BLKÖ:Vesque von Püttlingen, Johann Freiherr (Sohn)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 50 (1884), ab Seite: 196. (Quelle) | |||
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Hoven, welchen er von einem im französischen Antheile des Großherzogthums Luxemburg gelegenen, einst der Familie gehörigen Gute angenommen hat. Der ältere Sohn des k. k. ersten Hofbibliothekscustos und Hofrathes Johann von Vesque aus dessen Ehe mit Theresia von Leenheer, erlangte er in Wien, wo er die juridisch-politischen Studien beendete, am 17. Juli 1827 die juridische Doctorwürde, und zwar nach einem [197] nur selten geübten Brauche „unter dem Schutze des Kaisers“ (sub auspiciis Imperatoris), wonach nämlich die Doctoratsdisputation eines besonders ausgezeichneten Studiosus öffentlich mit großer Feierlichkeit vor aufgerichtetem Throne und im Beisein eines Seine Majestät repräsentirenden Abgesandten – für diesen Fall war es der oberste Kanzler Graf Saurau – im großen Saale (in aula) der Universität abgehalten wird. Um sich der judiciellen Laufbahn zu widmen, trat Vesque am 27. November 1827 als Auscultant bei dem niederösterreichischen Landrechte – dem damaligen privilegirten Gerichtsstande für den Adel – ein und wirkte in der Folge als Actuar der Hofcommission in Justizgesetzsachen, als Rathsprotokollist des niederösterreichischen Appellationsgerichts, als Official in der Justizsection des kaiserlichen Staats- und Conferenzrathes und nach seiner Ernennung zum wirklichen Landrathe (1837) als Rath mit Sitz und Stimme bei dem niederösterreichischen Landrechte. Inzwischen war er schon 1832 auch der geheimen Haus-, Hof- und Staatskanzlei zur aushilfsweisen Verwendung zugetheilt worden. Im Jahre 1838 vertauschte er den judiciellen Beruf gänzlich mit dem diplomatischen, indem er, zum wirklichen Staatskanzleirathe ernannt, das selbständige Referat der internationalen Justizangelegenheiten bei der Staatskanzlei übernahm, welches er auch nach seiner Beförderung zum Hofrathe und geheimen Staatsofficial (1847) und nach der 1848 erfolgten Umwandlung der Staatskanzlei in das Ministerium des kaiserlichen Hauses und des Aeußeren als wirklicher Hof- und Ministerialrath und Departementschef mit bedeutendem Zuwachse verschiedener Geschäfte fortführte. In letzterer Stellung trug er zum Abschlusse vieler Staatsverträge, sowie zum Zustandekommen zahlreicher Gesetze wesentlich bei; auch fungirte er als Richter bei Schiedsgerichten zur Schlichtung internationaler Streitigkeiten; vertrat das Ministerium des Aeußeren theils als Präses, theils als Referent bei commissionellen Berathungen über Entwürfe von Gesetzen und Staatsverträgen und führte den Vorsitz bei den Commissionen für die auf sein Einrathen ins Leben gerufenen diplomatischen Prüfungen, sowie bei den juridisch-politischen Prüfungen an der k. k. orientalischen Akademie. Es wurden ihm auch mehrere Missionen in das Ausland zur Durchführung internationaler Angelegenheiten zum Theil politischer Natur anvertraut: nach Paris (1835), nach Turin (1840), nach München (1843), nach Frankfurt a. M., wo er als österreichischer Abgeordneter das Präsidium bei der vom deutschen Bundestage bestellten Bundescommission für die Ausarbeitung des allgemeinen deutschen Gesetzes zum Schutze der Autorrechte an literarische Erzeugnisse und Werke der Kunst führte (1863–1864); nach Kairo als Abgeordneter von Oesterreich-Ungarn bei der aus Delegirten der Großmächte – nämlich: Oesterreich-Ungarns, des norddeutschen Bundes, Frankreichs, Großbritanniens, Rußlands, Italiens und der Vereinigten Staaten von Nordamerika – gebildeten internationalen Commission für die Reorganisirung der Rechtspflege in Egypten (1869–1870). Schließlich stand er noch unter dem Ministerium Beust mit den Attributen eines Sectionschefs als Leiter der sämmtliche internationale Angelegenheiten der Civil- und Strafjustiz, sowie der Finanz-, Militär- und Polizeiverwaltung [198] umfassenden Geschäftsgruppe im Ministerium des Aeußern vor, bis er nach erreichtem 45. Dienstjahre (27. November 1872) auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt wurde, jedoch mit Beibehaltung des Präsidiums bei den Prüfungen der Candidaten für den diplomatischen Dienst und bei den juridisch-politischen Prüfungen der Zöglinge der orientalischen Akademie. Nachdem er bereits einige Jahre des Ruhestandes sich erfreut hatte, erfolgte mit ah. Handschreiben ddo. Schönbrunn 2. October 1876 seine Berufung in das Herrenhaus des Reichsrathes als Mitglied auf Lebensdauer. Vesque war auch auf dem Gebiete der Jurisprudenz, namentlich auf dem vor ihm in Oesterreich noch unbebaut gewesenen Felde des internationalen Rechtes als Schriftsteller thätig und schrieb mehrere ebenso für Diplomaten wie für Juristen trefflich zu benützende Werke, deren Uebersicht auf S. 200 gegeben wird. Nicht minder Erhebliches bleibt uns über Vesque den Künstler, vornehmlich den Tonkünstler zu berichten. Von Jugend auf zeigte er besondere Vorliebe für Naturwissenschaften; er legte verschiedene Sammlungen von Naturalien an und lieferte, da er bei Fendi Unterricht im Zeichnen und Malen genommen hatte, die Aquarellzeichnungen zu einer österreichischen Fauna, für welche er die merkwürdigsten Koleoptera Oesterreichs sammt deren Nahrungspflanzen mit großer Treue nach der Natur abbildete. Ueberhaupt nahm er sein ganzes Leben lang an den Leistungen der bildenden Kunst stets regen Antheil, und war er durch mehrere Jahre Mitglied des Gesammtrathes des Vereines zur Beförderung der bildenden Künste in Wien (ersten Kunstvereines). Bedeutender aber zeigte sich sein Talent für die Tonkunst. Schon in seinem fünften Jahre begleitete er den Gesang seiner Mutter auf dem Clavier. Er erhielt gründlichen Musikunterricht von Leidesdorf, Moscheles und Woržischek; lernte die Gesangskunst von Vogel und Ciccimara und studirte die Compositionslehre bei Sechter. Auf Vesque’s ausgesprochenes Talent für Liedercomposition war insbesondere Vogel von belebendem Einfluß. Während des Sommers 1827 besuchten Vesque und Schubert oft diesen größten deutschen dramatischen Sänger, wie Hofrath von Mosel denselben nannte. Dann sang Vogel den beiden Gästen Lieder von Schubert, bisweilen auch ein ganz neues Lied vor, welches Letzterer eben noch frisch von der Tinte gebracht hatte. Dabei begleitete er seinen wahrhaft hinreißenden Gesang mit lehrreichen Bemerkungen über die Auffassung und den Vortrag des deutschen Liedes, besonders hob er die Nothwendigkeit einer deutlichen Aussprache des Textes hervor mit dem zahllosen Sängern, welche denselben oft unverständlich hinplärren, nicht genug zu empfehlenden geflügelten Worte: „Hast du mir nichts zu sagen, so hast du mir auch nichts zu – singen“. Zuweilen wurde er wohl auch, wenn er ein Lied von Schubert sang, von dem Componisten selbst auf dem Clavier accompagnirt. Diese Besuche bei Vogel mit dem unsterblichen Schubert waren es vornehmlich, welche in Vesque den Drang erregten, sich als Schüler dieser großen Meister selbst im deutschen Liede zu versuchen. Zu jener Zeit entstanden seine ersten Liedercompositionen, wie: „Der Handschuh“ von Schiller, „Zigeunerlied“ von Goethe, „Reiseempfindung“ von Lenau u. a. m., welche dann Vogel dem Compositeur unter vier [199] Augen vortrug, ihm zugleich über die vorzunehmenden Verbesserungen Rath ertheilend. Bald schuf unser Componist größere Werke, wie die Opern: „La donna del lago“ (1830); – „Turandot“; – „Johanna d’Arc“; – „Liebeszauber“; – „Ein Abenteuer Karls II.“; – „Der lustige Rath“ und „Lips Tullian oder die Ente“. [Die ausführliche Angabe seiner Compositionen folgt S. 201]. Außerdem componirte er Messen, Streichquartette, Männerchöre, Claviersonaten und Variationen, französische Romanzen, italienische Gesänge, vorzüglich aber viele deutsche Lieder, worunter besonders seine Betonungen Heine’scher Gedichte Aufsehen erregten und in dem deutschen Liederschatze einen hervorragenden Rang einnehmen. Aber nicht allein selbstschöpferisch trat Vesque im Gebiete der Tonkunst auf, auch die Förderung derselben im Kaiserstaate, vornehmlich in Wien, ließ er sich auf das wärmste angelegen sein, und in einer Geschichte der Musik in Wien wird sein Name immer eine Ehrenstelle einnehmen. So veranlaßt er im Vereine mit gleichgesinnten Musikfreunden die Aufführung der in der Hauptstadt zu jener Zeit noch unbekannten Oratorien von Mendelssohn: ferner leitete er die großen Concerte, welche in der kaiserlichen Winterreitschule mit 800 bis 1000 Mitwirkenden aufgeführt wurden, die sogenannten „Musikfeste“; auch nahm er wesentlichen Antheil an der Reconstituirung der durch die Wirren des Jahres 1848 zerrütteten, von Auflösung bedrohten „Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates“ und ward ihr Präses-Stellvertreter, sowie Director des von ihr gegründeten Conservatoriums der Musik. Er war es auch, der ihre Statuten umarbeitete, in Folge dessen die Concerte der Gesellschaft nicht mehr wie früher lediglich zur Selbstunterhaltung der dilettirenden Mitglieder dienen, sondern wirkliche, durch Künstler dirigirte und ausgeführte Kunstleistungen dem Publicum vorführen sollen, das Conservatorium aber aufgehört hat, eine bloße Elementarschule für ein musicalisches Proletariat zu sein, sondern eine höhere Bildungsanstalt ward zur gründlichen Pflege des Unterrichtes in allen Zweigen der Tonkunst und der damit verbundenen Wissenschaften. „Durch sein musicalisches Talent als Sänger und Componist“, sagt Professor Dr. Hanslick in seiner „Geschichte des Concertwesens in Wien“, „durch seine Bildung und sein geistreich anregendes Wesen wurde Vesque eine der anziehendsten und hervorragendsten Persönlichkeiten der Wiener Kunstwelt in den Vierziger-Jahren und länger. Auch als Vicepräsident der Gesellschaft der Musikfreunde hat er sich für die Hebung der Wiener Musikzustände verdienstlich gemacht“. Die Leistungen Vesque’s als Staatsmannes, Rechtsgelehrten und Tonsetzers haben im In- und Auslande vielfache Würdigung gefunden. Von Seiner Majestät dem Kaiser erhielt er das ungarische Indigenat, die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft, das Ritterkreuz des Leopold- und jenes des St. Stephansordens, dann die geheime Rathswürde; mittelst ah. Entschließung wurde er als Mitglied in die kaiserliche Commission für die Weltausstellung 1873 berufen, bei welcher er die Function eines Delegirten der Generaldirection für die internationale Jury bekleidete. Viele in- und ausländische Kunstinstitute verliehen ihm das Diplom der Mitgliedschaft; für sein Werk „Die gesetzliche Behandlung der Ausländer in Oesterreich“ ward er von dem Könige [200] der Franzosen Ludwig Philipp mit der großen Medaille ausgezeichnet. Das fünfzigjährige Jubiläum der unter ah. Schutze erlangten juridischen Doctorwürde, welches er am 17. Juli 1877 beging, wie die Feier seiner goldenen Hochzeit am 26. Juni 1882, schließlich jene des vollendeten 80. Lebensjahres am 23. Juli 1883, waren sämmtlich Anlässe zu vielfachen Kundgebungen regster sympathischer Theilnahme. Außerdem ehrten ihn Preußen, Bayern, Sachsen, Nassau, Braunschweig; ferner Italien, Mexiko, Spanien, Schweden, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Griechenland, Neapel, Toscana, Modena, Parma, die Türkei und Brasilien durch Verleihung von Großofficier-, Commandeur- und Ritterkreuzen ihrer Verdienstorden. Freiherr von Vesque war seit 26. Juni 1832 mit Anna Maria (geb. 31. März 1814), einer Tochter des königlich ungarischen Hofrathes und Referenten bei der ungarischen Hofkanzlei Ignaz von Márkus zu Eőr [Bd. XVI, S. 423, Nr. 3] vermält, welcher Ehe zehn Kinder, und zwar sechs Söhne und vier Töchter, entstammen, die sämmtlich aus der S. 209 angeschlossenen Stammtafel ersichtlich sind, und über die der genealogische Artikel der Familie nähere Nachrichten gibt.
Vesque von Püttlingen, Johann Freiherr, Sohn (Sectionschef, Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrathes und Tonsetzer, geb. zu Opole in Galizien am 23. Juli 1803, gest. zu Wien am 29. October 1883). Als Tonsetzer bediente er sich des Pseudonyms- Uebersicht der Werke und der in Zeitschriften erschienenen Abhandlungen des Freiherrn von Vesque. a) Selbständige Werke. „Darstellung der Literatur des österreichischen allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches“ (Wien 1827, [BLKÖ:Sollinger, Johann Paul|Sollinger]], 8°.); Inauguralwerk anläßlich der Erlangung der juridischen Doctorwürde. [Wagner: „Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit“, 1827, Notizenblatt. S. 265. – „Gazzetta di Venezia“, 19. October 1827. Von Grafen Mocenigo.] – „Darstellung der Literatur des österreichischen Gesetzbuches über Verbrechen und schwere Polizeiübertretungen“ (Wien 1855, Gerold, 8°.). [„Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit“, 1834, Notizenblatt, S. 231. Von Dr. Kitka] – „Die gesetzliche Behandlung der Ausländer in Oesterreich nach den daselbst gütigen Civilrechts-., Straf-, Commercial-, Militär- und Polizeinormen, nebst einer einleitenden Abhandlung über die österreichische Staatsbürgerschaft“ (Wien 1842, Ueberreiter, 8°.). [Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit“, 1842, Bd. III, S. 452. Von Dr. Kalessa. – „Wiener Zeitung“ vom 9. November 1841. – „Neue Jahrbücher der Geschichte und Politik“ (Leipzig), 1842, December. Von Dr. Bülau. – „Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur. Von Gersdorf“, Bd. II, Heft 22. – Robert von Mohl. „Geschichte der Literatur der Staatswissenschaften in Monographien dargestellt“, Bd. I, S. 443 und 452; Bd. II, S. 339.] – „Uebersicht der Verträge Oesterreichs mit den auswärtigen Staaten, von dem Regierungsantritte Maria Theresias angefangen bis auf die neueste Zeit“ (Wien 1854, Gerold, 8°.). [„Oesterreichische Blätter für Literatur und Kunst“, 1854, Nr. 33. Von Prof. Dr. Leopold Neumann. – Robert von Mohl. „Geschichte und Literatur der Staatswissenschaften“, Bd. I, S. 457. – „Heidelberger Jahrbücher der Literatur“, 1855, Nr. 3.] – „Handbuch des in Oesterreich geltenden internationalen Privatrechtes“ (Wien 1860, Braumüller, 8°.) [„Wiener Zeitung“, 14. April 1860. Von Prof. Dr. Leop. Neumann.] – „Das musicalische Autorrecht, eine juristisch-musicalische Abhandlung“ (Wien 1864, Braumüller, 8°.). [„Oesterreichische Wochenschrift. Beilage der „Wiener Zeitung“, 1864. Von Prof. Harum. – „Leipziger Neue Zeitschrift für Musik“, 1866, Nr. 1. Von Dr. Grafen Laurencin.] – „Regesten zur diplomatischen Geschichte Oesterreichs. Uebersicht der österreichischen Staatsverträge seit Maria Theresia bis auf die neueste Zeit mit historischen Erläuterungen“ (Wien 1860, Braumüller, 8°.); ist eigentlich nur eine bedeutende Erweiterung der schon oberwähnten Uebersicht u. s. w. vom Jahre 1854. [„Wiener Zeitung“ vom 10. Jänner 1869, Nr. 7.] – b) In Zeitschriften Abgedrucktes. In der „Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit“: „Ueber des Grafen Mocenigo italienische Uebersetzung der Zeiller’schen Abhandlung: Ueber die Principien des allgemeinen bürgerlichen [201] Gesetzbuches“ [1827, Bd. III, S. 469]; – „Criminalrechtsfall mit Bemerkungen; ein Beitrag zur Erläuterung der Frage: wie weit der Thatbestand eines Verbrechens, insbesondere des Kindesmordes, bei dem vorhandenen Geständnisse des Verbrechers erhoben werden müsse?“ [1828, Bd. I, S. 196 bis 217]; in das Italienische übersetzt in Dr. Fr. Zini’s: „Giurisprudenza pratica secondo la legislazione austriaca attivata nel Regno Lombardo Veneto“, vol. XIII, P. I, p. 176–204; – „Ueber das Werk von Gius. Antonio Castelli: I Paragrafi del codice civile generale della monarchia austriaca messi in armonia fra di loro ed in riscontro col regolamento del processo civile, col Codice di commercio, col Codice penale e delle gravi trasgressioni di polizia ec. ec.“ [1828, Bd. III, S. 247]; – „Gibt es eine nach den österreichischen Strafgesetzen strafbare Mitschuld am Selbstmorde?“ [1831, Bd. I, S. 211]; ins Italienische übersetzt in Zini’s „Giurisprudenza pratica ec. ec.“, Vol. XVIII, P. II, p. C–CIV; – „Bemerkungen über die Geltendmachung des dem Vermiether einer Wohnung eingeräumten gesetzlichen Pfandrechtes auf die Fahrnisse des Miethers“ [1839, Bd. I, S. 240 u. f.]; ins Italienische übersetzt in Dr. Fortis’ „Giornale di giurisprudenza austriaca ec.“, Bd. 1, S. 381 u. f.]; – „Oesterreichs Gesetzgebung über das literarische und artistische Eigenthum“ [1847, Bd. I, S. 89]; – „Oesterreichs Staatsverträge mit seinen deutschen Nachbarstaaten Preußen, Bayern und Sachsen von den Zeiten Ferdinand I. an“ [1847, Bd. I, S. 325–374 und 439–469]; – „Die Rechtsquellen des Civil- und Strafrechtes in den deutschen Bundesstaaten“ [1848, Bd. I, S. 223–251 und 273–2853]; – „Uebersicht der Staatsverträge zwischen den regierenden Häusern von Oesterreich und Savoyen vom Jahre 1630 an“ [1848, Bd. II, S. 248]; – „Uebersicht der Staatsverträge Oesterreichs mit der Osmanischen Pforte von den Zeiten Ferdinands I. an“ [1849, Bd. I, S. 223] – In der Zeitschrift „Der Patriot“ (Wien): „Der §. 1 der österreichischen Grundrechte (in der von dem Reichstage in Kremsier redigirten Verfassungsurkunde). „Alle Staatsrechte gehen vom Volke aus“ [ 1849, Nr. 20 bis 22].
- Compositionen. A. Opern. [Die mit einem Stern (*) bezeichneten sind im Clavierauszug erschienen.] „La donna del lago“. Im Jahre 1830 zum Vortheile der Ueberschwemmten im Marchfelde von ausgezeichneten Dilettanten in Wien öffentlich zum Clavier gesungen; eine im Rossini’schen Style gehaltene italienische Oper. – *„Turandot“. Oper in zwei Aufzügen. Text nach Schiller von Julius Zerboni de Sposetti; aufgeführt zuerst im Hofoperntheater zu Wien 1838, dann in Berlin. [Witthauer’s „Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode“, 1838, Nr. 123. Von Carlo. – „Wiener Theaterzeitung“, 1830, Nr. 200. Von Heinrich Adami. – „Berliner Figaro“, 1839, Nr. 181. – „Vossische Zeitung“, im August 1839. – „Allgemeine preußische Staatszeitung“, 25. August 1839.] – *„Johanna d’Arc“. Oper in drei Aufzügen. Text nach Schiller von Otto Prechtler. In Wien zuerst 1840 aufgeführt; machte die Runde über die meisten deutschen Bühnen. [„Jahrbücher des deutschen Nationalvereines für Musik“, 1841, Nr. 29. Von Dr. Schilling. – „Alt- und Neu-Wien. Beiträge zur Beförderung localer Interessen. Herausgegeben von Heinrich Adami“. 1841, Bändchen I. – „Wiener Zeitung“, 1841, Nr. 12. – „Frankfurter Conversationsblatt“, 1843, Nr. 100. – „Leipziger Zeitung“, 1843, Nr. 45.] – *„Liebeszauber“. Oper in drei Aufzügen. Text nach Kleist’s „Käthchen von Heilbronn“ von Otto Prechtler; aufgeführt in Wien im Jahre 1845. [„Wiener Zeitung“, 1845, Nr. 73. – „Mannheimer Journal“, 1845, Nr. 73. – „Berliner Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen“, 1845, Nr. 76.] – *„Ein Abenteuer Karls II. Oper in einem Aufzug. Text nach dem Französischen von Mosenthal; zuerst in Wien aufgeführt im Jahre 1850, dann auf mehreren anderen deutschen Bühnen. [„Wiener Zeitung“, 1830, Nr. 117. Von Dr. Hanslick. – Abendblatt derselben, 1850, Nr. 12. – „Ostdeutsche Post“, 1850, Nr. 20. – „Wanderer“ (Wiener polit. Blatt), 1850, Nr. 20. Von Dr. August Schmidt. – „Neue Berliner Musik-Zeitung. Von Bock“, 1851, Nr. 48.] – „Der lustige Rath“. Romantische Oper in zwei Aufzügen, und „Lips Tullian oder die Ente“. Komische Oper in einem Aufzuge. Beide nach dem Französischen mit Text von Mosenthal und unter Franz Liszt’s Direction in Weimar 1852–1856 [202] aufgeführt. – B. Tänze und Liedercompositionen. Im Druck erschienen: a) Mit Opuszahl: „Zwölf Ländler für Clavier“. Op. 1 (Selbstverlag). – „Six Cotillons pour le Pianoforte“. Op. 2. – „Zwölf Ländler für Clavier“. Op. 3. – „Cotillons et Galopade pour le Pianoforte à 4 mains; auch für Violine mit Clavierbegleitung zu zwei Händen“. Op. 4 (die drei letztgenannten sämmtlich Wien, bei Leidesdorf). – „Flüchtige Lust. Walzer und Galopp für Clavier“. Op. 5 (Wien, Mechetti). – „Balladen, Romanzen und Lieder für eine Singstimme mit Clavierbegleitung“. Op. 6. 1. Heft: „Ritter Toggenburg“, von Schiller; „Die Eifersucht“, von J. M. Miller (Wien, bei Mechetti). – „Balladen, Romanzen u. s. w.“ wie oben. Op. 7. 2. Heft: Fragment aus der „Monodie“ von Salis; „Das Grab“ von Salis; „Der Tanz“ von Heine (letztes Lied auch allein in 2. Auflage, später in der „Heimkehr“; die in die „Heimkehr“ aufgenommenen Lieder sind mit einem Stern (*) bezeichnet) (Wien, ebd.). – „Balladen u. s. w.“. Op. 8. 3. Heft: „Frühlingslied“; „Lied bei einer Wasserfahrt“; „Der Herbstabend“, alle drei von Salis (ebd.). – *„Träume“. Drei Gedichte von Heine: „Mir träumte, traurig schaute der Mond“; „Im Traum sah ich die Geliebte“; „Wenn ich auf dem Lager liege“ (Wien, Leidesdorf; 2. Aufl. Wien, Diabelli). – „Morgenlied“. „Ihr Bild“. „Am Abend“. Drei Gedichte von Julius Zerboni di Sposetti. Op. 10 (Wien, Leidesdorf). – *„Die zwölfte Stunde“. „Der Gesang der Seejungfern“. „An ein junges Mädchen“. Drei Lieder von Heine. Op. 11 (Wien, Mechetti). – „Ximene und Rodrigo“. Spanische Romanze aus Herder’s „Cid“. Für Sopran und Tenor mit Clavierbegleitung. Op. 12. – „Der Doctor und der Patient“. Komisches Duett für zwei Bässe mit Clavierbegleitung, deutsch und italienisch. Op. 13 (dieses und das vorige Wien, bei Diabelli). – „Das Weib des Räubers“. Von Zedlitz. Für Sopran mit Clavierbegleitung. Op. 14 (Wien, Haslinger). – „Mariechen“. Von Zedlitz. „Ständchen“. Von Uhland. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 15 (Wien, Mechetti). – „Die Wonne der Kindheit“. Von Cäsar von Lengerke. Lied für eine Singstimme mit Clavier und Flöte oder Violine. Op. 16 (Wien, Diabelli). – „Einst und Jetzt“. Von Lenau. Lied für eine Singstimme mit Clavier und Waldhorn oder Violoncell“. Op. 17 (Wien, Diabelli). – „Das Schifflein“. Von Uhland. Für eine Singstimme mit Clavier, Flöte und Horn. Op. 18 (Wien, Haslinger). – „Allegro pour le Pianoforte“. Op. 19 (Leipzig, Friese). – „Drei Quartette für Männerstimmen“, mit Clavierbegleitung: „Sommernacht“, von Reinick; „Schiffers Ausfahrt“ und „Ruderlied“, von Körner. Op. 20 (Wien, Haslinger). – „Liebesleiden“. Gedichte von Heine. „Gleichgiltigkeit“. „Das Schattenbild“. „Das eine Wort“. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 21. – *„Abendbilder“. Gedichte von Heine. „Des Pfarrers Familie“. „Am Meere“. „Schlechtes Wetter“. Op. 22 (dieses und das vorige Mainz, bei Schott). – „Ombre amene, poesia di Metastasio, arietta con accompagnamente di Pianoforte“. Op. 23 (Wien, Diabelli). – „Ständchen“. Von Körner. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 24. – „Sonntag am Meere“. Von L. A. Frankl. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 25 (dieses und das vorige Wien, bei Mechetti). – „Der Säuferkrampf“. Komische Ballade von August Schmidt. Für eine Baßstimme mit Clavier. Op. 26 (Leipzig, Kistner). – *„Die Rheinfahrt“. Gedicht von Heine. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 27 (Berlin, Schlesinger). – „Barcarola, parole di Maggioni“. Deutsch von J. Hähnel. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 28. „Phyllis und Tiren“. Gedicht von Herder. Duett für Sopran und Tenor oder Alt mit Clavierbegleitung. Op. 29. – „Fünf Gesänge“. Für eine Singstimme mit Clavier. „Liebesgruß“ „Nächtliche Wallfahrt“. „Aus der Ferne“. Drei Gedichte von Otto Prechtler. „Abendkühle“. Von Goethe. „Ich wollte in die Fremde geh’n“. Von B. Schweitzer. Op. 30 (dieses sowie Op. 28 und 29 Berlin, Schlesinger). – „Curiose Geschichte“. Von Reinick. Für eine Singst. mit Clavier. Op. 31 (Wien, M. Artaria’s Witwe). – „Der Abendhimmel“. Von Zedlitz. Für Tenor oder Bariton mit Waldhorn oder Violoncell und Clavier. Op. 32 (Berlin, Schlesinger). – „Fragen“. Von Zusner. „In den Augen liegt das Herz“. Von Kobell. „Ob ich dich liebe!“ Von Herloßsohn. „An Sie“. Von Zerboni. „Karoline“. Von Körner. Fünf Lieder mit Clavierbegleitung. Op. 33 (Wien, Haslinger). – „Erzähle mir“. Von L. A. [203] Frankl. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 34 (Wien, M. Artaria’s Witwe). – „Mondfahrt“. Von Lumau. „Wenn ich nur wüßte“. Von Fr. Bach. „Angedenken“. Von Mosenthal. Drei Lieder für Alt. Op. 35 (Wien, Diabelli). – „Sterne mit den goldnen Füßchen“. „Das Jägerhaus“. „Die Bergstimme“. „Die Geisterinsel“. Vier Gedichte von Heine. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 36 (Berlin, Stern). – „Jägers Qual“. Von J. G. Seidl“. Für eine Singstimme, Waldhorn und Clavier. Op. 37 (Wien, Mechetti). – „Humoristica aus Heine’s Gedichten“: „Die heiligen Dreikönige“. „Militäreinquartierung vorher und nachher“. „Der glückliche Mann“. „Ist mir schon einmal gescheh’n“. „Der brave Mann“. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 38 (Mainz, Schott). – „Die Loreley“. „Das Bild zu Cöln“. „Auf den Wolken ruht der Mond“. „Die Nixen“. „Auf der Bastei“. „Das Schwesterchen“. Sechs Gedichte von Heine. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 39 (Wien, Haslinger). – *„Fünf neue Gedichte von Heine“. „Der Dichter“. „Der sterbende Almansor“. „Betty“. „Geträumtes Glück“. „Der scheidende Sommer“. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 40. – „Ironische Lieder. Vier Gedichte von Heine“. „Eine alte Geschichte“. „Was bedeuten diese Räthsel?“ „Madame! ich liebe Sie!“ „Von Henriquez“. Für eine Singstimme. Op. 41 (dieses und Op. 40 Berlin, Schlesinger). – „Sei Ariette italiane per Soprano e Pianoforte“. „Barcarola“. „La Rosa“. „Romanza“. „Bolero“. „Barcarola“. „Il primo amore“. Mit deutscher Uebersetzung von Otto Prechtler. Op. 42 (Wien, Diabelli). – „Sechs Gesänge für eine Altstimme mit Clavier“. „Es kommt ja von selbst“. Von Friedrich Bach. „Bitte“. Von Lenau. „Waldeszauber“. Von Rollett . „Melancholie“. Von Fr. Bach. „Gondellied“. Nach Moore. „Schwanengesang“. Von O. Prechtler. Op. 43 (Wien, Haslinger). – *„Mondnacht“. Gedicht von Heine. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 44 (Wien, Müller). – „Sechs Lieder für vierstimmigen Männerchor, der Salzburger Liedertafel gewidmet“. „Aufschrift“. „Feuer!“ „Jungfer Kanne“. Drei Gedichte von J. G. Seidl. „Jägerlied“. Von Uhland. „Jagdlied im Grünen“. „Jägerglück“. Zwei Gedichte von Zerboni. Op. 45. – „Sieben Gedichte aus dem „„Neuen Frühling““ von Heine“. „Frühlingsblüten“. „Süßes Elend“. „Bittere Lust“. „Wenn ich liebe?“ „Ein Meer von blauen Gedanken“. „Des Waldes Capellmeister“. „Königin und Page“. „Hatte schon dieselben Träume“. Für eine Singstimme mit Clavier. Op. 46. – *„Sechs Gedichte von Chamisso“. Für eine Singstimme mit Clavier. 1. Heft: „Die Müllerin“; „Der Müllerin Nachbar“; „Die Sterbende“. 2. Heft: „Katzennatur“; „Minnedienst“; „Der Zopf“. Op. 47 (dieses sowie Op. 45 und 46 Wien, Mechetti). – „Drei Lieder für eine Singstimme mit Clavier“. „Ständchen“ (nach einer steirischen Weise). Von Tiedge. „Blumentrost“. Von Hoffmann von Fallersleben. „Thautropfen“. Von Redwitz. Op. 48 (Wien, Spina). – „Sechs Lieder für vier Männerstimmen“. Dem Wiener Männergesangvereine gewidmet. „Abendglöckchen“. „Mondesaufgang“. „Ständchen“. Von J. N. Vogl. „Frühlingslied“. Von Geibel. „Pfingsten“. Von Otto Roquette. „Nächtliche Sehnsucht“. Von Geibel. Op. 49 (Wien, Mechetti). – „Offertorium“ (Confitebor tibi). Für eine Sopranstimme mit obligater Violine, Chor und Orchester. Op. 50 (Wien, Spina). – „Die Nacht“. Von Eichendorff. „Lieblicher Verrath“. „Scheiden und meiden“. Von Sternau. Drei Lieder mit Clavierbegleitung. Op. 51 (Wien, Spina). – „Die Sägemühle“. Von Justinus Kerner. „Die Uhr“. Von J. G. Seidl. „Die zwei Gesellen“. Von Eichendorff. Drei Lieder mit Clavierbegleitung. Op. 52 (Wien, Gustav Levy). – „Sechs zweistimmige Lieder“ mit Clavierbegleitung. „Ob wohl der Mond geplaudert hat?“ Von M. Ravin. „Ländliches Fest“. Von Theodor Körner“. „Die Alpenrose“. Von F. Löwe. „Auf dem See“. Von Fr. Halm. „Auf ein schlummerndes Kind“. Von Fr. Hebbel. „Allgemeines Wandern“. Von Eichendorff. Op. 53 (Wien, Spina). – „Sechs Lieder mit Clavierbegleitung“. „Willkommene Ruhe“. Von Sturm. „Früh Morgens“. Von Geibel. „Herbstlied“. Von Geibel. „Des Königs Kind“. Von Heine. „Im Scheiden“. Von Voß. „Frische Fahrt“. Von Eichendorff. Op. 54 (Wien, Spina). – „Sechs Lieder für Tenor mit Clavierbegleitung“. „Die Quelle“. Von Grahlenstein. „Mein Herz und deine Stimme“. Von Platen. „Ich will dir’s nimmer sagen“. Von Prutz. „Im wunderschönen Monat Mai“. Von Heine. „Ruhe bei ihr“. Von Just. Kerner. „Warum [204] ich liebe?“ Op. 55 (Wien, Gotthard). – „Sechs Lieder“ mit Clavierbegleitung. „Fichtenbaum und Palme“. Von Heine. „Die Sonne sank“. Von Hoffmann von Fallersleben. „Verstohlen geht der Mond auf“. Volkslied. „An ein Rosenknöspchen“. Von Miller. „Warnung“. Von Pfarrius. „Nachts im Walde“. Von Betti Paoli. Op. 56 (Wien, Spina) – „Lieder frommer Stimmung“. „Weihnachten“. Von Eichendorff. „Ich komme nach“. Von Vogl. „Im Grase“. Von Just. Kerner. Op. 57 (Wien Spina). – „Sechs Märsche“. Für das Pianoforte zu vier Händen. „Ausmarsch“. „Trauermarsch“. „Flucht und Verfolgung“. „Zuversicht“. „Vortrab und Nachzügler“. „Gnomenmarsch“ als Friedensanzeichen. Op. 58 (Wien, Schreiber, früher Spina). – b) Ohne Opuszahl. Vollständiger Clavierauszug mit den Singstimmen vom Componisten arrangirt zu folgenden Opern: „Turandot, Prinzessin von Schiras“ (Mainz, bei Schott). – „Schlummerlied“ aus der Oper „Turandot“. Für Tenor mit Begleitung des Claviers und Violoncells oder Waldhorns (ebd.). – „Johanna d’Arc“ (Wien, Diabelli). – „Recitativ, Arioso und Duett“, zur Oper „Johanna d’Arc“ nachträglich componirt (Wien, Diabelli). – „Liebeszauber“ (Mainz, Schott). – „Ein Abenteuer Karls II.“ (Leipzig, Breitkopf und Härtel). – Das Liederwerk: „Die Heimkehr“. Achtundachtzig Gedichte aus H. Heine’s „Reisebildern“ (verlegt in der k. k. Staatsdruckerei in Wien 1851). – „Souvenir musical“. Romances françaises. „La dame sans merci“. „Enfant, prions“. „Il reviendra“. Eine spätere Ausgabe mit deutscher Uebersetzung von Otto Prechtler (Wien, Mechetti). – „Clara Wieck und Beethoven“. Gedicht von Grillparzer auf die F-moll- Sonate Beethoven’s. Mit Motiven aus dieser Sonate musicalisch gegeben für eine Singstimme mit Clavierbegleitung (Wien, Diabelli). – „Walzer in Cis-moll“. Für das Clavier. Im musicalischen Sammelwerke „Terpsichore“ (Wien, Mechetti). – „Der Gefangene“. Ballade von Zedlitz. Für eine Singstimme mit Clavier. Beilage zum „Musicalischen Anzeiger“, redigirt von Castelli (Wien, Haslinger). – „Die Geisterinsel“. Von Heine. In dem „Album der Leipziger Neuen Zeitschrift für Musik“, mit Einbegleitungsworten von Robert Schumann (siehe auch Op. 36). – „In die Ferne“. Von Kletke. „Ermunterung“. Von Egon Ebert. Letzteres mit Clavier und Violoncell oder Horn (beide Wien, Franz Glöggl). – „Des Meeres Antwort“. Von Freiherrn von Schweitzer (in der von Gruner in Wien redigirten „Lyra“). – „Vergebene Frage“. Von J. C. Hickel. In dem von Karl Stein herausgegebenen “Album“ (Wien, Haslinger und Mechetti). – „Liebespost“. Von Julius Ritter von Schröckinger-Neudenberg. In dem von diesem redigirten oberösterreichischen „Album“. – „Des Dichters Stern“. Von J. Mayerhofer. „Allgegenwart“. Von Grillparzer. Beide in dem von Rudolph Hirsch herausgegebenen „Album“ (Wien, Haslinger) – „Das deutsche Lied“. Von Zedlitz. Für eine Baßstimme und Clavier mit Benützung französischer, italienischer und deutscher Motive (Wien, Haslinger). – „Zweistimmiges Kirchenlied“. In der vierten Sammlung mehrstimmiger Gesänge für die Kinder der Mainzer Armenschule (Mainz, Schott). – „Provencale“. Gedicht von Anton Ritter von Perger. Beitrag zum „Orpheon“, 32. oder 6. Band, redigirt von Täglichsbeck (Stuttgart, bei Göpel). – „Jenny Lind“. Gedicht von Prokesch-Osten. Beilage zum „Theater-Almanach“ von Bergmann. – „Gute Nacht“. Von Friedrich Halm. Beilage zur Gratzer „Aurora“, 1849. – „An eine Rose“, Von Friedrich Uhl. Beilage zum Kalender „Austria“ (Wien, bei Klang). – „Misericordias Domini“. Von Mozart. Für das Clavier zu vier Händen übertragen (Wien, Mechetti). – „Scherzo für Clavier“. In dem von Liszt redigirten Sammelwerke „Das Pianoforte“ (Stuttgart, Hallberger). – C. Ungedruckte, doch öffentlich aufgeführte Werke. Außer der unter den Opern genannten italienischen Oper „Elena ossia la donna del lago“ die Ouverture zur nicht aufgeführten Oper „Burg Thaya“ für ganzes Orchester (im großen Redoutensaale vom Wiener Musikverein aufgeführt). – „Festlied zur Feier des fünfzigjährigen Jubiläums des Erzherzogs Karl“. Gedicht von L. A. Frankl. Für eine Singstimme mit Chor und Orchester (aufgeführt zu Wien im großen Redoutensaale im April 1843). – Messe Nr. 1 in D-dur, Messe Nr. 2 in Es-dur, nebst Gradualien und Offertorien (aufgeführt in verschiedenen Kirchen. – Chor der Waffenschmiede als Introduction zur Oper: „Käthchen [205] von Heilbronn“. Für eine Singstimme und Orchester (aufgeführt unter Hiller’s Leitung im Gewandhausconcert zu Leipzig und vom Wiener Musikverein im großen Redoutensaale). – „Quartett für Streichinstrumente in H-moll“ (aufgeführt in einer der Hellmesberger’schen Quartettproductionen). Dann Männerchöre und Lieder in mehreren Männergesangvereinen vorgetragen. – D. Musicalische Aufsätze von Hoven. „Dramatische Musik und Jenny Lind“. In Ludwig August Frankl’s „Sonntagsblätter“. 1847, Nr. 4, S. 54. – „Ueber die Gründung eines österreichischen Conservatoriums von Staatswegen aus Anlaß der Reconstruirung des Wiener Conservatoriums“. In der Beilage zum Morgenblatte der „Wiener Zeitung“ vom 26. October 1850, Nr. 129. – Die juristisch-musicalische Abhandlung „Das musicalische Autorrecht“ wurde bereits unter den juristischen Werken aufgeführt. – E. Zur Kritik des Tonsetzers Hoven. Es haben sich bedeutende Kritiker und Musiker, um nur einige zu nennen: Dr. Hanslick, Ambros, Robert Schumann,Dr. Jul. Becher, Hektor Berlioz, über den Componisten Hoven ausgesprochen. So schreibt Dr. Hanslick in seinem Buche: „Aus dem Concertsaale“ (Wien 1870, Braumüller), nachdem er die Gesangswerke aus dem Wiener Musikverlag von 1850 bis 1853 angeführt und insbesondere mehrere Lieder Dessauer’s in anerkennender Weise besprochen hat: „Das wärmste Lob verdienen auch zwei neue Liederhefte von Hoven, welche kürzlich bei Mechetti erschienen sind: Sechs Gedichte von Chamisso, Op. 47, und Sieben Gedichte aus dem „Neuen Frühling“ von Heine, Op. 45. Wenn Dessauer rein lyrische Ergüsse des subjectiven Empfindens liebt und mehr die Totalstimmung des Gedichtes componirt, als dessen einzelne Schattirungen, so wählt Hoven gerne Stoffe, die, weit entfernt, sich freiwillig in musicalische Falten zu schmiegen, dem Componisten was zu rathen und aufzulösen geben. Sein Bestreben richtet sich dann mit Vorliebe auf die geistreiche Wiedergabe des Einzelnen, das charakteristische Hervorheben seiner Beziehungen und Gegensätze, endlich auf das dramatische oder epische Ausmalen der Situation.“ – Der zu früh hingeschiedene Musikgelehrte Dr. Ambros schreibt in seinem Aufsatze über die Musik in der Weltausstellung in Wien („Wiener Abendpost“ vom 11. Juli 1873, Nr. 133), indem er die Ausstellungen des Wiener Musikverlags bespricht und dabei auf die Firma A. Diabelli (später C. A. Spina, gegenwärtig Friedrich Schreiber) und ihren Verlag der Meisterwerke Beethoven’s und Schubert’s zu sprechen kommt: „Auch sonst finden wir im Verlagskatalog manches ganz Treffliche, wie z. B. Liederhefte von J. Hoven, dessen „Fichtenbaum und Palme“ nach Heine, dessen „Sägemühle“ nach Eichendorff und viel Anderes zu den schönsten Liederblüten zählt, welche dieser so reiche Zweig der musicalischen Literatur besitzt, – wir glauben oft echtesten Schubert zu hören, durchaus aber keinen Nachahmer Schubert’s. Zudem hat Hoven für musicalische Komik ein Talent, welches außerordentlich zu heißen verdient. Zum Beispiel das allbekannte Gedicht Chamisso’s vom Zopf ist in der That ganz genial componirt“. – Was nun die Compositionen der Heine’schen Lieder insbesondere betrifft, so war der Dichter in Kenntniß davon, denn Vesque hatte ihm ein Exemplar der „Heimkehr-Lieder“ nach Paris geschickt, und Strodtmann in seiner Biographie Heine’s schreibt: „Im Frühling 1851 sendete Hoven dem Dichter nach Paris seine herrlichen Compositionen der „„Heimkehr-Lieder““, welche als echte musicalische Palingenesien sich den geistvollsten Tonschöpfungen Schubert’s, Schumann’s und Mendelssohn’s würdig zur Seite stellen. Heine ließ sich später manche derselben von dem Componisten Fr. W. Kücken vorsingen und sprach sich höchst befriedigt darüber aus. Vor Allem ergötzte ihn das „„Geschnarr und Quinquiliren des Don Henriquez““, und belustigt rief er aus: Ja, ich erkenne meinen alten Wandnachbar.“ – Außer den angeführten Urtheilen seien hier noch folgende erwähnt: Robert Schumann in der „Neuen Zeitung für Musik“, 1838, Nr. 6 und 43; – über die Chamisso’schen Lieder: „Literaturblatt zur niederrheinischen Musikzeitung“ (Cöln), 26. November 1853; – über die Heine’schen Lieder: Dr. Becher in der von Aug. Schmidt redigirten „Allgemeinen Wiener Musik-Zeitung“, 1843, Nr. 2; Hektor Berlioz im „Journal des Débats“, Avril 1857, und in der „Abendpost der Wiener Zeitung“, 1851, Nr. 91; – Engel in der „Preußischen Zeitung“, 1851, Nr. 149; – Otto Lange in der „Neuen Berliner Musik-Zeitung“, 1851, Nr. 37; – Walther von Goethe in der Beilage zur „Wiener [206] Zeitung“, 1851, Nr. 10. – F. S. Gaßner, der strenge, schwer zu befriedigende Musikkenner und Kritiker, hat Hoven’s Compositionen eingehend studirt und schreibt unter Anderem: „Von Hoven’s der Oeffentlichkeit übergebenen Werken bilden deutsche Lieder die Mehrzahl. Wie in der Poesie die Lyrik, ist das Lied in der musicalischen Welt Deutschlands am reichsten, dem Gehalte nach vielleicht am dürftigsten gepflegt. Bei der jetzigen Sprachfertigkeit und Notenkenntniß ist bald ein ziemlich gutes Gedicht verfaßt, bald ein nicht übles Lied componirt. Und doch wie Wenigen von Hundert ward die Künstlerweihe?! Einer von diesen Wenigen ist Hoven. Meist glücklich und geistreich in der Wahl der Texte, hauchte er den schönen poetischen Gebilden Seele und Gemüth ein, und es ist keines von seinen zahlreichen Liedern unbedeutend, alle charakteristisch, die meisten ausgezeichnet zu nennen. Wir erwähnen von diesen: „Der Todtentanz“ von Heine, eine geniale Tondichtung, welche des Künstlers reiche Phantasie und poetische Schwungkraft im hohen Grade bekundet; „Der Gesang der Seejungfern“, reizend und charakteristisch durch seine eigenthümliche, das Wellengemurmel lieblich imitirende Begleitung; „Die zwölfte Stunde“, mit dem seltsam umspinnenden Accordenwechsel; „Die Bergstimme“, mit dem unheimlichen Bergrufe; das wehmüthige Gebet „An ein junges Mädchen“ und vor Allem „Die Wonne der Kindheit“, Gedicht von Lengerke, welches Lied ganz allein geeignet ist, über sein Talent das unzweideutigste günstigste Urtheil zu begründen. Diese Composition ist eine der reizendsten, tiefgemüthlichsten Tondichtungen im Fache des deutschen Liedes, gleich ausgezeichnet durch entschiedene Originalität und liebliche Behandlung“. So charakterisirt Gaßner noch andere Lieder Hoven’s und schließt mit den Worten: „Hoven’s Lieder sind vielleicht noch nicht so populär geworden, als es ihr Werth verdiente; sie bedürfen eines Sängers, der sie zu singen versteht“.
- Porträte. 1) Unterschrift: Facsimile des Namenszuges: „J. Vesque von Püttlingen“. Ed. Ratti del. Weger und Singer sc. Lp. (4°.). Auch in Baumgärtner’s „Allgemeiner Modenzeitung“. – 2) Lithographie von Kriehuber (Fol.). Mit Facsimile: „J. Vesque von Püttlingen“. [Kam nicht in den Kunsthandel.] – 3) Lithographie von Eduard Kaiser (Fol.). Mit Unterschrift: „J. Hoven“ (Wien, bei Spina), nicht ähnlich. – Außerdem befindet sich im Besitze der Familie ein Porträt, von Peter Fendi 1822 gemalt.
- Quellen zur Biographie. Album zum Besten nothleidender Künstler und Schriftsteller. Herausgegeben von Karl Modrainer (Wien 1851) S. 136 u. f.: „Biographische Skizze“. Von Karl Oberleitner. – Briefe von Johann Philipp Freiherrn von Wessenberg aus den Jahren 1848–1858 an Isfordink-Kostnitz, österreichischen Legationsrath a. D. (Leipzig 1877, F. A. Brockhaus, 8°.) 1. Theil, Brief 107. – Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, schm. 4°.) S. 866. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Justus Perthes, 32°.) XVII. Jahrg. (1867), S. 1000 u. f. und 1111. – Hanslick (Eduard). Geschichte des Concertwesens in Wien (Wien 1869, Braumüller, gr. 8°.) S. 367 und 379. – Jahreszeiten (Hamburger Modeblatt, schm. 4°.) in einem der Jahrgänge von 1850 bis 1855 eine ausführliche Biographie. – Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 30. October 1883, Nr. 6888: „Freiherr Vesque von Püttlingen“. – Dieselbe, 27. November 1883, Nr. 6916, Morgenblatt, im Feuilleton: „Zur Erinnerung an Vesque von Püttlingen (J. Hoven)“. Von Ed (uard) H.(anslick). – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Für Künstler, Kunstfreunde und alle Gebildeten. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Offenbach 1861, Joh. André, gr. 8°.) Bd. III, S. 812 [ein für ein Special-Lexikon ebenso kümmerlicher als gehaltloser Artikel]. – Ostdeutsche Post (Wiener polit. Blatt, Fol.) 1851, Nr. 68. Von Otto Prechtler. – Presse (Wiener polit. Blatt) Localanzeiger derselben vom 7. Juli 1877, Nr. 184: „Doctor-Jubiläum“. – Sonntagsblätter. Herausgegeben von L. A. Frankl (Wien, Lex.-8°.) II. Jahrg. (1843), S. 669: „Musicalische Charaktere. Heine und Hoven“. – Dieselben, V. Jahrg. (1846), S. 1224: „Musik von Hoven“. – Dieselben. VI. Jahrg. (1847), in der Beilage „Wiener Bote“, Nr. 49, S. 450: „J. Hoven“. – Wiener Abendpost (Abendblatt der amtlichen „Wiener Zeitung“) 6. Juli 1877, Nr. 153, S. 2: [207] . „Doctorjubiläum“. – Wiener Zeitung vom 25. Juli 1827, Nr. 160. – Dieselbe. 1. November 1883, Nr. 260, S. 4: „Johann Freiherr Vesque von Püttlingen“. – Wiener Allgemeine Theater-Zeitung. Herausgegeben von Adolph Bäuerle (Wien, kl. Fol.) 1851, Nr. 210, S. 841: „Johann Vesque von Püttlingen (J. Hoven)“. – Zeitschrift für Deutschlands Musikvereine und Dilettanten (Karlsruhe, 8°.) Bd. V, Nr. 8, 1845. – Revue de droit international et de législation comparée (Brüssel, gr. 8°.) Tome XVI (1884),1iere Livraison, p. 86 et s.: Nekrolog. Von L. Neumann. – Revue musicale de Paris 1841, Nr. 38. – Slovník naučný. Redaktoři Dr. Frant. Lad. Rieger a J. Malý, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und J. Malý (Prag 1872, I. L. Kober, Lex.-8°.) Bd. IX, S. 1025. [Ein Artikel von einem Dutzend Zeilen. Ja, wenn Herr von Vesque ein čechischer Schulmeister oder ein čechischer Organist wäre, dann stände die Sache anders!]