
- ↑ Nur wenigen Schriftstellern des Mittelalters ist die Ausführlichkeit, wonach in der Geschichte unser Herz begehrt, eigen, wie dem Eckhart von S. Gallen, oder dem, der uns die rührende Stelle von Kaiser Otto und den Thränen seiner Mutter aufbehalten (vita Mathildis bei Leibnitz I. 205.) Dergleichen steht jede Sage nach, wie der Tugend des wirklichen Lebens jede Tugend der Poesie.
- ↑ Kein deutscher Landstrich hat auch so viel Chroniken als Thüringen und Hessen für die alte Zeit ihrer Vereinigung. Es gibt deren gewiß über zwanzig gedruckte und ungedruckte von verschiedenen Verfassern, wiewohl sie auf ähnlicher Grundlage ruhen.
- ↑ Wie die Liebe zum Vaterlande und das wahre Heimweh auf einheimischen Sagen hafte, hat lebhaft gefühlt: Brandes vom Einfluß des Zeitgeistes, erste Abtheil. Hannover 1810. S. 163–168.
- ↑ Man beschränkt sich hier auf das Zeugniß von Alboin, bei Paulus Diaconus I. 27:„Alboini ita praeclarum longe lateque nomen percrebuit, ut hactenus etiam tam apud Bajoariorum<t/tt> [XI] gentem quam et Saxonum, sed et alios ejusdem linguae homines, ejus liberalitas et gloria, bellorumque felicitas et virtus in eorum carminibus celebretur.“
- ↑ Eckehardus jun. de casibus S. Galli (ap. Goldast I. 15.) „Hattonem franci illi saepe perdere moliti sunt, sed astutia hominis in falsam regis gratiam suasi; qualiter ad alpes (l. Adalpertus) fraude ejus de urbe Pabinberk detractus capite sit plexus, quoniam vulgo concinnatur et canitur, scribere supersedeo.“ –
Otto Frising VI. 15. „itaque ut non solum in regum gestis invenitur, sed etiam in vulgari traditione in compitis et curiis hactenus auditur, praefatus Hatto Albertum in castro suo Babenberg adiit“ etc. –
Eckehardus jun. l. c. pag. 29. „Chuono quidam regii generis Churzibolt a brevitate cognominatus - de quo multa concinnantur et canuntur.“ - - ↑ Chron. ursperg. „Erbo et Boto, illius famosi Erbonis posteri, quem in venatu a bisonte (die Ausg. 1540. p. 256. und 1609. p. 185. lesen: ab insonte) bestia confossum vulgares adhuc cantilenae resonant.“ -
Norberti vita Bennonis, ap Eccard. C. Hist. II. S. 2165.: „quantae utilitati, quanto honori, quanto denique vitae tutamini et praesidio fuerit, populares etiam nunc adhuc notae fabulae attestari solent, et cantilenae vulgares.“ Vergl. Mösers osnab. Gesch. II. 32. -
Vita Ludgeri (mehrmals gedr. hier nach einer alten Casseler Handschrift) „is, Bernlef cognomento, vicinis suis admodum carus erat, quia antiquorum actus regumque certamina, more gentis suae, non inurbane cantare noverat, sed per triennium ita erat continua caecitate depressus etc. etc.“ - - ↑ Silva de romances viejos, pag. 286-298
- ↑ Eine besondere Sammlung dessen, was aus der Heiligenlegende zur deutschen Sage gerechnet werden muß, schickt sich besser für ein eigenes Werk. Dahin gehört z. B. die Geschichte von Zeno (lombardisch) von Meinrad und Ottilie (allemannisch) von Elisabeth (thüringisch-hessisch) und vorzüglich viel altfränkische: von Martin, Hubert, Gregor vom Stein, Gangolff u. s. w.